Toyota RAV4 Plug-in Hybrid

Toyota fährt wahrlich mit einer langen und erfolgreichen Hybridkompetenz vor. 1997 brachte der Hersteller mit dem Prius das weltweit erste Auto mit Hybridantrieb auf den Weg und präsentierte 2012 in der dritten Generation Prius das erste PHEV Modell und betrat das Parkett der Plug-in Hybride. Der Plug-in Hybrid wird die Rolle der zweitwichtigsten Antriebskonzepte im D-SUV Segment einnehmen, so die Prognosen. Diesem erwarteten großen Wachstum wird Toyota schon heute mit dem neuen RAV4 Plug-in Hybrid gerecht. Ich habe im zweiten Toyota Modell mit Stecker Platz genommen, bin das Auto gefahren und habe hier für Dich den ausführlichen Fahrbericht.

Der neue RAV4 wurde Ende 2018 in der fünften Generation eingeführt und sichert sich weltweit den Titel „meistverkauftes SUV“. Basierend auf der neuen GA-K Plattform bietet Toyota den RAV4 parallel zum Hybrid nun auch als Plug-in Hybrid.

Das System des Plug-in basiert darauf, präsentiert sich umfassend weiterentwickelt und ermöglicht eine elektrische Reichweite von 75 Kilometer nach WLTP. Während er rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell werden kann, können im Stadtverkehr bis zu 98 Kilometer Reichweite erreicht werden.

So die Aussage von Toyota, dieser bin ich während meiner Ausfahrt natürlich auf den Grund gegangen und ich muss sagen, der Toyota RAV4 Plug-in hat mich diesbezüglich positiv überrascht. Natürlich hat die individuelle Fahrweise, die Topografie oder aber die Außentemperatur Einfluss auf die tatsächliche Reichweite, im Falle der gewählten Fahrtstrecke von 76 Kilometer Länge inklusive Stadt, Land und Autobahn, musste erst 3,8 Kilometer vor Erreichen des Ziels der Verbrenner einschreiten. Super Leistung und unter den Plug-in Hybriden ein absoluter Topwert.

Die Lithium-Ionen-Batterie besitzt eine Kapazität von 18,1 kWh. Ist die Batterie leer, musst Du das Auto stolze 7 ½ Stunden an einen herkömmlichen 230-Volt-Hausanschluss hängen. Mit dem optionalen Typ 2-Ladekabel reduziert sich die Dauer an einer Wallbox zumindest auf 4 1/2 Stunden. Eigene Wallbox-Systeme, die sich vernetzen lassen und ein RFiD-Kartenerkennungssystem besitzen, hat Toyota ebenfalls im Angebot. Der RAV4 Plug-in wäre in der Lage Ladezeiten von 2 1/2 Stunden zu realisieren, doch in Deutschland ist dies gesetzlich derzeit nicht möglich.

Während das Plug-in-Ladekabel im eigenen Fach unter dem Kofferraumboden seinen Platz findet, verbirgt sich die Ladeanschlussmöglichkeit unter einer Klappe im hinteren rechten Kotflügel. Eine Kontrollleuchte weist Dich auf den aktuellen Ladestatus hin.

Die MyT-App steht Dir beim Ladevorgang aus der Ferne hilfreich zur Seite. So habe ich den Vorgang stets im Blick, kann ihn zeitlich planen, den Batteriestatus abrufen, mich über die verbleibende Ladedauer und die zur Verfügung stehende Restreichweite informieren. Wenn die Batteriefüllung ein bestimmtes Niveau unterschreitet oder es zu einer Störung des Ladevorgangs kommt, erhältst Du einen Warnhinweis. Die Klimaanlage kann vorab aktiviert werden. Alternativ gelingt mir dies über den Fahrzeugschlüssel, beinhaltet dieser eine Fernbedienung.

Im RAV 4 Plug-in stellt Toyota dem 2,5-Liter-Benziner gleich zwei Elektromotoren zur Seite und erreichen eine Systemleistung von 225 kW/306 PS (kombiniert: 1,2 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 26 g/km, Stromverbrauch kombiniert: 16,6 kWh/100 km). Dabei handelt es sich um einen neuen Plug-in Hybridantriebsstrang gegenüber dem RAV4 Hybrid.

