Die Geschichte der SUVs blickt nun schon auf mehrere Jahrzehnte zurück – fand diese ursprünglich in den 1970er Jahren ihren Ursprung – doch eine wirklich faszinierende und überraschende Entwicklung nahm das Segment erst in den vergangenen Jahren. Denn wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Segment der „Sports Utility Vehicles“ – ob nun in klein, mittel oder groß – die Fahrzeugsparte sein wird, die wächst und wächst und wächst und sogar Marken wie Alfa Romeo dazu bringt, auf diesen Zug aufzuspringen?! Ich nicht und doch begrüße ich die Entscheidung der Italiener sehr, denn mit dem Stelvio hat Alfa Romeo ein wirklich gelungenes Mid-Size-SUV auf die Räder gestellt.
An die gigantischen Verkäufe von VW, Audi und BMW wird der Stelvio nie heranreichen, an dieser Tatsache kommt auch ein Alfa-Fan wie ich nicht vorbei, doch das erste SUV in der hundertjährigen Firmengeschichte ist ein reinrassiger Alfa Romeo und hat definitiv das Zeug dazu, selbst traditionelle Alfisti zum Kauf eines SUV bewegen zu können. Jetzt gilt es Stückzahlen zu machen und warum das Alfa Romeo mit dem Stelvio gelingen sollte, erfährst Du in meinem Fahrbericht.
Alfa Romeo ist die Marke meines Herzens, wer „CARWALK – Der Autoblog“ verfolgt, der weiß das. Der weiß aber auch, dass Liebe nicht zwingend blind macht und so sehe ich durchaus die Schwächen, die sich der Alfa Romeo Stelvio gegenüber den Premium-Mitbewerbern eingestehen muss. Doch das italienische SUV hat Qualitäten, da werden nicht nur die anderen Hersteller ins Staunen geraten.
Das fängt für mich ja schon beim Design an. Natürlich gibt es nichts was weiter auseinander geht als Geschmäcker und so muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er den Stelvio findet. Doch kann man dem Alfa Romeo Stelvio wirklich Emotionen absprechen?!
Ich liebe die sinnliche Linienführung, den Verzicht auf harte Ecken und Kanten, stilvoll und alles andere als klobig … haben es die Designer tatsächlich geschafft, die Formensprache der Alfa Romeo Giulia auch auf ein SUV zu übertragen.
So sind mir die großen und scharf geschnittenen Scheinwerfer die sich deutlich dem markentypischen Scudetto (Kühlergrill) nähern und die Front auf ausdrucksstarke Weise prägen, sehr vertraut. Nicht weniger imposant streckt mir der Stelvio auch sein Heck entgegen.
Klar gezeichnet und ohne verspielte Schnörkel kommt der Stelvio auch im Innenraum auf das Design der Giulia zurück. Und so ist das Cockpit nicht nur mit feinen Materialien geschmackvoll ausgekleidet, der Stelvio lädt auch mit seinen großartig ausgeformten Sitzen zum Verweilen ein, solch ein sportliches Gestühl findet man in einem SUV leider nicht immer.
Ich bin nicht unbedingt ein Fan von roten Autos, doch wenn ich mir ein Auto in dieser Farbe zulegen würde, dann ganz klar einen Alfa. Als ich jedoch die mögliche Innenraumgestaltung in knallig rotem Leder zu sehen bekam (siehe Bildergalerie), war es um mich geschehen.
Den meisten wahrscheinlich zu „gewagt“, passt die Stilrichtung in meinen Augen perfekt zu Alfa Romeo. Gut, dass der Stelvio auch in den grauen und weißen Außenlackierung sehr gut aussieht.
Es stehen Dir übrigens insgesamt elf Lackierungen und verschiedene Ausstattungsvarianten zur Wahl, ob nun in peppigem Rot und Aluminiumeinsätzen, über eine klassische schwarze Ausrichtung bis hin zu einer braunen Lederausstattung und großflächigen Echtholzeinlagen.
