VW ID.3 Facelift im Test

Im Herbst 2019 präsentiert Volkswagen auf der IAA – damals noch in Frankfurt ansässig – ihr erstes rein elektrisches Serienfahrzeug, den VW ID.3. Ein Jahr später geht das Modell in den Verkauf. Basierend auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten MEB legt das kompakte Elektroauto den Grundstein für die VW ID.Familie. Die mittlerweile um den ID.4 (2021), ID.5 (2022) und ID.7 (rollt im Sommer 2024 in den Handel) ergänzt wurde. Seit Herbst 2023 rollt die zweite Generation des VW ID.3 vom Band. Mit dem Upgrade hält die neueste Software, Komfortmerkmale und Assistenzsysteme Einzug. Optimierungen am Exterieur- und Interieur-Design sowie neue Außenfarben kennzeichnen den überarbeiteten VW ID.3. Die tierfreien Materialien im Innenraum unterstreichen den Nachhaltigkeitsgedanken. Vor wenigen Tagen stellen die Wolfsburger mit den GTX-Versionen die Topmodelle der Baureihe vor. Schicken die Wolfsburger den VW ID.3 GTX mit 286 PS und den ID.3 GTX Performance mit 326 PS ins Rennen.

Mit einer Außenlänge von 4,26 Meter, 1,81 Meter breit und 1,56 Meter hoch weicht er nur geringfügig von den Maßen des VW Golf 8 ab. Womit der ID.3 die vollelektrische Variante des Wolfsburger Kompaktmodells einnimmt. Im Konzern stellt sich der VW ID.3 dem Cupra Born. Das Schwestermodell aus Spanien wirkt bereits rein optisch deutlich sportlicher. Ob dieser Eindruck über die Optik hinaus bestehen bleibt, erfahren Interessenten in meinem ausführlichen Fahrbericht des Cupra Born.

Volkswagen spricht gerne von der zweiten Generation, die gänzlich einem Facelift entspricht. Und so handelt es sich unverkennbar um den ID.3, dessen Modellpflege im Detail neue Akzente setzt. Mit optimierten Kühlluft-Öffnungen, großen lackierten Flächen – darunter die Motorhaube – und den neuen Stoßfängern erkennen wir im Vergleich Unterschiede. Die schwarze Leiste unter der Windschutzscheibe wurde wegrationalisiert und schafft eine gestrecktere Optik.

Am Heck springen die neu gestalteten Heckleuchten ins Auge, die auf Wunsch über das dynamische Blinklicht verfügen. Der Lichtverlauf baut sich von innen nach außen auf. Zweigeteilt in der Gestaltung, leuchtet nun auch der Part der Rücklichter, die in die Kofferraumklappe reichen. Die 3D-LED-Rückleuchten zählen zu den weiteren Neuerungen im Modell. Bei Fahrzeugen, die mit den optionalen LED-Matrix-Scheinwerfern vorn ausgerüstet sind, laufen in den Rückleuchten zusätzlich zur Begrüßung und Verabschiedung dynamische Animationen ab.

Serienmäßig erhält das kompakte Elektroauto groß dimensionierte LED-Scheinwerfer inklusive Fernlichtassistent. Im Bereich Licht, sticht VW insbesondere mit den innovativen IQ.LIGHT LED-Matrix-Scheinwerfer hervor. Wer den Aufpreis investiert erhält 18 LED-Einheiten pro Scheinwerfermodul, von denen sich je elf einzeln abschalten und dimmen lassen. Das beleuchtete Lichtband verbindet bei angeschaltetem Licht die Scheinwerfer miteinander, einzig das Volkswagen Logo unterbricht den Verlauf.

In Verbindung mit dem erhältlichen Zugangssystem Keyless Access gibt es ein spezielles Begrüßungsszenarios, bestehend aus einer Lichtbewegung der Scheinwerfer und einer Projektion von den Außenspiegeln auf den Boden.

Im Rahmen des Exterieur Pakets erhalten Kunden die LED-Matrix-Scheinwerfer mit automatischer Fahrlichtschaltung, Schlechtwetterlicht und Begrüßungsfunktion. Inklusive dem Dynamischen Fernlichtassistent „Dynamic Light Assist“, der beleuchteten Leiste zwischen den Scheinwerfern, LED-Rückleuchten mit dynamischer Blinkleuchte und hinten abgedunkelten Seitenscheiben sowie Heckscheibe.

