2013 kam Mitsubishi hierzulande auf 22.222 Zulassungen, fünf Jahre später waren es 52.196. Eine stolze Entwicklung für die Japaner. In Deutschland liegt der ASX knapp hinter dem Outlander Plug-in Hybrid auf Platz vier, unangefochtene Nummer eins ist der Kleinwagen Space Star, gefolgt vom SUV Eclipse Cross, der gerade in der zuletzt eingeführten Dieselvariante nochmal für einen ordentlichen Schub gesorgt hat. Vom neuen Mitsubishi ASX erwartet man sich nun einen weiteren Auftrieb. Der Mitsubishi ASX ging erstmals 2010 an den Start, ein völliger Generationswechsel bleibt auch neun Jahre später aus, dennoch umfasst das mittlerweile dritte Facelift die umfangreichsten Änderungen.
So rollte der Mitsubishi ASX dieser Tage mit einer neuen Optik, einem überarbeiteten Cockpit, einer umfangreicheren Ausstattung sowie neuen Farben und Felgen in den Handel. Das die Veränderungen weit mehr als nur „oberflächlich“ sind, zeigt der neue 2,0-Liter-Benziner auf, der statt des deutlich schwächeren 1,6-Liter-Benziner verbaut wird. Optional ist dieser nun sogar mit einer CVT-Automatik erhältlich. Und darüber hinaus hat der ASX im neuen Modelljahr eine Rückkehr zu verkünden, die einige Interessenten bestimmt sehr freuen dürfte, der überarbeitete ASX ist künftig wieder mit Allradantrieb erhältlich.
Der ASX ist das Einstiegsmodell in die SUV-Welt von Mitsubishi. Mit einer über 80-jährigen Allradtradition gehört es im Grunde zum guten Ton für die Marke und doch entschied man sich bei Mitsubishi Motors zuletzt den ASX rein mit Frontantrieb anzubieten. Und wenn im Segment die Nachfrage an 4×4 Fahrzeugen auch deutlich geringer ist, als bei größeren SUVs, so haben einige Kunden diese Entscheidung durchaus bedauert.
All diejenige und künftige Interessenten können sich nun aber wieder über die Option „Allradantrieb“ freuen. Künftig rechnet man bei Mitsubishi mit ca. 30 Prozent Verkaufsanteil, der Aufpreis für das Allradsystem beträgt 1.900 Euro, kann aber wiederum nur in Verbindung mit dem CVT-Getriebe geordert werden, für das Mitsubishi weitere 1.500 Euro veranschlagt. Zudem schließt diese Kombination die Ausstattungslinien Basis und Intro Edition aus.
Die Allradversion bietet Dir die Fahrmodi 2WD, 4WD Auto und 4WD Lock und da nur ein minimaler Bruchteil der Käuferschicht den Weg ins Gelände finden wird, steht doch besonders die optimale Traktion bei Nässe oder winterlichen Straßenverhältnissen im Fokus.
Mittels beleuchteten Druckknopf wechselst Du zwischen den Fahrmodi, in „4WD AUTO“ wird das Drehmoment variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, von 98 Prozent rein nach vorn bis jeweils 50 Prozent auf beide Achsen. Im „2WD“-Modus werden entsprechend rein die Vorderräder angetrieben. Bei Ausflügen in rauere Gefilde solltest Du den Modus „4WD LOCK“ aktivieren, dabei wird in etwa das 1,5-fache des in der Regel im „4WD Auto“-Modus eingesetzten Drehmoments an die Hinterräder geleitet.
Auch im Anhängerbetrieb kann dieser durchaus von Vorteil sein, im neuen Modelljahr kann der ASX statt wie bisher 1,2 Tonnen immerhin 1,3 Tonnen an den Haken nehmen. Als Zugmaschine wird der ASX im Mitsubishi-Portfolio natürlich nicht favorisiert, dies gilt in der Regel aber für das gesamte Kompakt-SUV-Segment.
Neben der Optik zählt vor allen Dingen die Motorisierung zu den entscheidenden Neuheiten im Modelljahr 2020. Ersetzt Mitsubishi den bis dato verbauten 1,6-Liter-Saugbenziner durch ein 2,0-Liter-Aggregat, das mit 150 PS ein Zuwachs von 33 PS verzeichnen kann und mit einem Drehmoment von 195 Newtonmeter bei 4.200 U/min auch hier einiges mehr ( + 40 Nm) zu bieten hat.
Unverändert, gibt es keine Motorenalternative. Zumindest hast Du die Wahl beim Getriebe. Stellen die Japaner dem Mitsubishi ASX alternativ eine CVT-Automatik zur Wahl. Da diese sechs Fahrstufen simuliert bleibt der große Nervfaktor aus, zumindest solange ich den ASX nicht voll fordere.
