Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC SUV

Die EQS Baureihe bietet Mercedes-Benz als Limousine und in der im Test beleuchteten SUV-Variante. Bei einem Fahrzeug mit einer Außenlänge über 5,12 Meter ist natürlich nicht mit Platzmangel zu rechnen. Dennoch weiß das Mercedes-Benz EQS SUV mit seinem Raumangebot zu überraschen. Bis zu sieben Passagiere reisen in diesem EQS wahrlich fürstlich. Das Oberklasse-Fahrzeug weiß Maßstäbe im Premiumsegment zu setzen. Angefangen bei dem imposanten MBUX Hyperscreen, gekoppelt an die lernfähige Software, über die hohe Materialqualität, ENERGIZING AIR CONTROL, die Armada an Sicherheitsassistenten bis hin zum leistungsstarken Elektromotor, der unter dem Designeranzug seine Arbeit verrichtet. Gekoppelt an den Allradantrieb 4MATIC und die OFFROAD-Fahrprogramme scheut das Fahrzeug auch den Weg in rauere Gefilde nicht.

Ich persönlich möchte da mit diesem edlen Modell gar nicht erst hin und genieße stattdessen diese eindrucksvollen Komfort. Mercedes-Benz weiß diesen bis ins Detail zu perfektionieren. Untermalt von den Qualitäten des elektrifizierten Antriebs. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten beeindruckt. Trotz der enormen Fahrzeuggröße bewahrt sich das Fahrzeug eine Leichtigkeit und lässt einen über die spielerische Wendigkeit staunen. Das Zauberwort heißt hier, Hinterachslenkung. Es gibt sehr viel über das vollelektrische Premium-SUV zu berichten, hier geht es zum ausführlichen Fahrbericht des 400 kW starken Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC.

Ein Elektro-SUV dieser Größenordnung, Maße und Leistung betreffend, setzt selbstverständlich eine entsprechende Reichweite voraus. Mit Blick auf den Mercedes-Benz EQS 580 mit 400 kW/ 544 PS notiert der Hersteller eine Reichweite von 594 bis 673 Kilometer. Werte, die eine zurückhaltende Fahrweise verlangen. Im Rahmen der Testzeit ermittelte ich einen Durchschnittswert von 500 Kilometer. Gebe ich mich der geballten Power hin, schmilzt dieser Wert rasch um weitere hundert Kilometer. Verständlicherweise.

Den Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 108,4 kWh knüpft Mercedes-Benz an die eigens entwickelte Batterie-Management-Software. Updates ermöglicht der Premiumhersteller Over the Air. Dank OTA bleibt das Energiemanagement stets auf dem aktuellen Stand.

Mit dem Mercedes-Benz EQS SUV erhalten Fahrer ein Batteriezertifikat auf die Hochvolt-Batterie. Gewährt der Autohersteller dem Kunden eine Garantie von zehn Jahren oder einer Laufleistung von 250.000 Kilometern bei einer Restkapazität von 70 Prozent.

In Anbetracht der Gegebenheiten, die das SUV mit sich bringt, konnten die Verbrauchswerte überraschen. Mercedes gibt einen kombinierten Stromverbrauch von 22,8-20 kWh/100 km nach WLTP an. Bei 0 Gramm CO₂-Emissionen pro Kilometer. Ohne große Mühen pendel ich mich bei 22 kWh im Schnitt ein. Vergleichen wir diese Ergebnisse mit Elektrofahrzeugen mit deutlich weniger Gewicht, geringeren Abmessungen und weniger Power, absolut gute Werte.

Mit 2,7 Tonnen bringt das Mercedes-Benz EQS SUV ordentlich etwas auf die Waage. Umso beeindruckender die Performance, die mir der Schwabe beim Tritt auf das Gaspedal präsentiert. Das Oberklasse-SUV beschleunigt in der Topversion EQS 580 4MATIC in gewaltigen 4,7 Sekunden. Die 400 kW Leistung bringt das Fahrzeug derart souverän auf den Asphalt, ob im trockenen Zustand oder bei Nässe, der Wow-Effekt ist dem Modell sicher.

