… gut, eigentlich schimpft sich der neueste Leon-Ableger nur „Seat Leon X-Perience“, doch den Namenszusatz Snow hat sich dieser Leon wahrlich verdient, wie mein Ausflug in das verschneite Tirol beweist.
Im Rahmen der gleichnamigen Veranstaltung hat mir Seat die Möglichkeit geboten, diesen „Löwen“ fernab von Verkehrsregeln, möglichem Gegenverkehr oder anderen Gefahren zu erfahren und dabei das enorme Spaßpotential dieser abenteuerlustigen Kombivariante zu erleben.
Während zahlreiche Mitbewerber bei ihren „Cross“-, „Cross-Country“ sowie „Alltrack“-Varianten oder wie sie letztlich auch genannt werden, rein auf die Optik setzen, beweist Seat mit diesem All-Road-Kombi ganz klar, der kann auch anders. Natürlich reicht er mit seiner Höherlegung von 27 Millimetern nicht an ein SUV oder einen klassischen Geländewagen heran . . . doch allein sein Können im Schnee sowie im leichten Gelände zeigt auf, hier steckt mehr als nur eine schick aufgewertete Hülle dahinter.
Wenn diese mit den robusten Beplankungen, dem Unterfahrschutz in Aluminiumoptik, der Dachreling und den doppelten Abgasrohren, den 17 Zoll großen Leichtmetallrädern im exklusiven X-PERIENCE-Design auch wahrlich was her macht.
Noch kurz ein Blick ins Innere geworfen … hier fallen gerade die spezifischen Modifikationen darunter die Sportsitze mit orangefarbenen Ziernähten, die neuen braunen Alcantara-Flächen in den Sitzflächen und den Türen oder aber das neue Navi System Plus mit dem eigens für den X-Perience konzipierten Offroad-Menü inklusive Kompassanzeige auf. So unterstützt mich diese Navigationslösung auch beim Trip jenseits digitalisierter Routen und zeigt mir die Höhe über dem Meeresspiegel und den aktuellen Lenkwinkel der Vorderräder an.
Jetzt geht es aber endlich ab auf die Piste. Und zwar auf eine ganz Bestimmte. Während sich zahlreiche Skiläufer und Snowboarder auf den offiziellen Pisten tummeln, betrete – entschuldige, befahre ich eine speziell konzipierte Bergstrecke Nahe Kühtai in Österreich.
Geschmeidig bahnt sich der Seat Leon X-Perience seinen Weg durch den Schnee. Die Systeme arbeiten, aber greifen keineswegs so spürbar ein, dass ich mich davon irritiert oder gestört fühle.
Nach zwei Runden bekomme ich bereits ein so gutes Gefühl für das Fahrzeug und die Strecke, dass ich den Griff wage und Einfluss auf das Fahrwerk nehme. Hierzu richte ich meinen Blick auf den 6,5 Zoll großen Touchscreen und betätigte die daneben platzierte Schnellwahltaste mit der Aufschrift „Car“, gehe über einen Fingerwisch in das Untermenü Setup und wechsle den ESC-Modus von „aktiviert“ auf „Eco-Sport“ und los kann es gehen.
Mit jedem weiteren Durchlauf den ich in Angriff nehme, verändert sich natürlich die Piste und die Fahrspuren im Schnee werden immer tiefer, die Bedingungen für den Leon X-Perience somit schwieriger. Doch verliere ich an den Vorderrädern an Grip, nehme ich einfach etwas das Gas zurück und schon fährt der X-Perience wieder sauber in die Spur zurück. Der Spanier ist wirklich so spielerisch und straight zu handeln, die Performance überzeugt einfach.
Nun aber der Wechsel von der Bergpiste auf den präparierten Dynamik-Kurs. Ich stehe am Startpunkt, gebe voll Gas. Dank des permanenten Allradantriebes bringt dieser Seat Leon seine Kraft trotz der eisigen und schneebedeckten Strecke souverän auf den Boden. Bevor ich auf die erste Kehre zusteuere wechsle ich in den zweiten Gang, ESC natürlich weiter im Sport-Modus – nur so sind hemmungslose Drifts möglich, um die es jetzt gehen soll.
Immer schon die nächste Kurve im Blick, voll aufs Gas, stark einlenken und mit dem nächsten Drift bereits auf dem Weg zur nächsten Passage, bis ich den großen Halbkreis erreicht habe. Jetzt etwas runter vom Gas, langsam hineinfahren und auf halber Höhe wieder das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten, das Lenkrad herumreißen und mit grandiosem Drift wieder heraus beschleunigen.
Ein Spaß, der mit jeder weiteren Runde wächst und wächst und wächst.
