Im vergangenen Jahr hat sich der Lexus CT 200h einer Frischzellenkur unterzogen, die sich nicht nur in der Optik widerspiegelt. Der Innenraum wurde aufgewertet, der Premiumanspruch nochmals angehoben und die Fahrwerksauslegung modifiziert. Das Herzstück des Einstiegsmodells der Marke ist auch künftig der Hybrid, der im neuen Modelljahr aber mit noch mehr Effizienz punkten kann. Last but not least schonen Käufer aber nicht nur die Umwelt, sondern auch ihren Geldbeutel, ist doch der neue Lexus CT200h nun deutlich günstiger als die erste Generation.
Optisch fällt besonders der nun markentypische Diabolo-Kühlergrill ins Auge, der mit seiner starken Taillierung und dem reichlich verarbeiteten Chrom dem Lexus CT200h eine sehr prägnante Front verleiht. Die Frontschürze inklusive der Nebelscheinwerferfassungen unterscheiden sich dementsprechend, während sich am Heck der nun um 20 Millimeter tiefer gezogene Stoßfänger ebenfalls im neuen Look präsentiert.
Neu designte 16- und 17-Zoll-Leichtmetallräder lassen sich jetzt mit insgesamt elf Karosseriefarben kombinieren. Der Farbton Glutrot zählt dabei zu den Neuerungen im Farbportfolio und lies meinen Testwagen nicht nur hervorstechen, sondern ist – wie aber auch die anderen Lacktöne – kratzfest und selbstheilend.
Gerade in der Ausstattung ist im Innenraum der Unterschied zum Vorgänger auszumachen, neue Polsterbezüge, Dekors und Lederausstattungen erhöhen die Individualisierungsmöglichkeiten. Doch Neuerungen an Lenkrad, dem Schalthebel, der Bedieneinheit Remote Touch und dem 7-Zoll-Display fallen nur bei genauem Hinsehen auf.
Die Qualität der verarbeiteten Materialien wie auch deren Verarbeitung entspricht dem erwarteten Lexus-Premium-Anspruch, rein die Optik betreffend hätten wir uns aber gerne eine klarere Struktur gewünscht.
Bereits Cockpits zahlreicher aktueller Fahrzeuge aber vor allen Dingen künftiger Modelle treten mit deutlich reduzierteren Schalterelementen auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die zweite Generation präsentieren wird. Fest steht jedoch der jetzige Lexus CT200h ist trotz einer Modellüberarbeitung mit zahlreichen Bedienelementen und Drehreglern versehen.
Dabei verfügt der Kompakte über den „mausähnlichen“ Controller Remote Touch. Bei weitem nicht so filigran und gelungen wie beispielsweise der iDrive-Controller bei BMW, lassen sich aber hierüber zahlreiche Funktionen steuern. Wenn auch im Zuge der Modellüberarbeitung bedienungsfreundlicher gestaltet, ist auch weiterhin eine Einarbeitung von Nöten.
Der Kunde hat nun die Wahl zwischen zwei Navigationssystemen, das überarbeitete Lexus Premium Navigationssystem wartet mit einer optimierten Sprachsteuerung sowie zusätzlichen Funktionen auf, darunter 3D City View, Google Street View, Panoramio und eine digitale Geländedarstellung oder aber eine Echtzeit-Verkehrsinformation und wird ebenfalls über die Remote Touch Bedienung gesteuert.
Die Lexus Premium Sound Anlage mit 6 oder 10 Lautsprechern macht ihrem Namen bereits alle Ehre, doch die Klangqualität des optionalen Mark Levinson Premium Surround Audiosystem mit 13 Lautsprechern inklusive 200-mm Mark Levinson Subwoofer im Kofferraum und einem Achtkanal-Verstärker verzaubert meine Ohren auf eine ganz besondere Art und Weise.
