Volvo V40 Cross Country – MY2018 im Test

Mit dem Volvo V40 haben die Schweden im Jahr 2012 einen absoluten Bestseller auf die Räder gestellt, der zum neuen Modelljahr frische Designdetails, weitere innovative Technologielösungen, zusätzliche Ausstattungsfeatures, optimierte Assistenzsysteme und noch effizientere Drive-E-Motoren spendiert bekam.

Eine unverwechselbare Optik ist dem Volvo V40 seit jeher sicher, die von mir gefahrene Cross Country Variante setzt zudem auf spezielle Merkmale, wie beispielsweise die um zwölf Millimeter erhöhte Bodenfreiheit oder die um 40 Millimeter gewachsene Gesamthöhe.

Der Offroad-Eindruck wird durch eine eigenständige Front- und Heckschürze inklusive integriertem Unterfahrschutz, eine Dachreling und auf Wunsch stärker geformte Türschweller zusätzlich verstärkt.

Mit dieser Modellvariante möchte Volvo insbesondere lifestyle- und fahrspaßorientierte Kunden locken. Und wie gefragt diese Fahrzeuggattung ist, zeigt ein Blick auf den Gesamtmarkt, scheint heute kein Autohersteller mehr auf Ausführungen mit optischen Anbauten verzichten zu wollen.

Doch ob in der klassischen Variante oder als Cross Country, ein neu gestalteter Kühlergrill, ein auffälligeres Markenlogo und modifizierte Scheinwerfer verstärken den selbstbewussten Auftritt noch mehr. Wobei hier gerade die von Volvo als „Thors Hammer“ bezeichneten Tagfahrleuchten polarisieren und eine Annäherung an das mit der 90er-Familie eingeführte neue Volvo Gesicht darstellen.

Ansonsten zeigt sich der Kompaktklassewagen bei den Felgen-Designs und der Farbpalette verändert.

Im Volvo V40 Cross Country nimmst Du eine leicht erhöhte Sitzposition ein, ansonsten sind keine weiteren Unterschiede zum „normalen“ V40 auszumachen – mal abgesehen von den zur Wahl stehenden Farbthemen. Ohnehin hält Volvo an der Cockpitgestaltung unverändert fest. Wer auch hier eine optische Anpassung zu den neuen 90er-Modellen erwartet hat, muss sich leider noch bis zum Generationenwechsel gedulden.

Nicht, dass der Innenraum in seiner skandinavischen Schlichtheit dem Volvo V40 nicht stehen würde, aber wer schon mal einen Blick auf das neue Interieurdesign von Volvo werfen durfte …

Nichts desto trotz hat der kompakte Schwede bereits von Anfang an mit einer scheinbar frei schwebenden Mittelkonsole, einer LED-Ambientebeleuchtung, dem rahmenlosen Innenspiegel oder einem beleuchteten Schaltknauf Raffinesse und Detailverliebtheit bewiesen.

Die traditionelle Instrumenteneinheit kann gegen einen Aufpreis auch durch eine digitale Ausführung ersetzt werden. Der Tacho, Drehzahlmesser und der Bordcomputer lassen sich dann über den 8-Zoll-TFT-Crystal-Bildschirm in drei unterschiedlichen Layouts darstellen.

Bei den Neuerungen das Modelljahr betreffend, stechen die zusätzlichen Individualisierungsmöglichkeiten ins Auge. Seien es die optionalen „City Weave“ Sitzbezüge, das Lederlenkrad in Anthrazit/Beige, die neuen Aluminiumeinlagen, kontrastierende Nähte oder der schwarze Dachhimmel.

Mit der preisgekrönten CleanZone Luftreinigungstechnik inklusive Aktivkohle-/Pollenfilter reinigt Volvo nicht nur die von außen hereinströmende Luft, sie beseitigen auch Gerüche und halten allergieauslösende Substanzen von den Insassen fern.

Um den heutigen Infotainment-Anforderungen gerecht zu werden, hat Volvo auch dem V40 einige Features gegönnt. So kannst Du über den 7-Zoll-Farbbildschirm beispielsweise via der „Local Search“-App nach bestimmten Orten suchen oder über die App „TuneIn“ aus über 80.000 Radiosendern auswählen. Der Internet-Radio-Service Stitcher kann ebenso ins Fahrzeug geholt werden wie die aktuellsten Verkehrsinformationen.

