Volvo S60 Cross Country D4 AWD

Die Cross Country Modelle blicken bei Volvo nun auf eine 20jährige Geschichte zurück und zählen unbestritten zu den verkaufsstarken Modellen. So verwundert es nicht, dass die Schweden die raubeinigeren Versionen von der Kompaktklasse V40 angefangen bis hin zum neuesten Premium-Kombi V90 anbieten. Nicht fehlen darf in diesem Angebot natürlich die erfolgreiche 60er Familie. Und während der schwedische Automobilhersteller nicht nur eine Kombivariante wie beispielsweise Audi und Opel anbietet, bringt Volvo mit dem S60 Cross Country auch erstmals eine Limousine dieser Art auf die Straße. Diese Einzigartigkeit trifft hierzulande aber dennoch auf wenig Anklang, verkaufen sich Limousinen in Deutschland schon längst nicht mehr in großen Stückzahlen. Wer jedoch den zusätzlichen Platz nicht benötigt, sich vom gängigen Bild auf unseren Straßen abheben und den Abenteurer in sich entdecken möchte, findet in der Crossover-Limousine von Volvo zweifelsohne den richtigen Weggefährten.

Die Cross Country Limousine setzt mit einer um 65 Millimeter höheren Bodenfreiheit auf überraschende Offroad-Qualitäten, die auch optisch zum Tragen kommen.

Hebt sich der S60 CC durch den Unterfahrschutz rundum wie auch den mattschwarzen Radhausverbreiterungen sowie den Einsätzen am unteren Lufteinlass und der Frontzierleiste oder aber den Mattsilber-Einsätzen an Front und Heck, den integrierten Seitenschutzleisten, dem speziellen Wabenmuster am Kühlergrill, dem großen Cross Country Schriftzug im dunkelgrauen Teil der Heckschürze und den in glänzendem Schwarz ausgeführten Fensterrahmen und Außenspiegelgehäuse deutlich von der zivilen Mittelklasse-Limousine ab.

Ein eigenständiger Auftritt ist der Limousine somit sicher, was jedoch die Seitenansicht anbelangt ist dieser durchaus auch etwas eigenwillig. Wird die ohnehin keilförmige Silhouette der Limousine S60 in der Cross Country Variante noch deutlicher betont.

Doch neben den gewonnenen Offroad-Qualitäten ergibt sich aus der höher gelegten Karosserie auch ein leichterer Ein- und Ausstieg, eine erhöhte Sitzposition und ein besserer Überblick. Für Interessenten die endscheidenden Kaufargumente, wollen diese nicht zwingend ein SUV erwerben um in den Genuss dieser Vorteile zu kommen.

Auf das hochwertige Interieur mit feinstem Leder, Echtholz-Einlagen und schicken Dekorelementen und dessen Design-Konzept nehmen die Cross-Over-Modelle erfreulicherweise nur bedingt Einfluss, setzen diese einzig farblich mit den speziell darauf abgestimmten Farbthemen „Anthrazit“, „Creme Beige“ oder „Cognac Braun“ in Verbindung mit jeweils hellbraunen Kontrastnähten auf den gewissen Naturcharakter.

Diese Eigenschaft wird mit der sogenannten CleanZone Technik sogar noch weiter hervorgehoben. Filtert das preisgekrönte CleanZone Luftreinigungssystem inklusive Aktivkohle-/Pollenfilter die einströmende Außenluft, beseitigt schädliche Abgase und sorgt für reinste Luft auch im Innenraum. Darüber hinaus wird das Cockpit bereits bei Entriegelung des Fahrzeugs automatisch vorbelüftet.

Ob als Crossover-Modell oder in der klassischen Limousinen-Ausführung, der Volvo S60 kommt stets auf eine Ladekapazität von 380 Liter, diese kann durch einfaches Umlegen der Rücksitzlehnen aber erweitert werden.

