VW Passat Alltrack – Ganz schön stylish!

Schon der normale VW Passat macht eine richtig gute Figur, keine Spur mehr von Lastesel oder Vertreterkutsche. Der Alltrack setzt dazu noch einen drauf und kommt ausgesprochen edel, elegant und sportlich zugleich daher. Er will auf jedem Pflaster zuhause sein, aber schon die durchgestylte Optik lässt ihn auf dem Feldweg irgendwie fremd aussehen. Dafür macht er – nicht nur optisch – auf der Straße jederzeit eine gute Figur, ob beim Einkaufsbummel oder dem Besuch auf einem Schloss.

VW Passat Alltrack 10Dabei ist es ja eigentlich auch nur ein Passat Variant, aber die diversen Crossover-Anbauten vom angedeuteten Unterfahrschutz, den Schwellern, alles passend zu den Alufelgen, dazu entsprechende Kappen an den Außenspiegeln und die dezente Dachreling – das alles macht schon echt was her, vor allem in Verbindung mit den dunklen Kunststoffanbauten z.B. rund um die Radläufe.

Den edlen Auftritt perfekt machen die dezenten Chromleisten im Kühlergrill und um die Seitenscheiben, die in Wagenfarbe lackierten echten Türgriffe, die stark abgedunkelten hinteren Seitenscheiben, das gesamte Design der Scheinwerfer, die sich harmonisch an den Kühlergrill und dessen Chromleisten anschließen und diese weiterführen (was als Gestaltungselement dann auch innen wieder auftaucht) und nicht zuletzt die Einsätze in der Heckschürze links und rechts.

Die schnittige Linienführung mit der markanten Sicke an der Seite sowie die großen Fahrzeugüberhänge lassen den Passat Alltrack satt auf der Straße liegen und ihn unglaublich lang wirken. Na ja, immerhin bringt er bei nur 1,53 Metern Höhe (der Alltrack hat eine um 25 mm erhöhte Bodenfreiheit) eine Breite von 1,83 und eine Länge von 4,78 Metern zustande.

VW Passat Alltrack 02Beim Blick ins Innere glaubt man fast, der Kühlergrill würde sich nahtlos im Armaturenbrett fortsetzen. Das Band zieht sich über die gesamte Cockpitbreite und beherbergt die Lüftungsöffnungen, die man kaum als solche wahrnimmt, nur unterbrochen durch die eingebaute analoge Uhr.

Die Stege sind mit schicken Chrombändern verziert, und dieses Element taucht dann überall wieder auf, am Lenkrad und rund um den Pralltopf, um die Hochtöner in den Türen, um den Schalthebel und an den verschiednen Bediengruppen sowie als dünne Stege zwischen den modern gestalteten Bedienelementen. Auch die Pedale und die große Fußraste für den linken Fuß erstrahlen in mattem Chrom. Zusammen mit den Applikationen in Klavierlack ergibt sich ein frisches, modernes und zugleich behagliches Ambiente, das vor allem auch durch die hochwertige Verarbeitung zu gefallen weiß. An allen exponierten Stellen wurde der Kunststoff weich hinterfüttert.

Das griffige Lederlenkrad ist unten abgeflacht, Leder taucht dann auch an den Türgriffen, dem Schalthebel und natürlich an den Sitzen wieder auf. Glattleder mit weißen Nähten an den Seitenwangen ist kombiniert mit Alcantara, die Mittelbahnen der Sitze sind mit Stoff mit dezentem Streifenmuster bezogen.

VW Passat Alltrack 04Sie sind schön ausgeformt, die manuelle Sitzverstellung vom Beifahrersitz zieht sich auch in den Fahrersitz hinein, die Längs- und Höhenverstellung geht auch hier manuell, die Lehne wie auch die Lordosenstütze wird elektrisch bedient. Dazu Sitzheizung und nur für den Fahrer auch eine Massagefunktion. Fein gemacht auch die Kopfstützen, die individuell angepasst werden können und somit auch richtig gut am Kopf anliegen. Für die Leistung des Autos mit Allradantrieb und die Möglichkeit richtig flott um Kurven zu gehen, dürften die Sitze vor allem im Schulterbereich gerne etwas mehr Seitenhalt bieten.

Die Instrumente sind digital und hier kann Diverses angezeigt werden, so zum Beispiel im Innenbereich der beiden Rundinstrumente Tacho und Drehzahlmesser, u.a. der Durchschnittsverbrauch und die Reichweite oder in welche Himmelsrichtung man fährt, das kann man sich im Menü heraussuchen. Wem das mit diesen Anzeigen zu viel ist, der kann auf Classic stellen und die Darstellung wechselt auf „ganz normale“ digitale Zeiger.

