Mitsubishi Space Star Facelift

Deutschland ist mit 20.668 verkauften Einheiten 2019 größter und wichtigster Space Star Markt in Europa gewesen, auch in Zukunft wird der Kleinwagen mit seinen Verkaufszahlen hierzulande mit großem Abstand vor Italien, Frankreich sowie den anderen europäischen Märkten liegen. Das Jahr 2020 ist noch jung, doch Mitsubishi kann bereits einen eindrucksvollen Start hinlegen, 28,5 Prozent Wachstum verzeichnen und somit das stärkste Ergebnis seit 20 Jahren einfahren. Im Januar diesen Jahres sicherte sich Mitsubishi mit dem Space Star sogar den Titel „meistverkauftes japanisches Fahrzeug in Deutschland“. Zudem entfallen bei den Mitsubishi-Verkäufen fast 40 Prozent auf den Space Star und er ist das beliebteste Modell der Marke, dem Kleinwagen gilt somit eine große Aufmerksamkeit. Doch hätte man gerade in Anbetracht dessen, nicht mehr Hand anlegen, bestehende Schwächen ausmerzen und mehr Neuerungen draufpacken müssen?

Der Mitsubishi Space Star hat sich seit 2013 rein optisch sehr weiterentwickelt, so legt der Kleinwagen in diesem Punkt zweifelsohne den größten Entwicklungsschritt hin. Und doch handelt es sich beim neuen Mitsubishi Space Star um keine neue Modellgeneration, viel mehr bringt der japanische Autohersteller ein Facelift auf den Weg. Wobei dieser Begriff perfekt zutrifft, denn das Gesicht präsentiert sich mit dem „Dynamic Shield“-Design völlig neu.

Erstmals setzt Mitsubishi bei der gesamten Modellpalette auf ein Familiengesicht und doch bewahren sich die Modelle ihre Eigenständigkeit und sind gut zu unterscheiden. Dies ist ja heutzutage leider nicht mehr bei allen Autoherstellern der Fall. Außerdem packt Mitsubishi nun auch beim Kleinsten Bi-LED-Scheinwerfer samt integriertem LED-Tagfahrlicht in die Liste der erhältlichen Extras, im Segment durchaus selten zu sehen.

Geblieben ist die Silhouette, mit den glanzgedrehten 15-Zoll-Leichtmetallfelgen und dem nun in jeder Ausstattungslinie serienmäßig verbauten Dachspoiler sind aber auch hier dezente Neuerungen zu verzeichnen.

Wesentlich deutlicher fallen die Veränderungen wiederum am Heck aus, der neue Stoßfänger lässt den Mitsubishi Space Star spürbar satter dastehen, die L-förmigen Rückleuchten unterstreichen die gewonnene Breite und gerade mit den erhältlichen Zubehördetails ist der neue Space Star wirklich ein richtiger Hingucker – gibt es beispielsweise für den Frontstoßfänger eine Karbonapplikation mit roten Streifen sowie eine farblich abgesetzte Spoilerlippe, Seitenschweller und Heckspoiler sowie für die Leichtmetallräder ein schwarzes Finish. Diesen Effekt unterstreicht besonders die neu erhältliche Metallic-Lackierung Citrin-Gelb (490 Euro), ebenfalls neu im Farbportfolio aufgenommen, das Titan-Weiß Premium Metallic (790 Euro).

Der neue Space Star kommt bedingt durch das Dynamic Shield und den ebenfalls neuen Stoßfänger auf knapp 3,85 Meter und verzeichnet somit einen Längenzuwachs von 55 Millimeter. Radstand und Platzverhältnisse bleiben dagegen unverändert.

So nimmt ein 1,80 m großer Mitfahrer hinter meinem auf ebenfalls 1,80 m eingestellten Vordersitz noch sehr bequem Platz und freut sich über eine gute Beinfreiheit. Für drei Großgewachsene wird es nebeneinander zwar zu eng, doch wir sitzen hier ja auch in einem Kleinwagen, nicht zu vergessen. Und dafür hat der Mitsubishi Space Star ein wirklich gutes Raumgefühl zu bieten.

Auch der Kofferraumdeckel schwingt weit nach oben und das Ladevolumen bietet mir im Alltag mit 235 Liter ausreichend Stauraum. Durch einfaches Umlegen der Rücksitze – im Verhältnis 60:40 möglich – kann ich die Lademöglichkeiten auf bis zu 912 Liter vergrößern. Die recht hohe Ladekante sowie die darauf folgende Stufe von 15 cm besteht allerdings auch weiterhin.

Wie macht sich dann die Frischzellenkur im Innenraum bemerkbar? Nun, neben neuen Materialien für die Sitze und Türverkleidungen, finden sich im Zubehörkatalog auch Dekorelemente in Karbonmuster, die anstelle von Klavierlack-Optik zu finden sind. Außerdem kannst Du die Lüftungsdüsen passend zur gewählten Außenfarbe in rot, gelb oder blau auswählen. Nach wie vor dominiert Hartplastik.

