Mitsubishi ASX: Erstes Kennenlernen

Mitsubishi hängt es mit Sicherheit schon aus den Ohren raus, doch es ist nun mal nicht von der Hand zu weisen: Die große Neuheit im Hause Mitsubishi ist uns bereits vertraut. So staunten wir nicht schlecht, als der Hersteller am 20. September erstmals den Vorhang lüftet und sich uns ein Klon des Renault Captur präsentiert. Mitsubishi nutzt die Allianz mit Nissan-Renault, wahrlich nicht verwerflich und im Automobilbereich eine gängige Methode. Zwischen 2012 und 2017 produzierte Mitsubishi beispielsweise die Schwestermodelle des Vorgänger-ASX, den Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Eigenständig die Optik betreffend gewünscht. Unterscheidet sich der neue ASX lediglich beim Kühlergrill und den Schriftzügen vom Renault Captur. Ein Blick in den Innenraum zeigt auf, auch hier vertuscht Mitsubishi keineswegs die Familienzugehörigkeit zum Renault Captur. Das dies dem neuen Kompakt-SUV letztlich nicht negativ auszulegen ist, zeigt mein erstes Aufeinandertreffen mit dem ASX auf.

Im Frühjahr 2023 rollt der neue Mitsubishi ASX in den Handel, heute dürfen wir erstmals im Vorserienmodell Platz nehmen und uns das SUV im Detail ansehen. Die erste Generation ASX feierte im Sommer 2010 in Europa seine Markteinführung und wird fortan fast 400.000 Mal verkauft. Auf den deutschen Markt entfällt etwa ein Viertel. Womit das SUV zweifelsohne eine wichtige Rolle im Modell-Portfolio einnimmt und seit Einstellung Ende 2021 eine große Lücke hinterlässt. Die Rückkehr ins Segment der kompakten SUV ist für Mitsubishi von entscheidender Bedeutung.

Zugleich treibt Mitsubishi mit dem neuen ASX die Elektrifizierung der Marke voran. Den Vorgänger listet der Hersteller in der ersten Generation mit einem 1,6-Liter-Benziner mit 117 PS und einem 1,8-Liter-Diesel mit 150 PS im Angebot auf. 2019 ersetzt Mitsubishi den Ottomotor durch einen 2,0-Liter-Benziner mit 150 PS. Das Aggregat ist erstmals mit einem CVT-Getriebe erhältlich. Den neuen Mitsubishi ASX bietet der japanische Autohersteller als Mild- und Vollhybrid sowie als Plug-in Hybrid an. Ergänzend stellen die Verantwortlichen Käufern der Basisvariante einen Turbobenziner mit drei Zylindern zur Wahl.

Wie sich der neue Mitsubishi ASX letztlich fahren wird, kann ich Dir an dieser Stelle noch nicht beantworten. Im Rahmen der statischen Präsentation war mir entsprechend keine Ausfahrt möglich. Nichts desto trotz möchte ich im Rahmen dieses Testberichts auch einen Blick auf die technischen Daten und das Motorenangebot werfen.

Mitsubishi forscht seit über 50 Jahren an elektrischen Antrieben und legt mit dem Outlander Plug-in Hybrid einen überaus erfolgreichen Grundstein für die „Green Mobility“-Strategie. Der Eclipse Cross Plug-in Hybrid folgt. Die Ambitionen des Herstellers finden nun im neuen Kompakt-SUV ihre Fortsetzung.

Mit der Strategie „Road to 2030“ legt der Renault-Nissan-Mitsubishi Zusammenschluss die Weichen für die Zukunft. Führt Mitsubishi mit dem neuen ASX (ab Frühjahr) und neuen Colt (ab Herbst) 2023 zwei neue Modelle ein, bringt das Bündnis bis 2020 insgesamt 35 neue vollelektrische Modelle auf die Straße. Mit Investitionen von stolzen 30 Milliarden Euro möchte die Allianz in der Forschung und Entwicklung von Batterietechnologien und autonomen Fahren einiges bewegen.