Beim Schaltgetriebe handelt es sich weiterhin um eine Variante mit fünf Gängen, schade. Gerade bei Fahrten auf der Autobahn würde ich einen sechsten Gang sehr begrüßen. Unabhängig von der Getriebelösung begrüßt der ASX auf der Autobahn eine entspannte Fahrweise. Denn der durchaus agile Vortrieb von unten heraus verliert sich rasch und bei der Ausfahrt mit der CVT-Variante gab es bei höherem Tempo und gerade der stärkeren Beschleunigung dann leider doch nur was auf die Ohren. Daran ändert auch der manuelle Eingriff nichts, der mir zumindest über die Lenkradpaddles möglich ist.
Von den angegebenen 7,3 Liter im kombinierten Fahrzyklus lag ich bei meiner ersten Ausfahrt mit dem Mitsubishi ASX CVT 4WD laut Bordcomputer gar nicht so weit weg, die CO2-Emissionen belaufen sich auf 167 g/km. Dem Datenblatt ist außerdem zu entnehmen, der Fronttriebler verbraucht 6,8 bis 6,5 Liter und stößt 156 bis 149 g/km aus. Der ausschließlich frontangetriebene Handschalter würde bei 6,7 Liter und 154 g/km liegen. Beide Versionen erfüllen die Euro6d-Temp.
Beim Sprint von null auf Tempo 100 hängt der Handschalter die CVT-Varianten mit 10,2 Sekunden ab, in der 2WD Ausführung vergehen bereits 11,7 Sekunden, mit Allrad gönnt sich der ASX eine weitere halbe Sekunde. Unabhängig von Getriebe und Antrieb, wird der Mitsubishi ASX maximal 190 Stundenkilometer schnell.
Prägendste optische Veränderung fällt unübersehbar auf die Front, führt der ASX die aktuellste Evolutionsstufe der sogenannten Formensprache „Dynamic Shield“ weiter. Erstmals eingeführt beim Pick-up L200, konnte mich die spürbar bullige Ausführung bereits hier begeistern.
Aber auch am Heck fallen Veränderungen ins Auge. Kommt hier ebenfalls ein neuer Stoßfänger inklusive kontrastierendem Unterfahrschutz und eine neue Leuchtgrafik zum Einsatz. Kleine, aber feine Neuheit in der Seitenansicht, die neue Kotflügelblende.
Die Lackierung Laser-Blau Perleffekt war bisher nur Sondermodellen vorbehalten, wurde allerdings von den Interessenten so gut angenommen, dass man sich bei Mitsubishi dazu entschied, den Farbton in das reguläre Farbportfolio aufzunehmen. Auf den von mir geschossenen Fotos präsentiert sich der neue ASX in Dynamik-Rot (Premium-Metallic). Beim Mitsubishi Eclipse Cross war dieser Farbton die meistverkaufte Farbe und das trotz Aufpreis, nun wird dieses Rot eben auch beim ASX angeboten.
Für den etwas individuelleren Look, stellt Dir der japanische Automobilbauer im Zubehörkatalog entsprechende Extras zur Verfügung.
Wer bei der Flut an SUVs mittlerweile ein Problem hat, diese entsprechend einzuordnen, der ASX muss es beispielsweise mit einem VW Tiguan, Ford Kuga, Nissan Qashqai, Toyota RAV4 oder Seat Ateca aufnehmen.
Während zahlreiche dieser Mitbewerber mit diversen Technikfeatures auffahren, hält sich der Japaner mit solch Innovationen ehrlich gesagt sehr bedeckt, kein Instrumenten-Display, kein Head-up-Display, keine induktive Ladeschale, stattdessen setzt der ASX sogar noch auf eine konventionelle Handbremse.
Die Konnektivität lässt Mitsubishi aber dennoch nicht außer Acht, bietet Mitsubishi für das Facelift des ASX ein neues Infotainment-System „Smartphone Link Display Audio II“, ausgewählte Smartphone-Apps können so auch während der Fahrt genutzt werden. Ebenfalls abhängig von der Ausstattungslinie, navigiert Dich ein TomTom-Navigationsgerät mit Echtzeitverkehrsanzeige (wiederum nur in Verbindung mit einer App) und Verkehrszeichenanzeige, allerdings über das Kartenmaterial, hier handelt es sich nicht um eine Verkehrszeichenerkennung.
