Volvo V90 – Kombi mit Charakter

Der Kombi hat bei Volvo eine besondere Historie und so verwundert es nicht, dass rund ein Drittel aller jemals abgesetzten Volvomodelle Kombivarianten waren. Mit dem V90 hat Volvo im Jahr 2016 definitiv ein neues Kapitel aufgeschlagen. Und da es bei der praktischen Karosserievariante gerade um die eigenen Siebensachen, die Platzverhältnisse und die Variabilität geht, widme ich mich in diesem Praxistest besonders diesem Thema und gehe den Unterschieden zur Limousine auf den Grund.

Und da der schwedische Autohersteller erfreulicherweise beide 90er Modelle mit zahlreichen Raffinessen, Technologien, Assistenzsystemen und noch vielen weiteren Highlights und vor allen Dingen zahlreichen Weltpremieren ausstattet, bitte ich Dich an dieser Stelle, auch einfach mal zum Praxistest des Volvo S90 zu klicken. Hat die 90er Familie einfach zu viel zu bieten, das solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen.

Doch wo liegen nun die Unterschiede zwischen den beiden Karosserievarianten? Mit dem Volvo XC90 führte der Hersteller im Jahr 2015 die neu skalierbare Produkt-Architektur SPA (Scalable Product Architecture) ein, die Limousine folgte und auch die Kombiversion basiert auf SPA. Die Produkt-Architektur ermöglicht dabei nicht nur deutliche Gewichtseinsparungen, sie lässt auch den Designern freie Hand.

Und diese Möglichkeit haben die Verantwortlichen mehr als gut genutzt. Gerade die eindrucksvolle Frontpartie zieht mich immer wieder in ihren Bann und prägt erfreulicherweise auch das Gesicht der Kombiversion.

Zwar geht diese ab der B-Säule eigene Wege, doch unverkennbar ist auch hier die neue Volvo Designsprache. Somit ist auch am Heck des V90 die Leuchteinheit in LED markant ausgeführt.Die Breite des Fahrzeugs wird je nach Motorisierung und Ausstattungslinie durch verschiedene Auspuffanlagen zusätzlich betont. Gerade die voll integrierten Endrohre in den Versionen Inscription und R-Design gefallen. Die betont sportliche R-Variante ist hier außerdem mit einer in Wagenfarbe lackierten angedeuteten Schürze versehen.

Eine serienmäßige Dachreling und ein integrierter Dachkantenspoiler gehören beim Kombi ebenfalls zum guten Ton. Wenn gewünscht erstreckt sich ein Panorama-Glasdach über das Dach des Volvo V90 und gibt gerade den Fondpassagieren einen unglaublichen Blick gen Himmel frei.
Womit ich auch schon auf den Rücksitzen Platz nehme.

Was die dortigen Platzverhältnisse anbelangt, hat bereits die Limousine für einen Wow-Effekt gesorgt. Selbst mit einer Körpergröße jenseits der 1,80 Meter kannst Du bequem Deine Beine überschlagen. Fürstlicher Oberklasse-Flair, den die 90er Modelle hier bieten. Und während die Kopffreiheit bei der Limousine zwar ausreicht, kannst Du in der Kombivariante auch ganz bequem mit Hut reisen und das selbst bei verbautem Glasdach.

Und wenn ich hier auch nur zu gern verweile, so möchte ich mir nun den Kofferraum des V90 ansehen. Ob per Fernbedienung, einer Taste an der Klappe oder über einen Schalter am Armaturenbrett, die elektrisch arbeitende Heckklappe lässt sich bereits serienmäßig auf vielfache Art ansteuern.

Gegen Aufpreis und mittels Sensorsteuerung reicht aber auch ein einfacher Fußwisch für ein berührungsloses Öffnen der Heckklappe aus. Und damit Du nicht wild wedelnd hinter dem V90 stehst, ein kleiner Tipp: der Sensor befindet sich auf der linken Seite unter dem hinteren Stoßfänger.Die weit aufschwingende Heckklappe ist nun geöffnet und gibt den großzügigen Zugang zum 560 Liter großen Gepäckabteil frei. Zwar muss sich auch die Limousine mit ihren 500 Litern Stauraum nicht verstecken, doch das Volumen des Kombi kann in nur wenigen Sekunden auf bis zu 1.526 Liter vergrößert werden. Hierzu müssen lediglich die Lehnen der Rücksitze (im Verhältnis 60:40) mit nur einem bzw. zwei Hebelgriffen umgelegt werden. Die Kopfstützen klappen dabei automatisch ein, nichts weiter ist zu tun.

