Kia cee´d adé! Hallo Kia Ceed!

Angekündigt hatte ich die vereinfachte Rechtschreibung bereits im Rahmen der ersten Sitzprobe Mitte Februar, nun ist es endlich soweit und am 30. Juni tritt mit Markteinführung des Kia Ceed die neue Rechtschreibreform in Kraft. Und so verzichtet die dritte Auflage des kompakten Bestsellers künftig auf sein Apostroph sowie die Kleinschreibung und aus dem cee’d wird der neue Ceed. Das der Neue jedoch weitaus mehr als nur eine veränderte Schreibweise zu bieten hat, wird sofort klar. Und so muss ich sagen, Kia hat seine Hausaufgaben gemacht und zwingt den Wettbewerb wahrlich dazu, in einigen Punkten Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Welche das genau sind, erfährst Du in meinem ersten Fahrbericht mit dem neuen Kia Ceed.

Ab Herbst können wir uns auch auf die Kombiversion Kia Ceed Sportswagon freuen, der in meinen Augen im C-Segment zu den schönsten Kombi-Derivaten zählt. Nur ein sportlich-schnittigen Dreitürer wird es nicht mehr geben, ist das Interesse an solch Modellvarianten hierzulande leider einfach zu gering. Geht es nach der Nachfrage, wird uns 2019 wohl eher eine SUV-Variante erwarten, doch aktuell gehen die Koreaner diesbezüglich noch nicht ins Detail. Fest steht allerdings, der Shooting Brake wird noch Ende diesen Jahres / Anfang nächsten Jahres tatsächlich den Weg auf die Straße finden. Für mich gehörte die wunderschöne Kia Proceed Studie zu den absoluten Highlights auf der IAA 2017 und ich hoffe sehr, die Designer bleiben auch hier mit der Serienversion so nah an der Studie, wie es damals beim Kia Stinger der Fall war.

Aber genug in die Ferne geblickt, sehen wir uns den neuen Kia Ceed doch mal im Detail an.

23 Millimeter flacher und 20 Millimeter breiter steht das neue Kompaktmodell noch satter da als zuvor. Durch den gekürzten vorderen Überhang und den zugleich um zwei Zentimeter verlängerten Überhang am Heck sowie der insgesamt nach hinten gerückten Kabine wirkt der neue Ceed gleich sportlicher. Diese neuen Proportionen paart Kia nun mit einer klaren, weniger verspielten Linienführung, so verläuft jetzt nicht nur die Seitenlinie gerade.

Auch die Front hat an Dynamik gewonnen, der breite Kühlergrill in der sogenannten „Tigernasen“-Form ist zu einem absoluten Markenzeichen der Kia Modelle geworden und prägt so auch den neuen Ceed. Nicht weniger markant, das LED-Tagfahrlicht mit jeweils vier LED-Spots. Ein Designmerkmal, das übrigens bisher den GT-Modellen bzw. der GT Line vorbehalten war.

So bin ich gespannt, auf welche Highlights die später im Jahr nachgelegten sportlichen Ausführungen setzen werden.

Zu einem weiteren Erkennungsmerkmal des Kia-Designs zählt die breite C-Säule, natürlich schränkt diese die Sicht nach hinten ein, doch optisch macht sich die Säule einfach gut.

Ganz besonders gut gelungen, wie ich finde, ist den Designern das Heck. Zeigt Kia hier doch großen Mut und präsentiert eine völlig veränderte Rückansicht. Eyecatcher sind vor allen Dingen die breit verlaufenden LED-Rückleuchten, die über ein markantes Tagfahrlicht verfügen. Womit der neue Kia Ceed zum einen auf einen tollen Wiedererkennungswert setzt und zum anderen eine optimale Sichtbarkeit garantiert.

Für den neuen Ceed stehen Dir elf Lackierungen zur Wahl, die Du wahlweise mit 15-Zoll-Stahlfelgen, 16-Zoll-Stahl- und Leichtmetallfelgen oder sogar 17-Zoll-Bi-Color-Leichtmetallfelgen kombinieren kannst.

Auch im Innenraum haben die Koreaner nichts beim Alten belassen. Doch nicht nur optisch präsentiert sich die dritte Generation rundum neu, besonders die Materialanmutung sowie die Verarbeitung sind für ein Fahrzeug im Kompaktwagensegment unerwartet hoch. Was die Vorserienmodelle bei der ersten Sitzprobe bereits haben vermuten lassen, wurde nun nicht nur bestätigt, sondern sogar übertroffen.

Allein dieses Lenkrad, hier können sich selbst Modelle aus höheren Fahrzeugklassen eine Scheibe von abschneiden. In der Automobilbranche spricht man stets davon, der VW Golf würde im Segment Maßstäbe setzen, doch eines ist klar, der neue Kia Ceed hat diese Ansprüche nun deutlich nach oben geschraubt und die Wolfsburger sind in der Position nachziehen zu müssen.

Das gilt auch für das Raumangebot. Und so sichert sich der neue Kia Ceed, basierend auf der neuen „K2“-Plattform, „Best in Class“-Werte. Selbst wer es auf ein stolzes Gardemaß von 1,90 Metern bringt, kommt auf dieser Rücksitzbank keineswegs in Bedrängnis.