Ja, natürlich sind solche Fahrmanöver auf der öffentlichen Straße ein No-Go, eine Tatsache die mich beim Blick auf die Uhr und dem herannahenden Ende des Tages nur noch betrübter macht. Und so sammele ich mich für einen kurzen Moment und mache mich schließlich schweren Herzens wieder auf den Heimweg. Das elektronische Stabilitätsprogramm muss ich dabei nicht selbst aktivieren, denn das geschieht automatisch bei jedem Neustart des Motors. Toll und sicher zugleich.
Via Bluetooth kopple ich in Sekundenschnelle mein Smartphone mit dem Fahrzeug und spiele das Album „If you wait“ von London Grammar ab, so versuche ich mich Kilometer für Kilometer zu entschleunigen und den Gedanken die nächste Kurve im Drift zu meistern abzulegen. So ganz wollte es mir ehrlich gesagt nicht gelingen, sind die engen Bergpassagen um Kühtai herum doch zu verlockend.
Und wenn auch nicht im Drift, so muss ich keineswegs auf eine sportliche Fahrweise verzichten. Überzeugt der Seat Leon X-Perience doch auch hier mit einem hervorragenden Handling und verfügt nebenbei bemerkt serienmäßig über eine elektronische Differenzialsperre und einen Berganfahrassistenten.
Ich habe aber auch von diesem Leon-Ableger nichts anderes erwartet, ist Seat doch bekannt für seine perfekte Fahrwerksabstimmung, die sowohl dem sportlich Ambitionierten wie auch dem Komfortverwöhnten zusagt.
Die Topmotorisierungen des X-Perience sind außerdem mit dem „Seat Drive Profile“ ausgestattet. Somit kann ich ganz nach Belieben die Fahrwerksabstimmung, die Charakteristik der Lenkunterstützung, der Gasannahme und wenn geordert auch die des DSG-Getriebes variieren und einer der drei Modi „Eco“, „Comfort“ und „Sport“ auswählen.
Ebenso gibt es nichts an der sehr präzisen Lenkung, die eine perfekte Rückmeldung liefert, dem knackigen und butterweichen 6-Gang-Schaltgetriebe oder dem hervorragenden DSG-Getriebe, dem großartigen Gestühl das mich wohlig aufnimmt, den üppigen Platzverhältnissen oder der Bedienfreundlichkeit zu meckern.
Suche ich in den Krümeln, wäre einzig die akustische Präsenz des Motors zu erwähnen. Nicht das diese störend laut wären, keineswegs. Doch würde der Diesel mit der Zurückhaltung aufwarten, die beispielsweise die Rüsselsheimer mit ihren Opel Flüsterdieseln an den Tag legen, wäre der Seat Leon X-Perience perfekt. Aber das ist wirklich schon jammern auf hohem Niveau.
Denn ansonsten kann der 2.0 TDI sowohl mit 110 kW / 150 PS als auch mit 135 kW / 184 PS absolut gefallen, während schon der Schwächere mit seinem maximalen Drehmoment von 340 Nm angenehm durchzugsstark ist, es in 8,7 Sekunden von Null auf Tempo 100 schafft und maximal 208 km/h schnell wird, fährt der Topdiesel gekoppelt an das 6-Gang-DSG-Getriebe, sogar mit 40 Newtonmeter mehr Drehmoment vor und schafft den Standardsprint über 1 ½ Sekunden schneller und erreicht eine Topspeed von 224 Stundenkilometer.
Unabhängig davon soll der Verbrauch laut Hersteller im besten Fall bei 4,9 Liter im Schnitt liegen, dies wiederum entspricht einem CO2-Ausstoß von 129 g/km.
Du, als Käufer, hast aber außerdem die Wahl zwischen einer weiteren Dieselmotorisierung mit 110 PS sowie einem 180 PS starken 1.8 TSI Benzinmotor. Ab April wird das Angebot obendrein um frontangetriebene Versionen ergänzt.
Die Vernunft und Perfektion eines Volkswagens verbindet Seat mit einer gehörigen Portion Sportlichkeit und Emotion. In meinen Augen somit die eindeutig bessere Wahl und nicht außer Acht zu lassen, ist zweifelsohne der Preis.
So unterbietet der Leon X-Perience den neuen Golf Alltrack allein beim Einstiegspreis um über tausend Euro, denn der Spanier ist mit dem 1.6 TDI bereits für 28.750,- Euro zu haben. 33.060,- Euro sind wiederum für den Topdiesel hinzulegen.
Doch unabhängig für welche Ausstattung, Motorisierung oder Karosserievariante Du Dich beim Leon entscheidest, Seat bietet bis zum 31. März mit einer Willkommensprämie von 2.000,- Euro sogar noch einen weiteren Kaufanreiz.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: Januar 2015; Test und Fotos: CARWALK
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