Mit der Tipo Baureihe kehrte Fiat 2016 ins C-Segment zurück und positionierte sich sogleich mit drei Karosserievarianten. Um den unterschiedlichsten Kundenansprüchen zu entsprechen, bot Fiat den Tipo als viertürige Stufenheck-Version, klassischer Fünftürer und praktischen Kombi an.
In Italien ein absoluter Bestseller, konnte sich die Fiat Tipo Familie in gesamt Europa über erfolgreiche Verkaufszahlen freuen. Dem unangefochtenen Platzhirsch VW Golf das Wasser abzugraben war von Beginn an nicht das Ziel. Wie gut der Tipo am Ende auch gewesen ist und preislich positioniert war, in Deutschland wäre dieses Unterfangen vergeblich. Für Fiat entscheidend, von der ersten Generation Tipo konnten die Italiener 780.000 verkaufte Einheiten absetzen.
Um die Verkaufszahlen künftig weiter auszubauen, präsentiert Fiat die Baureihe Tipo nun mit zahlreichen Auffrischungen und Neuheiten. Besonderen Fokus möchte ich dabei auf die Versionen Fiat Tipo City Cross und Fiat Tipo Cross legen. Steigert der italienische Hersteller mit diesen Cross-Modellen die Vielseitigkeit der Tipo-Familie und trifft den Nerv der Zeit.
Die Nachfrage an Modellen im Crossover-Look steigt unaufhörlich. Sind im Segment der Kleinwagen durchaus Angebote zu finden, ist die Auswahl unter den Kompakten noch etwas rar. Diese Tatsache spielt dem höhergelegten Fiat Tipo Cross in die Hände.
Die Modellvielfalt beim Fiat Tipo ist eindrucksvoll. Vom Tipo über den Tipo City Life und Life als Fünftürer und Kombi, bis hin zu den beiden Cross Ausstattungen. Damit längst nicht genug, die Variante Fiat Tipo City Sport scharrt bereits mit den Hufen. Bis dato gab es den Fiat Tipo Sport.
Neben den neuen Cross-Versionen weckt der neue Tipo mit modernisierter Optik, dem UconnectTM der fünften Generation, fortschrittlichen Fahrassistenten das Interesse. Auf Seiten der Motoren hast Du als Kunde die Wahl zwischen einem Turbobenziner mit 100 PS und zwei Turbodiesel mit 95 PS und 130 PS. Die Aggregate erfüllen die neueste Emissionsnorm Euro 6D.
Sofort ins Auge fällt der neu gestaltete Kühlergrill mit dem prominenten Fiat-Schriftzug, dem neuen Marken-Logo. Der Grill ist höher und reicht bis unter die Scheinwerfer. Es handelt sich in der neuen Generation Tipo um einen aktiven Kühlergrill. Dieser passt die Öffnung und somit die Menge der einströmenden Luft an den tatsächlichen Kühlbedarf an. Die Aerodynamik und Temperatur des Kühlsystems werden entsprechend optimiert.
Die Scheinwerfer im neuen Design zählen vorn wie hinten zu den Modernisierungsmaßnahmen und sind gegen Aufpreis in LED gehalten. Wer die Modelljahre gegenüberstellt, erkennt die neu gezeichneten Stoßfänger, die sich in Wagenfarbe präsentieren. Der Stoßfänger an der Front setzt sich im Life und City Life im unteren Bereich mit gebürsteten Chrom-Einsätzen in Szene.
Neue Felgen und Farben finden sich im Angebot für die Tipo-Familie. Die neuen Metallic-Lackierungen Ozean Blau und Flame Orange schmeicheln dem Fahrzeug ungemein. Letztere kleidet meinen Testwagen und ist den Versionen City Cross und Cross vorbehalten.
Der Fiat Tipo Cross ist in den zwei Ausstattungen Cross und City Cross erhältlich, ist als Fünftürer verfügbar und hat mit seiner Offroad-Optik das Zeug dazu ein neues Klientel für sich zu erobern. Unter den spezifischen Cross-Elementen sind die schwarz lackierten Verbreiterungen an den Kotflügeln sowie der Unterfahrschutz und die Dachreling in Ice-Mattsilber aufzuführen. Der neue Kühlergrill und die Seitenschweller treten in glänzend Schwarz hervor.
