CUPRA Leon heute vs. CUPRA Leon Facelift

Vor 22 Jahren durfte ich mit dem Testwagen SEAT Leon Cupra R 1.8 20V Turbo erstmals die Faszination Cupra live erleben. Ich war sofort infiziert und begeistert. Mit der Einführung der eigenständigen Marke CUPRA im Jahr 2018 heben die Spanier diese Begeisterung auf ein neues Level. Während die Bezeichnung bis dato ein sportlicher Namenszusatz für bestehende SEAT-Modelle darstellte, steht die Marke CUPRA fortan für eine Rassigkeit und Emotionalität die über die bekannten Baureihen hinaus geht. Präsentiert der Autohersteller mit den Modellen Formentor, Born und Tavascan mittlerweile drei völlig eigenständige Modellfamilien. Dem Leon wurde als erstes Fahrzeug die Ehre zu Teil, das eigenständige CUPRA Logo zu tragen. Erhältlich als Fünftürer und Kombi, zeigt die jüngste Premiere auf, nun differenzieren die CUPRA-Modelle noch deutlicher von den SEAT-Pendants. Anlass für mich, diese beiden Generationen im Test gegenüber zu stellen.

Links: CUPRA Leon VZ CUP heute / Rechts: CUPRA Leon Facelift

Der Wandel von der Ausstattung zur Marke

Am 29. April 2024 feiert die spanische Marke CUPRA die große Premieren der Facelift-Versionen der Modelle Formentor und Leon. Ein Tag zuvor beginnt bei mir die Testphase des aktuellen Modells CUPRA Leon. Somit möchte ich an dieser Stelle im Detail auf das heutige Modell und auf alle Neuheiten und Informationen zum künftigen CUPRA Leon eingehen. Wann das Facelift genau an den Start geht, ist derzeit unbekannt. Was wir bereits wissen: Die neuen Preise und die Premiere im Handel ist für das dritte Quartal 2024 angedacht.

Vier Jahre nach Einführung der vierten Generation Seat und CUPRA Leon präsentiert sich das Modell der Performance-Marke nun deutlich unabhängiger. Erhält die kompakte Baureihe ein neues Design und einen eigenständigen Auftritt. Außen wie Innen neu gezeichnet, tut sich auch unter dem Blechkleid einiges. Das Antriebsportfolio umfasst in der überarbeiteten Variante einen Verbrenner, Mild-Hybrid und Plug-in Hybrid, dessen Leistungsspektrum nun 150 bis 333 PS abdeckt. Darüber hinaus kennzeichnen das Facelift ein neuer Torque-Splitter und Akebono-Bremsen. Weiterhin als Fünftürer und Kombi verfügbar, sprich als fünftürige Schrägheck- und sogenannte Sportstourer-Variante, besticht bei beiden Karosserien die neue „Sharknose“. Stolz prangt dort das CUPRA Logo auf der Motorhaube.

Die Preisentwicklung

Mit der am 15. Mai 2024 veröffentlichten Preisliste, verschwindet der im Test erfahrene Plug-in Hybrid in der VZ-Variante sowie die schwächere Version des e-HYBRID. So schnell kann es gehen. Zum Testzeitpunkt – keine zwei Wochen zuvor – notierte CUPRA für den CUPRA Leon VZ CUP 1.4 e-HYBRID 180 kW 6-Gang-DSG noch 43.960 Euro. Die praktische Kombivariante startete ab 45.450 Euro.

Und wenn auch CUPRA die neue Preisliste unter dem Bild des aktuellen CUPRA Leon veröffentlicht, so fällt bei genauer Betrachtung auf, hier handelt es sich bereits um das neue Modell.

Somit ist der neue CUPRA Leon bereits konfigurier- und bestellbar. Bei CUPRA Partnern vor Ort finden sich jedoch noch Fahrzeuge des bisherigen Modells sowie mein Testwagen. Weckt mein ausführlicher Fahrbericht Dein Interesse, schau doch einfach mal vorbei.

Während das aktuelle Modell 1.5 eTSI vor wenigen Wochen einen Startpreis von 35.040 Euro verzeichnete, verlangt CUPRA für das Facelift 38.340 Euro. Alternativ steht der Diesel zur Wahl, für mindestens 40.840 Euro. Der Kombiaufschlag liegt bei 2.175 Euro, auch hier verzeichnen die Spanier eine spürbare Erhöhung.