Mit der App „Park & Pay“ bietet Volvo eine integrierte Lösung, mit der Du über das System einen freien Parkplatz finden und zugleich bargeldlos bezahlen kannst, vorausgesetzt natürlich der Parkplatz-Anbieter nimmt an dem Parkopedia-System teil.

Während Sensus Connect sich auch ganz einfach per weiterentwickelter Sprachsteuerung bedienen lässt, kann das System auch an verschiedene Audio-Anlagen gekoppelt werden. Vom High Performance Sound bis hin zum absolut empfehlenswerten Premium Sound by Harman Kardon.

Mit diesen oder weiteren Optionen wie der Sitzheizung für die Rücksitzbank und dem wunderbar großen Panorama-Glasdach macht der Volvo V40 Cross Country ein weiteres mal seinen Premium-Anspruch deutlich.

Wenn der Schweden-Kompakte auch kein wirkliches Raumwunder ist, so reise ich auch als Großgewachsener im Fond bequem und kann bis zu 324 Liter in den Kofferraum laden. Eine Kapazität, die durch Umlegen der Rücksitzlehnen auf bis zu 1.021 Liter erweiterbar ist. Allerdings ist die Ladeluke nicht die größte, dafür ist die Ladekante aber sehr hoch.

Wer Wert auf Flexibilität legt, kann aber den doppelten Kofferraumboden, die umlegbare Beifahrersitzlehne oder das Organiser-System mit einem Gepäckraumteiler, den Führungsschienen und dem Transportband hinzuordern.

Volvo ist bekannt für sein komfortables Fahrverhalten, dass zieht sich herunter bis zum kompakten V40. Und so gehe ich es selbst als sportlich ambitionierter Fahrer gerne entspannt an – auch wenn diese Tatsache keineswegs die rasante Kurvenhatz ausschließt. Auf der anderen Seite eignet sich der V40 Cross Country als wunderbarer Langstreckengleiter – ganz wie seine großen Brüder.

Wer den raubeinigen Look auch mit fahrerischen Offroad-Qualitäten paaren möchte, kann dies in Form der Allradversionen tun, die allerdings nur in Verbindung mit den beiden Benzinmotoren T4 und T5 erhältlich sind.

Der von mir gefahrene Topdiesel muss zwar auf diese Option verzichten, konnte mich aber dennoch überzeugen auch wenn er akustisch keinen Hehl daraus macht ein Diesel zu sein und die 140 kW / 190 PS sowie das stolze Drehmoment von maximal 400 Nm gerne mal die Räder durchdrehen lassen, ist mir mächtig Fahrspaß garantiert. In 7,7 Sekunden geht es aus dem Stand heraus auf Tempo 100, die bei mir alternativ verbaute und sehr empfehlenswerte Geartronic Achtgang-Automatik holte sogar noch mal 0,2 Sekunden raus. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Getriebeversionen mit 210 Stundenkilometer gleich auf.

In punkto Verbrauch hat der Handschalter natürlich die Nase vorn, laut Datenblatt liegt dieser Vorsprung aber lediglich bei 0,3 Liter. Doch an die Werte von Volvo (Automatik: 4,3 Liter / 112 g/km) bin ich während meiner Testfahrt ohnehin nicht gekommen und so doch meist gut ein bis zwei Liter vorbeigeschrammt.

Zumindest in der Stadt konnte ich dank der sehr gut funktionierenden Stopp-Start-Funktion Sprit einsparen. Außerdem hat der Schwede eine Eco+ Funktion an Bord, über einen einfachen Tastendruck aktivierbar, unterstützt Dich dieses Feature durch eine Optimierung von Motorsteuerung, Schaltpunkten und Ansprechverhalten einen besonders sparsamen Fahrstil. Außerdem gehört eine Segelfunktion und eine entsprechende Klimafunktion zum Umfang und der Motor schaltet sich bereits bei 7 km/h ab anstatt erst beim Stillstand des Fahrzeuges.

