Hyundai i20 im Fahrbericht

Der neue Hyundai i20 legt wahrlich einen Quantensprung hin und scheint sich förmlich aus dem Segment der Kleinwagen heraus katapultieren zu wollen. Natürlich ist er mit 4,04 Meter Außenlänge unverändert in dieser Klasse anzusiedeln, doch bei einer ersten Ausfahrt zeigt mir die dritte Generation Hyundai i20 auf, was im Kleinwagen-Segment möglich ist. Mit diesem Platzangebot, den unzähligen Komfort- und Sicherheitsfeatures sowie den Fahreigenschaften kann sich der neue i20 selbstbewusst dem Vergleich mit Modellen aus höheren Fahrzeugkategorien stellen.

Bevor ich einsteige, in die völlig neue Hyundai i20 Generation, lass mich zunächst das neue Design beleuchten. Der i20 setzt als erstes europäisches Hyundai-Modell die neue Designphilosophie „Sensuous Sportiness“ um.

Lediglich fünf Millimeter länger, steht das Fahrzeug allerdings 30 Millimeter breiter und 24 Millimeter flacher da. Diese sportlicheren Proportionen treffen auf eine unverwechselbare Optik.

Gerade die Heckansicht weiß mit den umlaufenden LED-Rückleuchten hervorzustechen. Die sehr schnittigen Heckleuchten reichen bis in die Seitenflanken des i20 und verschmelzen förmlich mit dem Heck.

Im Vergleich wirkt die Front regelrecht zurückhaltend, wobei auch hier, die großen Voll-LED-Scheinwerfer mit dem neuen Lichtkonzept ein markanter Hingucker sind.

Neun verschiedene Karosseriefarben kontrastieren auf Wunsch in den beiden höchsten Ausstattungslinien mit dem in Phantom Black lackierten Dach.

Der Dreitürer wurde schon beim vorherigen Facelift vom Markt genommen, war die Nachfrage zu gering. Mit der ab Frühjahr 2021 erstmals erhältlichen N Line trauere aber selbst ich nicht mehr der alternativen Karosserievariante nach.

Und mit dem Hyundai i20 N stellt Hyundai Motors sogleich eine rassige Hochleistungsvariante vor. Mein entsprechendes Fotomaterial und alle weiteren Infos findest Du in diesem Artikel über den neuen i20 N.

Komme ich zurück zur sportlichen Ausstattungslinie N Line, die ein absoluter Blickfang ist. Zierleisten und weitere spezifische Anbauteile setzen graue Farbakzente, der Kaskadengrill ist in schwarz gehalten. Exklusive 17-Zoll-Leichtmetallräder mit zweifarbigem Finish, der hintere Stoßfänger, die dreieckigen Nebelscheinwerfer sowie die verchromten Auspuffrohre zählen zu den charakterisierenden Designelementen des Hyundai i20 N Line.

Nehme ich kurz in dem statisch präsentierten N Line Modell Platz, finde ich knackige Sitze inklusive Ziernähte, das tolle N Lenkrad, die Pedale in Aluminium-Optik und den Schalthebel aus Leder mit roten Einsätzen und Nähten. Das N Logo kommt an der ein oder anderen Stelle ebenfalls zum Einsatz.

Zurück in meinem Testwagen, lasse ich das Cockpit in aller Ruhe auf mich wirken. Kleinwagencharme kommt nun wirklich nicht auf. Zwar wurde reichlich Hartplastik verbaut – verständlicherweise dem Preis geschuldet – doch dieses wurde optisch in Szene gesetzt und wirkt nicht billig. Besondere Designmerkmale hat der Hyundai i20 auch im Innenraum vorzuweisen.

Für die Ausstattungsreihen Trend und Prime ist das speziell auf den i20 zugeschnittene Bose Premium-Audiosystem erhältlich. Neben purem Klanggenuss umfasst das Navipaket den Touchscreen, die Bluelink Telematikdienste sowie Lifetime MapCare und Live Services.

Das eigene Smartphone hast Du im Handumdrehen per Bluetooth oder abhängig von der Ausstattung mittels Kabel oder kabellos via Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Fahrzeug vernetzt. Die Inhalte werden auf den 10,25 Zoll großen Touchscreen gespiegelt, der zudem über eine integrierte Split-Screen-Funktion verfügt. 10,25 Zoll misst auch das neue digitale Cockpit.

Ist Dein Handy in der Lage dazu, kannst Du dieses kabellos laden, die induktive Ladeschale findet sich in der Mittelablage. Hyundai vernachlässigt auch Deine Mitreisenden nicht und so findet sich auf der Rückbank ein zweiter USB-Anschluss.

Du kannst über den Mobilfunk und einer im Wagen eingebauten SIM-Karte relevante Informationen Deines Fahrzeugs jederzeit über Dein Smartphone abrufen sowie zahlreiche Funktionen steuern. Die Benutzeroberfläche erlaubt im Auto eine einfach Menüführung.