Neue Designsprache

Ob die aktuelle oder die künftige Version, auf einen prollig getunten Look verzichten beide. Im Vergleich zum aktuellen Modell, präsentiert sich die überarbeitete Version aber in einem deutlich aggressiveren Look. Die Differenz zwischen den Marken Seat und CUPRA drückt die Leon Baureihe nun deutlicher aus. Die dreieckigen Matrix-LED-Leuchten kennzeichnen wiederum beide Hersteller Ausführungen. Erhält der SEAT Leon nun auch eine Modellüberarbeitung, die sich allerdings nicht weiter auf die Optik auswirkt. Hier geht es um die inneren Werte.

Setzen die CUPRA-Verantwortlichen zunächst mit einer schärfer gezeichneten Schürze, größeren Lufteinlässen und zusätzlichen Elementen in Dark Aluminium an der Front auf Unterschiede zum SEAT Leon, definiert sich das kommende Modell durch seine Neuinterpretation. Besonders kennzeichnend, die sogenannte „Shark nose“.

CUPRA Formentor Facelift

Diese verleiht dem Kompaktmodell ein völlig neues Gesicht. Die neue CUPRA Designsprache präsentiert die Marke darüber hinaus mit dem neuen CUPRA Formentor. Die dreieckigen Matrix-LED-Scheinwerfer kennzeichnen das Fahrzeug sowie das integrierte CUPRA Logo. Platziert auf der Motorhaube über dem großen Kühlergrill.

Nicht außer Acht gelassen, haben die Verantwortlichen das Heck. Der markante Stoßfänger in Zweifarbausführung schärft den dominanten Look. Das CUPRA Logo integrieren die Designer mittig zwischen den Heckleuchten. Die ebenfalls in ihrer dreieckigen Form bestechen.

Neue Felgendesigns und Farben bieten im künftigen Modell noch mehr Individualität. Insgesamt stehen neun Leichtmetallfelgen zwischen 18 und 19 Zoll zur Auswahl. Gleichermaßen neun an der Zahl, notiert das Angebot an Farben. Neu präsentieren sich die matten Lackierungen Century Bronze und Enceladus Grey. Die Farben Fjord Blau, Midnight Schwarz, Glacial Weiß, Magnetic Tech, Graphene Grau, Taiga Grey und Magnetic Tech Matt ergänzen den Umfang.

Stellt sich mein Testwagen dem Vergleich mit dem Pendant aus dem Hause SEAT, verzeichne ich dynamischere Seitenschweller und in dunklem Chrom gehaltene Außenspiegel. Diese stimmt CUPRA auf den Rahmen im Kühlergrill und die Frontschürze ab. Mit Blick auf das aktuelle Modell möchte ich den Diffusor und Spoiler am Heck, das durchgängige Leuchtband und das dynamische Blinklicht erwähnen.

Speziell für die CUPRA Modelle kreiert, zieren mein Fahrzeug die 19-Zoll-Leichtmetallräder in den Farben Kupfer, alternativ in Diamant-Ausführung erhältlich. In Kombination mit den kupferfarbenen 370 Millimeter große Bremsen von Brembo eine gelungene Kombination. Gekrönt von einer Auspuffanlage mit kupferfarbenen Akzenten.

Konzentriert auf mein Testfahrzeug muss ich jedoch einen ordentlichen Aufpreis für die optischen Eyecatcher verzeichnen. 2.610 Euro werden für die matte Lackierung fällig, 1.230 Euro für die Felgen, 2.695 Euro für die Brembo-Bremsanlage, 530 Euro für die Seitenschweller und 785 Euro für die Carbon-Außenspiegel. Last but not least kommen 2.105 Euro für die Lederpolsterung on top. Mit insgesamt 9.955 Euro packe ich damit einiges auf den Basispreis drauf.

Die Unterschiede zwischen den Leon-Modellen von SEAT und CUPRA gehen zwar auch heute schon über das Markenlogo hinaus. Mit Einführung des Facelifts läutet die Automarke jedoch eine neue Ära ein.