Serienmäßig ist das Infotainmentsystem Alfa™ Connect mit 6,5-Zoll-Farbbildschirm an Bord, gegen Aufpreis kannst Du Dir aber auch das Infotainmentsystem Alfa™ Connect 3D Nav mit 8,8-Zoll-Display ins Fahrzeug holen.
Wie schon in der Basis kannst Du auch hier Dein Smartphone oder andere Geräte mit Apple iOS- oder Android-basierten Betriebssystemen perfekt in den Stelvio einbinden oder digitales Radio (DAB) empfangen, darüber hinaus ist hier aber auch ein Navigationssystem enthalten und dank Alfa™ Connect hast Du auch eine Benutzerschnittstelle (Human Machine Interface, HMI) an Bord. Die Systeme werden stets mit dem in der Mittelkonsole integrierten Multifunktionsdrehschalter gesteuert.
Wer wie ich Wert auf Musikgenuss im Auto legt, sollte vielleicht auch einen Blick auf die exklusiven Audiosysteme werfen. Hat doch der italienische Autohersteller verschiedene Systeme in petto und verwöhnt Dich und Deine Freunde auf Wunsch sogar mit einer HARMAN/KARDON-Anlage, die mit bis zu 13 Lautsprechern und einem Subwoofer auffährt.
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Der Alfa Romeo Stelvio hält aber auch großzügige Platzverhältnisse für bis zu fünf großgewachsene Personen bereit, und kann zugleich bis zu 525 Liter Gepäck mit auf die Reise nehmen. Dank der stets serienmäßig verbauten elektrischen Heckklappe gelange ich auch zum Kofferraum ohne Hürden und dank niedriger Ladekante auch ganz bequem. Die Heckklappe kannst Du nebenbei bemerkt in acht Stufen arretieren.
Der Modellname Stelvio ist eine Hommage an das Stilfser Joch. Und wenn mich meine erste Ausfahrt auch zum Timmelsjoch führte, so fühlte ich mich mit dem Stelvio auch hier pudelwohl und wie zu hause. Und warum das Alfa SUV letztlich nach einer Passstraße benannt wurde, wird klar, wenn man den Stelvio durch die Serpentinen jagt.
Denn gerade diese Fahrdynamik die der neueste Alfa Spross im aktivierten Dynamic-Modus an den Tag oder besser gesagt auf die Straße legt, sorgt für Staunen. Immer wieder muss ich mir sagen, ich sitze hier in einem SUV!
Es ist dieses D.N.A.-Fahrwerk, dass einen Alfa zu einem Alfa macht und andere Hersteller, mögen sie noch so viele Fahrwerksvarianten im Angebot haben, blass aussehen lässt.
Den Dynamic-Modus haben die Verantwortlichen konzipiert, mit dem Anspruch größtmöglichen Fahrspaß zu bieten und eins ist sicher, besser hätte den Italienern ihr Vorhaben nicht gelingen können. Und wer einmal den entsprechenden Schalter auf „d“ einloggt, wird wissen wovon ich spreche.
Außerdem stehen Dir die Stufen „Natural“ und „Advanced Efficiency“ zur Wahl. Dieser neue Modus (früher handelte es sich bei Alfa hier um einen AllWeather-Modus) setzt seinen Fokus auf bestmögliche Effizienz, der Modus „Dynamic“ dagegen stimmt alle Systeme auf höchste Performance ab. Sei es die ohnehin exakte Lenkung oder auch die Bremsen, beide sprechen noch direkter an und die elektronischen Assistenzsysteme überlassen mir noch mehr Kontrolle.
Die Serpentinen hinauf fahre ich mich förmlich in einen Rausch. Und selbst wenn ich es bei den leider nassen Straßenverhältnissen einmal übertreibe, der Stelvio ist leicht wieder auf Kurs zu bringen.
