Früher schon ein Erfolgsschlager im Hause Fiat, hat der nun zu neuem Leben erweckte Tipo erneut das Potential ein Verkaufshit zu werden. So gelang den Italienern bereits Ende vergangenen Jahres mit der viertürigen Stufenheck-Version eine sehr überzeugende Rückkehr ins C-Segment. Diese wird jetzt mit den beiden neuen Karosserievarianten, dem klassischen Fünftürer und dem sehr praktischen Kombi perfekt gemacht. Entsprechen die verschiedenen Karosserievarianten einerseits den unterschiedlichsten Kundenansprüchen, setzen die Italiener zudem bei allen Modellvarianten auf ein sehr ansprechendes Design, einen funktionellen Innenraum zum Wohlfühlen, moderne Technologien, eine vorbildliche Ausstattung und das alles zu einem unschlagbaren Preis. Ist die Limousine ab 13.990 Euro zu haben, veranschlagt Fiat für den Fünftürer lediglich tausend Euro mehr. Und somit ist der Fiat Tipo der absolute Preishammer und lässt seine Mitbewerber im hartumworbenen Kompaktklasse-Segment wahrlich blass aussehen.
Alle drei Karosserievarianten kennzeichnet eine harmonische Designsprache und während Fiat mit der Limousine eine sehr gelungene Stufenheckvariante auf die Räder gestellt hat, so wird sie hierzulande leider nur wenig Anklang finden. Ein Schicksal, das alle Hersteller teilen. Und so lege auch ich meinen Fokus auf den neuen Fünftürer und die im Herbst folgende Kombivariante.
Der Fiat Tipo streckt stets selbstbewusst seine Front dem Wind entgegen. Mittlerweile charakteristisch für die Marke ist hier der schicke Kühlergrill mit dem horizontalen Gitter und den markanten Chrom-Einsätzen. Nicht weniger ausdrucksstark sind die großen Scheinwerfer mit den LED-Tagfahrleuchten.
Diese Designmerkmale teilt sich die gesamte Baureihe, ab der B-Säule gehen die drei Modellvarianten jedoch jede ihren eigenen Weg, ohne aber ihre Familiengehörigkeit zu verlieren. Besonders prägendes Element stellen dabei die Rückleuchten dar.
Und auch im Innenraum zeigt Fiat auf, man kann auch mit wenig Geld eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Zwar verzichtet die Armatur auf hervorstechende Dekorelemente und setzt eher auf schnörkellose Zurückhaltung, doch mit den diversen Chromumrandungen und –zierleisten sowie den solide verarbeiteten Materialien – wenn auch größtenteils Hartplastik – präsentiert sich das Cockpit des Tipo stimmig und überraschend wertig. Vom zunächst erwarteten „Dacia“-Charme ist hier keine Spur.
Ebenso nicht damit gerechnet habe ich mit dem sehr hochwertigen Sieben-Zoll-Touchscreen der in Verbindung mit dem Entertainmentsystem Uconnect HD LIVE eine intuitive Steuerung ermöglicht. Wie vom Smartphone oder Tablet gewohnt, kann ich mich durch einfaches Wischen und Tippen durch die einzelnen Menüs steuern. Des weiteren kann das Telefon per Android Auto bzw. Apple Carplay kinderleicht mit dem Fahrzeug connected werden.
Über die Uconnect LIVE App kannst Du dann bequem verschiedene Musikstreaming-Dienste auch im Fahrzeug nutzen, Dich mit Deinen sozialen Netzwerken verbinden und so einiges mehr.
Individuelle Tipps zu einem möglichst verbrauchsgünstigen Fahrstil erhältst Du dann mittels dem Diagnoseprogramm eco:Drive, während my:Car Dich stets über den Servicestatus des Fahrzeugs informiert.
Neben der Lenkradsteuerung, der Bluetooth-gesteuerten Freisprechanlage, dem Audiostreaming und der SMS-Vorlesefunktion wie aber der Anschlussmöglichkeiten für USB und AUX-In hat die neueste Generation der Uconnect noch so einiges mehr in petto und kann außerdem um das Navigationssystem TomTom 3D inklusive Rückfahrkamera ergänzt werden.
Stets serienmäßig fahren alle Fiat Tipo mit einem sehr großzügigen Raumangebot auf und setzen auch in diesem Punkt Maßstäbe im Segment. Auch Sitzriesen reisen hier bequem und entspannt auf der Rücksitzbank. Diese üppigen Platzverhältnisse für bis zu fünf Insassen paart der Tipo in der Fünftürer-Ausführung mit einem großzügigen Ladevolumen von 440 Liter. Übertroffen wird dies beim Kombi sogar mit 550 Liter.
Durch einfaches Umlegen der asymmetrisch geteilt umlegbaren Fondsitzlehnen (im Verhältnis 60/40) kann der Stauraum bei beiden Ausführungen beliebig vergrößert werden. Auf wie viel Liter genau der Fiat Tipo kommt, wenn man ihn dann bis unters Dach belädt, ist derzeit zwar nicht in Zahlen beziffert, die nahezu ebene Ladefläche misst dann aber 180 Zentimeter.
Mit weiteren praktischen Konfigurationsmöglichkeiten kann „Magic Cargo Space“ punkten, lässt sich der Tipo dank absenkbarem Ladeboden oder der Fixierung im 40-Grad-Winkel, den zwei herausnehmbaren Seitenfächern und der aufrollbaren und unter dem Kofferraumboden verstaubaren Laderaumabdeckung auch ganz individuell beladen.