Cockpit und Anmutung

Das es sich beim kommenden Leon um ein Facelift handelt, wird im Innenraum sehr deutlich. Fallen optische Änderungen nur im Detail auf. Eine neue Materialauswahl und eine dezent modifizierte Mittelkonsole zählen zu den Neuerungen. Kupferfarbene Dekorelementen kennzeichnen das Cockpit heute wie morgen. Mit verbesserten Materialien u.a. mit parametrischen 3D-Mustern steigert CUPRA künftig die Anmutung.

Die Schalensitze verstärken den Nachhaltigkeitsgedanken, werden diese künftig abhängig der Version mit 73 Prozent recycelter veganer Mikrofaser bezogen. Heute nahm ich noch auf den optionalen Lederbezügen Platz. Unabhängig von der Polsterung wissen die Schalensitze optisch und seitens des Sitzkomforts zu begeistern. Hier verweile ich nur zu gern, ob nun bei entspannten Alltagsfahrten oder dem rasanten Ritt durch die Kurven.

Dem CUPRA Leon VZ stellt der Hersteller im neuen Modell optional CUPBucket-Sitze zur Wahl. Diese kombinieren ein Mitteltextil mit recycelter Mikrofaser und haptischen Materialien. Bei Ausstattung mit CUPBuckets sind die Dekorelemente im Innenraum, wie die Satellitentasten am Lenkrad, die Mittelkonsole und die Lüftungsdüsen, in dunklem Chrom gehalten. 

Das CUPRA Lenkrad gefällt ebenso gut, wie die Schalensitze. Multifunktional gestaltet, bietet es weitere Bedienmöglichkeiten. Ergänzend bietet mir das Fahrzeug die Bedienung über den Touchscreen, die Gestensteuerung oder per Sprache. Mit den Worten „Hola, hola“ aktivere ich diese.

Konnektivität auf hohem Niveau

CUPRA setzt auf das Human Machine Interface (HMI), welches sich im Rahmen des Facelifts verbessert präsentiert. Das digitale Cockpit hinter dem Lenkrad gefällt bereits heute. Das volldigitale Kombiinstrument kann ich im Test frei konfigurieren. Nach Belieben rücke ich auf Reisen die Navigationskarten direkt in mein Sichtfeld. Von klassisch analogen Rundinstrumenten bis hin zur sportlich animierten Darstellung mit ergänzenden Anzeigen, man hat die Wahl. Die Abbildung von Leistung, Turboladedruck und G-Kräfte animieren bei dynamischer Fahrweise.

Cupra Leon heute

Ab Herbst finde ich ein von 10 auf 12,9 Zoll vergrößertes Infotainmentsystem im Fahrzeug vor. Letzteres erhält einen beleuchteten Schieberegler. Laut Hersteller verfügt das neue Infotainmentsystem über einen verbesserten App-Bereich, Widgets und einen Klima-Bereich für eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche. Die Klimasteuerung ist im gelifteten Modell nahtlos in den Bildschirm integriert.

Bei all der Digitalisierung vermisse ich einen haptischen Lautstärkedrehregler. Die Touch-Slider ermöglichen mir einfach keine gute, intuitive und exakte Steuerung. Im Falle der Klimaanlage gelingt die Bedienung über die Slider besser.

Sich mit dem Fahrzeug und Smartphone zu vernetzen, geht kinderleicht von der Hand. Mir stehen die Welten des Internets, unzählige Online-Services sowie weitere Funktionen zur Seite. Das Full Link System ermöglicht eine drahtlose Vernetzung. Apple und Android-Nutzer benötigen über Apple CarPlay und Android Auto kein Kabel. Ebenfalls kabellos lassen sich geeignete Smartphones in der Connectivity Box induktiv aufladen.

CUPRA Leon Facelift

Das neue HiFi-Audio-Soundsystem mit 390 Watt, elf Lautsprechern und einem Subwoofer, das in Zusammenarbeit mit Sennheiser Mobility entstand, bietet im Modell ab Herbst eine neue Option.

