Der SUV-Markt wurde in der Vergangenheit regelrecht überschwemmt und die Nachfrage scheint ungebrochen, entsprechend kreieren die Autohersteller weiterhin neue Modelle und die Auswahl wächst und wächst. Dabei folgen die meisten Fahrzeuge einem gewissen Mainstream, umso erfrischender finde ich da solch andersartige Modelle, wie den C-HR von Toyota. Die Buchstaben stehen für Coupé High-Rider und so ist der Dachverlauf unübersehbar an ein sportlich schnittiges Coupé angelehnt. Der unverändert zu Preisen ab 21.990 Euro erhältliche Toyota C-HR fährt übrigens ab sofort mit erweiterter Ausstattung und neu zertifizierten Motoren vor, die bereits die ab September für alle Neuzulassungen geltende Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen.
Ich tanze ja gerne mal aus der Reihe und schwimme nur ungern mit dem Strom mit, so finde ich persönlich sehr großen Gefallen am Toyota C-HR. Unter den SUVs polarisiert das Fahrzeug ungemein und so zählt die Optik unweigerlich zu dem schlagenden Kaufargument. Für die Marke wahrlich untypisch, trat Toyota in den vergangenen Jahren eher weniger mit einer aufregenden Optik in Erscheinung.
Mir gefällt dieser mutige Designansatz. Auf ein extrovertiertes Äußeres zu setzen, ist in meinen Augen und in Anbetracht der enormen Auswahl im Segment absolut der richtige Schachzug. Und ein Blick auf unsere Straßen zeigt auf, ich bin mit dieser Meinung nicht allein, erfreut sich der Toyota C-HR nun seit zwei Jahren einer großen Beliebtheit. Der Toyota C-HR gefällt, oder eben nicht. All diejenigen, die Gefallen am Exoten finden, werden sich über die zusätzlichen Möglichkeiten im neuen Modelljahr freuen.
Mit der ein oder anderen Individualisierungsmöglichkeit konnte der Japaner bereits auf eine gewisse Personalisierung setzen. Diese erweitert Toyota ab sofort mit der nun auch in der Ausstattungslinie Style Selection erhältlichen Zweifarb-Lackierung, neben dem Schwarz abgesetzten Dach ist darüber hinaus auch der neue Farbton Cyanblau Metallic erhältlich. Meine persönliche Wahl würde auf eine der hochwertigen Matt-Folierungen fallen, kleiden diese das schnittige SUV doch nur zu gut.
So können die Farben Metalstreamgrau metallic, Titanblau metallic, Novaweiß perleffekt oder Marlingrau metallic gefahrene in der von mir gefahrenen Ausstattungslinie „Style Selection“ ab sofort auch matt foliert werden, der Preis hierfür liegt bei 1.850 Euro. Dabei bleiben die A- und C-Säulen, Außenspiegel sowie Dach und Heckspoiler unfoliert, sodass die glänzende werksseitige onyxschwarze Kontrastlackierung weiterhin sichtbar bleibt. Wem das nicht gefällt, kann alternativ auch diese Elemente in matt ausführen, der Aufpreis liegt bei weiteren 140 Euro.
Kann der Toyota C-HR dieses „anders sein“ ins Innere transportieren? Wenn auch insgesamt zurückhaltender, so kann man auch dem Cockpit Mut zum Anders sein attestieren.
Konsequent auf den Fahrer zugeschnitten, setzt Toyota auf einen markanten förmlich aus dem Armaturenträger herauswachsenden 8-Zoll-Touchscreen, reduzierte Schaltelemente und einen sehr gelungenen farblichen Akzent. Zieht sich in meinem Modell über die gesamte Armatur bis weit in die Türen ein breites Zier- sowie Lichtelement in knallblau. Gepaart mit den weiteren Dekorflächen in glänzendem Schwarz und in einer aufregenden Musterungen schafft Toyota einen schicken Look. Die verarbeiteten Materialien können dabei sowohl optisch wie auch qualitativ gefallen.
Die
Möglichkeit das eigene Smartphone via Android Auto oder Apple
Carplay mit dem Fahrzeug zu vernetzen war bisher nicht gegeben und
wie mir scheint, wird es diese Anbindungsmöglichkeit auch im
aktuellen Modelljahr nicht geben. Mutig von Toyota, darauf weiterhin
zu verzichten.
Das Gestühl gibt mir an sich keinen
Anlass zur Klage, ist angenehm groß dimensioniert, straff gepolstert
und bietet guten Seitenhalt, doch wer auf dem Beifahrersitz Platz
nehmen muss, wird sich über die mangelnde Höhenverstellung ärgern.
Gerade als Großgewachsener kommt man dem Dach unangenehm nah.
Da reise ich mit meinen 1.80 Meter auf der Rücksitzbank tatsächlich bequemer – den Ein- und Ausstieg mal ausgenommen, besteht hier an der stark abfallenden Dachlinie gehörige Anstossgefahr. Die hinteren Griffe sind übrigens optisch schick versteckt, erweisen sich allerdings als sehr unhandlich. Doch das mich erwartende Platzangebot ist überraschend gut.
