Volvo C40 Recharge Pure Electric im Fahrbericht

Die traditionellen Volvo-Wintertesttage verlegen sich 2022 coronabedingt ins stürmische und verregnete Hamburg. Turbulent war auch das Jahr 2021 – für die gesamte Automobilindustrie. Heute beleuchte ich die Volvo Highlights 2021 und den neuesten Modellzuwachs C40. Aus dem Hause Volvo durfte ich bereits zahlreiche elektrifizierte Fahrzeuge erleben. Von Hybrid über Plug-in-Hybrid bis hin zu den vollelektrischen Modellen.

Der Volvo XC60 zählt unangefochten zu dem Topseller im schwedischen Haus. Die Dienstwagenbesteuerung lockt, entsprechend entfallen hierzulande 46,1 % der vertriebenen Modelle auf Versionen mit Plug-in-Hybrid. Einen weiteren Erfolgsfaktor verzeichnet der Autobauer mit Care by Volvo. Aufgrund dieser Abo-Angebote notiert Volvo einen deutlichen Zuwachs an Neukunden und erobert 90 Prozent Kunden von Fremdmarken.

Die reduzierte Verfügbarkeit von Halbleitern wirkt sich auch auf das erste Halbjahr 2022 aus. Eine Besserung wird zur zweiten Jahreshälfte 2022 angestrebt beziehungsweise erhofft. Covid ist und bleibt unberechenbar. Zusätzlich trifft nun der Krieg in der Ukraine die Automobilindustrie empfindlich.

Ungeachtet dessen, ist das Produktionsvolumen für den Volvo XC40 für 2022 bereits ausgeschöpft. Wer jetzt bestellt, erhält ab Sommer das überarbeitete Modelljahr 2023. Erfreulicherweise zum gleichen Preis.

Was Volvo seit 2015 abfeuert ist einfach eindrucksvoll. Der Volvo XC90 eröffnete das Feuerwerk. Aktuell stehen neue Generationen vollelektrischer Fahrzeuge in den Startlöchern. Der Beginn der nächsten Produktoffensive steht bevor. Ob und welche Namen Volvo für die neuen Modelle einführt, ist noch unklar. Gerüchte stehen im Raum. Wird sich Volvo tatsächlich von der Nomenklatur verabschieden? Fakt ist, die heutige Neuheit wird als C40 betitelt.

Das vollelektrisch angetriebene Crossover-Modell ist im Gegensatz zum Volvo XC40 ausschließlich mit E-Antrieb erhältlich.

Eigene Wege geht Volvo bei der Lösung des Motorstarts. Um die Elektroaggregate zum Leben zu erwecken benötigt es keinen Tastendruck. Integriert Volvo den Startknopf im Fahrersitz. Diese Lösung durfte ich zuvor beim Volvo XC40 Recharge Pure Electric erleben.

Einsteigen und losfahren, so einfach geht das bei den Elektroautos von Volvo. Das neue Startsystem sieht vor, Platz zu nehmen, das Bremspedal zu betätigen, den Gang auszuwählen und los geht es. Den Gang lege ich über das einstufige Getriebe mit Shift-by-Wire ein. Zur Wahl stehen die drei Betriebsmodi D für Vorwärtsfahren, R für Rückwärtsfahren und der Modus Neutral. Den Modus Parken aktiviere ich über eine separate Taste, platziert neben dem Gangwahlhebel.

One Pedal Drive zählt für mich zu einer der Komort-Highlights, die Elektroautos bieten können. Volvo ermöglicht mir dieses Komfortmerkmal und geht in diesem Punkt eigene Wege. Stellt der schwedische Autobauer die gesamte Bremskraft bereit. Nach nur wenigen gefahrenen Kilometer hat man den Dreh raus und ein gutes Gespür bekommen. Das Auto lässt sich easy und entspannt über das Gaspedal steuern.