Raum und Nutzen

Ungeachtet des Modelljahrs, der Leon Fünftürer hält ein tolles Platzangebot bereit. Ich fühle mich als Großgewachsener in beiden Sitzreihen sehr wohl. Ist der Fahrersitz auf meine 1.80 Meter eingestellt, bringe ich hinter mir mühelos größere Insassen unter. Die Bein- und Kopffreiheit gewährt auch Passagieren mit zwei Metern den nötigen Raum.

Das Gepäckabteil hält mit 380 Liter ausreichend Stauraum im Alltag bereit. Nun noch die Rücksitzlehnen umgelegt und das Fassungsvermögen steigt erheblich. Wer noch mehr Raum benötigt, dem sei der Kombi ans Herz gelegt. Der variable Ladeboden ebnet den Ladeboden und schafft Variabilität.

Angebot an Motoren

Das Kapitel Motoren birgt Überraschungen. Standen vor wenigen Wochen in Bezug auf die aktuelle Generation vier Motoren zur Wahl, sind in der neuen Preisliste seit einer Woche nur noch zwei Antriebe zu finden. Doch bei genauem hinsehen fällt auf, CUPRA listet hier schon das Facelift auf. Aktuell bestellbar mit dem Mildhybrid-Benziner 1.5 eTSI und dem Diesel, jeweils mit 150 PS. Richtig gelesen, mein gefahrener Plug-in Hybrid taucht nicht mehr auf.

Mit dem Facelift hebt CUPRA das Angebot zumindest auf die Baureihe konzentriert wieder auf vier Motoren an. Den Benziner TSI (Benzin), den Mildhybrid eTSI (Mildhybrid), den Diesel TDI und es folgt eine neue Generation von Plug-in-Hybridantrieben. Diese werden ein Leistungsspektrum von 110 kW (150 PS) bis 245 kW (333 PS) abdecken.

CUPRA Leon heute
CUPRA Leon Facelift

Während der 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit 110 kW (150 PS) und in Verbindung mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe für beide Karosserien angeboten wird, stehen dem Fünftürer ein 2,0-Liter-Motor mit 221 kW (300 PS) ergänzend zur Auswahl. Mit Frontantrieb und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die integrierte vordere Differentialsperre (VAQ) soll hier für mehr Kontrolle bei der Kraftübertragung sorgen.

Der neue CUPRA Leon Sportstourer erhält ein 2,0-Liter-TSI-Aggregat mit 150 kW (204 PS) und Allrad (4Drive) sowie DSG-Doppelkupplungsgetriebe. Die Topmotorisierung entfällt auf den 245 kW (333 PS) starken 2,0-Liter-Benzinmotor mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Ebenfalls mit einem 7-Gang-DSG-Getriebe ausgestattet. Dem Topmodell spendieren die Verantwortlichen einen neuen Fahrmodus. Entwickelt für die Rennstrecke, mit Torque-Splitter-Technologie und optionalen Akebono Bremsen ausgerüstet. Dieses Modell nimmt künftig die Rolle des stärksten CUPRA Leon ein.

Zwar aktuell nur noch in der Konfiguration zur Visualisierung gelistet, so durfte ich vor wenigen Tagen den CUPRA Leon VZ CUP 1.4 e-HYBRID 180 kW 6-Gang-DSG erfahren. Der 1.4 TSI e-HYBRID mit einer Gesamtleistung von 245 PS, setzt sich aus dem Benzinmotor 1.4 TSI mit 110 kW und einem Elektromotor mit 85 kW Leistung zusammen. Mit Plug-in-Technologie ausgestattet, bringt es diese Antriebskombination auf 250 Newtonmeter Drehmoment.

Los geht es mit drücken der Powertaste, die sich im Lenkrad verbirgt. Das Fahrzeug startet im Elektromodus und agiert in diesem lautlos und geschmeidig. Ein künstlich kreierter Motorsound ertönt, wenn gewünscht über die Lautsprecher. Ist der Akkustand zu niedrig, schaltet sich der Benzinmotor hinzu. Sowie bei Überschreiten der Richtgeschwindigkeit von Tempo 130. Die maximale Topspeed liegt bei 225 km/h.

Das DSG-Getriebe verrichtet mit seinen sechs Gängen tadellos seine Arbeit. Die Doppelkupplung schaltet sanft und schnell. Manuelles Eingreifen ist möglich, aber nicht nötig.

