Suzuki SX4 S-Cross – Alles drin, alles dran.

Mit der pfiffigen Optik und dem richtigen Schuss von Freiheit und Abenteuer trifft der S-Cross den Nerv der Zeit. Der neue SX4 S-Cross ist eine gelungene Erscheinung geworden, wer aber glaubt, dass es sich hier um eine Variante des bekannten SX4 handelt, der ist gewaltig auf dem Holzweg. Nicht nur weil der S-Cross mit einer optisch stärkeren Offroad-Ausrichtung zu bestechen weiß, mit vollkommen eigenständiger Optik, ja sogar Größe und Radstand, ist er eine eigenständige Baureihe.

Suzuki SX4 S-Cross 01Von der ganz praktischen Seite zeigt er sich dann innen mit reichlich Platz für die Passagiere und vor allem fürs Gepäck. 430 Liter lassen sich mit wenigen Handgriffen auf bis zu 1.269 Liter vergrößern. Unter einem soliden Boden ist ein weiteres Fach, man kann aber auch den Boden herausnehmen und so den Laderaum in der Höhe vergrößern. Links und rechts des Ladeabteils sind auch noch mal Fächer eingebaut, deren Seitenwände man herausnehmen und dann über die ganze Breite beladen kann.

Und auch im Fond macht sich der größere Radstand bemerkbar: Als 1,80 m großer Mitfahrer hat man auch hinter 1,80 ist gut Platz, der Kopfraum ist dann aber fast zu Ende, noch 2 cm – das liegt aber auch am großen Glasdach. Unter diesem Glasdach ist eine schöne Jalousie, die zu viel Sonne abhält und vor allem den doch unschönen Anblick der Glasdachkonstruktion verdeckt.

Raus geht es hinten dann auch wieder sehr bequem, einzig große Füße stoßen etwas an der B-Säule und dann an der Türverkleidung an. Vorne kommt man natürlich noch wesentlich besser rein und raus, die Sitze sind ausreichend groß und bieten auch guten Seitenhalt, zudem sind sie auch optisch schön gemacht, u.a. mit hellen Kontrastnähten.

Silbergraue Applikationen schaffen die Verbindung zum Armaturenbrett, der Mittelkonsole und den Türverkleidungen. Die wenigen Schalter sind gut erreichbar, vor lauter Angst, dass man die Nebellampen mit der Nebelschlussleuchte verwechseln könnte, wurde die Bedienung der Nebelschlussleuchte an den normalen Lenkstockhebel fürs Licht gepackt, die Nebellampen werden weit weg davon und zudem recht weit unten links neben dem Lenkrad aktiviert.

Suzuki SX4 S-Cross 03Einen sehr guten Eindruck hat das Navigationssystem hinterlassen, es ist einfach und schnell zu bedienen, alles geht rein intuitiv, und es hatte auch bei einer kleinen Umleitung durch eine Baustelle selbst kleinste Sträßchen – eigentlich fast schon Feldwege – erkannt und in die neue Routenführung mit eingebaut.

Der 120 PS Diesel sorgt für gute Fahrleistungen bei sehr ordentlichem Verbrauch und trotz des nur 47 Liter großen Tanks sind Reichweiten von über 1.000 km möglich. Und die schafft man dank komfortablem Fahrwerk ganz entspannt, der Fahrwerkskomfort ist gut, die meisten Fahrbahnunebenheiten werden sauber weggefiltert. Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass sich die Karosserie in schnellen Kurven wie auch im Slalomtest ganz ordentlich zur Seite neigt, zudem fangen die Räder schnell an zu quietschen. Dabei folgt der S-Cross zwar willig der angenehm straffen Lenkung, in der Mittellage ist diese aber recht indirekt.

Dabei kann der S-Cross nicht zuletzt dank seines Allradantriebs eigentlich viel mehr Sportlichkeit auf die Straße bringen. Der Allgrip Allrad bietet Dir dazu vier Möglichkeiten. Im „Auto-Modus“ geht es in erster Linie um den günstigsten Spritverbrauch. Daher werden hier erst mal nur die Vorderräder angetrieben und erst wenn Schlupf entsteht wird die Kraft stufenlos an die Hinterräder geleitet. Mit der Einstellung „Snow“ wird das Anfahren verbessert und die Traktion auf rutschigen Untergründer erhöht.