Nehme ich den Fuß vom Gaspedal, bremst das Fahrzeug wenn gewünscht bis zum Stillstand ab. Wer am Ein-Pedal-Fahren keinen Gefallen findet oder dies bei Autobahnfahrten als störend empfindet, kann die Funktion ausschalten. Zugegeben, auf Langstrecke kommt einem die Deaktivierung entgegen, kann ich das SUV frei rollen lassen. Diese Passagen nutzt Volvo zur Energiegewinnung.

Insbesondere im Stadtverkehr ist das Ein-Pedal-Fahren sehr komfortabel. Die Bremse befindet sich im Schonmodus. Das entspannte Fahrgefühl paart das One-Padel-Driving mit gesteigerter Reichweite. Das Auto rekuperiert und setzt beim Bremsen Energie frei. Die zurückgewonnene kinetische Energie wandelt Volvo in elektrische um und lädt den Akku. Der Volvo C40 kann bis zu 100 kW rekuperieren.

Ab Sommer rollt der C40 im neuen Modelljahr mit einem weiteren Motorenangebot in den Handel. Der zweite Antrieb leistet im Volvo C40 Recharge Pure Electric 170 kW / 231 PS. Das Einstiegsmodell mit Frontantrieb erzielt in Verbindung mit einer 69-kWh-Hochvoltbatterie eine Reichweite von bis zu 423 Kilometern im kombinierten WLTP-Zyklus. Volvo preist den Volvo C40 Recharge Pure Electric in der Einstiegsvariante mit 45.280 Euro an.

Das stärkere Aggregat hat mich im rein elektrischen Volvo XC40 begeistert und überzeugt mich nun im C40 erneut. Die Baureihe beschleunigt derart druckvoll, der Schwede zaubert einem wiederholt ein Lächeln ins Gesicht. Befeuert von 300 kW / 408 PS die Volvo aus den zwei Elektromotoren schöpft, geht es bei Tritt aufs Gaspedal vehement nach vorn. In Verbindung mit dem einstufigen Getriebe sprintet das SUV in beeindruckenden 4,7 Sekunden ohne Unterbrechungen aus dem Stand heraus bis auf Tempo 100. Beeindruckt? Überholmanöver ab Tempo 80 meistert der Volvo C40 Recharge Pure Electric noch eindrücklicher. Ein Ende des Vortriebs setzt Volvo allen neu eingeführten Modellen bei einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.

Das maximale Drehmoment von 660 Newtonmeter steht derart souverän an. Ob von unten oder aus gemütlichen Gangarten heraus, die Performance lässt keine Wünsche offen. Der Vortrieb wird von einem stets zunehmenden Surren des Elektromotors begleitet.

Wie animierend und eindrucksvoll dieses Fahrvergnügen auch ist, der Volvo C40 kann auch ganz entspannt. Und das, ohne mich zwanghaft zügeln zu müssen. Komfortables Dahingleiten steht dem Volvo C40 Recharge Pure Electric ebenso gut, wie der kraftvolle Ritt. Das Fahrerlebnis schreibt das Elektroauto auf beiden Seiten sehr hoch.

Wer Reichweiten von über 400 Kilometer erzielen möchte, dem sei selbstverständlich ein behutsamer Gasfuß geraten. Laut Herstellerangaben legt das SUV mit einer Batterieladung 415-444 Kilometer gemäß WLTP zurück. Bei reinen Stadtfahrten sind gemäß WLTP 541-578 km herauszuholen. Die tatsächlichen Reichweiten der 400-V-Hochvoltbatterie mit einer nutzbaren Kapazität von 75 kWh (nominal 78 kWh) variieren selbstverständlich.

Nimmst Du mit Deinem Fahrstil sowie den äußeren Bedingungen Einfluss. Sei es die Außentemperatur, Witterung, Windverhältnisse, Topografie oder der Straßenverlauf. Dies beeinflusst die Reichweite ebenso wie die Nutzung der Klimaanlage und den weiteren elektrischen Verbrauchern im Fahrzeug.

Die im Fahrzeug verbaute Wärmepumpe optimiert die Voraussetzungen und schafft längere Wegstrecken. Trägt sie zur Erwärmung und Kühlung der Batterie bei und ermöglicht die Klimatisierung des Innenraums.