Das EV-Programm nimmt stets die Grundeinstellung ein und es geht rein elektrisch los, der Verbrenner bleibt aus. Bei sehr hoher Leistungsabfrage findet der automatische Wechsel in den Hybridmodus statt. Je nach Ladezustand der Batterie wechselt das Fahrzeug ebenfalls in den HV-Modus.

Im Auto HV/EV-Modus übernimmt das Fahrzeug die automatische Steuerung. Im gewählten EV-Fahrprogramm überlässt Du nicht dem Fahrzeug die Wahl, sondern entscheidest Dich einzig die Elektromotoren zu bemühen.

Über Schaltwippen am Lenkrad kannst Du die Bremswirkung des Motors verstärken. Die Deceleration Assist Control nutzt zusätzlich das Verzögerungsmoment des Verbrenners, beispielsweise bei Bergabfahrten.

Du kannst Dir für einen späteren Zeitpunkt elektrische Reichweite bewahren. Macht es Sinn, bis zur Stadtgrenze im Hybridmodus unterwegs zu sein und dann erst den Wechsel in den EV-Modus vorzunehmen.

Der Batterielademodus greift ein, wenn die Batteriespannung zu gering ist. Nun generiert der Vierzylinder-Benziner über die Elektromotoren, die als Generator dienen, Energie und lädt die Batterien wieder auf.

War die Akkuleistung erschöpft, lag der Verbrauch laut Bordcomputer bei sehr guten vier Liter auf hundert Kilometer. Gegenüber dem reinen Hybridmodell weiß sich der Toyota RAV4 Plug-in mit 38 Prozent mehr Power zu behaupten und beschleunigt von null auf 100 km/h in 6,0 Sekunden. Somit ist er über zwei Sekunden schneller als der RAV4 Hybrid. Bewege ich das Fahrzeug im reinen Elektromodus erreiche ich aus dem Stand heraus in zehn Sekunden die Tempo 100 Marke.

Der neue Toyota RAV4 Plug-in Hybrid ist im Segment der erste Teilzeitstromer, der über eine Klimaanlage mit Wärmepumpe verfügt. Adaptiert aus dem Toyota Prius kann nun auch der RAV4 die thermische Energie der Außenluft zum Heizen des Innenraums nutzen. Die Klimaanlage wird somit weniger stark gefordert und die Reichweite garantiert.

Die sogenannte S-FLOW-Regelung berücksichtigt zudem die ausschließliche Sitzplatzbelegung, das Außenklima und die Einwirkung der Sonne. Der Luftentfeuchter lässt sich wenn nicht länger benötigt über einen „Aus“-Schalter deaktivieren, so kann weitere Energie eingespart werden.

Der RAV4 ist das erste an der Steckdose aufladbare SUV von Toyota und wird nicht als Fronttriebler erhältlich sein. Ob nun im reinen Elektromodus oder im klassischen Hybridmodus, die Drehmomentverteilung erfolgt automatisch zwischen Vorder- und Hinterachse. Abhängig der jeweiligen Fahrsituation stellt der Allrad Dir optimale Traktion bereit.

Der Toyota RAV 4 Plug-in Hybrid erlaubt lokal emissionsfreies Fahren und wird mit dem intelligenten Allradsystem AWD-i der Abenteuerlust gerecht. Wer den Nervenkitzel im besonderen sucht, wird den Trail-Mode wählen. Die Gelände-Funktion schickt das Antriebsmoment an jeweils die Reifen mit dem höheren Grip, passt zugleich das Ansprechverhalten auf Gaspedalbewegungen sowie die Schaltstrategie des Getriebes an. Sperrbare Differenziale können über einen Schalter im Armaturenbrett aktiviert werden und werden tätig, sobald ein Rad an Traktion verliert. Die Geländefähigkeit wird somit erheblich verbessert.

Wieder aus dem rauen Gelände heraus gewühlt, habe ich auf der asphaltierten Piste die Wahl zwischen den Fahrprogrammen NORMAL, ECO und SPORT. Auf meiner Testfahrt mit dem Ziel möglichst weit rein elektrisch unterwegs zu sein, war für mich der ECO-Modus gesetzt.