Auf Deinen Reisen weist Dir der Hyundai i20 treu den Weg und dass nun auch nachdem Du das Fahrzeug abgestellt hast. Die neue Funktion „Last Mile Navigation“ setzt die Routenführung bis zum endgültigen Zielort auf dem Smartphone fort. Zwischenstopps können bequem per Sprache eingefügt werden.

Mit einem leistungsfähigeren Server vernetzt, berechnet der i20 innerhalb der Bluelink Cloud-Umgebung Routen schneller und liefert genauere Verkehrsprognosen und Ankunftszeiten. Werden die Daten monatlich ohne ein Zutun Deinerseits aktualisiert.

Darüber hinaus bezieht das Navi Verkehrsinformationen in Echtzeit ein, zeigt Dir das Tankstellennetz und freie Parkplätze an und unterstützt Dich bei der Suche. Über das am Zielort zu erwartende Wetter wirst Du ebenfalls informiert. Bluelink erlaubt Dir aus der Ferne die Türen zu entriegeln, das Fahrzeug zu lokalisieren und Dir sogleich den Weg zu weisen.

10 Millimeter mehr Radstand hat der neue Hyundai i20 vorzuweisen. Sitzriesen reisen auch auf der Rückbank sehr angenehm, ist das Platzangebot wahrlich üppig. Diese großzügige Beinfreiheit ist im Segment ebenso selten, wie die Option, auf den hinteren Sitzplätzen über eine Sitzheizung zu verfügen.

Das Gepäckabteil der neuen Generation verzeichnet im Vergleich 25 Liter mehr Stauvolumen und kommt auf 352 Liter. Mit der 48-Volt-Mildhybrid-Technik an Bord sind es allerdings nur 262 Liter, dies sollte beim Kauf durchaus bedacht werden. Durch umlegen der Rücksitzlehnen (asymmetrisch geteilt) kann der Hyundai i20 auf maximal 1.165 Liter vergrößert werden, in den Mildhybrid-Fahrzeugen sind es 1.075 Liter.

Das Motorenportfolio umfasst mit den drei erhältlichen Benzinern, dem 48-Volt-Mildhybrid-System und dem intelligenten Schaltgetriebe iMT sowie dem DCT eine breite Bandbreite. Laut Hyundai nimmt der i20 Trend mit dem 100 PS starken 1.0 T-GDI inklusive DCT-Getriebe die Rolle des Volumenmodell ein.

Der 1.2 Liter große Vierzylinder stellt das Basisaggregat dar und ist mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgestattet. Über dem 84 PS starken Benziner rangiert der 1.0 T-GDI, der Turbobenziner schöpft aus drei Zylindern wahlweise 100 beziehungsweise 120 PS.

Während die stärkere Version ausschließlich mit dem 48-Volt-Hybridsystem erhältlich ist, hast Du bei der schwächeren Motorvariante die Wahl. Wer sich wie ich für das DCT mit sieben Schaltstufen entscheidet, ist sogleich an die Mildhybrid-Version gebunden.

Das 48 Volt Mildhybrid trifft im neuen Hyundai i20 alternativ auf das neue iMT. Das intelligente Schaltgetriebe iMT ist mir von Hyundai/Kia bereits bekannt, konnte mich bis dato allerdings nicht für sich gewinnen. Bei meiner Ausfahrt mit dem neuen Hyundai i20 sah das endlich anders aus. Die Das sogenannte „segeln“ funktionierte viel besser, sowohl bei Tempo 100, als auch in der Stadt. Der Motor schaltete sich immer dann ab, wenn ich es auch erwartet habe. Bis dato war das bei den von mir gefahrenen Ausführungen leider nur selten der Fall. Gerade in der City war es mir bisher nur selten möglich, die Segelfunktion des iMT zu nutzen. Abgesehen davon, ist der Handschalter angenehm und exakt geführt und dennoch würde meine Wahl auf das Doppelkupplungsgetriebe fallen.

Mit dem 48-Volt-Hybridsystem an Bord, gelingt es den Verbrauch und die CO2-Emissionen im Stadtverkehr um drei bis vier Prozent zu reduzieren. Der Kraftstoffverbrauch liegt laut Hersteller innerorts bei sechs Liter, im Schnitt ermittelten die Verantwortlichen 4,9 Liter auf hundert Kilometer (CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 113).

Beide Leistungsstufen verrichten ihre Arbeit wunderbar kultiviert, auch auf der Autobahn bewahrt er sich diese Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten. Der 120 PS Benziner beschleunigt eine Sekunde schneller, im alltäglichen Fahrbetrieb ist dieser Unterschied nicht auszumachen. Ich fühle mich in der 100 PS Variante sehr gut aufgehoben, alles andere als untermotorisiert. Die Harmonie zwischen Motor und DCT-Getriebe gefällt mir sehr gut, in einem Kleinwagen durchaus eine Seltenheit.