Insgesamt ist die Karosserie von Tipo Cross und City Cross knapp vier Zentimeter höhergelegt. Resultierend aus den größeren Rädern und der geänderten Radaufhängung.
In diesem Zuge der Höherlegung und der gewonnen Bodenfreiheit, erfreuen sich Käufer im Innenraum über eine leicht erhöhte Sitzposition. Das Gestühl ist gut ausgeformt, ausreichend groß und straff gepolstert und nahmen mich während der Testfahrt wohlig auf.
Das reichlich verbaute Hartplastik ist selbstverständlich dem Preis geschuldet. Und dennoch weiß der Fiat Tipo mit schicken Materialien aufzuwarten, die sich gut angreifen lassen. Billigcharme kommt nicht auf.
Die individuell konfigurierbare Instrumentenanzeige hinter dem Lenkrad ersetzt die analoge Einheit und kommt mit seinem TFT-Farbdisplay auf eine Bildschirmdiagonale von 17,8 Zentimeter, dies sind sieben Zoll. Mit dem Infotainmentsystem UconnectTM der fünften Generation hat die Fiat Tipo Familie eine weitere Neuheit zu bieten, die das Auto mit Deinem Smartphone sowie Servicediensten vernetzt. Uconnect steuerst Du über den mittig auf dem Armaturenbrett platzierten Touchscreen an. Optional kommt der Display auf stolze 10,25 Zoll, serienmäßig sind es sieben Zoll.
Die Einbindung des Smartphones gelingt über AndroidTM Auto und Apple CarPlay und das dank Uconnect der fünften Generation völlig kabellos. Die auf den Touchscreen gespiegelten Apps/Profile lassen sich individuell auswählen. Der Zugriff über das sogenannte Mirroring ist übersichtlich und einfach. Im neuen Modell lassen sich zwei Handys gleichzeitig über Bluetooth an das Infotainmentsystem koppeln und parallel verwenden.
Wer den Fiat Tipo Cross ordert, findet im Fond einen weiteren USB-Anschluss. Können die Insassen auf der Rückbank dort bequem ihr eigenes Gerät mit Strom versorgen.
Der Cross überragt die Life-Varianten übrigens um insgesamt sieben Zentimeter. Zu der erhöhten Bodenfreiheit gesellt sich die Dachreling mit drei weiteren Zentimeter dazu. Sollte das Gepäckraumvolumen mal nicht ausreichen, schnallst Du es einfach aufs Dach.
Beim Kofferraum hat sich nichts verändert, der Fiat Tipo bietet Dir als Fünftürer ein Stauraum von 440 Liter. Der Kombi überragt diese Werte mit 110 Liter. Als Kombi verfügt der Fiat Tipo gegen Aufpreis über den variablen Laderaumboden.
Einiges getan, hat sich in punkto Assistenten. Das Fernlicht, die Verkehrszeichen-Erkennung, der Geschwindigkeitsbegrenzer, Aufmerksamkeits- und Spurhalteassistent sind im Fiat Tipo Facelift in allen Varianten erhältlich, und in den meisten sogleich serienmäßig verbaut.
Das Angebot an Sicherheitsfeatures agiert im Fiat Tipo wie folgt:
Der Spurhalteassistent ist ab 60 Stundenkilometer aktiv und warnt den Fahrer, sollte dieser ohne den Blinker zu setzen die markierte Fahrspur verlassen. Geht das System von einem unbeabsichtigten Manöver aus. Die Warnung erfolgt optisch und durch einen Widerstand gegen die Lenkbewegung.
Womit ich direkt zum Aufmerksamkeitsassistent überleiten möchte. Dieser hat Dein Fahrverhalten im Blick und spricht bei unkontrollierten Lenkbewegungen optisch sowie eine akustisch eine Warnung aus und fordert Dich auf, eine Pause einzulegen.