Das Fahrwerk ist mehr auf Federungskomfort als auf sportliche Ansprüche ausgelegt, für ein Plug-in Hybrid eine absolut angenehme Abstimmung. Die 19-Zoll-Bereifung rollt natürlich etwas straffer ab, aber stößt mir keineswegs störend auf. Die unterhalb des Fahrzeugbodens positionierte Batterie senkt den Schwerpunkt und sorgt für eine satte und angenehme Straßenlage. Ein wirklich sehr angenehmer Cruiser, der Toyota RAV4 Plug-in.

Es gibt optisch ein paar Kleinigkeiten, die den Toyota Plug-in Hybrid erkennen lassen und so ist der metallisch-helle Look – zu sehen an der unteren Spoiler-Lippe vorne und der Zierleiste am Heck – die in dunkles Chrom gefassten Scheinwerfer, der glänzend schwarze Kühlergrill und das schwarzlackierte Element an der Heckschürze an Unterschiede zum RAV4 Hybrid auszumachen.

Und der zusätzliche Tankdeckel lassen das erste an der Steckdose aufladbare Toyota-SUV erkennen.

Mit dem Style bekommst Du noch mehr Würze in den Designeranzug, setzt dieser dann auf schwarzlackierte 19-Zoll-Räder mit fünf Doppelspeichen und breitere Reifen.

Die Alltagstauglichkeit leidet im Plug-in Hybrid nicht. Zwar sind paar Liter weniger in Kauf zu nehmen, mit einem Ladevolumen von 520 Litern ist das Gepäckabteil aber alles andere als knapp bemessen. Das gilt insbesondere für den Raum der mich auf der Rückbank erwartet. Selbst Sitzriesen jenseits meiner 1.80 Meter können sich hier über ein luftiges Raumgefühl freuen.

Reichen die Platzverhältnisse für das Ladegut oder sperrige Gegenstände nicht aus, kannst Du die Rücksitze ohne großen Kraftaufwand im Verhältnis 60:40 umlegen. Durch die um 35 Millimeter gesamte Anhebung des Kofferraumbodens bewahrt sich der Teilzeitstromer zu jederzeit eine ebene Ladefläche.

Der RAV4 Plug-in Hybrid darf bis zu 1,5 Tonnen mit gebremsten Hänger ziehen und mit einer 230-Volt-Steckdose an Bord und weiteren 12-Volt-Anschlüsse im Cockpit sowie im Gepäckabteil erweist sich der RAV4 auch in diesem Punkt mit einer hohen Funktionalität.

Beheizbare Sitze weiß der Plug-in auf den vorderen wie den hinteren Plätzen serienmäßig zu bieten, mit dem Style-Paket an Bord, lässt sich das vordere Gestühl zudem mittels Sitzventilatoren kühlen und der Beifahrersitz ist ebenfalls elektrisch verstellbar. Der dunkelgraue Stoffbezug wird durch eine Volllederausstattung ersetzt, die roten Ziernähte bleiben, werden um ein ebenfalls in Rot abgesetztes Band ergänzt.

Der recht kantige Look des Cockpits muss einem gefallen, wartet im Gesamten mit einer guten Verarbeitung auf. Ich persönliche begrüße, Toyota hat sich (noch) nicht von klassischen Drehreglern verabschiedet und setzt auf eine einfache und übersichtliche Bedienung.

An den Kamerainnenspiegel muss man sich vielleicht gewöhnen, doch das von der Rückfahrkamera übermittelte Livebild bietet natürlich einen gestochen scharfen Blick nach hinten. Sollte diese Technologie nicht Deinen Geschmack treffen, kannst Du jederzeit in die klassische Ansicht wechseln.

Die Kombi-Instrumentenheit wartet mit spezifischen Plug-in-Informationen auf, darunter auch eine Batterie-Ladestandsanzeige.

Das Multimedia-System ermöglicht Dir die Vernetzung von Smartphone mit dem Auto via Apple CarPlay und Android Auto, entsprechend notwendige USB-Schnittstellen finden sich im Innenraum. Das SUV wartet mit einem 9-Zoll-Display auf, platziert auf der Mittelkonsole liegt dieses gut im Blick. Wer möchte, kann gegen Aufpreis auch ein farbiges Head-up-Display ordern.