Wem das dennoch nicht komfortabel genug sein sollte, der kann diesen Vorgang auch auf Wunsch über einen elektrischen Zugang vom Kofferraum aus übernehmen. Im Umfang inbegriffen sind dann auch die ebenfalls elektrisch umlegbaren äußeren Kopfstützen. Die Steuerung geht hier auch ganz bequem über den Touchscreen in der Mittelkonsole von der Hand.

Die entstehende Ladefläche ist nahezu eben, nichts ragt störend in das Ladeabteil hinein. Und selbst bei Nutzung der hinteren äußeren Sitzplätze können lange Gegenstände transportiert werden, verbirgt sich hinter der Mittelarmlehne serienmäßig eine Durchladeöffnung. Der Kofferraum der praktischen Karosserievariante glänzt außerdem mit einer automatischen nach oben bzw. unten fahrenden Gepäckraumabdeckung, zwei Haken für Einkaufstaschen oder aber vier Sicherungsösen die bei Nichtgebrauch eingeklappt werden können.

Werfe ich ein Blick unter den Gepäckraumboden – der übrigens selbstständig geöffnet bleibt – finde ich ein Staufach vor, in dem kleinere Gegenstände ihren Platz finden.

Die Flexibilität lässt sich darüber hinaus individuell steigern, abhängig von der Ausstattung oder den gewählten Optionen aus dem Zubehörprogramm, bietet der Volvo V90 verschiedene Möglichkeiten das Gepäck zu trennen, weitere Befestigungssysteme, einen Ladekantenschutz (optional sogar beleuchtet erhältlich), zweistufige und in den äußeren Fondsitzen integrierte Kindersitze, Dachboxen, Fahrradträger … Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Preisliste des Volvo V90.

Während die Preise zwischen 46.650,- für den D4 in der Basis und 66.400,- Euro für den T6 AWD in der Topausstattung rangieren, startet der „klassische“ V90 bereits mit dem D3 ab 44.550 Euro. Da es beim S90 direkt mit dem Momentum losgeht, liegt der Kombiaufschlag im direkten Vergleich gegenüber der Limousine bei 3.350 Euro.

Beim Kombi hat Volvo dagegen vier Ausstattungsvarianten im Angebot, und ausgenommen von der mittlerweile namenlosen Basisversion, die nicht für die Benzinmotorisierungen T5, T6 und den T8 Twin Engine sowie den D5 AWD erhältlich ist, kannst Du alle Aggregate mit der Linie Momentum, R Design und Inscription kombinieren.

Schon von „Care by Volvo“ gehört? Mit Care by Volvo entscheidest Du, wie lange Du Deinen Volvo fahren möchtest – 6, 12, 24 oder 36 Monate. Du bestellst ganz einfach online und hast die volle Kostenkontrolle dank monatlicher Alles-inklusive-Rate – ohne versteckte Zusatzkosten. Nur tanken musst Du selbst.

Auf Seiten der Motoren hast Du nicht nur die Wahl zwischen dem Einstiegsdiesel D3 mit 110 kW / 150 PS, dem D4 mit 140 kW / 190 PS oder den Ottomotoren T4 ebenfalls mit 140 kW / 190 PS, T5 mit 184 kW / 250 PS sowie dem zusätzlich per Kompressor aufgeladenen T6 AWD mit 228 kW / 310 PS. Auch der T8 Hybrid sowie der von mir gefahrene D5 AWD sind im Volvo V90 erhältlich.

Mit der Einführung von PowerPulse verabschiedete sich der große Diesel endgültig vom Turboloch. Der allradangetriebene Top-Diesel kommt somit auf eine Leistung von 173kW / 235PS und bringt ein maximales Drehmoment von 480 Nm an die Räder. Der Kraftstoffverbrauch beläuft sich dabei laut Hersteller im Schnitt auf 5,6 Liter je 100 Kilometer ermittelt nach dem neuen WLTP-Messverfahren, die CO2-Emissionen liegen entsprechend bei 146 g/km. Der D5 ist dabei stets an einen Allradantrieb und die Achtgang-Automatik gekoppelt und erfüllt die Schadstoffeinstufung Euro 6d-TEMP.

Mit der gesamten 90er Familie erobert der schwedische Autobauer Schritt für Schritt mehr Neukunden und das absolut zu Recht. Stellen die Volvo Fahrzeuge eine wahrlich aufregende Alternative zu den deutschen Platzhirschen dar und lockern das gängige Bild auf unseren Straßen stilvoll und gekonnt auf.

Stand: Oktober 2018; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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