Mit dem Exterieur Paket „Plus“ packt VW eine große Glasfläche oben drauf, die sich fast über die gesamte Dachbreite erstreckt. Über das Panoramaglasdach hinaus, enthält das Plus-Paket eine Progressivlenkung, die Adaptive Fahrwerksregelung DCC inklusive Fahrprofilauswahl und die Dämpfung vorne und hinten.

Optimierte und vergrößerte Lufteinlässe in der Front dienen der verbesserten Aerodynamik und tragen zu einem dynamischeren Auftritt bei. Zu den weiteren Aerodynamik-Lösungen im Detail zählt die elektrische Kühlerjalousie und die neuen Felgen mit flächiger Ausführung. Zieht der Pro S die Blicke mit seinen 19-Zoll-Leichtmetallrädern „Wellington“ auf sich, weiß VW den Auftritt mit den 20-Zoll-Leichtmetallrädern „Sany“ sogar noch zu toppen. Meinem Testwagen stehen diese Ausführungen optional zur Wahl, serienmäßig muss sich das Modell Pro mit Stahlfelgen in einer 18-Zoll-Ausführung begnügen.

Während der Farbton Dark Olivine Green mit seinem Perlgoldeffekt zu den Neuheiten zählt, erstrahlt mein Testwagen in Costa Azul Metallic. Das Dach steht in schwarz lackiert in starkem Kontrast. Die Dachzierleiste fügt sich in Silber matt gelungen ein.

Nicht nur Vegetarier und Veganer sollten an der tierfreien Innenraumgestaltung Gefallen finden. Entscheidet sich Volkswagen für Türverkleidungen und Sitzbezüge aus dem Microfasermaterial Artvelours Eco. Weitere recycelte Materialien finden sich am Dachhimmel und den Fußmatten, die aus Polyethersulfon stammen. Hierbei handelt es sich um einen Kunststoff aus wiederverwerteten PET-Flaschen.

Mit Fokus auf das Tierwohl und die Nachhaltigkeit, muss man aber keineswegs Abstriche in Anmutung und Verarbeitung eingehen. Im Vergleich zum Vorgänger, gelingt es Volkswagen die Schwächen in diesen Punkten auszumerzen. Verbaut VW nun bewusst weicher unterschäumte Oberflächen, die den haptischen Eindruck steigern.

In unterschiedliche Szenen setzen, lässt sich das Cockpit mit dem Ambientelicht. An der Armaturentafel, in den Türen und im Fußraum lässt sich das Licht in vielen Farben konfigurieren. Serienmäßig kann man zwischen zehn Farbtönen wählen, optional stehen sogar 30 zur Auswahl.

Der erweiterte Umfang ist Teil des Assistenzpaket Plus. Das darin enthaltene ID. Light umfasst ein durchgehendes Lichtband unterhalb der Windschutzscheibe. Über dieses realisiert VW Lichteffekte, die an verschiedene Sicherheitssysteme gekoppelt sind. Von der Gefahrenwarnung bis in zu Hinweisen des Eco-Assistenten.

Bei all dem Licht frage ich mich jedoch, warum VW ausgerechnet die Klimabedieneinheit unter dem Touchscreen ausspart. Kann man nun von der Ausführung halten was man will, so stößt mir die unbeleuchtete Einheit in jedem Fall auf.

Im Innenraum finden sich zwei frei stehende Displays. Erstreckt sich hinter dem Lenkrad das sogenannte Fahrer-Display mit 5,3 Zoll. Dies entspricht einer Bildschirmdiagonale von 13,4 Zentimeter. Über die Touchflächen auf dem Multifunktionslenkrad nehme ich den Zugriff und die Konfiguration der dortigen Anzeigen vor.

In der Mitte der Armaturen findet sich im neuen VW ID.3 in allen Ausführungen ein Touchscreen mit einer Bildschirmdiagonale von 30,5 Zentimeter, sprich 12 Zoll. Mit Blick auf das Vorgängermodell, verzeichnet der aktuelle VW ID.3 dort übersichtlichere Menüstrukturen, verlangt aber weiterhin eine Eingewöhnung. Alternativ reagiert das Modell schneller auf natürliche Sprachbefehle. Die lernfähige Sprachsteuerung lässt sich mit den Worten „Hallo ID.“ aktivieren. Von den Touchflächen im Multifunktionslenkrad ist nicht jedermann Fan, mir persönlich stoßen sie nach kurzer Zeit nicht mehr auf.