Und das unabhängig von der Situation, ob von unten heraus, spontan im mittleren Geschwindigkeitsbereich oder bei höherem Tempo. 858 Newtonmeter Drehmoment sprechen für sich. Die durchgehend hohe Performance verzeichnet zu keiner Zeit einen Leistungsabfall. Das Fahrzeug zieht beeindruckend von dannen, bis erreichen der maximalen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 210.

Das EQS SUV setzt auf mehrere Stufen der Energierückgewinnung mittels Rekuperation. Über die Schaltwippe am Lenkrad wechsle ich zwischen den Stufen D+ für das Segeln), die Standard-Rekuperation D und D- , welche für verstärkte Rekuperation steht. Im Modus Dauto überlasse ich dem ECO Assistenten eine situationsangepasste Rekuperation.

Kommen wir noch einmal zum Thema Batterie zurück und beleuchten das Thema Laden näher. Verfügt das Fahrzeug über die intelligente Navigation mit Electric Intelligence, wird die Batterie im aktiven Betrieb bei Bedarf während der Fahrt vorgewärmt oder entsprechend gekühlt. Somit erzielt das Mercedes-Benz EQS SUV an der Ladestation die optimale Temperatur und garantiert effizientes Laden.

Nutzern stehen drei Ladeprogramme zur Wahl. Mercedes-Benz unterteilt diese in die Kategorien Standard, Home und Work. Abhängig davon lassen sich verschiedene Parameter im Voraus einstellen und festlegen. Hierzu zählen die Faktoren, Klimatisierung, Abfahrtszeit und maximaler Ladezustand. Die Ladeprogramme Home und Work können standortbasiert agieren. Stelle ich das Elektro-SUV an einem hinterlegten Ladepunkt ab, startet automatisch der Ladevorgang.

Das EQS SUV bietet darüber hinaus die Ladefunktion ECO Charging. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Schonprogramm für die Batterie. Bei der weiteren Funktion „Ladeunterbrechungen“ kann ich im Test gewisse Zeitrahmen vorgeben, in denen die Ladevorgänge pausieren sollen. Bidirektionales Laden ist derzeit leider nur im japanischen Markt möglich. Zeigt aber bereits auf, das Mercedes-Benz EQS SUV kann unter anderem als Strom-Zwischenspeicher fungieren. Nur eben noch nicht hierzulande.

Die Möglichkeit des ein- oder dreiphasigen Ladens mit Wechselstrom und einer Ladeleistung von optional bis zu 22 kW steht allerdings auch den Kunden hier in Deutschland zur Verfügung. Schnellladen mit Gleichstrom an einem geeigneten DC-Schnellladesystem geht mit einer Ladeleistung von bis zu 200 kW.

Einfluss auf die Ladezeiten nehmen selbstverständlich verschiedene Faktoren, als grobe Richtwerte kann ich folgende Zeiten nennen: Eine halbe Stunde vergehen für 10 bis 80 Prozent an einer Wallbox oder öffentlichen Ladestation mit 110 kW.

Mercedes me Charge bietet im Bereich „Öffentliches Laden“ unterschiedliche Ladetarife, die Mercedes jeweils auf die individuelle Fahrleistung abstimmt. Von Nutzern die nur gelegentlich laden, bis hin zu Vielfahrern. Zugang zu öffentlichen AC- und DC-Ladepunkten erlangen Kunden weltweit. Stehen hier über 850.000 Stationen zur Auswahl, entfallen davon 350.000 Ladepunkte auf den europäischen Markt. Die Schnellladestationen von IONITY inbegriffen.

Das Mercedes-Benz EQS SUV weiß wahrlich zu beeindrucken, sei es die Anmutung, die technologischen Highlights oder das enorme Raumangebot. Das Elektro-SUV fährt sich wie auf Wolken. Mercedes setzt beim EQS SUV auf einen elektrischen Antriebsstrang an der Hinterachse und im Falle der Modelle mit Allradantrieb (4MATIC) auch über einen eATS an der Vorderachse. Mein Testwagen verteilt über die Funktion Torque Shift die Antriebsmomente zwischen den beiden Elektromotoren hinten und vorne intelligent und stufenlos.

