SUV sind nach wie vor stark in Mode, und immer mehr Hersteller erweitern ihre SUV-Reihen nach unten. Hier tummelt sich Nissan schon seit Jahren erfolgreich mit dem Juke, der mit seiner auffälligen Karosserie die Blicke auf sich zieht und polarisiert zugleich. Peppig und farbenfroh geht es – zumindest wenn Du es willst – auch innen weiter.
Nach wie vor präsentiert sich der Nissan Juke unverändert in seinem pfiffigen, wenn auch immer wieder polarisierenden Design. Mein Testwagen leuchtete im knalligen Gelb, das den Kontrast zu den schwarzen Anbauteilen besonders hervorhebt. Weitere peppige Farben ergänzen das Angebot ebenso wie auch einige dezentere Lackierungen.
Darüber hinaus kann der Juke auf Wunsch auch mit einen riesigen Glasdach glänzen, das nicht nur viel Licht nach innen lässt, sondern auch einen tollen Ausblick und – da im vorderen Teil zum Öffnen – auch jede Menge Frischluft garantiert.
Wer möchte, erfreut sich auch im Innenraum über reichlich Farbe. Die Rede ist von den Dekorelementen an Mittelkonsole und Schaltkulisse, Lüftungsdüsen und Türinnenverkleidungen, die wie auf meinem Foto zu sehen, dann auch z.B. im knalligen Gelb erstrahlen und den Innenraum herrlich aufpeppen.
Serienmäßig hatte der N-Connecta das NissanConnect an Bord und verbindet damit Smartphone und Fahrzeug. Damit sind Internet-Radiostationen und Apps ebenso erreichbar wie Wettervorhersagen, aber auch Tankstellen oder Hotels. Dank der „Send-to-Car“-Funktion kannst Du Deine Reiseroute auch am heimischen PC planen und dann einfach an Dein Auto senden.
Das Lenkrad ist leider nur in der Höhe zu verstellen, so findet nicht jeder seine optimale Sitzposition. Dafür sind die Sitze ausreichend groß, straff und gut ausgeformt, bieten vor allem an Beinen und Po guten Seitenhalt.
Ebenso gut und bequem kommt man vorne rein und wieder raus, hinten sieht das anders aus, vor allem als 1,80 m großer Mitfahrer hinter einem 1,80 m großen Fahrer wird es im Beinraum eng, die Knie stoßen in die Sitzlehne, ansonsten sitzt man aber ganz bequem, der zur Verfügung stehende Kopfraum reicht in der Höhe aus, aber an der Seite ist bei 1,80 m der Dachholm ganz nah am Kopf, die Kopfstützen sind für Erwachsene zu kurz. Beim Raus wird es für die Füße eng, da ist die B-Säule und die Türverkleidung etwas im Weg.
Die Rücksitzbank ist 1/3 zu 2/3 umlegbar, und das geht einfach, die Sitzfläche bleibt wie sie ist und mit dem Einlegeboden im Kofferraum in der oberen Stellung entsteht ein praktisch ebener Ladeboden. In der tieferen Stellung wird zwar der Kofferraum deutlich höher und man hat mehr Platz, dann geht es nach der recht hohen Ladekante aber auch noch mal gut 20 cm nach unten. Ganz unten steckt statt des Reserverades ein Reifenreparaturset, das Warndreieck nebst Verbandskasten und ein Abschlepphaken. Der aktuelle Jahrgang bringt in Sachen Stauraum bei den frontangetriebenen Modellen einen deutlichen Zuwachs auf jetzt 354 Liter, nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen passen bis zu 1.189 Liter rein.
So sportlich wie der Juke aussieht, so dynamisch gibt sich auch seine Fahrwerksauslegung. Dabei kann man ab der Version Acenta mit der Nissan Dynamic Control aus den drei Fahrprogrammen Sport, Normal und Eco wählen. Die Bedienung ist durch einige Doppelbelegungen der Tasten etwas gewöhnungsbedürftig. Dabei werden auch die Gasannahme und die Lenkung beeinflusst. Letztere ist immer angenehm straff und direkt, gibt eine gute Rückmeldung und sorgt für ein sicheres Gefühl.