Zwischen den beiden Rundinstrumenten kann dann der Radiosender angezeigt werden oder diverse andere Dinge wie auch die Navigation. Im oberen Bereich wird neben der Außentemperatur auch die Uhrzeit, die Verkehrsschilder wie Tempolimit und Überholverbot dargestellt.

VW Passat Alltrack 05Die gesamte Instrumenteneinheit ist recht stark zum Fahrer hin nach unten hin geneigt. Das wirkt etwas gewöhnungsbedürftig , man dankt erst mal es sei umgekippt, aber dadurch ist sofort das Thema Spiegelungen eliminiert und alles jederzeit sehr gut ablesbar, ohnehin ist die Darstellung sehr scharf.

Der Scheibenwischer hat natürlich eine individuell einstellbare Automatik, also einen Regensensor, dass man den aber erst im Menu über den großen Touchscreen aktivieren muss scheint mir etwas zu elektronikverliebt. Denn hier kann man wirklich zahllose Dinge steuern, aktivieren oder stilllegen, wie z.B. auch, dass beim Einlegen des Rückwärtsganges der Heckscheibenwischer aktiviert wird, wenn der Wischer vorne aktiv ist. Da sollte man sich unbedingt vor Fahrtantritt mal intensiv mit auseinandersetzen. Menuverliebt war man auch wenn es darum geht, gespeicherte Ziele beim Navi wieder zu löschen, das würde ich mir schneller wünschen. Kleinigkeiten. Da wiegt schon mehr, dass es bei allen Seitenfenstern eine Auf- und Ab-Automatik gibt und die Türen mit einem satten Plopp ins Schloss fallen oder die Spaltmaße eng und exakt sind.

VW Passat Alltrack 09Oder dass die Platzverhältnisse vorne ebenso prima sind wie der Ein- und Ausstieg. Und auch in der zweiten Reihe kommt man gut rein und raus und zumindest auf den bequemen Außensitzen findet man fürstliche Platzverhältnisse vor, bei 1,80 m Körpergröße hinter einem 1,80 m großen Fahrer hat man nicht nur gut 10 cm Kniefreiheit, auch der Kopfraum ist luftig. Die Außensitze sind gut ausgeformt, die Kopfstützen hinten machen sich schön klein, könnten aber noch etwas länger ausziehbar sein. Nur der Mittelsitz hinten ist unbequem, vor allem im Rücken sehr hart durch die ausklappbare Armlehne für die Außensitzenden und im Fußbereich stört der Kardantunnel.

Auch das Sitze umlegen funktioniert einwandfrei. Einen Hebel ziehen und die Sitzlehnen klappen geteilt vor, die Sitzfläche bleibt unverändert und so steigt die Ladefläche etwas an. Die Stoßstange ist ungeschützt, ansonsten ist der Laderaum groß und glattflächig mit einem soliden Boden mit Schienensystem für diverse Gepäcksicherungsvarianten. Auch gibt es als Zubehör unterschiedliche Einlagen.

VW Passat Alltrack 01Unter dem stabilen Boden steckt dann ein Reserverad etc. Die Heckklappe schwingt weit auf und beherbergt auch gut erreichbar das Warndreieck. Sie arbeitet natürlich elektrisch, es kann am Schloss oder Knopf innen an der Heckklappe bedient werden, außerdem am Schlüssel oder vorne vom Fahrersitz aus. Macht man das vom Kofferraum aus, geschieht das ganze ohne Gepiepse. Wie auch immer, der VW Passat Alltrack steckt von 639 bis zu 1.769 Liter weg.

Bei all den elektronischen Helferlein, Sitzheizung und Massagefunktion für den Fahrer sowie dem einstellbaren Fahrwerk stellt sich eigentlich die Frage nach dem Komfort gar nicht erst. Und doch, auf schlechter Wegstrecke entstehen an zwei drei Punkten im Fahrzeug Dröhngeräusche und es knackt und knistert. Auch auf Kopfsteinpflaster vibriert, knistert und knarzt es ganz schön.

Ansonsten bietet das Fahrwerk für jeden Anlass die passende Einstellung und wirkt auch auf die Lenkung, aber die ist selbst bei ECO noch ausreichend straff, direkt und exakt. Zeigte er sich im Slalomtest schon in der ECO- oder Komforteinstellung sehr souverän, gab er sich in der Sporteinstellung noch mal eine Spur zackiger und sprichwörtlich wie auf Schienen.

VW Passat Alltrack 08Daran hat natürlich auch der Allrad-Antrieb seinen Anteil. Nicht nur die Traktion ist bei jeder Straßen- oder Wettersituation bestens, besonders beeindruckend ist das praktisch neutrale Fahrverhalten. Man kann auch mitten in der Kurve voll aufs Gas und er fährt exakt dahin wohin man gelenkt hat, kein Unter- und kein Übersteuern.