Die serienmäßige Hinterachslenkung mit einem Lenkwinkel von bis zu 4,5 Grad, erlaubt alternativ die Hinterräder sogar mit bis zu 10 Grad einzuschlagen. Mithilfe dieser Möglichkeit, reduziert Mercedes-Benz den Wendekreis von 11,9 auf 11,0 Meter. Diesen Wert muss man sich einmal für ein Fahrzeug mit einer Außenlänge von über 5,12 Meter auf der Zunge zergehen lassen. Damit unterbietet das EQS SUV sogar einen smart #1 um einen halben Meter. Zur Orientierung, ein smart #1 misst mit einer Außenlänge von 4,27 Meter 85,5 Zentimeter weniger als das Mercedes-Flaggschiff.

Mit einer Vierlenker-Achse vorn und einer Raumlenkerachse hinten ausgerüstet, stattet Mercedes das Modell serienmäßig mit der Luftfederung AIRMATIC aus. Die verfügt über eine kontinuierliche Verstelldämpfung ADS+.

Das Mercedes-Benz EQS SUV setzt im Bereich Geräuschkulisse laut Hersteller selbst Maßstäbe. An dieser Aussage zweifel ich ehrlich gesagt nicht. Denn dieses Komfortniveau beeindruckt in allen Punkten. Treten insbesondere Abroll- und Windgeräusche bei einem Elektroauto gerne einmal störend in den Vordergrund. Die EQS-Baureihe weiß diese gelungen von den Insassen fernzuhalten.

Das in meinem Fahrzeug verbaute Akustik-Komfort-Paket verfügt unter anderem über akustisch wirksame Verbundglasscheiben an den Seitenscheiben der Türen. Am Panoramadach sorgen verschiedene Windleitmaßnahmen wie Windabweiser, Abdeckungen und Dichtungen für das tolle Ergebnis.

Den Genuss für die Ohren paart Mercedes-Benz mit einem großartigen Fahrgefühl. Störende Vibrationen oder gar grobe Stöße die ins Innere drängen, Fehlanzeige. Stattdessen gleite ich über die Straßen. Selbst raues Kopfsteinpflaster kann das hohe Komfortverhalten nicht dämpfen.

Im Umfang der DYNAMIC SELECT Programme kann ich im Test Anpassungen vornehmen. Man kann zwischen den vorkonfigurierten Modi ECO, COMFORT und SPORT wählen oder im Fahrprogramm INDIVIDUAL selbst die Parameter bestimmen. Mit dem OFFROAD-Modus bietet das Flaggschiff die Möglichkeit die asphaltierte Piste zu verlassen.

Bei Bedarf lässt sich die Bodenfreiheit verändern und das Fahrzeug bis 60 km/h um bis zu 25 Millimeter anheben. Die Niveauregulierung der AIRMATIC hält im alltäglichen die Bodenfreiheit unabhängig von der Beladung des SUVs konstant. Änderungen nimmt die Elektronik in den jeweiligen Fahrmodi vor. Sie senkt das Fahrzeug in den Programmen COMFORT und SPORT bei Geschwindigkeiten über 110 km/h automatisch um 10 beziehungsweise 15 Millimeter ab. Dies verringert den Luftwiderstand und erhöht die Fahrstabilität.

Ungeachtet der Karosserieausführung, erstreckt sich der Radstand der EQS-Baureihe über 3,21 Meter. Diese Zahl verspricht selbstverständlich ein großzügiges Platzangebot. Das im Test erfahrene SUV überragt die Mercedes-Benz EQS Limousine um 20 Zentimeter in der Höhe und misst 1.71 Meter. Dieser Zuwachs sorgt im Vergleich für noch mehr Dominanz.