Was die Platzverhältnisse anbelangt, kann der Lexus CT200h keine Veränderungen vorweisen und muss sich so auch weiterhin den meisten seiner Mitbewerber geschlagen geben. Dies gilt auch für den Kofferraum, verbirgt sich doch gerade ein Grossteil der 375 Liter unter dem doppelten Einlegeboden. Durch Umlegen der Rücksitzlehnen im Verhältnis 60:40 lässt sich das Gepäckabteil dennoch auf 985 Liter vergrößern.
Entspanntes Gleiten ist die Stärke des CT200h, gerade mit dieser Motorkombi. Doch er kann auch anders, zumindest fahrwerksseitig.
Und so lässt sich der Lexus, versehen mit einer verbesserten und noch direkteren Servolenkung, spielerisch mit hohem Tempo um die Ecken zirkeln. Dank verbautem Querdämpfersystem ist der CT 200h absolut spurstabil, selbst im weit oben angesiedelten Grenzbereich verhält sich das Fahrzeug sicher und souverän.
Trotz der enormen Agilität, verliert der Japaner aber auch den von einem Premium-Fahrzeug nun mal erwarteten Komfort nicht aus den Augen. Und so sind es doch schlussendlich eher die komfortorientierten, als die sportlich ambitionierten Fahrer, die sich für einen Hybriden entscheiden.
Die Überarbeitung des Fahrwerkes umfasst zudem die Optimierung in punkto Geräuschniveau und die zusätzlichen Neuheiten in Form des Lexus Park Assist mit Abstandswarnung, das Reifendruck-Warnsystem und die deaktivierbare Traktionskontrolle.
Unter der schnittigen Motorhaube werkelt auch weiterhin die Kombination aus Elektro- und Benzinmotor. Der Antrieb setzt sich aus dem 99 PS (73 kW) starken 1,8-Liter-Benzinmotor und einem Elektromotor mit einer Leistung von 60 kW / 82 PS zusammen.
Während die daraus resultierende Maximalleistung unverändert bei 100 kW / 136 PS liegt, konnten die Verantwortlichen im Zuge der Modellüberarbeitung den CO2-Ausstoß weiter senken. Mit rollwiderstandsreduzierten Reifen im 15-Zoll-Format kommt der Lexus CT200h mit gerade einmal 3,6 Liter und 82 g CO2 auf hundert Kilometer aus. Und auch der CO2-Ausstoß in Verbindung mit den 16-Zoll-Rädern konnte von 94 auf 88 g/km gesenkt werden.
Mit 94 g können die Modellvarianten inklusive 17-Zoll-Bereifung zwar keine Reduzierung verzeichnen, sind aber natürlich auch umweltfreundlich unterwegs und erfüllen im neuen Modelljahr ebenso die Euro 6-Norm.
Dennoch ist zu bedenken, diese Verbrauchswerte sind auf dem Prüfstand erreicht worden und im Alltag einfach nicht realisierbar, so pendelte ich mich bei gelassener Fahrweise eher bei fünf Litern ein.
Bevor es aber los geht, muss die Start-Taste gedrückt werden – nun leuchtet in der Instrumenteneinheit die grüne Ready-Leuchte auf, dann den Ganghebel auf D eingeloggt und nahezu geräuschlos und völlig emissionsfrei macht sich der Lexus CT200 auf den Weg. Wenn auch die Batterieleistung hier für ein rein elektrisches Vorwärtskommen von zwei bis drei Kilometer ausreichen würde, springt der Ottomotor schon bei geringem Leistungsabruf – spätestens aber ab Tempo 45 hinzu. Durch Aktivieren des EV-Modus kann dies allerdings für kurze Zeit unterbunden oder aber auch jederzeit während der Fahrt ausgewählt werden.
Während diese Funktion für emissionsfreies Fahren steht, kann ich aber auch auf drei weitere Fahr-Modi zugreifen und somit die Leistungscharakteristik des Antriebs an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
Der ECO-Modus ist auf bestmögliche Effizienz ausgelegt und nimmt auch Einfluss auf die Klimaanlagensteuerung. Dieser Einstellung steht der Sport-Modus entgegen, der aber letztlich vor allen Dingen durch den Wechsel in die dynamisch-rote Instrumentenbeleuchtung in Erscheinung tritt.