65 Millimeter höher als das Basismodell, kommt der Cross Country auf eine Bodenfreiheit von 201 Millimeter, ein durchaus überraschender Wert der auch weit mehr als nur Fahrten auf Feldwegen ermöglicht. Zudem unser Modell auch über einen Allrad-Antrieb verfügt und somit zusätzliches Offroad-Potential mit sich bringt.

Das AWD-System inklusive elektronischer Haldex-Kupplung verteilt die Kraft bedarfsabhängig variabel zwischen den Achsen. Um den Spritverbrauch jedoch möglichst gering zu halten, gibt der D4 AWD die Motorleistung in der Regel bis zu 95 Prozent an die Vorderräder ab und leitet diese nur abhängig von der Situation stufenlos bis zu 65 Prozent an die Hinterachse. Die Allradvariante ist darüber hinaus mit einer Bergabfahrhilfe ausgestattet, eine Berganfahrhilfe gehört wiederum bei allen Versionen zum serienmäßigen Umfang.

Wer auch Fahrten mit einem Hänger oder Wohnwagen in Erwägung zieht, wird sich über den in der ESC-Fahrdynamikregelung enthaltenen Trailer Stability Assist (TSA) freuen. Hier wird das Fahrzeug im Hängerbetrieb nun durch das Abbremsen eines oder mehrerer Räder sowie der Reduzierung des Drehmoments entsprechend stabilisiert und die Sicherheit somit erhöht.

Das Cross Country Modell setzt zwar auf eine gehörige Portion Abenteuerlust, vernachlässigt aber dennoch zu keiner Zeit den an Volvo gerichteten Komfortanspruch.

Was die Sportlichkeit anbelangt, fällt im direkten Vergleich natürlich die höher gelegte Karosserie ins Gewicht, aber dennoch gelingt auch hier der rasante Kurvenritt spielerisch, souverän und sicher. Die im D4 AWD serienmäßig verbaute elektro-hydraulische Servolenkung macht das Handling letztlich perfekt.

Wer sich für die Allradvariante entschieden hat, muss gar nicht groß überlegen welchen Motor er wählt, stehen dem Interessenten lediglich der Benziner T5 und der von mir gefahrene Diesel zur Wahl.

Im Gesamten hat Volvo aber die Auswahlmöglichkeiten bei der Cross Country Limousine deutlich erweitert. Beschränkte sich die Auswahl zunächst auf den frontangetriebenen 140 kW / 190 PS starken D4 Dieselmotor, der wahlweise eben auch mit Allradantrieb erhältlich ist, bauen die Schweden das Antriebsportfolio zum neuen Modelljahr um den 180 kW / 245 PS starken T5 AWD und den D3 Dieselmotor mit 110 kW / 150 PS aus.

Doch komme ich zurück zu meinem Testfahrzeug.

Im Gegensatz zum frontangetriebenen Vierzylinder setzt Volvo beim D4 AWD noch einen Fünfzylinder-Diesel ein. Zwar mobilisieren beide Versionen 190 Pferdestärken, doch der Allradler kann ein Drehmomentplus von 20 Newtonmetern verzeichnen und kommt auf maximal 420 Nm.

Nichts desto trotz muss sich der Fünfzylinder in der Beschleunigung mit 8,8 Sekunden der 2WD-Variante geschlagen geben, schafft dieser den Spurt von null auf Tempo 100 letztlich 1,1 Sekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden Modellen wiederum bei 210 km/h erreicht.

Während der D4 mit einem Sechsgang Handschalter ausgestattet und optional mit einer Geartronic Achtgang-Automatik erhältlich ist, übernimmt im Allradmodell von vorne herein eine Geartronic Sechsgang-Automatik die Schaltarbeit.

Ein Start-Stopp-System und eine Bremsenergie-Rückgewinnung zählen stets bei allen Versionen zum serienmäßigen Umfang.

