Subaru Outback 2.5i Sport Lineartronic

Der Outback nimmt im Subaru-Portfolio die Rolle des Flaggschiffs ein und vereint den Komfort eines Pkw mit einer dafür ungewohnt hohen Geländetauglichkeit und dem großartigen Nutzwert eines Kombis. Zum aktuellen Modelljahr steigerte die japanische Allradmarke die Attraktivität des Multitalents zusätzlich. Mit „Eyesight“ hat Subaru auch ein besonderes Stereokamera-Sicherheitssystem an Bord, über das Du in meinem Fahrbericht ebenfalls alles Wissenswerte erfährst.

Und bleibe ich doch gleich mal beim Thema: Zum aktuellen Modelljahr hat Subaru den Sicherheitsanspruch nochmals angehoben und so präsentiert sich das bekannte und mehrfach ausgezeichnete Eyesight-System weiter verbessert.

Das kamerabasierte System kombiniert verschiedene Fahrassistenten miteinander, das Notbremssystem mit integriertem Kollisionswarner erkennt nun zum Beispiel Fußgänger und Fahrradfahrer noch schneller und zuverlässiger, droht ein Zusammenstoß greift das System zudem selbstständig ein und kann entsprechend der vorherrschenden Bedingungen einen Aufprall bis zu einer Geschwindigkeitsdifferenz von 50 Stundenkilometer vollständig verhindern, bei höherem Tempo in jedem Fall aber die Aufprallschwere verringern.

Eyesight umfasst auch einen Spurhalteassistent mit Lenkunterstützung sowie den Stop & Go Anfahrassistent. Eyesight arbeitet dabei nicht wie viele andere Hersteller mittels Sensoren, sondern rein optisch. Diverse Einrichtungen haben dem Eyesight-System bereits eine überragende Funktionalität bescheinigt und auch während meiner Testphase konnte ich mich von der makellosen Funktionsweise überzeugen. Selbst bei Starkregen haben die im Inneren platzierten Kameralinsen den Durchblick bewahrt, einzig bei Nebel konnte es zu Schwierigkeiten kommen.

Nicht zu vernachlässigen ist zudem die Tatsache, Subaru erreicht durch diese Lösung eine günstigere Versicherungseinstufung, besteht nicht die Gefahr die Sensorik bei einem Crash oder auch einem Parkrempler zu beschädigen.

Neben den unter Eyesight zusammengefassten Fahrassistenten, ist der Subaru Outback von Haus aus auch mit einem Totwinkel-, Spurwechsel- und Querverkehrsassistent ausgerüstet. Wobei ich gerade vom Querverkehrsassistent ein großer Fan geworden bin. Dieser tritt in Aktion, wenn sich beim rückwärts Ausparken ein Auto von der Seite nähert. Der Outback warnt Dich optisch sowie akustisch, greift jedoch nicht ein.

Für optimale Sicht sorgt der ebenfalls serienmäßig verbaute Fernlichtassistent, der automatische Wechsel zwischen Abblend- und Fernlicht funktionierte während meiner Ausfahrt meist tadellos.

Die neue Fahrzeughalteautomatik bzw. auch „Auto Vehicle Hold“ Funktion genannt, steigert den Komfort nochmals und hält das Crossover-Fahrzeug beispielsweise an Steigungen oder aber auch der roten Ampel automatisch, auch wenn ich meinen Fuß von der Bremse nehme. Erst durch den Tritt aufs Gaspedal tritt der Subaru Outback wieder die Fahrt an. Wer möchte, kann die Funktion mittels einfachem Tastendruck auch deaktivieren.

Das überarbeitete Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) erkennt und registriert die entsprechenden Sensoren nun automatisch, der Reifenwechsel gestaltet sich somit wesentlich einfacher und kostengünstiger.

Fast 4,82 Meter lang, ist der Subaru Outback auf den ersten Blick als Kombi zu identifizieren, doch die deutlich erhöhte Bodenfreiheit und der robuste Unterfahrschutz machen darauf aufmerksam, im Outback stecken noch weitere Qualitäten.