Aber auch wenn kein Navi an Bord ist, mittels Google Maps manövriere ich mich ganz entspannt zum Ziel. Mittels Kabel connecte ich mich über einen der beiden USB-Stecker und kann mir sogar die Karte auf dem nun 8 Zoll großen Display anzeigen lassen. Wenn ich jetzt noch eine entsprechende Halterung bzw. Ablage für mein Handy vorfinden würde.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger fallen mir neue Materialien und ein dezenter optischer Feinschliff auf. Ich persönlich hätte gerne eine Verbesserung an den Sitzen gesehen, mir sind diese leider nicht komfortabel genug, bieten zudem zu wenig Seitenhalt und machten sich in meinem Testwagen leider auch akustisch negativ bemerkbar. Knarzte und quietschte es beim Probesitzen.
Mit 4.365 mm bleibt die Außenlänge unverändert, der Radstand ist ebenfalls gleich geblieben und misst 2.670 Millimeter. Das Raumangebot ist somit unverändert, auch als 1,80 m Mitfahrer ist der Kopfraum noch gut ausreichend und die Beinfreiheit angenehm. Bei Nutzung der hinteren Sitzplätze lassen sich 406 Liter in den Kofferraum laden, bei umgelegter Rückbank sind es 1.206 Liter. Die Ladefläche ist nahezu eben, steigt nach vorne hin ganz leicht an, die Gurte stecken in einer Führung und werden beim Zurück nicht eingeklemmt. Die Ladekante ist bauartbedingt recht hoch aber gut geschützt, nicht so die Stoßstange.
Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner, Querverkehrswarner, Abstandstempomat und viele andere Fahrassistenten die mittlerweile auch den Weg ins Kompaktsegment gefunden haben, findest Du im neuen Mitsubishi ASX allerdings nicht.
Dieser fährt zwar bereits ab der Basisversion mit sieben Airbags, Bi-LED-Scheinwerfer, Regensensor vor, doch von den modernen Assistenzsystemen ist auch in den höchsten Ausstattungsniveaus kaum eine Spur. In den Varianten Plus und Top ist aber dann doch ein Auffahrwarnsystem inkl. Fußgängererkennung und Notbremsassistent sowie der Fernlichtassistent serienmäßig aufgeführt und verbaut. Ein Spurhalteassistent ist zudem in der Top-Variante inklusive und der Totwinkelassistent ist ebenfalls in der Version Top und in der Intro Edition+ zu finden.
Eine Tatsache die durchaus zu verschmerzen und beim Blick auf die Preisliste vielleicht auch schnell vergessen ist.
Zunächst startet der Mitsubisi ASX offiziell bei 20.990 Euro, die als BASIS bezeichnete Einstiegsvariante führt Bi-LED-Scheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht, Licht- und Regensensor, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber rundum und eine USB-Schnittstelle auf. Ist aber ausschließlich in der frontangetriebenen Handschalter-Version zu haben.
Die Ausstattungslinien PLUS und TOP sind sowohl mit CVT-Automatik als auch mit Allrad kombinierbar und starten bei 25.490 bzw. 29.490 Euro. Soweit die reguläre Preisliste betreffend. Denn zur Markteinführung legt Mitsubishi für den ASX zudem eine Intro und eine Intro Edition+ auf.
Beide, bis zum 31.12.2019 erhältlich, bieten nicht nur eine hochwertigere Ausstattung, sie haben zudem einen Einführungsrabatt von stolzen 3.000 Euro im Gepäck.
Womit die Intro Edition bereits für sehr attraktive 19.990 Euro zu haben ist und zusätzlich zur BASIS 16-Zoll-Alufelgen, LED-Nebelscheinwerfer, ein Navigationssystem mit 6,5-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Anbindung, eine Bluetooth-Schnittstelle und Digitalradio (DAB+), eine Rückfahrkamera, Sitzheizung vorn und einen Tempomat zu bieten hat. Womit die reguläre Einstiegsvariante bis zum Jahreswechsel keine Abnehmer finden dürfte.
Die Intro Edition ist für 24.490 Euro abzüglich Einführungsrabatt, sprich 21.490 Euro auch mit CVT-Getriebe zu haben, allerdings nicht in Verbindung mit Allradantrieb. Die Intro Edition+ wiederum ist in allen Kombinationsmöglichkeiten verfügbar.
Die Intro Edition+ ab letztlich 23.490 Euro positioniert sich zwischen der Version PLUS und der Ausstattung TOP, kennzeichnend für die Edition, die Sportpedale, der schwarze Dachhimmel, die Mikrofaser-Kunstleder-Sitze mit roten Kontrastnähten. Das 8-Zoll-TomTom-Navigationssystem ist ebenso Serie wie der Ausparkassistent. Der Kundenvorteil liegt für Dich bei 800 Euro.
Beim TOP-Modell fährt Mitsubishi ab 29.490 Euro mit Ledersitzen, einem Panorama-Glasdach, der LED-Ambientebeleuchtung, einem Rockford Fosgate Premium Sound-System oder einer Einparkhilfe am Heck auf.
Stand: Oktober 2019; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: CARWALK / Mitsubishi