Im Automobilbereich ungewohnt, von unseren Smartphones jedoch vertraut, zeigt Volvo den Ladestand der Batterie in Prozent an. Volvo möchte mit dieser Lösung dem Fahrer die Reichweitenangst nehmen.

Unterstützt Dich auf Deinen Reisen die Navigation via Google Maps, zeigt Dir der Volvo C40 an, wie voll die Batterie bei erreichen der Zieladresse voraussichtlich sein wird. Reicht die Energie der Batterie für die geplante Reiseroute nicht aus, liefert das Navi Informationen zu Ladestopps, die in die Routenführung integriert werden können.

Für den Volvo C40 Recharge Pure Electric verzeichnen die technischen Daten 21 kWh auf hundert Kilometer an. Mit einem Stromverbrauch von 26,5 kWh wich ich im ersten Kurztest von den Angaben des Herstellers selbst bei versucht zurückhaltender Fahrweise ab. Wer dem animierenden Punch verfällt und sich der eindrucksvollen Leistung hingibt, packt umgehend 3 kWh oben drauf. Die Reichweite schmilzt natürlich zusehend.
 
Ist der Akku leer, lädt das Crossover-SUV dank dem 11-kW-Bordladegerät in 37 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Die maximale Ladeleistung für Gleichstrom beträgt 150 kW. Ausflüge an entsprechende Gleichstrom-Schnellladestationen sind mit der Empfehlung verbunden, die Batterie beim Gleichstrom-Schnellladen auf maximal 90 Prozent aufzuladen. Ein vollständiges Laden bis 100 Prozent beeinträchtigt vermutlich die Lebensdauer der Batterie. Da man den Schnelllader anfährt um Zeit zu sparen, sei an dieser Stelle zudem der Tipp erlaubt, bis maximal 80 Prozent aufzuladen, da für das Nachladen der letzten 20 Prozent die längste Zeit benötigt wird.

Der Ladeanschluss verbirgt sich hinter einer Klappe am hinteren linken Kotflügel. Kabel anstecken und über die Volvo Cars App oder das System im Fahrzeug den Zielwert eingeben, bis zu dem die Batterie aufgeladen werden soll. Und los geht es. Aktivierte Routen bezieht das Navigationssystem in den Ladevorgang mit ein und berücksichtigt den Optimalwert. Um das anvisierte Ziel oder geeignete Ladestationen zu erreichen, schlägt Dir der Volvo in Ausnahmefällen vor, die Batterie auf 90 bis 100 Prozent zu laden.

Die Volvo Cars Smartphone-App steigert den Komfort. Sie liefert Informationen zum aktuellen Batterieladestand und zum voraussichtlichen Zeitpunkt. Öffentliche Ladestationen finde ich mit der “Finding Charging”-Funktion und regel die Bezahlung bequem über das Handy. Ergänzend zum Angebot steuere ich per App die Vorklimatisierung des Innenraums während des Ladevorgangs.

Die Hochvoltbatterie kann alternativ zum Gleichstrom mit Wechselstrom geladen werden. Das hierzu benötigte Mode-2-Ladekabel (10 Ampere) findet sich im serienmäßigen Umfang. Mit einphasigem Wechselstrom beispielsweise an der herkömmlichen Steckdose ist Geduld gefragt, vergehen hier locker 22 Stunden.  

Für regelmäßiges Laden mit Wechselstrom ist die Wallbox zu empfehlen, hier vergehen fast sieben Stunden. Entsprechendes Mode-3-Kabel erhältst Du auf Wunsch kostenfrei. Das dreiphasige Laden mit 16 Ampere schont die Batterie und das Bordladegerät erlaubt eine Ladeleistung von maximal 11 kW.

Die im Kaufpreis enthaltene Plugsurfing-Ladekarte gibt Dir den Zugang zum gesamten europäischen Ladenetz des Anbieters frei. Dieses umfasst derzeit über 200.000 Ladepunkte in 38 europäischen Ländern.
 