Mitsubishi bietet den neuen ASX vom Start weg mit einem 1.0 Turbo-Dreizylinder mit 67 kW/91 PS, gefolgt von einem 1,3-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer. Dieser Ottomotor ist in den Leistungsstufen 103 kW/140 PS und 116 kW/158 PS verfügbar. Während die stärkere Motorisierung an ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen gekoppelt ist, liefert der Hersteller die kleinere Leistungsstufe mit Sechsgang-Schaltgetriebe aus. Beide Mildhybride zeichnen sich durch ein 12-Volt-System aus. Dieses rekuperiert beim Verzögern und Bremsen Energie und stellt beim Beschleunigen zusätzliches Drehmoment bereit.

Der Vollhybridantrieb in Form des 69 kW/94 PS starken 1,6-Liter-Benzinmotor in Kombination mit den zwei Elektromotoren ist in Europa erstmals in einem Mitsubishi erhältlich und feiert im ASX seine Premiere. Die Systemleistung beträgt 105 kW / 143 PS. Ausgerüstet ist der Antrieb mit einem automatischen Multi-Mode-Getriebe.

Die Topmotorisierung des ASX entfällt erstmals auf einen Plug-in-Hybridantrieb. Mit dem 1,6-Liter-Benzinmotor und zwei Elektromotoren unter dem Blechkleid erzielt das Auto eine Systemleistung von 117 kW/159 PS. Laut Hersteller soll der Akku mit 10,5 kWh eine rein elektrische Reichweite von bis zu 49 Kilometern realisieren. Bei reinen Stadtfahrten steigt der Wert auf bis zu 63 Kilometer. Bei diesen Werten handelt es sich um vorläufige Angaben vorbehaltlich der Homologation. Gibt Mitsubishi für den ASX Plug-in Hybrid folgenden Gesamtverbrauch an: Strom kombiniert 13,2 kWh/100 km und Kraftstoff kombiniert 1,5 Liter auf hundert Kilometer. Die CO2-Emission belaufen sich entsprechend auf 31 Gramm pro Kilometer. Die Werte wurden entsprechend neuem WLTP-Testzyklus ermittelt und auf das bisherige Messverfahren NEFZ umgerechnet.

Du verfügst beim ASX Plug-in Hybrid über die Fahrprogramme Eco, Sport und Pure. Letzteres steht für rein elektrisches Fahren. Über den Modus „My Sense“ beeinflusst Du die Ambientebeleuchtung und kannst nach Belieben auf Lenkung und Antrieb Einfluss nehmen. Eco und Sport legen entsprechende Einstellungen fest.

Zwei Jahre nach Einführung der ersten Generation spendiert Mitsubishi dem ASX leichte optische Überarbeitungen. 2016 führt der Hersteller mit einem erneuten Facelift den markentypischen „Dynamic Shield“-Kühlergrill ein. Welcher sich drei Jahre später bei der letzten Überarbeitung des Mitsubishi ASX in seiner nächsten Evolutionsstufe präsentiert.

Dieser gilt in seiner neuesten Interpretation als entscheidendes Erkennungsmerkmal und Unterschied zum Renault Captur. Ob das als Differenzierung allein ausreicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Am Heck prangt stolz in großen Lettern der Schriftzug „Mitsubishi“.

Der neue Mitsubishi ASX weiß von allen Seiten zu gefallen. Den ausdrucksstarken Auftritt bewahrt sich das SUV aus allen Blickwinkeln. Eine fließende Linienführung, gepaart mit einer kraftvollen Formensprache und markanten Details. Sowohl die Scheinwerfer wie auch die Rückleuchten, beide in LED ausgeführt, stehen für ein charakterisierendes Designdetail.

4.23 Meter lang, fast 1.80 Meter breit und 1.57 Meter hoch, diese Karosserieabmessungen sind identisch mit dem Renault Captur. Wie nicht anders zu erwarten. Immer wieder überraschen kann mich Mitsubishi jedoch mit ihrem Angebot an Zubehör. Ob nun bei den SUVs, dem Pick-up oder dem kleinsten im Bunde, dem Mitsubishi Space Star. Fahrradträger beim Kleinstwagen, ein einzigartiger Hundeausbau beim Mitsubishi L200 oder viele andere praktische Features sowie optische Raffinessen… der Zubehörkatalog hält unzählige Extras bereit. Ein Blick ist an dieser Stelle stets zu empfehlen. So auch bezugnehmend auf den neuen ASX. Wie mein erstes Aufeinandertreffen mit dem Kompakt-SUV aufzeigt.