Beide Karosserievarianten teilen sich das in sich stimmige Design. Wenn in meinem Augen auch die Optik der elektrifizierten Baureihen nicht an die Modelle mit Verbrenner heranreichen. Mercedes-Benz setzt auf charakteristische Merkmale, so zieren die EQ-Versionen durch die Bank weg durchgängige Lichtelemente. Sowohl an der Front, wie auch am Heck. Markantester Unterschied zwischen den Fahrzeugen mit Elektro- und Verbrennungsmotor. Mercedes-Benz spricht vom Purpose-Design.

Bei all den Parallelen zwischen der EQS Limousine und dem EQS SUV, fällt ein Unterschied im Detail auf. Das Tagfahrlicht mit den drei Light-Dots wechselt Mercedes beim EQS SUV durch drei kleine Dreiecke aus. Markant und extravagant verarbeitet Mercedes strukturierte Oberflächen und beleuchtet das Modul von hinten.

Verbaut Mercedes die LED High Performance-Scheinwerfer serienmäßig, ist das bei meinem Fahrzeug vorzufindene DIGITAL LIGHT mit Leuchtenband optional erhältlich. Am Heck ziert das EQS SUV ein Leuchtband mit LED-Leuchten im 3D-Helix-Design. Die Lichtsignatur vorn und hinten steht unverkennbar für die vollelektrischen Modelle mit Stern.

An der Front sticht jedoch nicht nur das Leuchtband zwischen den Scheinwerfern hervor. Mit der sogenannten Black-Panel-Einheit setzen die Schwaben auf eine schwarze Kühlerverkleidung. Die im Falle meines Testwagens über die Option des dreidimensionalen Stern-Musters verfügt. Das als Mercedes-Benz Pattern bezeichnete Extra erhält man in Kombination mit der AMG Line Exterieur. Serienmäßige Powerdomes kennzeichnen die Fronthaube. Mercedes-Benz gelingt es dynamische Komponenten mit luxuriösen Elementen verschmelzen zu lassen.

Die flächenbündigen Türgriffe zeichnen das Fahrzeug stets serienmäßig aus. Wandert mein Blick von den Türgriffen zu den Felgen, fällt auf, dieser Koloss kann, nein muss sogar 22 Zoll Räder tragen. Um diese Radkästen standesgemäß auszufüllen. Das Angebot deckt Versionen in 20 bis 22 Zoll ab.

Zwei 22 Zoll Varianten glanzgedreht und mit Mehrschicht-Lackierung in schwarz/Hochglanz stechen besonders hervor. Leichtmetallräder im 5-Doppelspeichen-Design und AMG Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design runden die Auswahl ab. Im Kern setzen die bewusst optimierten Ausführungen auf eine gute Aerodynamik und dienen zudem der Gesamteffizienz.

Hinter der Klappe im hinteren Bereich der Beifahrerseite finden sich die Ladeanschlüsse. Wer sich nun fragt, was sich dann noch hinter der kleinen Klappe über dem linken Kotflügel verbirgt, der findet die Antwort im Wort „Wischwasser“. Da einzig die Werkstatt die Fronthaube öffnet, um Wartungsarbeiten vorzunehmen, ermöglicht Mercedes-Benz über diese Lösung den einfachen Zugang und die Möglichkeit das Wischwasser nachzufüllen.

Trotz der gewaltigen Dimensionen gelingt dem SUV auf ausgewogene Proportionen zu setzen. Beim Thema Aerodynamik bringt einen der cw-Wert des EQS SUV tatsächlich ins Staunen, attestieren wir dem Fahrzeug 0,26.

Die zahlreichen Sensoren der Fahrassistenzsysteme, darunter Ultraschall, Kamera und Radar integrieren die Verantwortlichen geschickt hinter der Black-Panel-Fläche am Fahrzeuggrill.

Mercedes packt das umfangreiche Programm an Hilfen in modular aufgebaute Ausstattungspakete. Entsprechend kann der Interessent sein Fahrzeug beliebig konfigurieren. Ohne Aufpreis stattet der Hersteller sein Modell mit dem Advanced-Paket aus. Diese umfasst die Fahrassistenzsysteme Aktiver Abstands-Assistent DISTRONIC sowie den Totwinkel-Assistent und Ausstiegswarnfunktion und den Aktiven Spurhalte-Assistent.