Das Augmented-Reality-Head-up-Display geht weit über die Anzeige von der Fahrgeschwindigkeit hinaus. Als Teil der optionalen Interieur Pakete projiziert das Augmented-Reality-Head-up-Display diverse Informationen direkt ins Blickfeld der Windschutzscheibe. In Verbindung mit der optionalen Navigation leiten virtuelle Richtungspfeile auf der Fahrbahn den Weg. Wer über den Travel Assist verfügt, erhält zudem die Anzeige des assistierten Spurwechsels sowie neue Symbole. Zu diesen zählen nahende Kreisverkehre, Distanzangaben zum Fahrtziel und der Ladezustand der Batterie.

Der e-Routenplaner befindet sich ebenfalls auf einem weiter verbesserten Stand. Ladestopps werden auf längeren Strecken eingeplant, mit Blick auf die kürzestes Reisezeit. Der VW ID.3 bezieht bei der Planung den Ladezustand der Batterie, die aktuelle Verkehrslage sowie die Prognosen ein. Darüber hinaus berücksichtigt das System die Leistung der Ladesäulen. Abhängig davon kann es durchaus sein, der VW ID.3 plant zwei kurze Stopps mit hoher Leistung anstelle eines einzigen Ladevorgangs mit niedriger Leistung ein.

Gekoppelt an die We Connect ID. App lassen sich Ziele bequem ins Fahrzeug übertragen. Die Applikation kann kostenlos gedownloaded werden und stellt die ideale Vernetzung mit dem Auto dar. Die serienmäßige Funktion App Connect erlaubt die Einbettung des Smartphones über Android Auto, Apple CarPlay und MirrorLink.

Mit dem Infotainment-Paket an Bord, erweitert VW das Angebot um die Navigationsfunktion und die Services von We Connect Plus. Online-Verkehrsinformationen, Online-Kartenupdate und Service Ladestationen inbegriffen. Via We Connect ID. App kann man das Laden und die elektrische Standklimatisierung aus der Ferne steuern. Der Akkustand und die aktuelle Reichweite lässt sich ebenfalls von unterwegs abfragen, wenn man sich nicht in seinem Fahrzeug befindet.

Die Funktionen smarte Klimatisierung, Navigation sowie Assistenzsysteme lassen in ihrem Umfang an Möglichkeiten stets um Neuerungen erweitern. Sofern man als VW Connect oder We Connect Kunde über die Software 3.1 oder höher verfügt, kann man die neuen Funktionen zu jederzeit upgraden. Dies ist einfach vom Auto aus möglich, im Volkswagen Connect Shop die neuen Funktionen aussuchen, ausprobieren und ganz nach bedarf flexibel buchen.

Anfang des Jahres präsentiert VW auf der Elektronik-Fachmesse CES 2024 den im Sprachassistenten IDA integrierten Chatbot. Den auf künstlicher Intelligenz basierenden Chatbot „ChatGPT“ läutet die nächste Stufe ein und steht künftig allen Volkswagen Modellen zur Seite, die über IDA verfügen. Man kann auf die ständig wachsende Datenbank der Künstlichen Intelligenz zugreifen und sich während der Fahrt recherchierte Inhalte vorlesen lassen sowie in natürlicher Sprache mit dem Auto interagieren.

Ab dem zweiten Quartal 2024 in vielen Modellen serienmäßig angeboten, lässt sich der neue Chatbot in Verbindung mit der neuesten Infotainmentgeneration integrieren. Neben den elektrifizierten Modellen ID.4, ID.5 und ID.7 sowie den im Test beleuchteten VW ID.3 steht diese Möglichkeit auch den Baureihen Tiguan und neuer Passat sowie im neuen Golf zur Verfügung. Im Rahmen der Over-the-Air oder Werkstatt Updates halten Kunden ihr Fahrzeug stetig auf dem neuesten Stand. VW Informiert Kunden, wenn ein Update in der Werkstatt durchgeführt werden kann.

Die auf Wunsch verbauten Sitze lassen sich elektrisch verstellen und verfügen über eine Massagefunktion.

VW verfolgt mit dem Modularen E-Antriebsbaukasten ein platzsparendes Konzept und bietet ein überraschend üppiges Platzangebot. Der Radstand von 2,77 Metern bietet Großgewachsenen in beiden Sitzreihen ein tolles Raumgefühl.