Ein Punkt, der bei Volvo stets groß geschrieben wird, ist die Sicherheit. Und da bereits das vergangene Modelljahr mit einem derart hohen Sicherheitsniveau und wegweisenden Sicherheitsfeatures aufgefahren ist, hat Volvo nun lediglich Optimierungen vorgenommen.

Eine absolute Weltneuheit stellte mit Einführung des V40 der serienmäßige Fußgänger-Airbag dar, der auch heute noch zu einer Seltenheit in der Automobilbranche zählt. Das innovative System ist zwischen dem Geschwindigkeitsbereich 20 bis 50 Stundenkilometer aktiv. Platziert zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe, hebt sich bei einer Kollision mit einem Passanten zunächst die Haube um zehn Zentimeter an und innerhalb von 50 Millisekunden breitet sich der u-förmige Luftsack aus und bedeckt den unteren Teil der Windschutzscheibe sowie die A-Säulen. Schwere Kopfverletzungen werden somit deutlich verringert.

Mit dem Überroll-Schutzsystem Roll Over Protection, den adaptiven Frontairbags, Seitenairbags, SIPS Kopf-/Schulterairbags oder aber dem Schleudertrauma-Schutzsystem WHIPS, der Sicherheitspedalerie, Gurtstraffern und -warnern auf allen fünf Sitzplätzen wie auch den Gurtkraftbegrenzern vorn und last but not least dem City Safety System haben die Schweden aber noch so einiges mehr serienmäßig vorzuweisen.

Womit ich auch zur ersten Verbesserung komme … arbeitet der Assistent nun bis zu einer Geschwindigkeit von 50 statt bisher 30 km/h. Die Funktionsweise bleibt allerdings unverändert. Und so spannt bei Erkennen eines drohenden Aufpralls zunächst das Bremssystem vor und bei ausbleibender Reaktion des Fahrers wird automatisch eine Notbremsung eingeleitet.

Mit einer automatischen Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung wartet darüber hinaus der Notbremsassistent auf. Zwar nur gegen ein zusätzliches Entgelt erhältlich, bietet dieser wie auch der ebenfalls aufpreispflichtige Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung, der Abstandstempomat mit Stop-and-Go-Funktion, die Müdigkeitserkennung, das aktive Fernlicht oder aber der Cross Traffic Alert (tastet beim Rückwärtsausparken die Umgebung ab und warnt vor Querverkehr) Sicherheit auf Oberklasse-Niveau.

Komme ich nun zu dem Volvo Personal Car Communicator, kurz PCC – mit dem der Besitzer mittels Fahrzeugschlüssel prüfen kann, ob das Fahrzeug wirklich abgeschlossen ist – und zu den Neuerungen des Kommunikationssystems Volvo on Call.

Unterstützt Volvo on Call nun auch Windows 10 und kann somit auf normalen PCs und Tablets genutzt und mit Windows-10-Smartphones verbunden sowie in der neuesten Version außerdem mit Wearables von Apple Watch und Android Wear connectet werden.

Zu einer weiteren Verbesserung zählt die Kalender-Integration. Der eigene Kalender verbindet sich so mit dem Fahrzeug bzw. dem Navigationssystem und startet die Zielführung automatisch zu entsprechendem Termin.

Darüber hinaus kannst Du die Volvo On Call-App nun für bis zu zehn Volvo Fahrzeuge nutzen, Kunden die über Fahrzeugflotten verfügen, werden diese Verbesserung schätzen. Ebenso den sogenannten Flic Button. Beliebige Funktionen lassen sich über diesen „einen“ anklebbaren physischen smarten Knopf steuern.

Das neue Modelljahr startet bei 28.280 Euro und ist neben der Basisvariante ab sofort in den beiden Ausstattungslinien Cross Country Plus für 30.030 Euro und Cross Country Pro für 33.340 Euro erhältlich – womit auch in diesem Punkt eine weitere Veränderung zu verzeichnen ist.

Darüber hinaus stellen Dir die Schweden neue attraktive Ausstattungspakete zur Wahl. Wobei alle Versionen bereits mit einer umfassenden serienmäßigen Ausstattung aufwarten können.

Stand: Juli 2017; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: Hersteller

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