Aber ob ich den Stelvio nun durch die engen Kehren der Passstraße jage oder ich mich oben auf 2.175 Meter Höhe in den Schnee wage, auf den Allradantrieb Alfa™ Q4 kann ich mich verlassen.
Dieser verteilt die Kraft je nach Situation stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse, während Mitbewerber unter normalen Fahrbedingungen auf Vorderradantrieb setzen, arbeitet das System bei Alfa Romeo wie ein herkömmlicher Hinterradantrieb. Richtig gelesen. Eine Entscheidung, die zu Alfa passt und sportlich Ambitionierten wie mir sehr zusagt. Gerade in Kombination mit dem elektronischen Hinterachsdifferenzial, Torque Vectoring und der großartigen 50:50-Gewichtsverteilung.
Und auch die Bremsen geben sich bei all dieser Performance keine Blöße und verfügen erstmals über ein integriertes Bremssystem. Dieses vernetzt die Wirkungsweise der elektronischen Assistenzsysteme wie beispielsweise der Fahrstabilitätskontrolle mit der mechanischen Bremskraftunterstützung. Womit die Bremsen noch schneller ansprechen und ohne ABS-Pulsieren fest zupacken, 37,5 Meter gibt Alfa Romeo für den Bremsweg von 100 auf 0 an.
Bevor der ein oder andere lange danach sucht, das Lenkrad des Stelvio trägt den Startknopf für den Motor, womit ich eine weitere Parallele zur Giulia ziehen kann. Manch anderer von Euch fühlt sich hier vielleicht auch an einen Ferrari erinnert 😉
Starten konnte ich hiermit bei meiner ersten Ausfahrt den Turbobenziner mit zwei Liter Hubraum und 206 kW (280 PS) und den 2,2-Liter-Turbodiesel der auf 154 kW (210 PS) kommt. Diese Auswahl bauen die Italiener aktuell um eine 200 PS-Variante des Benziners sowie eine 180 PS Leistungsstufe des Turbodiesels weiter aus.
Für welche Motorisierung Du Dich letztlich auch entscheidest, das Achtstufen-Automatikgetriebe sorgt stets für höchsten Schaltgenuss, ob Du nun komfortabel oder sportlich unterwegs bist, die von Alfa gewählte Getriebelösung ist in jedem Bereich hervorragend abgestimmt. Zwar laden die sehr hochwertigen (wenn auch einen Tick zu groß geratenen, aber dafür am Lenkstockhebel fest montierten) Schaltpaddles ein, die Schaltarbeit selbst zu übernehmen, aber notwendig ist das einfach nicht.
Stellen sich die beiden von mir gefahrenen Aggregate dem Vergleich, würde meine Wahl wohl auch auf den Diesel entfallen, wird der Verkaufsanteil voraussichtlich und SUV-typisch hier bei 60 bis 70 Prozent liegen.
Zwar muss der Selbstzünder mit stolzen 70 PS weniger auskommen, wirkt aber dank seines Drehmoments von 470 Nm bereits von unten heraus kraftvoller. Wenn auch der Ottomotor den Diesel beim Sprint von null auf 100 km/h hinter sich lassen soll, benötigt der 2,2-Liter-Turbodiesel 6,6 Sekunden und ist somit 0,9 Sekunden langsamer, ist der reale Fahreindruck ein anderer.
Der Diesel spricht gefühlt spontaner an und dreht williger hoch. Nicht, dass der Benziner hier wirklich enttäuscht (gerade im Dynamic-Modus nicht), doch er dreht nur bis knapp 6.000 Touren hoch und lässt auch akustisch nicht zwingend auf einen Benziner schließen. Ich hätte mir bei einem Fahrzeug dieser Größenordnung und nicht zu Letzt bei einem Alfa Romeo einfach einen satteren und animierenderen Motorensound gewünscht.