Der Kofferaum des VW ID.3 misst unverändert 385 Liter. Der Stauraum lässt sich durch einfaches Umlegen der Rücksitzlehnen vergrößern. Bei dachhoher Beladung gibt das technische Datenblatt bis zu 1.267 Liter an. Die Möglichkeit auf einen Dachgepäckträger auszuweichen gibt es allerdings nicht. Im Inneren schafft der flexible Kofferraumboden aber Variabilität. Das sich der Kofferraum ausschließlich per Hand öffnen und schließen lässt ist zu verschmerzen, aber auch nicht gegen Aufpreis zu ändern. Die Heckklappe schwingt schön weit auf. Mit 77 Zentimeter liegt die Ladekante allerdings etwas hoch. Den Bereich unter der Fronthaube nutzt VW nicht – wie manch anderer Hersteller – als zusätzlichen Stauraum.

Der Elektromotor des ID.3 leistet unverändert 150 kW / 204 PS und ist weiterhin mit zwei verschiedenen Batteriegrößen erhältlich: 58 und 77 kWh.

Der Elektromotor leitet das Drehmoment von 310 Newtonmeter auf ein zweistufiges 1-Gang-Getriebe inklusive Differenzial. Den Wagen manuell über den Motorstartknopf zu starten, ist nicht von Nöten. Bremspedal betätigen, Gang einlegen und los geht es. Den Standard-Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert das Elektroauto in 7,3 Sekunden. Gegenüber dem Pro S mit größerer Batterie macht der Testwagen VW ID.3 Pro 0,6 Sekunden gut. Beide Modelle erzielen bei Tempo 160 ihre Höchstgeschwindigkeit. Überholmanöver auf der Landstraße erledigt das Modell mühelos. Nichts desto trotz, lassen über 200 Pferdestärken ein agileres Fahrverhalten vermuten. Mit über 1,8 Tonnen ist der VW ID.3 allerdings nicht leicht. Das Gewicht macht sich letztlich bemerkbar. Angenehm spritzig ist das Fahrverhalten dennoch, gerade unten rum. Die Autobahn ist und bleibt einfach nicht sein bevorzugtes Terrain. Beim Abstellen muss man übrigens die Bremse betätigen, die Fahrstufe P auswählen und kann aussteigen.

Leider lässt der VW ID.3 bei der Fahrt die One-Pedal-Drive-Funktion vermissen. Zwar fährt der VW vorausschauend und verzögert vor Kreuzungen, bei Tempolimits oder bei Gefälle, doch nehme ich den Fuß vom Gas, verzögert das Modell für ein E-Auto nur wenig. Wechsel ich in den „B“-Modus bremst der ID.3 zwar stärker, aber in meinen Augen zu wenig und schon gar nicht bis zum Stillstand. Für ein Elektrofahrzeug muss ich die Bremse ungewohnt oft und stark bemühen. Der Eco Assistent regelt selbstständig, ob das Auto segelt und rekuperiert.

Volkswagen verspricht bei meinem Testwagen mit 58 kWh Netto-Batterieenergieinhalt Reichweiten von bis zu 426 Kilometer. Das ich diese bei winterlichen Temperaturen nicht erreichen konnte, war klar.

Wer Reichweiten von 400 Kilometer realisieren möchte, ist gezwungen den Pro S zu bestellen. Den ID.3 Pro S notiert Volkswagen mit einer Reichweite von bis zu 546 Kilometer nach WLTP. Der Hersteller gibt für den VW ID.3 Pro einen Stromverbrauch von 16 bis 15,3 kWh auf 100 Kilometer an.

Lediglich in der Stadt mit 16 kWh unterwegs, erreiche ich im Mix einen Stromverbrauch von 19 kWh auf 100 km. Kommt dann noch die Autobahn dazu, werden es rasch über 21 ½ kWh. Bei angenehmen Plusgraden sollten 330 Kilometer realisierbar sein. Doch kommen im Winter die elektrischen Verbraucher zum Einsatz, von der Klimatisierung, der Sitzheizung bis hin zur Lenkradheizung geht es rasch nach unten. Da sollte man eher mit 200 bis 250 Kilometer kalkulieren. Zwar verfügt das Fahrzeug serienmäßig über eine Wärmepumpe, doch die möglichen Reichweiten bei winterlichen Temperaturen zählen zu den Schwachstellen des VW ID.3 mit kleiner Batterie.

We Charge hält verschiedene Ladelösungen parat. Unterwegs oder auf langen Strecken bietet es sich an, an einer Schnellladestation den ID.3 Pro bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW innerhalb von 35 Minuten von fünf auf 80 Prozent zu laden. Dem Pro S mit größerer Batterie gelingt dies dank 170 kW sogar in einer halben Stunde. An der Wallbox unterwegs oder zuhause ist bei meinem Testwagen eine Ladedauer von 7 ½ Stunden bei 11 kW für eine volle Ladung einzuplanen.