Die stets serienmäßige MyT-App weiß neben den Möglichkeiten die Ladung und Klimatisierung betreffend, mit weiteren Funktionen zu glänzen. Navigationsrouten lassen sich bequem vorplanen und dann direkt an den RAV4 senden, der Fahrzeugstandort kann abgerufen oder Fahrdaten analysiert werden. Sollte es Dir nicht möglich sein, direkt am Zielpunkt das Fahrzeug abstellen zu können, zeigt die App Dir den Fußwegs vom geparkten RAV4 bis zum Zielort an und weißt Dir auch den Rückweg.

Die Connected Services stehen Dir zehn Jahre kostenlos zur Verfügung. Sehr hilfreich ist auch die Inspektionserinnerung, sie informiert Dich über bevorstehende Wartungstermine und vereinbart wenn gewünscht Service-Termine oder kontaktiert bei auftretenden Fehlermeldungen wenn nötig den Händler.

Toyota Safety Sense warnt Dich mit zahlreichen Fahrassistenten vor Gefahren, greift wenn nötig ein und hilft Unfallfolgen zu reduzieren oder den Aufprall gar zu vermeiden.

Das Pre-Crash Safety System erkennt vorausfahrende Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer. Die adaptive Geschwindigkeitsregelung hält das vorgewählte Tempo und den Abstand.

In Verbindung mit der Verkehrszeichenerkennung reagiert das System auf wechselnde Geschwindigkeitsbereiche und passt das Tempo automatisch an. Spurwechsel-Warner und Spurführungs-Assistent warnen Dich zunächst akustisch, dann mit leichten Vibrationen im Lenkrad und unterstützten ggf. mittels leichter Lenkkräfte.

Mit dem optionalen Technik-Paket wird der Umfang der Sicherheitsausstattung um den Toter-Winkel-Warner und den Rückfahr-Assistent der vor Querverkehr warnt.

Im Technik-Paket sind außerdem eine elektrisch öffnende Heckklappe, der „Smart View Mirror“-Innenspiegel mit kamerabasierter Panorama-Funktion, ein Head-up-Display, eine induktive Smartphone-Ladefunktion sowie das Navigationssystem Toyota Touch & Go Plus inbegriffen.

Die Vorbestellungen zeigen auf, die Variante Style erfreut sich größter Beliebtheit und lässt den RAV 4 mit einer Zweifarblackierung inklusive schwarzem Dach und schwarzen Außenspiegeln, den 19-Zoll-Leichtmetallfelgen und einer schwarzen Lederausstattung mit roten Ziernähten noch schicker dastehen. Elektrisch verstellbare Vordersitze mit Belüftung, die beheizbare Frontscheibe und die 360-Grad-Kamera und das JBL Sound System steigern den Komfortanspruch.

5 Prozent entfallen lediglich auf das Basismodell, wobei dieses mit zahlreichen Features zu verwöhnen weiß. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lenkrad- und Sitzheizung vorne und hinten, Licht- und Regensensor, das schlüssellose Smart-Key-Zugangssystem, das Toyota Touch Infotainmentsystem mit neun Zoll Touchscreen, die Rückfahrkamera, Digitalradio DAB+, Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android Auto… alles bereits serienmäßig mit drin.

Der Privatkunde profitiert von Angeboten, die Toyota zum Marktstart aufgelegt hat. Ein Schnäppchen ist der Toyota RAV 4 Plug-in Hybrid mit einem Einstiegspreis von 46.292,77 Euro inklusive 16 Prozent MwSt. nicht. Mit einem Nettopreis von 39.908 Euro steht der Toyota RAV 4 Plug-in aber auf der Förderliste für den vollen Umweltbonus und dieser beläuft sich auf die 4.500 Euro der Bafa und den Anteil des Herstellers in Höhe von 2.250 Euro. Am Beispiel meines voll ausgestatteten Testwagens kratzt der Bestseller beim Brutto-Preis allerdings an der 60.000 Euro Marke.

Gewerbekunden können sich die niedrige 0,5-Prozent-Dienstwagenversteuerung zu nutze machen und können das Auto zu monatlichen Raten in Höhe von 399 Euro bzw. 449 Euro netto inklusive Technik-Paket leasen, die alljährliche Wartung ist in der Monatsrate inbegriffen. Das Toyota Gewerbekundenleasing bezieht sich auf eine Laufzeit von 36 Monaten über eine Laufleistung von 10.000 Kilometer pro Jahr. Toyota verspricht sich einen gewerblichen Anteil von 60 Prozent.

Stand: September 2020; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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