Unübersehbar ein Outback, möchte der markante sechseckige Kühlergrill den doch insgesamt etwas angestaubten Auftritt modernisieren. Dies gilt auch für das neue und für die Marke nun charakterisierende C-förmige LED-Tagfahrlicht. Die sehr groß ausgeführten Nebelscheinwerfer bleiben unverändert und wirken irgendwie auch nicht mehr zeitgemäß.

Gerade im Vergleich mit diversen anderen Herstellern, muss sich der Subaru Outback leider eingestehen, mit deren Linienführung nicht mehr mithalten zu können. Dies gilt bis hin zum Heck. Ich möchte dem Outback keineswegs nachsagen, nicht gefällig dazustehen, doch mir fehlt einfach der moderne Auftritt. Die US-Version zeigt bereits die sechste Generation, die von mir erhoffte Designentwicklung blieb jedoch auch hier aus. Schade.

Bei Betrachtung des Innenraums bleibt mein Eindruck etwas haften, durchaus bemüht und angenehm verarbeitet, muss Subaru aber auch hier eine Schippe drauflegen, wenn sie mit VW, Opel und Co. auf Augenhöhe antreten wollen. Mit dem stimmig integrierten nun auf acht Zoll vergrößerten Touchscreen (in der sechsten Generation wird der Bildschirm einen weiteren Sprung auf gleich 11,6-Zoll machen). der modern gestalteten Klimaeinheit oder aber den feinen Dekorelementen zeigt der Subaru Outback bereits einen tollen Ansatz. Im Detail möchte dann aber der ein oder andere Schalter, die Lüftungsdüsen und die Instrumenteneinheit nicht mehr so recht ins Bild passen.

Doch komme ich nochmal zurück zum Infotainment-System. Auch hier legten die Verantwortlichen Hand an, so ermöglicht Dir dies in der sogenannte „Gen. 3“ nicht nur die mühelose Vernetzung Deines Smartphones über Android Auto, Apple CarPlay und NFC, Du kannst jetzt auch persönliche und favorisierte Applikationen auf dem im Subaru Outback integrierten Touchscreen darstellen. Auch die WiFi-Updatefunktion wurden optimiert und die Kartenaktualisierungen vereinfacht. Ohnehin stand die Bedienfreundlichkeit im Fokus, entsprechend wurde die Benutzeroberfläche, aber auch die Hardware modifiziert.

Mittels Fingerwisch manövriere ich mich intuitiv durch die Menüführung und kann darüber hinaus auch diverse Funktionen per Spracherkennung oder über die Bedientasten am Lenkrad ansteuern, das in der höchsten Ausstattung auch beheizt ist. Setze ich zurück, wird mir auch das Bild der Rückfahrkamera über diesen Display angezeigt. Der ebenfalls serienmäßige Seitenbildmonitor verhindert zudem unschöne Rempeleien am Bordstein, während mir die Frontkamera einen Blick voraus gewährt. Per Tastendruck kann ich bequem zwischen den verschiedenen Kameraeinstellungen wechseln.

Absolut auf Höhe der Zeit, stellt mir der Subaru Outback dank serienmäßigen Digitalradio DAB+ auch unzählige Radiosender zur Seite, via USB und Bluetooth kann ich außerdem mein Handy mit dem Fahrzeug koppeln und unter anderem auf meine persönliche Musikbibliothek zugreifen.

Bei einem Radstand von fast 2,75 Metern sind komfortable Raumverhältnisse zu erwarten, doch mit einem derart fürstlichen Platzangebot habe ich dann doch nicht gerechnet, bietet mir der Subaru Outback selbst mit 1.80 Meter auf der Rückbank eine außergewöhnlich üppige Beinfreiheit, da lassen sich die Beine mühelos überschlagen. Nur auf dem Mittelsitz sollte man höchstens auf Kurzstrecken Platz nehmen.