Bei der Topspeed muss sich der Diesel übrigens mit 215 km/h gegenüber den vom Benziner möglichen 230 km/h ebenfalls geschlagen gegeben. Beim Verbrauch hat er aber natürlich wieder die Nase vorn und da ich während meiner Serpentinenfahrten mehr den Fahrspaß im Auge hatte, hier rein der Vollständigkeit wegen die Werte des Herstellers:
2,0-Liter-Turbobenziner mit 280 PS: Innerorts 8,9 l/100 km; Außerorts 5,9 l/100 km; Kombiniert 7,0 l/100 km; CO2-Emissionen 161 g/km; Euro6
2,2-Liter-Turbodiesel mit 210 PS: Innerorts 5,5 l/100 km; Außerorts 4,4 l/100 km; Kombiniert 4,8 l/100 km; CO2-Emissionen 127 g/km; Euro6
Allein bei aktiviertem D-Modus sollte man aber schon mal mit mindestens zwei Litern mehr rechnen.
Es gibt Marken, die ihre Fahrzeuge mit einer regelrechten Armada an Assistenzsystemen bestücken. Und wenn Alfa Romeo auch nicht dazu gehört, kann der Stelvio bereits in der Basisvariante das Integrierte Bremssystem (IBS), den Spurhalteassistenten (LDW) sowie das Kollisionswarnsystem (FCW) mit automatischer Notbremsfunktion (AEB) und Fußgängererkennung vorweisen.
Während die Serienausstattung außerdem um eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ergänzt wird, hat der italienische Hersteller zumindest einen Totwinkel-Assistent inklusive hintere Querbewegungserkennung optional im Angebot.
Womit ich auch in diesem Punkt keinen für mich entscheidenden Nachtteil entdecken kann.
Dass der Alfa Romeo Stelvio bei der Suche nach einem Mid-Size-SUV definitiv auf Deiner Shoppingliste stehen sollte, konnte ich hoffentlich zu genüge aufzeigen.
Schlussendlich bleibt aber natürlich die Frage nach dem Preis. Für Schnäppchen-Jäger ist der Stelvio zwar nichts, aber Premium hat nun mal seinen Preis und im Falle des Alfa Romeo Stelvio sind es künftig mindestens 42.200 Euro.
Dass dies aber kein Grund sein muss, sich den neuen Alfa Romeo Stelvio nicht zu gönnen, zeigt Dir Netzsieger.de auf. Hier bekommst Du Die besten Autokredite im unabhängigen Vergleich. Also gleich mal die Top-Kredit-Anbieter vergleichen und die passende Autofinanzierung finden.
Erweitert Alfa Romeo das derzeitige Angebot doch ab kommender Woche um die neuen Einstiegsmodelle Stelvio 2.0 Turbo mit 200 PS und Allrad und die zusätzliche Diesel-Leistungsstufe „180 PS“. Letzterer ist in der Version Super nicht nur als Allrad, sondern auch rein heckangetrieben erhältlich.
Der von mir bereits gefahrene 2,2-Liter-Diesel mit 210 PS und Allradantrieb startet in dieser Variante bei 47.500 Euro. Der 280-PS-Turbo rangiert mit mindestens 49.000 Euro darüber und ist aktuell nur durch die vorab angebotene Sonderserie Alfa Romeo Stelvio First Edition zu toppen. Wenn diese auch mit 56.000 Euro zuschlägt und ausschließlich an den starken Benziner gebunden ist, hat sie Dir neben reichlich Ausstattung auch einen Preisvorteil von fünftausend Euro zu bieten.
Zwar haben gerade die deutschen Premium-Anbieter noch deutlich mehr Komfort-Features im Angebot, doch was ihnen in meinen Augen einfach fehlt, sie sind kein Alfa! 😉
Und so träume ich schon mal vom Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio, dem ultimativen Topmodell, das gegen Ende des Jahres das Stelvio-Portfolio krönen und mich mit Sicherheit begeistern wird, denke ich da nur an die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio …
Stand: April 2017; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: Stephen Reuß/CARWALK – Der Autoblog
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