Ein wirklich guter Kompromiss ist den Verantwortlichen von Fiat auch beim Fahrwerk gelungen. Mit einer McPherson-Einzelradaufhängung vorn und einer Verbundlenker-Hinterachse ist die Auslegung angenehm straff, aber dennoch kann der Tipo auch die gewünschten Komfortreserven bereithalten. Einzig das akustische Poltern bei starken Straßenschäden stößt mir persönlich etwas auf. Ansonsten kann die ausreichend direkte Servolenkung ebenso gefallen wie das agile Kurvenverhalten und die souveräne Bremsleistung.
Komme ich nun zu den Motoren und für den FCA-Konzern wahrlich unbequemen Thema, dem Verdacht der Manipulation von Abgaswerten.
Solch Schlagzeilen haben natürlich einen faden Beigeschmack, sollten jedoch keineswegs den positiven Eindruck des Fiat Tipo schmälern. Aus diesem Grund widme ich mich jetzt dem Motorenportfolio recht nüchtern und ohne eigene Wertung betreffend des Abgasskandals.
Laut Datenblatt erfüllen die vier zur Wahl stehenden Aggregate aktuell „noch“ die Euro 6 Norm und kommen in Form der beiden Einstiegsmotoren, dem 1,4-Liter Benziner und dem 1.3 MultiJet auf 70 kW / 95 PS, während der 1.4 T-Jet sowie der Topdiesel 88 kW / 120 PS leistet.
Letzterer ist auch in einer ECO-Variante erhältlich und wird von Fiat mit einem CO2-Wert von nur 89 Gramm pro Kilometer angepriesen. Was davon zu halten ist, derzeit natürlich fraglich. Ebenso was den Durchschnittsverbrauch von nur 3,7 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer anbelangt.
Fakt ist, mit 19.190 bzw. 20.190 Euro ist der Fiat Tipo in Kombination mit dem 120 PS starken 1.6 MultiJet ein preisliches Sahnestück.
Auf Seiten der Getriebe hat Fiat für den Tipo einen manuellen Handschalter mit fünf (beim 1.3 MultiJet) und sechs Gängen, eine Automatik und ein Doppelkupplungsgetriebe für den 1.6 MultiJet im Regal.
Das Automatikgetriebe bleibt allerdings dem 110 PS starken 1.6 E-torQ vorbehalten, der wiederum nur in der Limousine angeboten wird.
Wenn Autohersteller beim Preis drastisch den Rotstift ansetzen, geht das für den Käufer meist mit Verzicht einher. Das dies beim Fiat Tipo nicht der Fall ist, habe ich bereits aufzeigen können.
Und auch was die Sicherheit anbelangt kann die neueste Fiat Baureihe serienmäßig mit sechs Airbags, einem Reifendruckkontrollsystem (TPMS) und der elektronischen Fahrstabilitätskontrolle (ESC) aufwarten. Dort inbegriffen sind darüber hinaus der Bremsassistent (PBA), die Traktionskontrolle (TCS) sowie die Berg-Anfahrhilfe (Hill Holder).
Mit dem City-Notbremsassistent hat Fiat auf Seiten der modernen Assistenzsysteme mit dem optionalen Sicherheitspaket für 250 Euro ebenfalls etwas zu bieten. Mittels Radarsensor misst das System den Abstand zu Hindernissen vor dem Fahrzeug und löst im Notfall automatisch einen Bremsvorgang aus und nimmt gleichzeitig die Motorleistung zurück. Ein Aufprall kann somit verhindert oder aber zumindest dessen Unfallschwere deutlich vermindert werden.
Der Assistent wird in diesem Paket um eine Geschwindigkeitsregelanlage ergänzt und für weitere 250,- Euro sogar um die Adaptive Cruise Control erweitert. Somit hält der Fiat Tipo nicht nur das Tempo, sondern auch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
Drei Karosserievarianten, drei Ausstattungsversionen, vier bzw. fünf Motoren – da sollte mit Sicherheit für jeden das Richtige dabei sein. Für welche Kombination Du Dich letztlich auch entscheidest, beim Fiat Tipo bekommst Du einiges für wenig Geld, die Vier-Jahres-Garantie stets inklusive.
Wer jetzt also bei den Basismodellen mit einer spartanischen Basisausstattung rechnet, irrt. Bereits die Version Pop verfügt über eine Klimaanlage, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber vorne, ein längs- und höhenverstellbares Lenkrad, einen höhenverstellbaren Fahrersitz und eine MP3 fähige Audioanlage mit zusätzlichen Anschlüssen für externe Musikspeicher.
Den Aufpreis für den voraussichtlich ab Herbst 2016 erhältlichen Kombi verrät Fiat zwar noch nicht, doch gegenüber der fünftürigen Schrägheckversion (erhältlich ab 14.990 Euro) soll dieser ebenfalls um die tausend Euro liegen.
Wenn der Fiat Tipo auch nicht gänzlich ohne Makel auskommt, so spricht beim Blick auf den Preis hiervon keiner mehr. Und den wirklichen und einzigartigen Spareffekt gegenüber seinen Mitbewerbern spielt die neue Fiat Tipo Baureihe gerade bei der Bestellung der Topausstattung aus.
Bereits ab 16.990 Euro ist die Version Lounge unter anderem mit einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, einer Geschwindigkeitsregelanlage und Nebelscheinwerfern mit Abbiegelicht-Funktion und dem Entertainmentsystem Uconnect LIVE inklusive sieben statt fünf Zoll Touchscreen ausgestattet.
Wem das aber noch nicht ausreichen sollte kann einen Blick auf die preislich ebenfalls sehr attraktiven Ausstattungspakete werfen oder sich im umfangreichen Angebot von Mopar umsehen. Von verschiedenen Dachträgersystemen bis hin zu optischer Individualisierung, bietet Mopar aber auch auf Sie zugeschnittene Serviceleistungen an.
Stand: Mai 2016; Test und Fotos: CARWALK
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