Da ich rein elektrische Fahrten in der Stadt fokussiere, spare ich mir die Batterieleistung für diese entsprechend auf. Hierzu ist lediglich ein Tastendruck nötig. Der Akkustand sinkt in diesem Fall nicht unter 20 Prozent und während der Fahrt lade ich über den Verbrenner die Batterie auf. Im Hybrid-Modus überlasse ich dem CUPRA Leon die Auswahl. Das System entscheidet abhängig von der Fahrsituation den jeweils effizienteren Antrieb aus.

Vollständig aufgeladen notiert das technische Datenblatt im elektrischen Modus 59 Kilometer nach WLTP. Im Test realisiere ich mühelos 45 bis 50 Kilometer. Ist die Batterie leer, mache ich für 3 ½ Stunden an einer Wallbox halt. Finde ich nur eine gewöhnliche 230-Volt-Steckdose vor, sind es gleich sechs Stunden. In Kombi mit dem CUPRA Charger lädt das Modell schneller und bietet die Option den Ladevorgang fernzusteuern.

Wer darauf verzichtet die Batterie zu laden, genehmigt sich rein vom Benzinmotor angetrieben im Schnitt 7 ½ bis 8 Liter auf hundert Kilometer. Den CUPRA Leon VZ 1.4 e-HYBRID 180 kW (245 PS) 6-Gang-DSG gibt der Hersteller mit 6,3 Liter Kraftstoffverbrauch auf hundert Kilometer bei entladener Batterie an.

Bei vollem Akku und im elektrischen Fahrbetrieb erzielt man unter optimalen Bedingungen einen Stromverbrauch von 15,4 kWh. Im kombinierten Zyklus auf hundert Kilometer, gemessen nach WLTP. Diese Werte stehen CO2-Emissionen von 29 g/km gegenüber.

Highlight „Fahrdynamikschalter“

Die Marke CUPRA steht für Sportlichkeit, die der Plug-in Hybrid mit Vernunft und Effizienz einen möchte. Im direkten Vergleich mit den anderen Antrieben geht dies aber zugegebenermaßen etwas zu Lasten der Performance. Zwar bietet mir auch dieser CUPRA Leon den Fahrdynamikschalter inklusive CUPRA-Modus, doch ist es letztlich der e-HYBRID der den Auftritt etwas hemmt.

Mit 245 PS Systemleistung alles andere als Schwach auf der Brust, ist der Abfall auf 150 PS bei leerem Akku jedoch sehr deutlich. Was bleibt, die großartigen Qualitäten des Fahrwerks.

Kurvenreiche Strecken sorgen für puren Fahrspaß. Das Kompaktmodell lässt sich wunderbar präzise und mit Leichtigkeit durch die Kehren jagen. Die Lenkung ist angenehm straff und direkt ausgelegt. Das Zusammenspiel ist perfekt.

Der CUPRA Leon hat ergänzend Charaktere zu bieten, die die Vorzüge des Plug-in Hybrids hervorheben. Die Spreizung zwischen entspannten und betont komfortablen Fahrgefühl und sportlicher Rassigkeit gelingt dem CUPRA Leon auf sehr gelungene Art und Weise. Lässt sich das Modell im Alltag unaufgeregt bewegen und mit nur einem Tastendruck zum Performance-Künstler verwandeln.

Mir stehen im Test die Fahrprogramme Comfort, Sport und Individual zur Auswahl. Über einen längeren Tastendruck wechsele ich direkt in den CUPRA-Modus. Der entsprechende Schalter findet sich wie auch die Powertaste im Lenkrad.

Über den Fahrdynamikschalter nehme ich Einfluss auf das Fahrwerk sowie die Lenkung. Darüber hinaus ändert sich der Motorensound. Die kernige Geräuschkulisse im aktivierten CUPRA-Modus umspielt die Ohren und animiert.

Im Test konnte ich mich stets auf die Bremsen verlassen, auch aus dem flotten Ritt und hohen Geschwindigkeiten heraus, verzögerte der kompakte Fünftürer sehr souverän. Mit der High-Performance-Brembo-Bremse an Bord, erhielt ich zudem einen elektrischen Bremskraftverstärker. In Verbindung mit dem Plug-in Hybrid gewinne ich entsprechend Bremsenergie zurück. Diese speichert der CUPRA Leon direkt in der Batterie ab und realisiert elektrische Reichweite.