Während der Fernlichtassistent für eine optimale Ausleuchtung der Straße sorgt, blickt der Totwinkel-Assistent zurück. Über Ultraschallsensoren in den Außenspiegeln hat das Gimmick den nicht sichtbaren Bereich schräg nach hinten – toter Winkel genannt – im Blick. Der Helfer ist ab 10 Stundenkilometer funktionsbereit und warnt Dich über eine dreieckige Leuchte im Außenspiegel und ergänzt dies um ein hörbares Signal.
Im Cross wird die serienmäßige Palette um den Autonomen Notbremsassistenten sowie die Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ergänzt.
Die Intelligente Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ist in der Lage die Geschwindigkeit sowie den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten. Dies ist in einem Bereich zwischen 30 und 160 km/h möglich.
Der Autonome Notbremsassistent versucht Kollisionen zu verhindern, mildert in jedem Fall die Aufprallschwere. Erkennt das System ein Hindernis, wirst Du zunächst mit einem akustischen und optischen Warnsignal darauf aufmerksam gemacht. Im nächsten Schritt spürst Du einen kurzen Bremsruck. Verzeichnet der Notbremsassistent weiterhin keine oder eine zu geringe Reaktion Deinerseits, löst das System automatisch eine Notbremsung aus. Wenn nötig verzögert der Assistent den Tipo bis zum Stillstand ab. Aktiv bis Tempo 200, hat der Assistent vorausfahrende Autos, Fahrradfahrer oder Fußgänger im Fokus.
Die Motorenpalette des neuen Fiat Tipo präsentiert sich mit einem Turbobenziner und zwei Turbodiesel kompakter als in der ersten Generation Tipo. Die drei Aggregate erfüllen die neueste Emissionsnorm Euro 6D und sind mit einer Start&Stopp-Automatik versehen, die hilft, Sprit zu sparen.
Im Rahmen der ersten Testfahrt hatte ich die Gelegenheit den Dreizylinder GSE 1.0 T3 als Cross zu erfahren. Laut Fiat wird es sich hierbei um den Volumenmotor handeln. Der sich im kombinierten Fahrzyklus mit 5,4 Liter auf hundert Liter begnügen soll. Dies entspricht einem CO2-Ausstoß von 137 g/km.
Der Benziner schöpft aus einem Liter Hubraum 74 kW / 100 PS. Befeuert von 190 Newtonmeter maximalen Drehmoment, welches bereits ab 1.500 Touren anliegt, geht es in 12,2 Sekunden von Null auf Tempo 100. Der klassische Fünftürer schafft es 0,4 Sekunden schneller, der Kombi benötigt glatte zwölf Sekunden. Das Aggregat agiert überraschend laufruhig und agil. Maximal wird der Fiat Tipo GSE 1.0 T3 als 183 km/h schnell. Der Fünftürer schafft 192 und der Kombi 191 Stundenkilometer.
Wenn Fiat dem Motor nun noch ein Sechsgang-Getriebe spendieren würde, leider muss ich mich hier mit fünf Gängen begnügen. Das in punkto Schaltkomfort nur gutem Durchschnitt entspricht. Automatische Getriebealternativen sind derzeit keine zu finden. Erinnere ich mich an den Fiat Tipo mit dem Doppelkupplungsgetriebe bedauere ich dies sehr.
Die zwei Turbodieselmotoren sind Vierzylinder mit 1,3 und 1,6 Liter Hubraum. Der kleinere der beiden Diesel 1.3 MultiJet leistet 70 kW / 95 PS und teilt das Schicksal des Benziners. Auch er, muss mit dem Fünfgang-Handschalter auskommen. Einzig der Fiat Tipo 1.6 MultiJet mit 96 kW / 130 PS erhält das Handschaltgetriebe mit sechs Gängen.
Die Fahrwerksabstimmung legt eine sportliche Note an den Tag, ohne den Komfort außer Acht zu lassen. Grobe Querrillen und starke Schlaglöcher kann die Tipo-Familie zwar nicht abfedern und dringen nach Innen, aber einen negativen Gesamteindruck hinterlässt das Fahrwerk nicht.