Diesen positiven Effekt kann der Toyota C-HR allerdings nicht bis in den Kofferraum transportieren. Mit gerade mal 377 Liter Standardvolumen rangiert das SUV in seiner Klasse zweifelsohne ganz hinten.
Zwar ist der Kofferraum durch umlegen der Rücksitzlehnen erweiterbar, doch mit 1.160 Liter macht der Toyota im Vergleich keine Plätze gut. Die entstehende hohe Stufe stößt dabei ebenso negativ auf, wie die sehr hohe Ladekante. Und wo ich schon beim meckern bin, die Zuladung ist gerade zu mickrig, Ablagen für Kleinkram sind im gesamten Fahrzeug kaum vorhanden und die Rundumsicht ist kurzum, schlecht.
Die Marke Toyota macht nicht unbedingt mit sportlichen Fahrqualitäten von sich reden, viel mehr zählt das Thema Hybrid zu den vorherrschenden Themen. Dieses kann ich bei meinem Testfahrzeug mal getrost außer Acht lassen. Natürlich ist auch der C-HR als Hybrid erhältlich, doch mein Testwagen war mit dem klassischen 1.2 Benziner mit Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstet.
Und der Wagen legte ein überraschend dynamisches Fahrverhalten an den Tag. Die direkte Lenkung bot mir bei der Kurvenhatz ein spielerisches Handling, die Rückmeldung und das Gefühl für die Straße vermittelten mir stets ein sicheres Fahrgefühl.
Schön, wenn Optik und Fahrverhalten harmonieren. Schade nur, der Motor kann da nicht mithalten. Mit gerade mal 116 PS strotzt der 1,2 Liter Turbobenziner natürlich nicht vor Kraft und so wirken die 85 kW zwar in den unteren Bereichen noch angenehm agil und er schafft den Sprint immerhin in 10,9 Sekunden von 0 – 100 km/h, doch aus der City draußen, geht dem Aggregat zunehmend die Luft aus, mit der nötigen Geduld wird er aber 190 Stundenkilometer schnell.
Schaltarbeit ist in jedem Fall gefragt, die dank der Sechsgang-Handschaltung aber durchaus Spaß macht. Das von Toyota entwickelte Getriebe reguliert beim Schaltvorgang automatisch die Motordrehzahl, Gangwechsel gelingen somit sehr geschmeidig.
Schnell ist er also nicht, der 1.2, wirklich sparsam allerdings auch nicht. Die von mir ermittelten 7,5 bis 8 Liter sind nur im aktivierten ECO-Fahrmodus und entsprechend zurückhaltender Fahrweise zu unterbieten, sieben Liter konnte ich dann im Schnitt realisieren. An den im Datenblatt notierten kombinierten Kraftstoffverbrauch von 6,1 l/100 km kam ich auch dann nicht heran, die CO2-Emissionen belaufen sich entsprechend auf 138 g/km.
Alternativ könntest Du den 1.2-l-Turbo auch als 4×4-Variante mit Multidrive S Getriebe ordern oder aber auf den Hybriden ausweichen, die aber allein dem CVT-Getriebe geschuldet, auch nicht mehr Fahrspaß versprechen.
Im Basismodell fährt der C-HR mit dem Toyota Safety Sense Sicherheitspaket vor, dieses beinhaltet den Pre-Collision Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung, einen Spurhalte- und einen Fernlichtassistenten.
In höheren Ausstattungen findest Du auch eine Verkehrsschildererkennung, den Abstandstempomaten, den Toter-Winkel-Warner und ein Rückfahrassistent vor, der Dich beim Ausparken vor querendem Verkehr warnt.
Die Einstiegsvariante mit dem 1.2 Turbobenziner startet auch künftig bei 21.990 Euro und fährt unter anderem mit elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, Lichtsensor, Klimaanlage und Heckspoiler sowie den bereits erwähnten Sicherheitsfeatures vor.
Der Aufpreis für die nächsthöhere Ausstattungsversion Flow liegt bei 2.400 Euro, wahlweise ist der Toyota C-HR dann auch als Hybrid verfügbar, der Preis startet in diesem Fall bei 27.390 Euro.
Bei der Version Club hast Du ebenfalls die Wahl zwischen den beiden Motoren, die Variante Style Selection ist nun allerdings ausschließlich als Hybrid erhältlich und leider nicht mehr mit dem 1.2er kombinierbar und so ist er zu Preisen ab 33.990 Euro erhältlich. Als weitere Top-Variante hat Toyota den C-HR Lounge Hybrid für 34.430 Euro im Gepäck.
Die höchsten Ausstattungsniveaus fahren ab diesem Modelljahr unter anderem mit Leder-/Alcantara-Sitzen, einem JBL Sound System, einer adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage, elektrisch einklappbaren Außenspiegel mit Ausstiegsbeleuchtung, dem schlüssellosen Smart Key Zugangssystem und einer Einparkhilfe vor.
Ausschließlich für Geschäftskunden hat Toyota den C-HR in einer Business Edition im Angebot. Die 29.480 Euro teure Variante ist ebenfalls nur in Verbindung mit der Hybridmotorisierung verfügbar.
Stand: Mai 2019; Test/Fotos: CARWALK – Der Autoblog