Mit dem Infotainment-System „Smartphone Link Display Audio“ fährt der Mitsubishi Space Star problemlos ins moderne Zeitalter und wird den aktuellen Konnektivitätsansprüchen absolut gerecht.

Kannst Du Dein Smartphone sowohl per Apple CarPlay wie auch Android Auto perfekt ins Auto einbinden und entsprechende Apps bequem über den 7-Zoll-Touchscreen im Space Star steuern, darüber hinaus ist die Steuerung per Sprache möglich. Während meiner Testfahrt war das Telefon via Kabel mit dem Fahrzeug vernetzt und ich konnte mich ganz bequem via Google Maps durch Amsterdam manövrieren lassen, der Kauf eines fest verbauten Navigationssystems ist somit wirklich nicht mehr von Nöten. Einzig eine perfekte Ablage für das Handy wäre wünschenswert.

Neben der Navigation, kann ich natürlich auch auf meine Musikbibliothek zugreifen oder mir eingehende Nachrichten vorlesen lassen oder ausgehende Messages diktieren.

Im Kern durchaus straffer abgestimmt, kann das Fahrwerk aber dennoch mit ordentlichem Komfort aufwarten, sogar das Kopfsteinpflaster brachte ihn nicht aus der Ruhe, lediglich die groben Schlaglöcher schlagen deutlich durch.

Im Stadteinsatz glänzt der Space Star natürlich mit seinem kleinen Wendekreis von 9,2 Metern und auch die Lenkung geht in Ordnung, ist angenehm leichtgängig. Doch außerhalb der City fehlt dem Fahrzeug die präzise Ausführung, hier wünschte ich mir ein strafferes und direkteres Lenkgefühl mit mehr Rückmeldung. Somit kann der neue Mitsubishi Space Star in diesem Punkt leider keine Verbesserungen aufweisen.

Ebenfalls unverändert, treiben die beiden bekannten Dreizylinder-Benziner den Mitsubishi Space Star an. In der 1.0 Liter Einstiegsmotorisierung entwickelt der Kleine 52 kW / 71 PS, die Topmotorisierung kommt auf 59 kW / 80 PS und kann alternativ auch mit dem stufenlosen CVT-Getriebe kombiniert werden kann. In der Stadt durchaus eine feine Sache, zumal auch das stärkere Aggregat mir keine sportliche Fahrweise entlockt. Sobald Du die Stadt hinter Dir lässt und die Leistung dennoch voll fordern möchtest, ist da aber sogleich der nervige CVT-Effekt wieder. Wer sich diesen und 1.100 Euro Aufpreis sparen möchte, muss sich mit dem 5-Gang-Handschalter begnügen, der leider nicht überarbeitet wurde und somit auch im neuen Mitsubishi Space Star hakelig daher kommt.

Mitsubishi Motors verspricht in der Neuauflage sparsamere Verbrauchswerte, dieser Äußerung konnte ich bei einer ersten Ausfahrt ohne Nachzutanken natürlich nicht auf den Grund gehen. Doch laut Bordcomputer habe ich 5,2 Liter verbraucht und lag somit ja schon mal nicht weit von den angegebenen 4,7 Litern auf 100 Kilometer weg, was CO2-Emissionen von 108 g/km entspricht. Das CVT-Getriebe soll mit 4,6 Liter je 100 Kilometer (CO2-Emissionen 106 g/km) sogar etwas weniger verbrauchen. Mit dem 1.0 Liter Benziner soll sich der Space Star sogar mit 4 ½ Liter begnügen und stößt 102 g/km aus.

Preisbewusst und dennoch stilbewusst, mit dem Space Star kann man sich auch für kleines Geld sehen lassen. Los geht es ab 10.490 Euro, während die Basisvariante wie auch die Plus-Ausstattung in zwei Wochen zum Händler rollt, folgt das Top-Modell erst in zwei Monaten, zunächst ist der Mitsubishi Space Star in den beiden Einführungsedition verfügbar, die einen Preisvorteil von bis zu 1.400 Euro bieten.

Während die Intro Edition ausschließlich mit dem 1.0er ausgeliefert wird und mit 11.790 Euro in der Preisliste aufgeführt ist, geht die Intro Edition+ stets mit dem 1.2 Benziner an den Start und ist wahlweise mit dem 5-Gang-Handschalter oder der CVT-Automatik erhältlich, die Preise liegen entsprechend bei 14.490 Euro bzw. 15.590 Euro.

Mitsubishi stellt dem neuen Space Star ein Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung und Notbremsassistent, ein Spurhalte- und ein Fernlichtassistent sowie eine Rückfahrkamera zur Seite. Liest sich zunächst sehr vorbildlich, doch leider stellt der japanische Autobauer diese Sicherheitssysteme ausschließlich dem Topmodell serienmäßig zur Seite, auch gegen Aufpreis kannst Du diese nicht in die anderen Ausstattungsvarianten packen. Schade.

Stand: Februar 2020; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: CARWALK / Mitsubishi

3 Gedanken zu “Mitsubishi Space Star Facelift

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