Mit dem Sport-Modus (ändert auch das Ansprechverhalten des Motors) wird vor allem das Kurvenverhalten verbessert. Und wenn Du Dich mal abseits der befestigten Straßen oder auf Schnee festgefahren haben, kann der Lock-Modus den S-Cross wieder frei bekommen.

Suzuki SX4 S-Cross 02Doch noch mal zurück zu dem in meinem Testwagen verbauten Turbodiesel. Zu den 88 kW, die bei 3.750 U/min anliegen, gesellt sich ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 1.750 Umdrehungen pro Minute. Der 1,6 Liter Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Common-Rail-Direkteinspritzung ist nur am Start kurz als Diesel zu erkennen, danach läuft er sehr kultiviert und bleibt akustisch stets angenehm im Hintergrund.

Flott unterwegs habe ich im Mix 5, 2 Liter verbraucht, nimmt man sich ein bisschen zurück, lässt er sich auch ohne dass man trödeln muss mit 4,4 Litern fahren. Bei ganz normaler Fahrweise, Kurzstrecke, Mittelstrecke, Stadt-Land-Mix habe ich 4,7 Liter Diesel auf 100 km verbraucht. Damit lag ich durchaus in Reichweite der Werksangaben, die dem Suzuki zudem einen CO2-Ausstoß von 114 g/km attestieren.

Der Diesel harmoniert sehr gut mit dem S-Cross, macht ihn mit 175 km/h nicht nur 10 km/h schneller als den 4×4-Benziner, sondern er ist auch mit 13 Sekunden 0,5 Sekunden schneller aus dem Stand auf Tempo 100. Dabei hängt er gut am Gas und zieht auch von unten heraus gut durch. Nur beim Losfahren braucht es schon ein klein wenig mehr Gas um ihn nicht abzuwürgen. Nur gut, dass er die Kraft über alle Viere auf die Straße bringt, sonst würde der ungewollt zu stürmische Gasfuß die Räder quietschen lassen.

Der Vierzylinder-Diesel ist mit einer 6-Gang-Handschaltung kombiniert, sie arbeitet sehr ordentlich – straff und exakt – und auf ausreichend kurzen Wegen, es ist fast kein Holperer über die Leerlaufstellung zu spüren, aber insgesamt wirkt alles ein klein wenig hölzern. Die Abstufung der Gänge passt gut zum Motor, die Anschlüsse stimmen.

Suzuki SX4 S-Cross 04Nachdem mein Testwagen in der Ausstattungslinie Comfort+ gehalten war, war schon bei der Sicherheitsausstattung alles drin, was Suzuki zu bieten hat. Aber auch die Berganfahrhilfe und die Rückfahrkamera war beim Comfort+ serienmäßig mit an Bord, ebenso die Einparkhilfe vorn und hinten sowie der Licht- und Regensensor. Spurhalteassistenten, Toter-Winkel-Warner, Einparkautomatik etc. sucht man aber vergebens.

Ganz billig ist der Spaß aber nicht, in der Top-Ausstattung muss man inkl. Metallic-Lack 29.490,- Euro hinlegen, bekommt dafür aber auch eine mehr als üppige Ausstattung bis hin zum serienmäßigen Navigationssystem.

Nachdem mein Testwagen wie gesagt die Comfort+-Variante mit Allrad-Antrieb war, stellt er auch in Sachen Preis den höchsten Wert auf: 28.990,- Euro. Ohne Allrad geht es schon auf 27.290,- Euro runter.

Wenn man sich mit dem Einstiegsmodell SX4 S-Cross 4×2, also mit Frontantrieb und dem Benziner in der Club-Variante zufrieden gibt, dann sind nur noch 19.490,- Euro zu berappen.

Wer noch mehr über den Suzuki SX4 S-Cross erfahren möchte, sollte sich diesen Testbericht ansehen.

Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):

Stand: Januar 2015, Test und Fotos: CARWALK

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