Jeep Renegade und Compass 4xe Plug-in-Hybrid

Die aktuellen Ereignisse bringen Veränderungen mit sich, Weiterentwicklungen und ein Umdenken sind gefordert. Heute, ein Jahr vor dem 80. Jubiläum der Marke Jeep stellt der Hersteller die besonderen Weichen für die Zukunft und zünden die Elektrifizierung. Den Anfang machen aktuell der Renegade und der Compass, beide Modelle stellten sich meinem Test. 2021 folgt der Jeep Wrangler.

Der Plug-in-Hybrid Markt boomt, wenn auch leider der Großteil der Kunden aktuell den Elektroantrieb nur selten nutzen und einzig vom Steuervorteil profitieren. Wer die beiden Offroader rein elektrisch bewegt, kommt nach WLTP 43 bis 45 km weit.

Der neue Plug-in-Hybrid-Elektroantrieb in den 4xe-Modellen kombiniert den 1,3 Liter Turbobenzinmotor mit zwei Elektromotoren und einer 11,4 Kilowatt Batterie. Stets an eine Sechsgang-Wandler-Automatik gebunden, leistet der Verbrenner je nach Wahl 96 kW (130 PS) oder 132 kW (180 PS) und jeweils 270 Newtonmeter Drehmoment.

Der eine Elektromotor ist direkt an den Benzinmotor gekoppelt und fungiert bei Bedarf als Hochspannungsgenerator. Der zweite Elektromotor treibt über ein Untersetzungsgetriebe und ein integriertes Differenzial rein die Hinterachse an. Dieser E-Motor sorgt für 44 kW (60 PS) Leistung und 250 Newtonmeter Drehmoment und dient beim Bremsen als Generator für die Hochvoltbatterie.

Sowohl der neue Renegade 4xe als auch der Compass 4xe verfügen über eine Systemleistung von wahlweise 140 kW (190 PS) und 177 kW (240 PS)

Die rein elektrische Reichweite stellte sich während meiner ersten Testfahrt als realistisch heraus. Im Hybridmodus stoßen die Fahrzeuge zwischen 47 und 53 Gramm CO2-Emission pro Kilometer aus.

Die rein elektrische Reichweite eines Plug-in-Hybrid sollte sinnvoll eingesetzt werden. Hierzu stellt Jeep Dir über eine Schalterleiste in der Mittelkonsole drei Betriebsmodi zur Wahl.

HYBRID ist automatisch ab Start aktiv. Der Elektromotor dient als bevorzugte Antriebsart und arbeitet je nach Situation vom Verbrenner getrennt oder mit ihm zusammen und setzt auf Rekuperation. Rufe ich reichlich Leistung ab, schaltet sich der Benzinmotor sofort ein. Dies gilt auch bei Überschreitung von 135 Stundenkilometer oder mangelnder Traktion.

Im Jeep Compass bin ich auch den 190 PS Plug-in-Hybrid gefahren. Da meiner Meinung nach beim großen 240 PS Motor die erwartete Power ausbleibt, reicht dieser völlig aus. Da die kleinere Leistungsstufe jedoch nur in der Variante Limited ausgeliefert wird, und die Topvarianten an das stärkere Modell gebunden sind, entfällt meine Wahl dann doch auf den 1.3l T-GDI mit einer Gesamtleistung von 240 PS.

Ob kleiner oder großer Plug-in, wer Leistung abruft, bekommt ein unharmonisches Ruckeln zu spüren und bekommt auch lautstark was auf die Ohren. Daher lasse ich es gerne gemütlicher angehen, dann präsentieren sich mir die 4xe-Modelle wunderbar leise und angenehm. Nur die Lenkung ist mir einfach zu gefühllos.

Im ELECTRIC Modus bin ich rein elektrisch unterwegs und das bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Bei vollem Tritt aufs Gaspedal, sprich Kickdown, wechselt das System aus dem ELECTRIC-Modus direkt wieder in den HYBRID-Modus. Erreicht die Batterie ihren minimalen Ladezustand geht es ebenfalls automatisch in den Hybridmodus zurück.

Die E-SAVE Funktion nutze ich, um die Batterieladung zu erhalten oder den Stromspeicher aufzuladen. So kann ich gerade in Städten garantiert lokal emissionsfrei Fahren. Die 400-Volt-Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie mit 11,4 Kilowattstunden Kapazität lässt sich nicht nur an einer externen Stromquelle aufladen. Während der Fahrt lädt sich der Akku im Battery Charge Mode bis zu 80 Prozent auf.