So ist der VW Passat Alltrack ideal geeignet, auf verwinkelten Landstraßen flott unterwegs zu sein, aber nicht nur dort spielt der Wolfsburger seine Stärken aus. Auch auf der Autobahn macht er in jeder Lage eine gute Figur. Hier liegt er stets ruhig und sicher auf dem Asphalt, Winderäusche sind praktisch nicht zu vernehmen, na ja, erst jenseits der 180 km/h ein wenig, auch die Abrollgeräusche sind minimal und der Motor bleibt stets im Hintergrund. Eine sehr feine Reiselimousine.

Mit der man auch, wenn es denn wirklich sein muss, auch ein wenig runter kann von der befestigten Straße. Immerhin wurde er um 25 mm höher gelegt und verfügt so über 174 mm Bodenfreiheit. Dazu kann dann auch das Fahrprofil auf Offroad gestellt werden. Wo der 4Motion-Allradantreib noch gute Dienste leisten könnte sorgen aber schon allein die großen Fahrzeugüberhänge für kleine Böschungs- und Rampenwinkel, sodass man allenfalls Feldwege unter die Breitreifen mit den schicken Alus nehmen sollte.

VW Passat Alltrack 12Und es gibt natürlich auch einen Spurhalteassistent, der hält den Wagen auch schön auf Kurs, ganz VW-typisch wird man aber schnell aufgefordert, das Lenkrad wieder selbst in die Hand zu nehmen. Komfortabel auch die Lichtautomatik, die auch am Tag schon bei nur leicht schlechtem Wetter mit vielen Wolken oder Regen vorbildlich früh das Fahrlicht einschaltet – und somit ist man auch von hinten gut zu erkennen.

Noch einen drauf legt dann die Fernlichtautomatik, die wir schon von einigen anderen VW-Modellen kennen. Sie arbeitet für den anderen Verkehr absolut blendfrei und deckt wie mit Schablonen andere Fahrzeuge ab, drumherum hellstes Licht. Und natürlich mit dem gewohnten Ein- und Ausblenden, Rauf- und Runterschwenken etc.

Und es gibt noch mehr, zumindest wenn Du Deinen Alltrack so mit Extras vollstopfst, wie es mein Testwagen gewesen ist. Toter-Winkel-Warner, Auffahrwarner, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera, Spurhalteassistent …

VW Passat Alltrack 03Benutzen häufig verschiedene Personen den Passat Alltrack, sorgt die serienmäßige Personalisierung für mehr Komfort. Sie ermöglicht das Speichern individueller Einstellungen verschiedener Fahrer. Der Benutzer meldet sich über das Kombiinstrument im Fahrzeug an oder wird bereits – dank „Key Memory“ – über den Fahrzeugschlüssel erkannt. So können zum Beispiel Klimaanlage, Sitz, Spiegel, Licht und das Fahrprofil automatisch geregelt werden, so wie Sie es vorher festgelegt haben.

Neben dem 220 PS Benziner hat VW für den Passat Alltrack noch drei Diesel-Aggregate von 150 über 190 bis hin zu 240 PS im Angebot. Mein Testwagen war mit dem 140 kW/ 190 PS TDI ausgerüstet, mit dem sich der Wolfsburger als absolut ausreichend motorisiert zeigt. Denn vor allem auch die 400 Nm Drehmoment, die zwischen 1.900 und 3.600 U/min anliegen, sorgen für allzeit ordentlich Schub. Zumindest wenn Du das Fahr-Programm nicht gerade auf Eco gestellt hast, denn dann hat man schon mal das Gefühl, dass er mit deutlich gebremstem Schaum fährt, so ist in vielen Situationen nicht die ansonsten gewohnte gute Kraftentfaltung vorhanden und es braucht dann auch beim Losfahren ordentlich Gas.

VW Passat Alltrack 06Ansonsten zieht er geschmeidig ab, der Motor wird nie laut oder gar aufdringlich, bleibt immer sanft im Hintergrund. So sehr, dass ich mir zumindest auf Sport oder Individual den Soundaktivator – der mir schon im Golf GTD so gut gefallen hat – gewünscht hätte.