19 Zoll-Leichtmetallfelgen finden sich im Zubehör, ebenso wie markanten Seitenschweller. In der Bildergalerie jeweils beim Basismodell (Felgen) in Blau und beim weißen Plug-in Hybrid (Schweller) zu sehen. Während sich der PHEV in der Intro Edition präsentiert, handelt es sich beim dritten im Bunde um die Topausstattung. Welche wahlweise mit Ledersitzen erhältlich ist. Bevor ich jedoch im ASX Platz nehme, werfe ich noch einen Blick auf die verfügbare Farbpalette.

Sechs Farben stellt Mitsubishi dem Kunden zur Wahl. Wer sich nicht für die Basis entscheidet, kann die Bi-Colore-Version wählen. Der Zweifarbenlook steht dem ASX nicht nur sehr gut zu Gesicht, er ist im Segment der B-SUV auch sehr gefragt.

Der Vorgänger bot als erstes Mitsubishi Modell ein Panorama-Glasdach mit elektrischem Sonnenschutzrollo. Mit der LED-Ambiente-Beleuchtung hielt eine weitere Neuheit Einzug. Auf diese Features musst Du im neuen ASX nicht verzichten, wenn dieser auch auf dem Renault Captur basiert. An dieser Stelle muss man sich einfach eingestehen, die Franzosen liefern mit ihrem B-SUV bereits ab.

Abhängig von der Ausstattung, zeichnen das Fahrzeug heute eine digitale Instrumenteneinheit, Multi-Sense und das moderne Infotainmentsystem aus. Der neue ASX wartet mit einer induktiven Ladeschale, die kabellose Smartphone-Anbindung, das 3D-Navigationssystem mit 9,3 Zoll Touchscreen und das Bose Premium-Soundsystem auf.

Während die Basis sich mit einem analogen Kombiinstrument begnügt, wirfst Du bei den höheren Ausstattungen den Blick auf ein konfigurierbares digitales Kombiistrument mit 7-Zoll-Bildschirm oder auf das vollständig personalisierbare Digitalcockpit in 10,25 Zoll. In diesem Fall stellt der neue Mitsubishi ASX auch die Navigationshinweise dort dar.

Lasse ich meinen Blick nach rechts über die Armaturentafel wandern, erspähe ich den Bildschirm des Smartphone Link Display Audio. Im Falle der ASX Fahrzeuge vor Ort, bekomme ich den 7-Zoll-Bildschirm im Querformat und das 9,3-Zoll-Display im Hochformat zu sehen. In Verbindung mit der hochformatigen Ausführung binde ich mein Smartphone über Apple CarPlay oder Android Auto kabellos ins Fahrzeug ein. Das neue Multi-Sense-System dient als Schnittstelle für verschiedene Bereich. Sowohl die Konnektivität als auch die Fahrzeugeinstellungen betreffend.

Wer auf Unterschiede im Innenraum spekuliert, den muss ich enttäuschen. Mitsubishi drückt dem Renault-Cockpit lediglich mit dem Markenlogo am Lenkrad einen eigenen Stempel auf. Das Lenkrad sowie die im Interieur verbauten Materialien greifen sich gut an und schaffen weich unterschäumt eine gute Atmosphäre.

Zu den Vorzügen eines Kompakt-SUV zählt der bequeme Ein- und Ausstieg sowie die erhöhte Sitzposition. Für ein kleines beziehungsweise kompaktes SUV bietet der neue ASX ein tolles Platzangebot, insbesondere in Reihe eins nimmt man auch als Sitzriese gerne Platz. Mit meinen 1.80 Meter nehme ich auch in der zweiten Sitzreihe bequem Platz.

Um den Überblick ist es etwas weniger gut bestellt. Ein Schicksal, welches heute die meisten Autos teilen. Abhilfe schaffen abhängig vom Anbieter Parksensoren und Kameras, bis hin zur 360 Grad Rundum-Sicht. Im Mitsubishi ASX findet sich eine Rückfahrkamera.

Mit seinen kompakten Maßen, bietet er bei genutzter Rücksitzbank Platz für ordentlich Gepäck. Während ich mein Ladegut etwas höher in den Kofferraum laden muss, gleicht der flexible Ladeboden eine störende Stufe aus.