Kunden können bei dem VW Angebot aus maßgeschneiderten Tarife auswählen und über die We Charge Ladekarte oder die Volkswagen We Connect ID. App auf dem Smartphone den Ladevorgang starten. Über Plug & Charge autorisiert sich das Auto an der Ladesäule sogar selbst und startet den Ladevorgang automatisch.

Die flach im Fahrzeugboden verbaute Lithium-Ionen-Batterie verleiht dem Kompaktmodell einen tiefen Schwerpunkt. Die ausgeglichene Verteilung sorgt für eine satte Straßenlage. Dem dynamischen Anspruch möchte der VW ID.3 im aktivierten Sport-Modus noch besser gerecht werden. Alternativ bietet die Fahrprofilauswahl die Programme Eco und Comfort. Die sowohl die Lenkung, Bremse als auch den E-Antrieb beeinflussen. Diese Komponenten sowie die elektrisch verstellbare Dämpfung lassen sich zudem individuell an die Kundenwünsche anpassen. Die adaptive Fahrwerksregelung DCC ist Teil des Exterieur Paket Plus.

Im Test meistert das kompakte Elektroauto Unebenheiten souverän. Das Fahrwerk schluckt Straßenschäden ohne Mühen und bietet einen guten Komfortanspruch. Und auch wenn die Akkuleistung nicht für längere Autobahnpassagen spricht, lädt das Fahrwerk dazu ein.

Unverändert mit Heckantrieb versehen erweist sich das Kompaktmodell mit einem Wendekreis von 10,3 Metern in der Stadt als wunderbar wendig. Hierzu passt die Auslegung der Servolenkung und die Kapazitäten der Batterie.

Elektroautos können mit den fehlenden Verbrennergeräuschen punkten, müssen sich jedoch weitaus mehr im Bereich der Außengeräusche beweisen. Und dies gelingt dem VW ID.3 auf höchstem Niveau. Diese Geräuschkulisse bewegt sich auf Oberklasseniveau.

39.995 Euro veranschlagt Volkswagen mindestens für meinen Testwagen ID.3 Pro mit der Batteriekapazität von 58 kW. Die Verbesserungen zum Vorgängermodell gehen mit einer Preiserhöhung einher und das es beim Basispreis nicht bleibt, zeigt ein Blick in die Preisliste.

Die Volkswagen Umweltprämie bringt zumindest bis Ende Juni 2024 einen Preisnachlass von 3.570 Euro mit sich. Hiervon profitieren Privatpersonen sowie Selbstständige und Gewerbetreibende. Ob bei Kauf oder Leasing, die Umweltprämie zieht Volkswagen bei Kauf- oder Leasingabschluss aller ID.Modelle ab.

Im Preis enthalten, verfügt der VW ID.3 „Pro“ über Stahlräder 7,5 J x 18, Sowie LED-Scheinwerfer mit automatischer Fahrlichtschaltung, elektrisch einstell-, anklapp- und beheizbare Außenspiegel mit Beifahrerspiegelabsenkung. Der automatisch abblendendbare Innenspiegel, 2 USB-C-Schnittstellen vorn und 2 USB-C-Ladebuchsen an der Mittelkonsole hinten mit einer Ladeleistung bis zu 45 W runden die serienmäßige Ausstattung ab. In Bezug auf das Exterieur erhalten der Pro und der Pro S eine Dachleiste sowie den Lufteinlass und Schweller in Kontrastfarben.

Das Multifunktionslenkrad in Ledernachbildung, mit Touch-Bedienung halten Kunden ebenfalls bei beiden Ausführungen fest im Griff. Während sie im Pro S auf den serienmäßigen ergoActive-Vordersitzen Platz nehmen. Mit elektrischer Einstellung, Memory-Funktion und verschiebbarer Oberschenkelauflage.

Den VW ID.3 Pro S mit dem 77 kWh-Akku erhalten Interessenten zu einem Aufpreis von 7.600 Euro. Für 47.595 Euro bekommt das Elektroauto die Leichtmetallräder „Wellington“ 7,5 J x 19 in Anthrazit mit glanzgedrehter Oberfläche aufgezogen.