Und während ich mich hier über ein wunderbar luftiges Raumgefühl freue, holte Kia auch beim Kofferraum weitere 15 Liter raus, das Gepäckabteil kommt ab sofort auf ein Fassungsvermögen von 395 Liter. Der variable Gepäckraumboden zählt darüber hinaus zu einer weiteren tollen Neuerung, entfällt hiermit nicht nur die Ladeschwelle.

An dieser Stelle sei mir noch eine kleine Randbemerkung zum künftigen Kombi erlaubt, der Kia Ceed Sportswagon wird in punkto Raumangebot sogar Fahrzeuge im nächst höheren D-Segment hinter sich lassen.

Doch kehre ich zurück auf den Fahrersitz des Fünfsitzers und lasse vor Fahrtantritt nochmals mein Blick über das Cockpit schweifen. Die horizontale Ausrichtung verleiht dem Ceed auch im Innenraum eine angenehme Breite. Der freistehende und weit oben auf dem Armaturenbrett platzierte Touchscreen des Infotainmentsystems liegt gut im Blick.

Während sich einzig die Basis mit einem fünf Zoll großen Display begnügen muss, kommst Du in allen anderen Varianten in den Genuss eines Sieben-Zoll-Touchscreen, in Verbindung mit der Navigation sind es sogar acht Zoll.

Die Basis mal ausgenommen, kannst Du dann Dein Smartphone serienmäßig per Apple CarPlay oder Android Auto ganz easy mit dem Infotainmentsystem vernetzen. Die Bluetooth-Freisprecheinrichtung erlaubt Dir wiederum in allen Ausstattungslinien auch während der Fahrt zu telefonieren.

Die Bedienung diverser Funktionen gestaltet sich sehr einfach, schnell findet man sich zurecht, die wenigen Schalterelemente sind gut erreichbar.

Im Segment der Kompaktfahrzeuge kann sich der neue Kia Ceed außerdem mit solch Features wie der erstmals verbauten beheizbaren Frontscheibe, der induktiven Smartphone-Ladestation, einer Kühlfunktion für die vorderen Sitze oder eine Sitzheizung für beide Sitzreihen sowie dem JBL Premium-Soundsystemaus hervortun.

Die Motoren werden immer leiser, so auch beim neuen Ceed. Bei einem Autobahntempo von 130 Stundenkilometer ist im Grunde nichts mehr vom Aggregat zu hören, ob nun Benziner oder Diesel. Diese Entwicklung hat natürlich zur Folge, dass Abrollgeräusche deutlicher wahrgenommen werden, als störend habe ich diese aber während meiner Ausfahrt nicht empfunden. Ohnehin haben die Verantwortlichen die Dämmung nochmals verstärkt und lassen auch mögliche Windgeräusche weitestgehend nicht nach Innen dringen.

Das Fahrwerkskonzept wurde von der vorherigen Modellgeneration unverändert übernommen, doch im Detail natürlich überarbeitet. Was der cee´d bereits in puncto Dynamik und Fahrkomfort vorweisen konnte, wurde nun nochmals gesteigert. Zwar ist der klassische Fünftürer noch kein rassiger Sportler – wird man hier den GT abwarten müssen – doch der neue Kia Ceed macht seine Aufgabe sehr gut.

Die Verantwortlichen haben eine sehr angenehme Abstimmung gefunden, so strebt er ein gutes Komfortniveau an, ist aber zugleich angenehm straff und erlaubt auch mal die ein oder andere Kurve etwas sportlicher zu nehmen. Die neue Lenkung harmoniert nun sehr gut und erwies sich als wunderbar agil.

Kann das Motorenangebot hier mithalten?

Auf Seiten der Benziner stellt Dir der koreanische Automobilhersteller neben der überarbeiteten Version des 1.0 T-GDI mit 88 kW / 120 PS sowie dem modifizierten 1,4-Liter-Saugmotor mit 73 kW / 100 PS, im dritten Ableger auch den neuen 1.4 T-GDI zur Wahl. Dieser ersetzt mit seinen 140 PS den bisherigen 1.6 GDI, der noch mit fünf PS weniger auskommen musste. Im Gegensatz zum 1,6-Liter-Direkteinspritzer verfügst Du beim neuen Turbobenziner zudem über ein maximales Drehmoment von 242 Nm und das über einen Drehzahlbereich von 1.500 bis 3.200 Umdrehungen.

50% sollen laut Erwartungen auf den 1.4 T-GDI entfallen, der ebenfalls neue 1.6 CRDi erhältlich in zwei Leistungsstufen, wird allein der Dieseldiskussion geschuldet nur noch eine kleine Rolle spielen. Eigentlich schade, harmoniert der von mir gefahrene Selbstzünder mit 136 PS sehr gut mit dem Kompaktklassewagen. Und begnügt sich wie auch der CRDi 115 laut Kia mit durchschnittlich vier Litern auf 100 Kilometer. Mit 104 g/km CO2 erfüllt der Diesel die Effizienzklasse „A+“ und ermöglicht dem Ceed Reichweiten von über 1.000 Kilome­tern.