Welch souveräne Fahrwerksauslegung, die der Kleinwagen zudem an den Tag legt. Ebenso gefallen, hat mir die direkte Lenkung.

Fahren konnte ich ihn zwar noch nicht, doch den Hyundai i20 N Line wird es mit dem 1,0-Liter-T-GDI Motor in den zwei Leistungsstufen 100 und 120 PS geben. Beide Varianten sind in der N Line sportlicher ausgelegt und sollen sich auch akustisch sportlich bemerkbar machen.

Für puren Nervenkitzel sorgt der vom Motorsport inspirierte Hyundai i20 N.

Die zahlreichen aktiven Hyundai SmartSense Assistenzsysteme durfte ich bereits in Hyundai Modellen höherer Fahrzeugsegmente erfahren. Nun lassen mich die Koreaner wahrlich staunen, packen sie diese in den neuen Hyundai i20.

Von der Basis an, ist der Kleinwagen mit der Multikollisionsbremse, dem automatischen Notrufsystem eCall, dem Aufmerksamkeitsassistent, einem Fernlichtassistenten und autonomen Notbremsassistenten und selbst der intelligenten Verkehrszeichenerkennung ausgestattet. Diese erkennt Tempolimits und passt die Geschwindigkeit an und das im B-Segment. Dieser Sicherheitsumfang kann sich sehen lassen.

Der serienmäßige Aufmerksamkeitsassistent arbeitet in Verbindung mit dem neuen Anfahrhinweis. Signalisiert Dir dieses System, wenn das vor Dir stehende Fahrzeug losfährt und Du nicht reagierst.

Mein Testwagen begnügte sich damit noch längst nicht und packte den großartigen hinteren Querverkehrswarner inklusive zusätzlicher Notbremsfunktion, den Spurfolge- und Spurhalteassistent sowie den aktiven Totwinkelassistent obendrauf. Diverse Systeme funktionierten während des Tests tadellos, ebenso die Radfahrererkennung und Abbiegefunktion.

In zwei Generationen hat Hyundai fast 200.000 i20 verkauft und so konnte sich der Kleinwagen trotz enormen SUV Boom behaupten. Mit der aktuellen Mehrwertsteuerminderung auf 16 Prozent startet die Preisliste des neuen Hyundai i20 bei 13.637,31 Euro. Die ausschließlich vom 84 PS starken 1.2 Benziner angetriebene Basisvariante Pure verzichtet allerdings auf eine Klimaanlage, eine Metallic-/Mineraleffekt-Lackierung, die zahlreichen im Test erwähnten Komfortfeatures und die Möglichkeit eines der attraktiven Ausstattungspakete zu ordern.

Der Preissprung zum nächst höheren Select liegt bei 2.436,98 Euro. Hierfür erhältst Du beispielsweise die Klimaanlage, das Digitalradio, Bluetooth sowie die Option das Funktionspaket zu bestellen.

Die voraussichtlich beliebteste Ausstattungsvariante entfällt auf den Trend. Verständlich, kann sie serienmäßig mit der Sitzheizung, einem beheizbaren Lederlenkrad, dem 8-Zoll-Farb-Touchscreen inkl. Apple CarPlay und Android Auto, einer Rückfahrkamera, dem digitalen Cockpit mit 10,25-Zoll-Farb-Display, einer Smartphoneablage mit kabelloser Ladefunktion und noch einigem mehr glänzen. Die Variante Trend ist nicht mit dem 1.2 verfügbar und startet mit dem 1.0 T-GDI ab 18.803,70 Euro.

Die Ausstattungslinie Prime macht mit einer enthaltenen Klimaautomatik, den Voll-LED-Scheinwerfern und LED-Rückleuchten, dem Smart-Key-System mit Start/StoppKnopf, der zusätzlichen Einparkhilfe vorne und der Sitzheizung hinten, der Bezeichnung „Topmodell“ alle Ehre.

Die Variante Prime ist an die Mildhybrid-Versionen gebunden. Je nach Motorisierung werden für den 100 PS starken Hyundai i20 48V-Hybrid Prime 21.728,07 Euro fällig, oder 22.507,90 Euro für den 1.0 T-GDI 48V-Hybrid 6-Gang iMT mit 120 PS. Das von mir favorisierte DCT-Getriebe veranschlagt jeweils einen Aufpreis von 1.462,18 Euro.

Die 5 Jahre Hersteller-Garantie ist in allen Modellen serienmäßig enthalten. Neben dieser Neuwagen-Garantie ohne Kilometerbegrenzung, gewährt Hyundai Motors diese 60 Monate auch auf den Lack und stellt Dir eine Mobilitätsgarantie zur Seite. Sie verlängert sich nach jeder Wartung in einer Vertragswerkstatt ohne Begrenzung des Fahrzeugalters und bis zu einer Fahrleistung von 200.000 Kilometer um ein weiteres Jahr oder 30.000 Kilometer.

Stand: November 2020; Test und Fotos: Lexi Lind

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