In jedem Fahrmodus kann eCoasting aktiviert werden. Die Rekuperationstaste muss aktuell noch manuell betätigt werden und so ist eCoasting vom Motorstart weg nicht aktiv. Dies soll sich laut Hersteller aber ändern, zunächst möchte man dem neuen Elektro-Fahrer nicht gleich zu viel aufdrängen. Als Teil der Rekuperation, nutzt das Fahrzeug den Schiebebetrieb bei losgelassenem Gaspedal. Kinetische Energie wird in elektrische Energie umgewandelt und die Hochvoltbatterie geladen. Du kannst die Intensität der Verzögerung über eine Taste zweistufig variieren. Ich hätte mir aber durchaus eine stärkere Rekuperationsstufe gewünscht.

Jeep gibt für die 4xe genannten Modelle einen Durchschnittsverbrauch von 2,0 Liter Super und 22,9 kWh Strom auf hundert Kilometer an. Die rein elektrische Reichweite liegt laut NEFZ bei 50 Kilometer. 40 Kilometer sind im alltäglichen Fahrbetrieb mühelos zu erreichen. Während meiner ersten Ausfahrt erreichte ich einen Spritverbrauch von 4 Liter und habe zugleich den Akku aufgeladen.

An den Offroadqualitäten büßen beide Plug-in-Modelle nichts ein. Im Gegenteil, die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor stellt mehr Drehmoment zur Verfügung und der Antrieb zur Hinterachse wird nicht wie beim konventionell angetriebenen Renegade und Compass über eine mechanische Kraftverteilung hergestellt. Der Elektromotor übernimmt diese Aufgabe. Über ein einstufiges Planetengetriebe und ein direkt übersetztes Differenzial versorgt dieser beide Achsen unabhängig voneinander mit Kraft. Selbst bei niedrigem Akkuladestand stellt das sogenannte „Powerlooping“ die Versorgung des Elektromotors mit Strom sicher und der Allradantrieb ist gewährleistet.

Ob On- oder Offroad, bestmögliche Traktion gewährleistet Dir „Jeep Selec-Terrain“. Während der „Auto“-Modus in Abhängigkeit von den gebotenen Traktionsverhältnissen die Kraft verteilt und der „Sport“-Modus dem Verbrenner und Elektromotor in Kombination die volle Leistung abringt, wähle ich im anstehenden Winter auf asphaltierter Piste gerne die Funktion „Snow“. Im Gelände wiederum garantiert mir „Sand/Mud“ müheloses Vorankommen auch auf lockerem Untergrund.

In wirklich ungemütlichen Gefilden fühlen sich die Trailhawk-Modelle wohl, verfügen diese obendrein über den sehr geländefähigen „Rock“-Modus. Nur bei eingeschaltetem 4WD-Low-Modus aktivierbar, arbeitest Du Dich durch besonders schwieriges Terrain im Kriechmodus. Der Vierradantrieb schaltet sich bei Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h permanent ein und der Elektromotor ist konstant in Betrieb.

Eine Bergabfahrhilfe gehört für Jeep natürlich zum guten Ton. So meistern beide Fahrzeuge den Gelände-Parcours mit Leichtigkeit, bieten ein hohes Komfortniveau und das umweltschonend lokal emissionsfrei. Die 4xe-Versionen paaren Effizienz und Abenteuerlust im Gelände wie kaum ein anderes Plug-in Modell.

Sämtliche Elektrokomponenten sind wasserdicht versiegelt, somit können auch die 4xe-Versionen eine Wat-Tiefe von bis zu 40 Zentimetern garantieren. Die Trailhawk-Varianten erreichen sogar 50 Zentimeter und sind mit Unterfahrschutzplatten aus Stahl sowie traktionsstarken Reifen ausgerüstet. Die Trailhawk-Modelle stehen für einzigartige Offroadfähigkeiten, hier machen die Plug-in-Hybrid-Modelle keine Ausnahme.

Wer im Gelände zuhause ist, wird sich über die Jeep Skills des Uconnect 8.4NAV freuen. Über die App kannst Du diverse Parameter in Echtzeit abrufen, sei es Traktion, Seitenneigung, Steigung und Gefälle, Luftdruck und Höhe über Meeresspiegel betreffend. Neben den geländespezifischen Daten kannst Du beispielsweise auch Informationen über den Öldruck, Fliehkräfte, Druckkräfte auf Gas- und Bremspedal, Beschleunigungswerte oder Bremsweg einholen.

Jeep erfreut sich über eine einzigartige Fangemeinde. Damit diese sich bequem untereinander connecten kann, Fahrtstrecken und eigene Erfahrungen geteilt werden können, ermöglichen die Jeep Skills auch den bequemen Austausch in der Community.