Der Laderaum weiß mit 559 Liter wieder zu überzeugen. Die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 60 zu 40 umklappen und der Stauraum so auf 1.848 Liter vergrößern. Eine 40:20:40 Teilung würde zwar noch mehr Flexibilität und einen höheren Nutzen garantieren, dafür kann ich die Rücksitze aber auch mittels Fernentriegelung vom Kofferraum aus umlegen, oder in der Topausstattung sogar beheizen, dies gilt dann übrigens auch für das Multifunktionslenkrad. Zurück zum Kofferraum, die schöne ebene Ladefläche lässt sich wunderbar nutzen, trotz der erhöhten Bodenfreiheit, befindet sich die Ladekante noch auf angenehmer Höhe.

Sollte der Kofferraum dennoch nicht ausreichen, kannst Du weiteres Gepäck auf das Dach schnallen, verfügt der Subaru Outback serienmäßig über eine Dachreling. In meiner Ausführung ist der Subaru Outback außerdem mit einer elektrisch öffnenden und schließenden Heckklappe ausgestattet.

Mit dem Outback hat Subaru bereits im Jahr 1996 ein Crossover-Fahrzeug geschaffen, dass mittlerweile viele Nachahmer gefunden hat. Wie oft diese Gattung Fahrzeug letztlich wirklich den Weg weg von der asphaltierten Straße in rauere Gefilde findet, bleibt offen, doch eins steht fest, mit dem Subaru Outback musst Du diesen Schritt wahrlich nicht scheuen.

Eine zweifelsohne wichtige Voraussetzung dafür ist der permanente Allradantrieb, der in allen Outback-Varianten serienmäßig zu finden ist. Eine elektronisch geregelte Lamellenkupplung verteilt hier das Drehmoment im alltäglichen Einsatz gleichmäßig auf beide Achsen, verliert das Fahrzeug jedoch an Traktion leitet der Subaru die Kraft bis zu 80 Prozent an die Vorderachse.

Mit dem Allrad-Managementsystem X-Mode erweitert Subaru zudem die Fähigkeiten im unteren Geschwindigkeitsbereich. Mittels Knopfdruck vernetzt das Kontrollsystem sowohl den Allradantrieb, wie auch den Motor, das Getriebe, die Bremsen und das elektronische Stabilitätsprogramm. Zum Umfang von X-Mode gehört auch ein Bergabfahrassistent, der sich wenn notwendig automatisch aktiviert.

Das Du nicht gleich an der ersten Unwegsamkeit scheiterst, hat Subaru den Outback um einiges nach oben geschraubt und kommt auf eine Bodenfreiheit von 20 Zentimetern. Der Böschungswinkel beträgt in meiner Sport-Version vorn 18,8 und hinten 23,1 Grad, die langen Fahrzeugüberhänge beschränken den Offroad-Einsatz aber dann letztlich doch. Der Outback ist eben mehr ein Kombi als ein Geländewagen.

Dennoch lässt der Subaru Outback seine direkten Mitbewerber, wie beispielsweise den Passat Alltrack aus dem Hause VW hinter sich, muss der sich sowohl bei der Bodenfreiheit wie auch den Böschungswinkeln deutlich geschlagen geben.

Letztlich war ich aber ohnehin mehr auf der Straße unterwegs und hier bot mir der Outback tollen Fahrkomfort und garantierte mir auch auf längeren Strecken ein sehr wohliges Vorankommen.

Selbst ich als sportlich ambitionierter Fahrer war im Subaru Outback entspannt und regelrecht entschleunigt unterwegs und wenn ich doch mal die ein oder andere Kurve mit hohem Tempo räuberte, konnte ich mich über die satte Straßenlage freuen, ein Wanken der Karosserie war dabei auch nicht zu vernehmen. In diesen Fällen wechsle ich mittels SI-Drive von der Grundeinstellung „Intelligent“ auf „Sport“. Und was die Geräuschkulisse anbelangte, verlor Subaru den Komfortanspruch ebenfalls nicht aus den Augen.