In den Plus-Ausstattungen packt der Premiumhersteller das Fahrassistenz-Paket Plus obendrauf. Mit dem Aktiven Abstands-Assistenten DISTRONIC sowie dem Aktiven Lenk-Assistenten ausgestattet, verfügt das Mercedes-Benz EQS SUV ergänzend über den Ausweich-Lenk-Assistent und den Aktiven Totwinkel-Assistent sowie die Ausstiegswarnfunktion. Der Aktiver Brems-Assistent mit Kreuzungsfunktion rundet das Paket ab.

Das präventive Insassenschutzsystem PRE-SAFE hat sich bei Mercedes-Benz bewährt und zeichnet das EQS SUV ebenfalls serienmäßig aus. Das System nutzt die Zeit vor einem drohenden Unfall und bereitet sich mit einer Vielzahl von Maßnahmen bestmöglich auf den Unfall vor.

In Kombination mit dem Fahrassistenz-Paket Plus oder dem Fahrassistenz-Paket verfügt das Fahrzeug ergänzend über PRE-SAFE Impuls Seite und PRE-SAFE Plus. Letzteres Feature ergreift bei einem drohenden Heckaufprall entsprechende Maßnahmen.

Während manch anderer Hersteller auf den Hinweis setzt, vor dem Ausstieg einen Blick auf die Rückbank zu werfen, kann das Mercedes-Benz EQS SUV erkennen, ob Plätze dort tatsächlich belegt sind.

Durchaus können auch die Mitbewerber mit einer Armada an Fahrassistenten aufwarten doch unbestritten liefert Mercedes-Benz am besten ab. Das Mercedes-Benz EQS SUV lässt sich von widrigen Wettereinflüssen nicht aus der Ruhe bringen und alle Assistenten verrichten derart geschmeidig ihre Arbeit, sodass man ihnen gerne den Eingriff überlässt. Mercedes-Benz lässt den Nerv-Faktor, lautes Piepen und ruppiges Eingreifen völlig außen vor.

Mit Fokus auf die Elektromobilität. . . Bei schweren Unfällen schaltet Mercedes das Hochvolt-System automatisch ab. Die gesamten Komponenten, über die Hochvolt-Leitungen bis hin zur Batterie integriert Mercedes-Benz in das mehrstufige Schutzkonzept. Dabei unterscheiden die Stuttgarter zwischen einer reversiblen und einer irreversiblen Abschaltung. Findet eine reversible Abschaltung bei leichteren Kollisionen statt, ist danach eine Wiederzuschaltung des Hochvoltsystems möglich. Rettungskräfte können an vorgesehenen Trennstellen selbst das Hochvolt-System deaktivieren.

Der Gefahr von Fußgängern nicht wahrgenommen zu werden, entgegnet das SUV mit dem serienmäßigen akustischen Umfeldschutz. Das Fahrzeug generiert einen speziellen Sound. Das künstliche Geräusch warnt Fußgänger bis circa 30 Stundenkilometer. Beim Rückwärtsfahren setzt das Fahrzeug auf einen Intervallton, unabhängig der Fahrgeschwindigkeit.

Fahrzeuge dieser Größenordnung erwecken bei manch einem Fahrer die Angst vor engen Parklücken. Letztlich lässt sich das Flaggschiff jedoch so spielerisch und mit einer Leichtigkeit einparken, da würde manch Kleinwagenfahrer staunen. Mit den erhältlichen Parksystemen möchte Mercedes-Benz aber auch dem letzten Skeptiker die Befürchtungen nehmen.

Mittels Remote Park-Assistenten kann man das SUV zum Beispiel via Smartphone ein- und ausparken und somit auch die engste Lücke nutzen. Der Memory Park-Assistent kann sich wiederum Parkplätze merken. Nach erfolgtem Einlernen, kann man den automatisierten Einparkvorgang starten.

Mit dem INTELLIGENT PARK PILOT ist der EQS SUV bereits heute für Automated Valet Parking gewappnet. Kann das Fahrzeug künftig vollautomatisiert und fahrerlos in mit AVP-Infrastruktur ausgerüsteten Parkhäusern ein- und ausparken.