Ein Jeep steht für Abenteuer und Freiheit, damit die elektrische Reichweite Deine Freiheit nicht einschränkt und die Suche nach einer Steckdose nicht zum unangenehmen Abenteuer wird, findest Du in beiden Modellen einen Benzintank mit 36,5 Liter vor. Reichweitenangst kommt somit keine auf.

Hast Du Dein Fahrzeug abgestellt und vergessen, den Ladevorgang auch zu starten, kannst Du dies mühelos mittels App vom Sofa aus tun. Neben dem Ladevorgang können via Smartphone und der App my uconnect auch zahlreiche Infos abgerufen werden. Wie weit könnte ich beispielsweise noch rein elektrisch fahren.

Fakt ist, ein Plug-in-Hybrid-Fahrer sollte jede externe Lademöglichkeit nutzen, die ihm geboten ist. Sei es an einer geeigneten Haushaltssteckdose oder an der easyWallbox von FCA mit dem serienmäßigen Mode-2-Kabel. Um das Fahrzeug an einer öffentlichen Ladestation anzuschließen, benötigst Du das optional erhältliche Mode-3-Kabel. Als Kunde einer dieser beiden 4xe-Modelle erhältst Du Zugang zu „My easy Charge“. Mit dieser „Plug & Play“-Lösung hast Du Zugriff auf mehr als 130.000 Ladestationen in 21 europäischen Ländern. Mit einer Ladeleistung von bis zu drei Kilowatt vergehen 3,5 Stunden.

Die „E-Control“-Funktion erlaubt Dir, die Startzeit sowie die Dauer des Batterieladevorgangs festzulegen, die günstigsten Stromtarife können entsprechend genutzt werden. Dieser Vorgang kann sowohl über den 8,4 Zoll großen Touchscreen im Fahrzeug, als auch über das Smartphone gesteuert werden. Darüber hinaus kannst Du die Klimaanlage vor Fahrtantritt einschalten.

Die Hochvoltbatterie wurde intelligent unter der Rücksitzbank und im Kardantunnel montiert, diese Lösung erhält nahezu das Kofferraumvolumen. Gegenüber der herkömmlichen angetriebenen Versionen musst Du kaum Einschränkungen hinnehmen. Beim Renegade sind es lediglich 20 Liter weniger, kommt dieser auf ein Fassungsvermögen von 351 Liter, bei vollständig umgelegter Rückbank sind es 1.297 Liter. Der Jeep Compass weiß 438 bis 1387 Liter bereitzustellen. Der doppelte Ladeboden garantiert erfreulicherweise auch bei den Teilzeitstromern zusätzliche Variabilität.

FCA unterzeichnete ein Abkommen mit den Unternehmen Enel X und ENGIE Gruppe. Die Partnerschaft dient zur Umsetzung neuer Lösungen im Bereich Elektromobilität und stellt Kunden innovative Ladetechnologien und Serviceleistungen bereit.

Passende Software-Lösungen unterstützen den Käufer und helfen bei der Konfiguration und Installation der Wallbox. Die Betreuung und Wartung für die Dauer des Besitzes von Fahrzeug und Ladestation wird ebenfalls von den Partnern übernommen.

Gemeinsam mit ENGIE entwickelte FCA die Easy Wallbox. Heimladestation muss nicht von einem Elektriker fest installiert werden und lässt sich ohne aufwändige Installation ans heimische Stromnetz anschließen. An eine dafür vorgesehene Schuko-Steckdose angeschlossen kann die Easy Wallbox mit bis zu 2,2 kW laden. Nach Verlegen einer entsprechenden Stromleitung sind mit derselben Easy Wallbox (Länderabhängig) Ladeströme von bis zu 7,4 kW realisierbar. Dies würde die Ladezeit auf etwa 100 Minuten verkürzen. Das intelligente Management der Wallbox koordiniert den Strombedarf mit anderen Verbrauchern im Haushalt.

Außerdem ermöglicht Dir die Kooperation, öffentliche Ladestationen kosteneffizient zu nutzen. Auf der anderen Seite wird die Initiative der drei Unternehmen die Gesamtbetriebskosten von Elektrofahrzeugen reduzieren.

Auf der Suche nach Lösungen für die Herausforderungen der Elektro-Mobilität setzt Fiat Chrysler Automobiles (FCA) auch auf Studenten. Deren Ideenreichtum ist gefragt, Optimierungen von Ladesystemen zu erarbeiten.