Was wird einem der CUPRA Leon künftig bieten? In Kombination mit der Topmotorisierung erhalten Kunden einen exklusiv entwickelten CUPRA Modus. Der eine für die Rennstrecke optimierte Pedal- und Getriebekalibrierung und ein hohes dynamisches Drehmomentverhalten durch die Offenhaltung der Drosselklappe bereits hält. Darüber hinaus umfasst das Fahrprogramm eine Schaltblitzanzeige und eine Motorkalibrierung.

An der Hinterachse platziert, wird das System elektrohydraulisch mit zwei unabhängigen Kupplungen gesteuert. Diese Lösung ermöglicht eine unabhängige Drehmomentsteuerung an jedem Hinterrad. Dieses Highlight bleibt zunächst dem CUPRA Leon Sportstourer VZ vorbehalten, der noch mehr Wendigkeit bei betont dynamischer Fahrweise verspricht.

Inklusive neuem Drift-Modus, verlangt das neue CUPRA Modell regelrecht nach einem Ausflug auf die Rennstrecke. In diesem Modus befindet sich das ESP im Sportmodus und mithilfe der Torque-Splitter-Technologie leitet das System die gesamte Power auf ein Hinterrad. Nun kann man das Auto pirouettenartig durch die Kurve schieben. Ein Vorgehen, welches natürlich nicht auf der öffentlichen Straße durchgeführt werden soll. Wer das gesamte Potential des stärksten CUPRA Leon aller Zeiten erleben möchte, muss auf die abgesperrte Piste.

Hier ist selbstverständlich auch die maximale Bremskontrolle gefragt, diese bietet der CUPRA Leon Sportstourer VZ mithilfe der 18-Zoll-Bremsen. Während diese serienmäßig an Bord sind, kann man optional auch auf Bremsen mit Sechs-Kolben-Akebono-Bremssätteln ausweichen.

Anspruch an Sicherheit

CUPRA stattet den Leon heute und auch das Facelift mit einem vorbildlichen Umfang an Sicherheitssystemen aus. Diese sollen helfen Unfallsituationen zu vermeiden, in jedem Fallen jedoch deren Aufprallschwere zu reduzieren. Die Distanzregelung ACC verrichtet im Test tadellos ihre Arbeit. Sie hält die Geschwindigkeit sowie den Abstand zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer.

In Verbindung mit dem adaptiven ACC Predictive-System passt mein Testwagen zudem die Fahrgeschwindigkeit an geltende Tempolimits an und reduziert das gefahrene Tempo vor Kurven, Kreuzungen und einem nahenden Kreisverkehr.

Diese Daten sowie die Funktion des Spurhalteassistenten fasst der Travel-Assist zusammen und realisiert teilautonomes Fahren bis Tempo 210. Das System hält das Auto mittig in der Fahrspur und passt die gefahrene Geschwindigkeit dem Verkehrsfluss an. Trotz der zuverlässigen Funktionsweise ist die Aufmerksamkeit der fahrenden Person gefordert.

Diese überwacht CUPRA mithilfe des Notfallassistenten. Bleibt eine Reaktionen aus – seitens Aktivitäten am Gaspedal und der Lenkung – ertönt eine Aufforderung. Die Hände ans Lenkrad zu nehmen und die Steuerung zu übernehmen. Bleibt eine Reaktion aus, aktiviert der Notfallassistent die Warnblinkanlage und die Verzögerung setzt ein. Bis das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist.

Nun wird der automatische Notruf getätigt. Im CUPRA Leon befindet sich eine SIM-Karte die in Verbindung mit dem eCall-Service diesen Notruf realisiert.

Doch nicht nur während der Fahrt steht das Modell schützend zur Seite. Im geparkten Zustand warnt der Side-and-Exit-Assist durch ein akustisches Signal beim Aussteigen vor herannahenden Verkehrsteilnehmern.

Stand: Mai 2024; Test: Lexi Lind; Fotos: Lexi Lind/CUPRA

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