Der Aktive Park-Assistent greift übrigens ebenfalls auf die Hinterachslenkung zu. Ein Komfortmerkmal, welches dem Flaggschiff eine Wendigkeit beschert, die einen immer wieder staunen lässt.

Der MBUX Hyperscreen steht für die konsequente Digitalisierung und ist wahrlich imposant in seiner Erscheinung. Der 580 er erhält serienmäßig den MBUX Hyperscreen, einzig das Basismodell verlangt einen Aufpreis.

Die Bezeichnung Hyperscreen ist im Falle von Mercedes-Benz alles andere als eine Übertreibung. Die Instrumententafel stellt der Inbegriff eines Widescreens dar, vereint das SUV unter einem dreidimensionalen Deckglas drei hochauflösende Displays. Die Bildschirme scheinen unter dem Deckglas miteinander zu verschmelzen. Mercedes-Benz bietet ein Fahrer- und Zentraldisplay mit 12,3 und 17,7 Zoll sowie einen Bildschirm für den Beifahrer, der ebenfalls 12,3 Zoll misst. Diese erstrecken sich über eine Breite von 141 Zentimeter.

Der Beifahrer kann über den OLED-Display Videos streamen oder TV ansehen. Mit einer intelligenten und kamerabasierten Sperrlogik verknüpft, erkennt das System, ob der Fahrer auf das Beifahrerdisplay blickt. In diesem Fall blendet der Bildschirm den Fahrer aus. Bei Nichtbelegung des Beifahrersitzes, wechselt der Bildschirm zum digitalen Zierbild. Hier kann der Nutzer aus verschiedenen Motiven auswählen.

Head-up-Displays stellt Mercedes-Benz gleich zwei Versionen optional zur Wahl. Die innovative Augmented-Reality-Variante (AR-HUD) besticht mit einem besonders großen Bild. Zusätzliche werden viele Augmented-Reality-Inhalte angezeigt. Darunter Bereiche der Navigation und Funktionen der Fahrassistenzsysteme.

Zwar rücken die Dekorelemente hier rasch in den Hintergrund, büßen aber keineswegs in ihrer Wirkung ein. Der Mix aus Echtholz, Aluminium und Details wie den Mercedes-Benz Pattern steht für Harmonie und Anmut. Mercedes-Benz lasert zum Beispiel das Sternmuster in offenporiges Eschenholz. Alternativ hinterleuchtet der Hersteller Dekorelemente in 3D Reliefoptik anthrazit mit den Mercedes-Benz Pattern. Neben Eschenholz findet sich im Angebot Holz Linde linestructure anthrazit oder Holz Nussbaum Schiffsdeck, jeweils offenporig. Das Holz-Hybrid-Zierteil zählt zu den weiteren Neuheiten der Marke. Die Wertigkeit des Oberklasse-SUV weiß Maßstäbe zu setzen.

Das Zusammenspiel aus MBUX Hyperscreens und der restlichen Armatur mit den Lüftungsdüsen ist absolut gelungen und einnehmend. Die äußeren Lüftungsdüsen im Turbinen-Design sind mittlerweile ein für die Marke charakterisierendes Merkmal.

Die Atmosphäre lässt sich individuell personalisieren. Von verschiedenen Farben, darunter sieben Farbkombinationen, warme und kühle Töne, darunter balaobraun-nevagrau und spacegrau-macchiatobeige bis hin zu unterschiedlichen Materialien. Von Nubukleder bis Hightech-Neopren, die Auswahl ist vielfältig. Der Hersteller setzt diese großzügig ein, zieren sowohl die Instrumententafel, die Armauflage und die Sitze der Variante Electric Art Line.

Die moderne und luxuriös-edle Architektur schafft im gesamten Innenraum eine Wohlfühloase. Mittels Ambientebeleuchtung in das perfekte Licht gerückt.