Immer wieder eine ganz feine Sache: Das DSG = Doppelkupplungsgetriebe. Gleichgültig in welchem Modus man steckt, es schaltet sanft und schnell und dreht auf Sport höher aus. Mittels Wippen am Lenkrad – sind mit beleuchteten Symbolen Plus und Minus gekennzeichnet – kann man jederzeit selbst eingreifen. Muss man aber eigentlich nicht wirklich, das 6-Gang DSG arbeitet tadellos, von den Schaltvorgängen bekommt man im Alltag praktisch gar nichts mit. Es sei denn, man fährt im Eco-Modus, dann schaltet er nach dem Tritt auf’s Gas erst mal gar nicht und dann dafür um so vehementer zurück. Dafür segelt man im Eco-Modus mehr, hier nimmt er quasi komplett den Gang raus und geht von E6 auf E.

220 km/h Topspeed sind mit dem Vierzylinder TDI mit Abgasturbolader drin und in 8 Sekunden geht es aus dem Stand auf Tempo 100. Dabei sind dann laut VW im Mix 5,2 Liter drin, außerorts sogar nur 4,7 Liter, in der Stadt genehmigt sich der Passat Alltrack 6,1 Liter – laut Werk. Der CO2-Ausstoß liegt im Mix bei 137 g pro Kilometer.

VW Passat Alltrack 11Meine Verbrauchsmessungen haben im Mix einen Verbrauch von 6,7 Litern ergeben. Und auf die Angaben des Bordcomputers kann man sich gut verlassen, die Abweichung zum tatsächlich Getankten betrug lediglich 0,1 Liter je 100 km. Die Langzeitmessung im Eco-Modus ergab einen Verbrauch von 6,4 Litern im Mix.

Start-Stopp funktioniert einwandfrei und sehr schnell, fast schon zu schnell wie er schon bei Annäherung an die Kreuzung den Motor ausschaltet. So gewöhnt man sich hier, damit er nicht sofort wieder anspringen muss weil man nicht wirklich anhält, eine eigene Vorgehensweise an. Man nimmt einfach nur das Gas weg im letzten Teil und rollt praktisch ohne zu bremsen an die Haltelinie vor.

Der Test hat eigentlich keine wirklich gravierenden Schwächen beim VW Passat Alltrack zutage gefördert. Alles eitel Sonnenschein also. Doch wie heißt es so schön, wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Und der legt sich dann doch beim Blick auf den Preis über den schicken Wolfsburger Volkswagen.

VW Passat Alltrack 13Um sich den leisten zu können, sollte man schon gut verdienen, denn bereits der Einstiegspreis mit dem 150 PS Diesel liegt bei 38.900,- Euro, der Benziner ist ab 42.975,- Euro zu haben und das Topmodell mit dem 220 PS Diesel legt bei 47.250,- Euro los.

Mein 190 PS TDI beginnt bei 43.100,- Euro. Da sind dann Alufelgen im 17 Zoll Format, silberne Dachrehling, LED-Rückleuchten, el. Fensterheber vorne und hinten, diverse Chromeinfassungen, Dekoreinlagen in den Türen, der Mittelkonsole und der Instrumententafel, Edelstahl-Einstiegsleisten, ergoComfort-Sitz für den Fahrer, Multifunktionslenkrad in Leder, Edelstahl-Pedale, Fußmatten, abschließbares und beleuchtetes Handschuhfach mit Kühlmöglichkeit, el. verstell- und beheizbare Außenspiegel, auf Fahrerseite automatisch abblendend wie der Innenspiegel, elektronische Parkbremse, automatische Fahrlichtschaltung, Klimaanlage, Müdigkeitserkennung, Radio mit 8 Lautsprechern, Komfortblinker, Multikollisionsbremse, Verbandtasche, Warndreieck und Warnweste sowie Zentralverriegelung drin.

VW Passat Alltrack 07Aber jetzt geht es erst richtig los: Das Oryxweiß Perlmutteffekt schlägt schon mal mit 1.170,- Euro zu Buche, die 18 Zöller Alus mit 645,- Euro, das mehrfarbige Active Info-Display kostet 505,- Euro, das Business-Paket 1.125,- Euro, das adaptive Fahrwerk DCC inkl. Fahrprofilauswahl 1.150,- Euro, Fahrerassistenz-Paket Plus für 2.900,- Euro, die Ambientebeleuchtung 230,- Euro, Dekoreinlagen in Edelholz und Pianolack 620,- Euro, die Differenzialsperre 215,- Euro, elektrische Heckklappe 515,- Euro, Navi 1.985,- Euro, Soundsystem mit 10 + 1 Lautsprechern und Subwoofer für 1.325,- Euro, das Winterpaket mit zusätzlich beheizbaren äußeren Rücksitzen und noch einiges mehr treiben den Preis unseres Testfahrzeugs auf stolze 59.870,- Euro. Und es gibt auch noch eine ganze Anzahl weiterer Extras – VW hilft Dir da gerne weiter, z.B. im Internet mit dem Zubehör-Gesamtkatalog.

Stand: August 2016, Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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