Ladekabel finden in einem separaten Stauraum unter dem Ladeboden im Gepäckabteil oder im vorderen Staufach unter der Fronthaube ihren Platz.

Das Twin-Antriebslayout ist uns vom XC40 vertraut. Mit je einem Elektromotor an den Achsen sowie der tief im Fahrzeugboden und zentral zwischen den Achsen platzierte Lithium-Ionen-Batterie liegt das SUV satt auf der Straße. Die Gewichtsverteilung ist ausgewogen, das Handling souverän.


Der Volvo C40 Recharge Pure Electric verfügt über einen vollwertigen Allradantrieb. Sitzt jeweils an der Vorder- und Hinterachse ein Elektromotor mit 150 kW (204 PS) Leistung. Im alltäglichen Fahrbetrieb setzt der Schwede auf eine hinterradbetonte Abstimmung.

Im Segment der Elektroautos selten, eignet sich das Schweden-SUV mit coupéähnlicher Silhouette mit einer Anhängelast von bis zu 1.800 Kilogramm als Zugmaschine. Der aufpreispflichtige Haken hierfür, klappt teilelektrisch aus dem hinteren Stoßfänger.

Basierend auf der Architektur und der CMA-Plattform (Compact Modular Architecture) sind sie Brüder, der Volvo XC40 und der C40. Die klassische SUV Silhouette des XC steht dem coupe-abfallenden Dach des C40 gegenüber. Mit dem Spoiler am Heck hat Volvo dem Crossover einen regelrechten Bürzel verpasst. Der Volvo C40 verfügt übrigens über zwei Spoiler, einer an der Dachkante und einer unten an der Heckklappe.

Die von mir abgelichtete Launchfarbe Fjord Blue findet sich derzeit nur am Volvo C40. Mit dem in der Farbe Black Stone lackierten Dach, steht die dynamische Dachlinie in starkem Kontrast hierzu. Dieses gehört ebenso zum serienmäßigen Umfang, wie das Panorama-Glasdach. Oder die in Hochglanzschwarz gehaltenen Außenspiegel.

Das von Volvo als Clamshell-Motorhaube bezeichnete Element, der Unterfahrschutz in Hochglanzschwarz und die Frontziergitter prägen den Auftritt zusätzlich.

Die größten Scheinwerfer im Hause verpasst Volvo dem kleinsten Auto. Die charakterisierenden „Thors Hammer“-Scheinwerfer sind im vollelektrischen Volvo C40 erstmals mit Pixel-LED-Technik ausgeführt. Die Neuentwicklung passt das Licht automatisch den Lichtverhältnissen an. Die automatische Regulierungen erzeugt abhängig dieser Bedienungen das jeweils beste Lichtmuster, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. In den Frontspoiler eingefasst und serienmäßig verbaut, die LED-Nebelscheinwerfer mit Abbiegefunktion.

Am Heck sorgen die neu gestalteten LED-Rückleuchten für einen unverwechselbaren Look. Die jetzt in einzelne Segmente unterteilten Segmente stechen hervor.

Die Elektrifizierung bringt der C40 wie schon der Volvo XC40 Recharge Pure Electric mit speziellen Designdetails zum Ausdruck. So ist auch hier der Kühlergrill an der Front verkleidet und in Wagenfarbe lackiert. Idealerweise bringt Volvo dort die Sensoren der Sensorplattform ADAS (Advanced Driver Assist System) unter.

Fährt die First Edition auf 19-Zoll-Rädern im Fünfspeichen-Sport-Design mit Diamantschnitt/Hochglanzschwarz vor, ist der Volvo C40 Recharge Pure Electric optional mit 20 Zöllern verfügbar.
 
Stellen wir den Volvo C40 Recharge Pure Electric dem Volvo XC40 Recharge Pure Electric gegenüber, fällt auf der C40 steht flacher auf der Straße. Ungeachtet der Außenmaße, ist der Radstand mit 2.702 Millimeter identisch.

Womit ich den Weg ins Innere ebnen möchte.