Das EQS SUV verzichtet auf einen Kardantunnel, diese Lösung schafft einen luftigen Bereich um die Mittelkonsole. Abhängig der gewählten Linie, variieren die Sitze. In Fahrzeugen der Ausstattungslinie Electric Art finden sich Komfortsitze, geprägt vom Manufaktur-Charakter. In Verbindung mit der AMG Line Interieur stattet Mercedes das Modell mit Sportsitzen aus. Fakt ist, das Mercedes-Benz Elektro-SUV bietet hervorragenden Sitzkomfort und unzählige Verstellmöglichkeiten.

First Class-Sitzfeeling erstreckt sich bei der Oberklasse-Baureihe bis in die zweite Sitzreihe. Serienmäßig verwöhnt Mercedes Insassen auf den äußeren Plätzen mit Komfort-Kopfstützen.

Mit dem Power Nap Programm bietet das Fahrzeug darüber hinaus ein kurzes Erholungsprogramm. Beim Ladestopp oder anderweitigen Pausen können sich Fahrer und Beifahrer eine kurze Schlafpause gönnen. Das Programm umfasst drei Phasen: Einschlafen, Schlafen, Aufwachen. Untermalt von beruhigenden Klängen und einer Sternenhimmeldarstellung auf dem Zentral- und Beifahrer-Display möchte Mercedes die Insassen beim Einschlafen unterstützen. Steht das Aufwachen auf dem Plan, wechselt die Klangwelt in einen aktivieren Modus. Eine Beduftung sowie eine Massage und die Sitzbelüftung setzen ein.

MBUX der zweiten Generation glänzt mit lernfähiger Software und ein tolles Anzeige- und Bedienkonzept. Im aktiven „Zero-Layer“ verzichtet Mercedes-Benz auf das Scrollen durch Untermenüs oder die Bedienung per Sprache. Der Situation geschuldet, finden sich entsprechende Applikationen direkt auf der obersten Ebene im Blickfeld. Zero-Layer macht zahlreiche Bedienschritte unnötig. Wird das MBUX System durch künstliche Intelligenz unterstützt. Somit agiert MBUX proaktiv, reagiert und setzt auf stetige Optimierung.

MBUX präsentiert sich als perfekte Schnittstelle zwischen Insassen und Fahrzeug. Den Sprachassistenten „Hey Mercedes“ entwickelt der Hersteller ebenfalls weiter und ist im Vergleich zu ersten Generation MBUX dialog- und lernfähiger. Dieses Ergebnis erzielt Mercedes-Benz durch Aktivierung von Onlinediensten in der Mercedes me App.

War früher stets der Aktivierungsbegriff „Hey Mercedes“ von Nöten, können heute beispielsweise Telefonate ohne angenommen werden. Darüber hinaus erklärt „Hey Mercedes“ wenn nötig Fahrzeugfunktionen und steht hilfreich bei anderen Themen zur Seite. Wer Smart-Home-Technik und Funktionen nutzt, kann seine Haushaltsgeräte zudem mit dem Mercedes EQS SUV vernetzen und von dort aus via Sprache steuern. Da „Hey Mercedes“ bereits in der Lage ist, Insassen an der Stimme zu erkennen, lassen sich Personalisierungen vornehmen.

Ergänzend, können Insassen von der Rückbank aus den Sprachassistent bemühen. Mit bis zu zwei Bildschirmen plus Tablet, intuitiven Bedienmöglichkeiten und vielem mehr, steht das Infotainment-Erlebnis in der zweiten Reihe nicht dem der vorderen Passagiere nach.

MBUX High-End Fond-Entertainment Plus sei Dank. Das Paket beinhaltet zwei 11,6 Zoll große Displays mit Touch-Bedienung an der Lehne von Fahrer- und Beifahrersitz. Die Personen an Bord können ihre Inhalte auf den Bildschirmen teilen. Eine Auswahl vornehmen. Optional bietet der Hersteller das MBUX Fond-Tablet, welches auch außerhalb des Fahrzeugs genutzt werden kann.

Der MBUX Interieur-Assistent greift auf die Kameras in der Dachbedieneinheit zu und reagiert auf unterschiedliche Bedienwünsche. Das System verfügt über lernende Algorithmen und reagiert auf die Körpersprache und Handbewegungen.