Doch die Beleuchtung wechselt nicht nur von Hybrid-Blau (im Modi EV, ECO und NORMAL) auf Rot, ein Drehzahlmesser ersetzt außerdem die Hybridanzeige.
Apropos Drehzahl, beim Tritt auf das Gaspedal schnellt diese zwar rasch nach oben, doch der erwartete Vortrieb bleibt in Verbindung mit dem stufenlosen CVT-Getriebe leider aus.
Somit genehmigt sich der Lexus CT200h zähe 10,3 Sekunden für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100.
Der Wechsel von dem geräuschlosen Elektromotor zu dem akustisch präsenten Ottomotor tritt dank entsprechender Modifikationen zwar nicht mehr ganz so lautstark auf, mit zunehmender Geschwindigkeit tritt der Verbrenner allerdings immer deutlicher in Erscheinung. Maximal sind mit der Kompaktklasse 180 Stundenkilometer drin.
Mit 5 Sternen im Euro-NCAP hat der Lexus CT200h bereits bewiesen, wie sicher er ist. Zahlreichen aktiven wie auch passiven Sicherheitsfeatures sei Dank.
Schon die Einstiegsvariante kann mit acht Airbags, darunter auch ein Knieairbag für Fahrer und Beifahrer sowie Kopfairbags die bis in den Fond reichen, dem Schleudertrauma-Schutzsystem WIL, einer verbesserten elektronisch gesteuerten Bremsenergierückgewinnung ECB-R, ABS, einem Brems-Assistent, der Antriebsschlupfregelung TRC und dem Fahrzeugstabilitätsprogramm VSC oder einer Berganfahrkontrolle aufwarten.
Einen Toter-Winkel-Warner oder ein Spurhalte-Assistent gibt es zwar nicht im Angebot, aber gegen Aufpreis kann der Kunde seinen Lexus um die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ACC und das Pre-Crash Safety System ergänzen.
Letzteres soll Unfälle vermeiden, minimiert aber in jedem Fall die Schwere eines Crashs. Mittels Mikrowellen-Radarsensoren erkennt der CT200h sich vor dem Fahrzeug befindende Hindernisse und warnt den Fahrer bei einer drohenden Kollision akustisch wie auch optisch. In diesem Atemzug werden auch bereits die Sicherheitsgurte gestrafft und der Bremsdruck aufgebaut. Bleibt trotz der Warnung eine Reaktion des Fahrzeuglenkers aus, leitet das PCS eine Notbremsung ein. Die Kollisionsgeschwindigkeit wird somit entscheidend verringert.
Die Preisgestaltung des kompakten Hybriden Lexus CT200 baut sich je nach gewählter Ausstattung wie folgt auf:
Für 27.900,- Euro nehmen Sie in der Einstiegsvariante Platz, die sowohl elektrisch einklappbare Außenspiegel, einen Regensensor, eine Klimaautomatik, die Fahrlichtautomatik und eine Zentralverriegelung vorweisen kann.
Die Executive Line für 29.200,- Euro ergänzt diesen Serienumfang um 16 Zöller, Nebelscheinwerfer, einen Sport-Dachspoiler und den Lexus Media-Display inklusive Mirror Link Funktion.
Der F SPORT setzt seinen Fokus bewusst auf Rassigkeit und fährt zudem mit dem Geschwindigkeitsregelsystem „Cruise Control“, dem Park Assist, Smart Key und einer Rückfahrkamera vor, ist allerdings mit 34.650 Euro zu entlohnen.
Wie es die Namensgebung bereits erahnen lässt, stellt die Luxury Line das absolute Topniveau der einzelnen Varianten dar. Schlägt zwar auch mit 39.550,- zu Buche, unterbietet aber im Gegensatz zum Vorgänger nun die 40.000,- Euro-Marke und verwöhnt mit reichlich Ausstattung. So sind hier außerdem das von uns erwähnte High-End-Audiosystem Mark Levinson, das Lexus Premium-Navigation und die elektrisch verstell- und beheizbaren Sportsitze an Bord.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: Mai 2015; Test und Fotos: CARWALK