Dank der ID. Software kann die Ladefunktion Plug & Charge und praktische Anwendungen auch nach dem Kauf hinzugebucht werden. Als Teil des Upgrades können Kunden ausstattungsabhängig zum Beispiel die Navigation für das Radio „Ready 2 Discover“ oder „Ready 2 Discover Max“ freischalten. Zu den weiteren Upgradefähigen Funktionen zählen die Ambientebeleuchtung, die Klimaanlage oder Automatische Distanzregelung ACC. Ein Überblick über das gesamte Angebot erhalten Kunden im In-Car Shop und Webshop.

Im Volkswagen Zubehör Katalog finden sich zudem Fahrradträger, Kofferraumwendematten und Kindersitze für das Fahrzeug. Für die Nutzer des Fahrzeugs hat VW funktionalen Accessoires, darunter einen Rucksack und Regenschirm, oder Kleidungsstücke im Angebot.

Die in meinem Fahrzeug gegen Aufpreis verbaute Automatische Distanzregelung ACC hilft, die von mir favorisierte Geschwindigkeit und einen voreingestellten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten. Das System agiert vorausschauend und verfügt zudem über eine Kurvenassistenz. ACC reagiert somit nicht nur auf die geltenden Tempolimits, das System reagiert obendrein auf den den Straßenverlauf und passt die Fahrvergeschwindigkeit unter anderem vor Kurven und Kreisverkehren an.

Während dieses Extra für 320 Euro zu haben ist, schlägt das Assistenzpaket mit 1.255 Euro zu buche. Dieses umfasst das Proaktive Insassenschutzsystem in Verbindung mit dem Front Assist sowie die Rückfahrkamera „Rear View“. Das ebenfalls im Assistenzpaket enthaltene Proaktive Insassenschutzsystem schließt bei einem bevorstehenden Unfall die Fenster und strafft die Gurte. Die Diebstahlwarnanlage mit Innenraumüberwachung, das schlüsselloses Schließ- und Startsystem „Keyless Access“ mit Safe-Sicherung und beleuchtete Türgriffmulden bauen den Umfang des Pakets weiter aus. Abgerundet vom Parkassistenten „Park Assist Plus“ inklusive Einparkhilfe.

Dieser weist einen darauf hin, wenn man eine passende Parklücke passiert. Sucht der Park Assist Plus bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h nach geeigneten Längsparklücken. Bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h erkennt das Fahrzeug auch Querparklücken.

Stimmt der Fahrer der gefundenen Parklücke zu, startet das System auch schon den Parkvorgang. Über das Parkmanöver hinaus, kann das Fahrzeug auch wieder ausparken, Längsparklücken vorausgesetzt. Möchte man es als fahrende Person doch selbst übernehmen und merkt, es will doch nicht so recht gelingen, kein Problem, der Park Assist Plus übernimmt bei Bedarf.

Der neue Park Assist Plus mit Memory-Funktion kann darüber hinaus bis zu fünf individuelle Parkmanöver erlernen. Unterhalb von 40 km/h merkt sich das System die Parklücke und den in Verbindung stehenden Fahrtweg von bis zu 50 Metern. Einmal das Modell selbstständig in die Garage manövriert oder im Carport abgestellt und den Parkvorgang speichern. Nun kann der VW ID.3 das gelernte Parkmanöver selbstständig wiederholen. Als Person hinter dem Lenkrad muss man natürlich den Vorgang überwachen und jederzeit eingreifen können, sollte dies erforderlich sein.

Der optionale „Travel Assist“ greift in der zweiten Generation VW ID.3 auf Schwarmdaten zu. Assistiertes Fahren realisiert Volkswagen durch die Kombination der Geschwindigkeits- und Abstandsregelung „ACC“ sowie dem Spurhalteassistenten „Lane Assist“. Miteinander vernetzt, unterstützt der Travel Assist wenn gewünscht aktiv beim Spurwechsel. Im digitalen Cockpit erhält der Fahrer ab Geschwindigkeiten von 90 Stundenkilometer den Hinweis zu einem möglichen automatisierten Spurwechsel. Nun den Blinker betätigen und der VW ID.3 führt eigenständig den Spurwechsel durch. Mit der Car2X-Kommunikation bindet VW die Navigationsdaten und Verkehrszeichenerkennung ein und bezieht Daten von kompatiblen Fahrzeugen der Volkswagen Modelle und Signale der Infrastruktur im Umkreis von bis zu 800 Metern ein. Nutzer erhalten Warnungen vor Gefahrenstellen, Unfallsituationen und stehendem Verkehr.

Stand: April 2024; Test und Fotos: Lexi Lind

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