Im Gegenteil, die agile Auslegung gefällt mir und erlaubt hohe Kurvengeschwindigkeiten. Das neutrale Fahrverhalten bewahrt sich das Auto lange Zeit und untersteuert erst spät. Die straffe Lenkung passt zur Abstimmung und ist direkt ausgelegt.
Im Jahr 2016 war der Fiat Tipo mein Spartipp für Euch! Ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bewahrt sich die Tipo-Familie bei all der neuen Ausstattung auch heute. Wahlweise als 5-Türer und Kombi erhältlich, kann die neue Cross-Ausrichtung ausschließlich mit der fünftürigen Karosserie kombiniert werden.
Für das Einstiegsmodell setzt Fiat 17.490 Euro an. Der Fiat Tipo 5-Türer ist dann mit dem 1.0 T3 ausgestattet. Alternativ steht der Basis der Kombi und der 1.3 MultiJet zur Wahl. Eine Klimaanlage, DAB+, höhenverstellbarer Fahrersitz, längs- und höhenverstellbares Lenkrad, elektrische Fensterheber vorne sowie die beheizbare Heckscheibe sind stets Serie.
Der Fiat Tipo City Life verlangt einen Aufschlag von 1.500 Euro und ist mit dem 7 Zoll großen Infotainmentsystem UconnectTM ausgestattet. Zusätzlich zum Basismodell bietet die Version City Life einen Schaltknauf und das Multifunktions-Lenkrad in Techno-Leder sowie das LED-Tagfahrlicht.
Die Serienausstattung des Tipo Life umfasst die digitale Instrumentenanzeige, die Klimaautomatik, eine Mittelarmlehne vorne, Nebelscheinwerfer, beheizbare sowie in Wagenfarbe lackierte Außenspiegel, Parksensoren hinten und eine Geschwindigkeitsregelanlage. Im Vergleich zum Tipo City Life beträgt der Mehrpreis weitere 1.500 Euro.
Beide Karosserien – Fünftürer und Kombi – wie auch die drei Motorisierungen stehen Dir beim Tipo Life und City Life zur Wahl. Der Kombi-Aufschlag beträgt ebenfalls 1.500 Euro. Der Dieselaufpreis gegenüber dem Benziner liegt bei 2.000 Euro und der Topdiesel 1.6 MultiJet wird mit nochmals 1.700 Euro mehr als der 1.3 Multijet angepriesen.
Der erstmals erhältliche Cross startet als Fiat Tipo City Cross ab 20.490 Euro. Eine nahezu Komplett-Ausstattung inklusive bietet Dir der Fiat Tipo Cross ab 21.990 Euro. Neben dem Cross-Look bietet Dir das neue Topmodell darüber hinaus Voll-LED-Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und 17-Zoll-Leichtmetallräder im Matt Schwarz Diamantfinish.
Im Inneren thront das zentrale Kombiinstrument als 7,0-Zoll-TFT-Farbdisplay serienmäßig, die Außenspiegel sind von hier aus beheizbar und elektrisch ansteuerbar. Die Klimaautomatik, eine elektrische Lordosenstütze für den Fahrersitz, Mittelarmlehnen vorne und hinten steigern den Komfort. Parksensoren vorne und hinten, die getönten Fensterscheiben hinten, der automatisch abblendende Innenspiegel, der USB-Anschluss im Fond nicht zu vergessen.
In Paketen zusammengeschnürt bietet Fiat die neuen Technologie und Sicherheitsfeatures allen Ausstattung an. Gegenüber der einzelnen Optionen sicherst Du Dir einen Preisvorteil.
Gewerbetreibende finden eventuell Gefallen an der Business Edition. Basierend auf der Ausstattungslinie Life beinhaltet sie ab 22.990 Euro die Pakete Sicherheit, LED, Tech, Park, Komfort und Keyless Go. Der Aufpreis für den Kombi beträgt auch hier 1.500 Euro.
Um abschließend nochmal die Brücke zum VW Golf zu schlagen. Wer all diese Annehmlichkeiten in seinem Auto haben möchte, muss bei den Wolfsburgern deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Stand: April 2021; Test: Lexi Lind; Fotos: Lexi Lind/Fiat
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