Zusätzliche Fahrzeugfunktionen lassen sich per Over-the-Air-Updates (OTA) aktivieren. Das Angebot ist sehr umfangreich. Ob man nachträglich Augmented Reality für die Navigation freischalten lassen, oder über den Anhängerrangier-Assistent verfügen möchte.

Wer sich das Burmester Surround-Soundsystem gönnt, erlebt in Verbindung mit dem immersive Soundsystem Dolby Atmos und 15 Lautsprechern großartigen Klanggenuss. Das Soundsystem realisiert eine einzigartige Klanganimation. Das 360-Grad-Erlebnis begeistert nicht nur Musikliebhaber.

Mit dem Dienst „Online Music“ ermöglicht der Autobauer den Zugriff auf zahlreiche Musikstreaminganbieter. In das MBUX Infotainmentsystem integriert, steht mir auch hier der MBUX Sprachassistent zur Verfügung. Alternativ steuere ich mich durch meine Musikbibliothek über die Touchfelder am Lenkrad oder den Touchscreen.

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz stellt Mercedes einen eindrucksvollen Funktionsumfang zur Seite. Zu diesen zählen To-do-Listen, Erinnerungen an Geburtstage oder ENERGIZING COMFORT.

Feinstaub, Kleinstpartikel, Pollen und weitere Stoffe hält das Premium-Elektro-SUV dank HEPA-Filter draußen. Die Aktivkohle im HEPA- und Innenraumfilter reduziert Schwefeldioxid und Stickoxide sowie Gerüche. Der HEPA-Filter ist Bestandteil von ENERGIZING AIR CONTROL Plus.

Das Mercedes-Benz Flaggschiff eint Nutzen mit hohem Komfort. Lässt sich die zweite Sitzreihe von Haus aus elektrisch verstellen. Die Längsverstellung gibt einen Bereich bis zu 130 Millimeter frei. Die Beinfreiheit ist in allen Positionen großzügig, in hinterer Arretierung aber zweifelsohne fürstlich. Diesen Sitzkomfort perfektioniert Mercedes in Verbindung mit der elektrischen Neigungsverstellung der Fondlehnen. Die sich im Verhältnis 40:20:40 verstellen und umlegen lassen.

Abhängig der Rücksitz-Position variiert der Kofferraum zwischen 645 und 880 Liter. Dies belegt, selbst bei maximaler Beinfreiheit hält das SUV ein sehr groß geschnittenes Gepäckabteil bereit.

Mercedes-Benz selbst spricht davon, bis zu vier Golftaschen im Kofferraum unterbringen zu können. Wer dem Golfspielen nichts abgewinnen kann, möchte vielleicht die Platz für bis zu 24 Wasserkästen nutzen. Klappe ich die zweite Sitzreihe um, wächst das Ladeabteil auf gigantische 2.100 Liter an.

Mit der dritten Sitzreihe an Bord, erzielt das Mercedes-Benz EQS SUV geringfügig weniger. Notiert das Datenblatt 800 bis 2.020 Liter. Bei Nutzung aller sieben Sitzplätze ergibt sich hinter der optionalen dritten Sitzreihe ein Stauraum von 195 Litern.

Ab 110.800,90 Euro geht es mit dem EQS 450+ SUV los. Das Mercedes-Benz EQS 450 4MATIC SUV veranschlagt 114.608,90 Euro. Das im Test erfahrene Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC SUV startet zu Preisen von 147.922,95 Euro. Bemühe ich den Konfigurator und stelle mir den Testwagen zusammen packe ich nochmal 40.000 Euro Ausstattung obendrauf. Das diese Preise nicht abschrecken, zeigt die hohe Nachfrage auf. Zählt das Topmodell zu den meistverkauften Ausführungen.

Die Individualisierungsmöglichkeiten und die Auswahl an Optionen ist wahrlich vielfältig und sehr reizvoll. Abschließend kann ich nur einen Klick zum Mercedes-Benz Konfigurator empfehlen.

Stand: November 2023; Test und Fotos: Lexi Lind

2 Gedanken zu “Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC SUV

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