Der Volvo C40 Recharge Pure Electric hebt sich im Portfolio ab und gibt deutlich die Richtung vor und setzt weitere Zeichen. Präsentiert sich das Modell als erster Volvo komplett lederfrei. Bewusst nicht vegan, aber stets mit Fokus auf das Tierwohl.

Ob die Polsterung, Verkleidungen an den Türen, die Lenkrad- oder Schalthebel-Ummantelung oder die Fußmatten, diverse Elemente bestehen zum Teil aus recycelten und synthetischen Materialien.

Das Gestühl ist von Haus aus in das Textil „Rivel Chine“ gehüllt. Alternativ stellt Volvo dem Kunden eine Connect-Polsterung in Textil/Microtech zur Wahl. Die aus teilweise recycelten Mikrofaser-Sitzpaneelen bestehenden Sitze treffen auf kontrastierenden Seitenwangen und Einsätze aus synthetischem Microtech-Material.

Die Elemente in den Türen und an den mittleren Armaturen sowie die Fußmatten sind wahlweise in der neuen Farbe Fjord Blue erhältlich. Diese blauen Einsätze stehen exklusiv dem Volvo C40 zur Seite.

Ein Eyecatcher, die durchscheinende und hinterleuchtete Dekoreinlage „Topography“. Sie läuft entlang der Instrumententafel und reicht bis in den vorderen Bereich der Türverkleidungen. Inspiriert von den schwedischen Abisko-Nationalparks verleiht die dreidimensionale Struktur der neuen Hintergrundbeleuchtung eine tolle Atmosphäre. 

Für die Marke charakterisierend stellt der 9 Zoll Touchscreen im Hochformat das zentrale Bedienelement dar. Schalter und Regler wurden auf ein Minimum reduziert. Das neue Android Infotainmentsystem ist übersichtlich gestaltet und lässt sich intuitiv steuern. Einzelne Funktionen lassen sich wahlweise über die Lenkradbedientasten steuern. Hinter dem Lenkrad platziert Volvo eine 12,3 Zoll große digitale Instrumentenanzeige.

Das Infotainmentsystem entwickelte Volvo gemeinsam mit Google und basiert auf dem Betriebssystem Android. Das gebotene Nutzererlebnis überzeugt. Apple Kunden müssen nun aber keineswegs aufschreien, das Android Betriebssystem erlaubt eine Vernetzung mit allen gängigen Handy-Anbietern.

Besonders positiv stechen die Funktionen Google Maps und Google Assistent hervor. An die Navigation von Google sowie die Spracherkennung reicht derzeit einfach kein anderer Anbieter heran. Routen werden automatisch mit Google Maps auf dem Smartphone oder anderen Endgeräten synchronisiert.

Wer über sogenannte Smart-Home-Geräten verfügt, vernetzt diese mit dem Google Assistant und kann die Bedienung entspannt vom Auto aus durchführen. Basierend auf Android werden sowohl Funktionen von Google wie auch Drittanbietern eingebunden. Den Umfang an Service-Angeboten und Apps baut Volvo durch Updates künftig kontinuierlich aus.

Bedacht auf die Sicherheit, lässt Volvo nicht jede Anwendung zu, um den Fahrer nicht vom Geschehen abzulenken. Mehr Apps, mehr Vernetzung ist das Motto. YouTube ist demnächst verfügbar. Aus Sicherheitsgründen und gesetzlichen Vorgaben versüßt YouTube die Wartezeit bei den Ladevorgängen. Während der Fahrt wird YouTube nicht aktiv sein. Der Google-Assistent konnte mich bereits beim XC40 begeistern. Nun wurde der Umfang im C40 bereits erweitert. Nerviges Scheiben kratzen im Winter gehört übrigens der Vergangenheit an. Kannst Du nun von Zuhause aus vor Fahrtantritt bequem die Standheizung aktivieren.

Mit Fokus auf Elektromobilität und bestmögliche Reichweiten, nehme ich im Volvo C40 per App im Vorfeld gezielt die Regulierung der Temperatur, die Sitz- und Lenkradheizung sowie die Heizungen der Heck- und Frontscheibe vor.