In Kooperation mit der Polytechnischen Hochschule in Turin stellte man sich der Frage: Wie können Batterien im Automobil noch leistungsfähiger werden und schneller aufgeladen werden? Wie können Elektro-Fahrzeuge ökonomisch und ökologisch nachhaltig produziert werden können?

Aus den fünf am Ende des Wettbewerbs vorgestellten Konzepten wählte die Jury, besetzt mit Experten und Ingenieuren von FCA, das Team InFusion als Sieger aus. Die Gewinner präsentierten eine Strategie, um Nutzern von E-Fahrzeugen das Management der individuellen Ladevorgänge zu erleichtern.

Jeep Renegade 4xe

Dies gilt auch für die App, wie ich bereits erwähnt habe. Vernetzt mit dem Infotainmentsystem von Uconnect und dem 8.4 Zoll Touchscreen kannst Du Dein Smartphone mühelos ins Fahrzeug integrieren. Die Nutzung von iPhones ist dabei ebenso gegeben, wie die von Android-Modellen.

Die Uconnect Box verfügt über eine integrierte SIM-Karte und stellt Dir My Assistant, My Car, My Remote, My Navigation und My eCharge bereit.

Das „My eCharge“-Paket wurde spezifisch für die 4xe-Modelle geschnürt und übernimmt Ladestation-Management. Der Dienst findet die nächstgelegene öffentliche Ladestation, prüft die Verfügbarkeit, startet den Ladevorgang und unterstützt Dich beim Bezahlvorgang. Zum Einrichten und Steuern privater Wallboxen kann My eCharge ebenfalls verwendet werden.

Mit den Servicepaketen My Wi-Fi, My Theft Assistance und My Fleet Manager kannst Du das Uconnect-Angebot gegen Aufpreis erweitern. Die entsprechenden Funktionen findest Du auf dem My Uconnect Webportal.

Jeep Compass 4xe

Mit der „GO 4xe LIVE“ App möchte Jeep Dich in die Welt der Elektrifizierung führen. Die vom FCA e-Mobility-Team entwickelte App kannst Du Dir kostenlos herunterladen. Der virtuelle Simulator informiert Dich über die neuen Jeep-4xe-Modelle und ermittelt Deine individuellen Fahrgewohnheiten. Beantwortet häufig gestellte Fragen und zeigt Öko-Boni und staatliche Fördermaßnahmen auf.

Die Fahrt kann im „Live“-Modus hinter dem Steuer simuliert werden, oder aus der Ferne. GO 4xe LIVE zeigt Dir am Ende der Fahrt die potenziellen finanziellen Einsparungen und die CO2-Emissionen im Vergleich zu einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor an.

Der Jeep Renegade kommt in der 190 PS Plug-in-Hybrid Version auf einen Preis von 37.236,97 Euro, vor Abzug der Umweltprämie. Durch die PHEV Prämie relativiert sich der Aufpreis gegenüber den herkömmlich angetriebenen Renegade Modellen. Dies gilt natürlich auch für den Compass. Dieser startet in der kleineren Ausführung bei 41.136,13 Euro und ist ebenfalls ausschließlich als Limited verfügbar.

Das Topmodell mit 240 PS Leistung ist in den Ausstattungslinien S und Trailhawk erhältlich. Diese beiden Versionen liegen mit jeweils 41.526,05 Euro für den Renegade bzw. 45.425,21 Euro für den Compass auf demselben Preisniveau. Während der Trailhawk die Abenteuerlustigen anspricht, legt der S auf Optik und Lifestyle Wert und wird voraussichtlich die Rolle des Volumenmodells einnehmen.

Das Jeep Sorglos-Paket inklusive acht Jahre Garantie auf die Batterie wissen alle Plug-in-Hybride zu bieten.

Ob Renegade oder Compass, Jeep setzt mit der Aufprallvermeidung Forward Collision Warning-Plus, der elektronischem Überschlagsvermeidung, der Kollisionswarnung, dem aktiven Spurhalteassistent, dem Totwinkel-Assistent und der hinteren Querbewegungserkennung wie auch der Verkehrszeichenerkennung auf moderne Fahrassistenzsysteme die je nach Ausstattung serienmäßig oder gegen Aufpreis an Bord sind. Die Rückfahrkamera, Anhängerstabilisierung und die automatische Abstandsregelung sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen und in den beiden Topversionen serienmäßig enthalten.

Stand: Oktober 2020; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog; Innenraumfotos: Jeep

3 Gedanken zu “Jeep Renegade und Compass 4xe Plug-in-Hybrid

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