Der neue Mitsubishi ASX weiß durch die um 16 Zentimeter nach vorn verschiebbare Rückbank bis zu 70 Liter mehr Raum für Gepäck oder eben mehr Beinfreiheit zu bieten. Zwar entfällt beim Plug-in Hybrid der doppelte Ladeboden, die flexible Rückbank bleibt jedoch. Diese ist in allen Modellen serienmäßig vorzufinden.

Durch umlegen der Lehnen schaffe ich für zusätzliche Gepäckstücke oder Einkäufe Platz. Konkrete Daten zum Fassungsvermögen liegen mir derzeit nicht vor. Der Renault Captur fasst 422 bis 1275 Liter in Verbindung mit einem reinen Verbrenner. An diesen Werten werden wir uns orientieren können.

Im Zubehörkatalog finden sich weitere praktische Merkmale, die den Nutzfaktor oder den Komfort steigern. Von praktischen ausklappbaren Tisch für die Fondpassagiere oder Sonnenschutznetze, die sich auf Wunsch mit wenigen Handgriffen entfernen lassen.

Die erste Generation konnte im Euro-NCAP-Crashtest die Bestnote von fünf Sternen einfahren. Auf die Gurtkraftbegrenzer, sieben Airbags oder das Fahrstabilitätsprogramm allein, möchte man sich heute nicht mehr verlassen.

Im Gegenteil, mit dem MI-PILOT-System realisiert der neue ASX teilautonomes Fahren. Dabei handelt es sich um eine adaptive Tempoautomatik mit aktivem Spurfolgeassistent. Das Feature findet sich serienmäßig in der Topausstattung.

Zu den weiteren Fahrassistenzsysteme zählen in allen Ausstattungen ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent inklusive Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung, ein aktiver Spurhalteassistent und eine Verkehrszeichenerkennung. In höheren Versionen stellt Mitsubishi dem Kunden darüber hinaus einen Totwinkelassistent, ein Geschwindigkeitswarner, die adaptive Tempoautomatik und einen Fernlichtassistent zur Seite.

Ein Gefühl von Sicherheit vermittelt Mitsubishi ihren Kunden mit dem Serviceversprechen. Dieses umfasst eine Garantie von fünf Jahren bis 100.000 Kilometer. Käufer eines Plug-in Hybrid und ASX mit Vollhybrid erhalten darüber hinaus acht Jahre auf die Batterie. Beziehungsweise eine Laufleistung von 160.000 Kilometer.

Bei der Mobilitätsgarantie von 20 Jahren handelt es sich tatsächlich um keinen Tippfehler. Im Segment ebenfalls einmalig, das „Wir-kümmern-uns-Versprechen“. Mit diesem Versprechen holt Mitsubishi den Kunden ab und begleitet diesen auf dem Weg in die Elektromobilität. Bietet Mitsubishi allen Nutzern elektrifizierter Fahrzeuge – unabhängig vom gekauften Modell – ein Service- und Dienstleistungspaket der Extraklasse. Mitsubishi steht Dir zur Seite, von der Installation der Wallbox, über den Service, den optimalen Ökostromtarif und Ladechips mit transparenten Tarifen für das Laden unterwegs bis hin zu einer umfassenden Fördermittelberatung.

Hier hat der Mitsubishi ASX im direkten Vergleich mit dem Renault Captur ganz klar die Nase vorn. Bieten die Japaner Vorteile bei der Garantie und dem Wir-kümmern-uns-Versprechen.

Preise gibt Mitsubishi zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Ein entsprechendes Update folgt selbstverständlich. Fest steht, die Bestellbücher öffnet der Autobauer aus Japan Ende des Jahres. Die ersten Fahrzeuge gehen März 2023 in den Handel.

Wie ich Mitsubishi kenne, wird der Hersteller nicht nur die Basis des ASX preisbewusst ansetzen. Mitsubishi wird das SUV darüber hinaus in der Ausstattung Plus und Top anbieten. In gewohnter Manier ergänzt die Intro Edition das Angebot bei einem neu eingeführten Modell und erfreut sich beim Kunden einer großen Beliebtheit.

Stand: November 2022; Test und Fotos: Lexi Lind

2 Gedanken zu “Mitsubishi ASX: Erstes Kennenlernen

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