Insgesamt stehen für den neuen Kia Ceed also fünf Motoren zur Wahl, somit decken die Koreaner aktuell ein Leistungsspektrum von 73 bis 103 kW ab, was wiederum 100 bis 140 PS entspricht.

Gewappnet für künftige Anforderungen, entsprechen die Aggregate schon jetzt der Abgasnorm Euro 6d-Temp und so sind die drei Benziner mit einem Ottopartikelfilter (OPF) ausgestattet, während die beiden Diesel über eine Abgasreinigung verfügen, die durch selektive katalytische Reduktion (SCR) die Stickoxid-Emissionen reduzieren.

Wer eine Antriebsvariante mit 48-Volt-Mildhybridsystem im Angebot vermisst, wird diese 2019 vorfinden.

Von Haus aus sind alle verfügbaren Motoren mit einem wirklich sehr fein geführten sechsstufigen Schaltgetriebe ausgestattet, doch mit dem neuen Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe hat Kia eine sehr gelungene Alternative in petto. Das DCT7 steht allerdings nur dem Ceed 1.4 T-GDI und dem 136 PS starken 1.6 CRDi für Euro optional zur Wahl.

Mit Fokus auf den neuen Turbobenziner beschleunigt der Ceed mit DCT7 in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und wird bis zu 210 km/h schnell. Der Handschalter weicht hier mit 9,2 Sekunden und 206 km/h nur minimal ab. Die kombinierten CO2-Emissionen liegen je nach Getriebewahl und Eco-Paket zwischen 128 und 135 g/km.

Bei den DCT7-Varianten kannst Du mittels „Drive Mode Select“ darüber hinaus zwischen den Einstellungen Sport und Normal wählen. Im Sport-Modus beispielsweise, geht der Kia Ceed spürbar motivierter ans Werk.

Eine Gegenlenkunterstützung, der Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner und der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung und autonomen Notbremsassistenten sowie der aktive Spurhalteassistent sind im neuen Kia Ceed serienmäßig zu Deiner Sicherheit verbaut.

Der Spurhalteassistent warnt Dich bei einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur nicht nur akustisch, mit korrigierendem Lenkeingriff hält Dich das System für eine kurze Zeit auch in der Spur. Bleibt eine Reaktion Deinerseits dennoch aus, schaltet sich das System allerdings ab.

Den nächsten Schritt in Richtung autonomes Fahren geht der koreanische Automobilbauer aber mit dem neuen Stauassistent. Im neuen Ceed findet dieser erstmals seinen Einsatz und erkennt weit mehr als nur die Fahrbahnmarkierungen und hält das Fahrzeug entsprechend in seiner Fahrspur. Orientiert sich der Ceed auch am vorausfahrenden Verkehr und übernimmt das Beschleunigen, Bremsen und Lenken, der Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug ist dabei stets gewährt. Aktiv ist der Assistent von Null bis Tempo 130 und somit mehr als nur ein Assistent im Stau.

Mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Stop-and-go-Funktion, dem Spurwechselassistent, Querverkehrwarner , Verkehrszeichenerkennungund Parkassistent hat der neue Ceed auch noch weitere Fahrerassistenzsysteme zu bieten.

Ein Gefühl von Sicherheit vermittelt Kia auch mit der in der Automobilbranche einzigartigen Herstellergarantie von sieben Jahren – maximal 150.000 km und in den ersten drei Jahren ohne Kilometerbegrenzung. Hinzu kommen zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung ohne Kilometerbegrenzung sowie fünf Jahre Lackgarantie (max. 150.000 Kilometer).

Seit 2013 legt der koreanische Automobilhersteller sogar noch einen weiteren 7-Jahre-Service drauf, das 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update. Darüber hinaus gewährt Dir Kia Motors Deutschland seit dem 1. Januar 2018 zwei Jahre Mobilitätsgarantie.

Die Garantien sind dabei an das Fahrzeug gebunden und bei einem eventuellen Verkauf an den neuen Halter übertragbar, eine Tatsache die den Wiederverkaufswert zusätzlich steigert.

Doch bevor schon ans Weiterverkaufen zu denken ist, werfen wir einen Blick auf die aktuelle Preisliste. Der Einstiegspreis liegt für die Variante Attract bei 15.990 Euro. Der Aufpreis zum Vorgänger beträgt somit tausend Euro. Doch wer genau hinsieht, erkennt, die dritte Generation bietet viel mehr als zuvor, der Mehrwert relativiert den Aufpreis also im Nu.

Stets aufeinander aufbauend, erstrecken sich die Preise für die Ausführungen Edition 7 ab 17.990 Euro, über Vision für 20.190 Euro und Spirit ab 23.690 Euro bis zum Topmodell Platinum Edition für 30.790 Euro. Wie Kia bekannt ist, legen die Käufer bei ihren Modellen Wert auf Ausstattung und so werden auch beim neuen Kia Ceed bis zu 40% auf die beiden Topausstattungen entfallen.

Stand: Juni 2018; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: CARWALK / Kia

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