Auf der Suche nach Ladestationen steht mir die Volvo on Call App mit der „Finding Charging“-Suchfunktion zur Seite. Passende Ladesäule gefunden und das Fahrzeug angesteckt, checke ich von unterwegs aus mit dem Smartphone den Ladestand der Batterie. Die erneuerte Volvo Cars App integriert Funktionen wie eine Navigation zu Ladestationen, die Fernsteuerung des Ladevorgangs und Bezahlmöglichkeiten.  

Mit der Range Assistant App behält der Besitzer die Reichweite im Auge und wird bei der Umsetzung einer effizienten Fahrweise unterstützt. Über die Reichweiten-Optimierungsfunktion lässt sich die Klimatisierung steuern. Auf längeren Fahrten hilft diese Funktion Pausen für Ladestopps zu reduzieren. Somit können mit einer Akkuladung größere Wegstrecken zurückgelegt werden.

Die Over-the-Air-Updates halten den Volvo C40 Recharge Pure Electric stets auf dem neuesten Stand. Künftig können auch neue softwaregesteuerte Funktionen sowie Optimierungen ohne Mühe nachträglich installiert werden. Ein Besuch in der Werkstatt ist nicht von Nöten. Erfolgt das Herunterladen neuer Software entspannt während der Fahrt und vom Fahrer unbemerkt im Hintergrund. Über den zentralen Touchscreen wirst Du über bereitstehende Software-Updates informiert. Du bestimmst, wann die Installation erfolgen soll.

Das Premium Sound System von Harman Kardon wartet im Volvo mit einem patentierten Fresh Air Subwoofer auf. Dieser findet seinen Platz unter der Windschutzscheibe. Gewöhnlich verbauen Autohersteller die Lautsprecher in den Türen. Volvo geht andere Wege und schafft dort Platz für zusätzliche Ablagen.


Der Volvo C40 Recharge Pure Electric bietet für Großgewachsene gute Platzverhältnisse. Die Lehnen der Rücksitze schaffen durch Umlegen im Verhältnis 60:40 Variabilität und der Mittelsitz verfügt über eine Skidurchreiche. Stören die hinteren Kopfstützen, reicht ein Fingertipp am Touchscreen aus und sie klappen ein.

Die tiefe Platzierung der Batterien beeinträchtigt das Ladevolumen im Kofferraum nur geringfügig. Diese Einbußen gleicht das zusätzliche Fach mit 31 Litern Fassungsvermögen unter der Fronthaube aus. Dieses ist belüftet und wasserundurchlässig.

Außerdem befindet sich unter dem Boden des Kofferraums ein weiteres Staufach. Bei Bedarf lässt sich der Ladeboden vollständig herausnehmen oder gefaltet in verschiedene Positionen anbringen. Das Ladevolumen variiert zwischen 413 und 1.205 Litern bei dachhoher Beladung.

Die elektrische Heckklappe öffnet und schließt per Tastendruck an der Heckklappe, einem Schalter an der Armaturentafel oder via Fernbedienung. Ein berührungsloser Vorgang ist dank der Sensorsteuerung möglich. Dafür genügt es, den Fuß links unter den hinteren Stoßfänger zu halten.


Kein Volvo Fahrbericht, ohne die Sicherheit hervorzuheben. Hier macht der neueste Familienzuwachs keine Ausnahme.

Beginne ich mit einem wahren Highlight, dem beheizten Volvo Emblem an der Front. Was das zur Sicherheit beitragen soll? Das Feature sorgt stets für optimale Sicht, bündelt Volvo dort einen nach vorne gerichteten Radar. Die ADAS-Plattform beinhaltet ergänzend hierzu eine Frontkamera im Innenspiegel, Ultraschallsensoren vorne und hinten sowie hintere seitliche Radarsensoren. Die Hochleistungs-Steuereinheit ist am Heck des Fahrzeugs untergebracht.

Die Advanced Driver Assistance Systems (ADAS)-Sensorplattform bildet mit Kameras, Radar- und Ultraschallsensoren die technische Grundlage. Was Volvo alles in petto hat, verlangt im Grunde mehr Raum und Ausführlichkeit im Fahrbericht. Ich versuche mich kurz zu fassen.
 