Die Hersteller-Verbrauchsangabe von 5,7 Liter entspricht rein mit Blick auf meine Testfahrten durchaus einem realisierbaren Wert, der wiederum einem CO2-Ausstoß von 149 g/km entspricht.

Was die Sicherheit anbelangt, schreibt Volvo diese bei all ihren Fahrzeugen groß. Und so ist auch dieser Schwede serienmäßig mit dem City Safety System ausgestattet – das Auffahrunfälle im Geschwindigkeitsbereich bis 50 km/h verhindert oder aber zumindest abschwächt.

Wenn auch in der Liste der Extras zu finden, so hat der skandinavische Automobilhersteller aber noch zahlreiche weitere Assistenten im Angebot. Sei es der Notbremsassistent mit automatischer Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung oder die ebenfalls im optionalen Fahrerassistenz-Paket enthaltenen Features, wie das aktive Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem mit Stau-Assistent und Distanzwarner, der Bremsassistent Pro, der Müdigkeits- sowie Spurverlassenswarner, das radarbasierte Blind Spot Information System (BLIS) zur Überwachung des toten Winkels oder der intelligente Fernlicht-Assistent, der Cross Traffic Alert sowie die Verkehrszeichen-Erkennung.

Darüber hinaus bietet der Premium-Hersteller mit dem ebenfalls aufpreispflichtigen Kommunikationssystem Volvo on Call (VOC) im Falle eines Unfalls oder einer Panne rasche und zuverlässige Hilfe und das rund um die Uhr und erweitert dieses Angebot künftig um zusätzliche Annehmlichkeiten.

So kannst Du die entsprechenden VOC Funktionen ab sofort direkt vom Handgelenk aus nutzen und die vielseitige Smartphone-App nun auch mit sogenannten Wearables wie der Apple Watch und Android Wear verbinden. So lässt sich das Fahrzeug nicht nur orten oder auch aus der Entfernung auf- bzw. zusperren. Die Weiterentwicklung des Systems bringt außerdem eine verbesserte Send-to-Car-Funktion mit sich, vom heimischen PC vorkonfigurierte Routen lassen sich nun noch einfacher ins Fahrzeug schicken.

Des weiteren können mit einer herkömmlichen SIM-Karte und einem bereits enthaltenen Datenmodem die verschiedenen Internet-Funktionen des Sensus Connect Infotainment-Systems inklusive 7-Zoll-Farbbildschirm genutzt oder sogar ein mobiler WLAN-Hotspot eingerichtet werden.

Zunächst hatten die Schweden den Volvo S60 Cross Country ausschließlich in der Top-Ausstattung Summum im Angebot. Doch zum neuen Modelljahr 2017 erweitern die Verantwortlichen dieses um die Ausstattungslinie Momentum und senken somit den Einstiegspreis, verwöhnen den Kunden aber dennoch mit einer Vielzahl attraktiver Komfortfeatures.

Kann selbst diese Variante eine Klimaautomatik, das CleanZone Luftqualitätssystem mit Aktivkohlefilter und automatischer Umluftschaltung, das Audio-Paket High Performance Sound mit Radio-CD-Kombination, eine Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung, ein Multifunktions-Lederlenkrad, ein Licht- und Regensensor, eine Einparkhilfe hinten und so einiges mehr unter den serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen aufführen.

Last but not least stehen dem Kunden außerdem attraktive Ausstattungspakete zur Wahl, die gegenüber den Einzeloptionen deutliche Preisvorteile bieten.

Resultierend aus dem erweiterten Ausstattungs- und Motorenangebot erstrecken sich die Preise für die Limousine nun von 37.750 Euro für den S60 Cross Country D3 Momentum bis hin zu dem Topmodell T5 AWD Summum für 49.580 Euro. Der von mir getestete S60 CC D4 AWD Summum reiht sich hier mit 47.930 Euro ein.

Stand: Januar 2017; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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