Die Motorenwahl entfällt im aktuellen Modelljahr, während Du zuvor noch zwischen Benziner und Diesel wählen konntest, setzt Subaru jetzt einzig auf den bewährten Boxermotor befeuert von Benzin, die Dieselalternative gibt es nicht mehr.

Der Benzinmotor kommt unverändert auf 129 kW/175 PS, aus zwei Litern Hubraum schöpft Subaru ein maximales Drehmoment von 235 Nm bei 4.000 Umdrehungen. Der 2.5i ist ein wirklich angenehmer Cruiser, keineswegs untermotorisiert, eine sportliche Gangart liegt ihm aber nicht unbedingt. Die eigens entwickelte stufenlose Automatik ist letztlich für einen flotten Fahrstil einfach zu träge und nimmt dem Motor gefühlt den Elan. Auch ein Wechsel in den S-Modus und der manuelle Eingriff ins Schaltgeschehen über die Schaltwippen am Lenkrad machen kein Sportler aus dem Outback. Laut Datenblatt genehmigt sich der Motor 10,2 Sekunden von 0-100 km/h, bedingt durch die Getriebelösung kam mir dieser Vorgang aber noch langsamer vor, der vom CVT-Getriebe bekannte und nervige Gummibandeffekt bleibt aber erfreulicherweise akustisch aus und so bewahrt sich der Outback seine Laufruhe. Maximal sind übrigens 198 Stundenkilometer drin.

Um die Abgasnorm Euro 6d erfüllen zu können und den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken, nahmen die Verantwortlichen erhebliche Veränderungen am Ansaug-, Auspuff- und Verbrennungssystem vor. Letztlich ermittelt der Hersteller im Schnitt 7,3 Liter je 100 Kilometer und emittiert 166 g/km CO2. Die Messwerte wurden nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus ermittelt und zur besseren Vergleichbarkeit nach NEFZ ausgewiesen. Die in meinem Test ermittelten Werte ergeben einen Verbrauchswert von 8 ½ Liter, bei der durchweg entschleunigten Fahrweise hätte ich durchaus mit weniger gerechnet.

Hast Du Dich für den Subaru Outback entschieden, steht die Motorisierung und das Getriebe von vorne herein fest, wie Du bereits erfahren hast, doch welche Ausstattung darf es sein? Active, Comfort oder die von mir erprobte Sport-Variante?

Bereits in der Einstiegsversion „Active“ verfügt der Subaru Outback ab 38.490 Euro über eine großartige Serienausstattung, hier sollte sich Volkswagen mal ein Beispiel nehmen.

Und die nächsthöhere Ausstattung „Comfort“ legt für einen Aufpreis von 2.500 Euro das tolle elektrische Glasschiebedach, die elektrische Heckklappe und das Navigationssystem mit Multi-Touchscreen-Monitor drauf.

Das von mir gefahrene Topmodell „Sport“ bietet mir für 42.890 Euro darüber hinaus 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrische Ledersitze, eine Lenkradheizung, eine Sitzheizung für die hinteren Sitze und das Harman/Kardon Audiosystem mit zwölf Lautsprechern sowie weitere Gimmicks.

Mit der Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung, einer Zwölf-Jahres-Garantie gegen Durchrostung, der Drei-Jahres-Garantie gegen Oberflächenkorrosion, einen Schutzbrief sowie eine Zwei-Jahres-Garantie auf Original-Zubehör und -Ersatzteile hat Subaru auch ein vorbildliches Garantie-Paket zusammengeschnürt.

Last but not least, beinhaltet die Fünf-Jahres-Garantie auch den europaweiten Mobilitätsschutz „Assistance“, der Dir nicht nur bei technischen Defekten, sondern auch bei einem Unfall umfangreiche Soforthilfe bietet.

Stand: April 2020; Test/Fotos: CARWALK – Der Autoblog; Innenraumfoto: Subaru

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