Bezugnehmend auf den geräuschlosen Elektroantrieb findet sich an Bord des Volvo C40 das Sicherheitssystem AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) an Bord. Zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern generiert der Schwede im Geschwindigkeitsbereich bis 30 Stundenkilometer künstliche Fahrgeräusche. Darüber hinaus ist AVAS beim Rückwärtsfahren aktiv.

Das automatische Notbremssystem arbeitet unabhängig von der Geschwindigkeit und erkennt andere Verkehrsteilnehmer. Seien es andere Autos, Motorräder, Fahrradfahrer oder Fußgänger. Über die akustische Warnung hinaus, leitet das System bei Bedarf eine automatische Bremsung ein. Kollisionen beim Linksabbiegen an Kreuzungen vermeidet der Kreuzungs-Bremsassistent.

Drohenden Zusammenstößen mit entgegenkommendem Verkehr wirkt darüber hinaus die Oncoming Lane Mitigation entgegen. Die Road Edge Detection verhindert ein unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrbahn. Sollte es dennoch dazu kommen, ergreift die Run-off Road Protection präventive Schutzmaßnahmen.

Der Pilot Assist mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage ermöglicht teilautonomes Fahren bis 130 km/h. Dennoch ist Deine Aufmerksamkeit gefordert. Bleibt diese aus, schreitet der Emergency Stop Assist ein. Wenn nötig bremst das SUV automatisch bis zum Stillstand ab.

Im serienmäßigen Umfang enthalten, sind ergänzend ein aktiver Spurhalte-Assistent, ein Geschwindigkeitsbegrenzer und eine Verkehrszeichen-Erkennung mit automatischer Geschwindigkeitsanpassung. Das Blind Spot Information System (BLIS) verfügt über einen Lenkeingriff und Lane Change Merge Aid (LCMA) sowie der Cross Traffic Alert verhindern mit einem Bremseingriff Kollisionen beim Spurwechsel und Rückwärtsfahren. Die Ready to drive notification gibt Dir den Hinweis, wenn sich das Fahrzeug vor Dir in Bewegung setzt. Sei es an der Ampel, Kreuzung oder in einer Stausituation.

Mithilfe von Connected Safety kommuniziert Volvo mit anderen Fahrzeugen über die Cloud. Der Informationsaustausch macht Dich auf mögliche Gefahren aufmerksam.

Die Acht Jahre Batteriegarantie (160.000 Kilometer) sollen die Bedenken die mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs einhergehen, aus dem Weg räumen.

Den Kauf erleichtern möchte Volvo zudem mit einer einfachen Optionsstruktur, finden sich in der Preisliste nur noch wenige Sonderausstattungen.

Zur Markteinführung bietet der schwedische Automobilbauer den Volvo C40 Recharge Pure Electric in der First Edition an. Ergänzend packt Volvo die Ausstattungen Core, Plus (+4.800 Euro) und den Ultimate (+8.550 Euro) in die Preisliste. Den Grundpreis beziffert Volvo mit 54.080 Euro. Die erwähnten Sicherheitselemente sowie die Komfortmerkmale zeichnen das Modell bereits aus. Einzig zwischen Lackierungen, Leichtmetallrädern und Sitzbezügen musst Du noch auswählen.

Im Preis stets inbegriffen, das „Care“-Servicepaket. Beiträge für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung sowie die Kosten für reguläre Wartungsarbeiten und den Austausch von Verschleißteilen (bis 100.000 km oder drei Jahre) sind in diesem Paket enthalten.

Den Volvo-Elektro-Bonus/Umweltbonus sicherst Du Dir bei Kauf, Finanzierung oder Leasing. Maximal holst Du 9.000 Euro raus. Volvo gewährt Dir bei Erwerb sofort 3.000 Euro und auf den bewilligten Antrag erhältst Du 6.000 Euro vom Bund.

Stand: März 2022; Test: Lexi Lind: Fotos: Volvo und Lexi Lind

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