Das wird durch die gute Straßenlage und eine eher geringe Seitenneigung unterstützt. So kann man mit dem Nissan Juke auch mal richtig flott durch enge Kurven jagen, selbst wenn die feucht sind, wobei er dann zunehmend stärker über die Vorderräder schiebt und dann massiv mit dem Heck nach drängt, vor allem wenn es zu Lastwechseln kommt.
Kehrseite der Medaille sind die recht stark nach innen durchdringenden Querrillen, den Rest filtert er aber so ganz gut weg. Außer es werden viele Rillen oder Schlaglöcher, dann kommt es in Verbindung mit dem kurzen Radstand zu einer deutlichen Unruhe. Insgesamt läuft der Juke angenehm ruhig, bei 140 mehren sich dann die Windgeräusche und bei Tempo 180 wird es innen recht laut mit viel Abrollgeräusch, Motorbrummen und Windgeräuschen. Aber auch dann liegt er immer noch gut auf der Straße.
Die Kraft wurde bei meinem Juke durchwegs ordentlich über die Vorderräder auf die Straße gebracht, selbst bei winterlichen Straßenverhältnissen, lediglich in engen Kehren wird die Beschleunigungskraft leicht in der Lenkung spürbar. Mehrt sich der Schnee auf der Straße – also schon mal gut 10 cm und mehr – endet die gute Traktion und Straßenlage und er schwimmt regelrecht auf, muss ständig korrigiert werden und man wird freiwillig langsamer, denn sonst geht er vorne quer und es wird aufwändig, ihn in der Spur zu halten.
In Sachen Übersichtlichkeit muss man der dynamischen Optik Tribut zollen, schon die A-Säule ist recht breit, vor allem im unteren Bereich wo auch der Außenspiegel mit angebracht ist. Und auch der Blick nach links über die Schulter und schräg nach hinten ist erst mal von der breiten B-Säule verstellt, dann folgt eine ultrabreite C-Säule und ein recht hoch angesetztes, eher kleines Heckfenster. Doch bevor man anfangen kann sich darüber ernsthaft zu ärgern begeistert man sich an der 360° Rundumsicht durch ein aus vier Kameras zusammengesetztes Bild von oben. Und dann gibt es ja auch noch eine Rückfahrkamera und einen Bewegungsmelder, der den Querverkehr beim rückwärts Ausparken im Auge behält – rangieren wird also schnell zum Kinderspiel.
Außerdem war mein Nissan Juke noch mit einigen weiteren hilfreichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet. So sorgen der Toter-Winkel-Warner und der Spurverlassenswarner optisch und akustisch für mehr Sicherheit und eine Bewegungserkennung hilft dabei, dass man beim rückwärts Ausparken sich nähernde Fußgänger oder Fahrzeuge nicht übersieht.
Unter meiner Haube ging der neue 1,2-Liter-DIG-T-Motor mit Turbolader und Direkteinspritzung ans Werk, der mit 115 PS / 85 kW nur wenig schwächer ist als der 1,6-Liter-Motor, den er ablöst. Zusammen mit dem maximalen Drehmoment von 190 Nm schafft er den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 10,8 Sekunden und erreicht bei 178 km/h seine Höchstgeschwindigkeit.
Dabei bringt er nicht nur aus dem Stand heraus die Kraft gut auf den Asphalt, auch danach zieht er mit ausreichend Drehzahl munter los. Dabei läuft der Motor durchwegs angenehm ruhig, Dröhnen ist ihm auch bei Volllast fremd, dafür kann man ggf. den Turbo ein wenig pfeifen hören und gelegentlich spürt man leichte Vibrationen an den Pedalen. Selbst bei 140 km/h zieht er noch immer zügig hoch, aber so langsam dann doch mit etwas gebremstem Schaum.
Die Schaltempfehlung arbeitet rauf und runter und das auch recht zuverlässig, wie auch das Start-Stopp-System. Ein gut geführtes manuelles 6-Gang-Getriebe lässt den Schalthebel auf kurzen Wegen auch mal schneller durch die Kulisse gleiten, die Abstimmung passt so ganz gut, die oberen Gänge sind aber recht lang übersetzt und so ist bei flotter Fahrt öfter mal Schalten angesagt. Der kleine Holperer über die Leerlaufstellung ist dabei leicht zu verschmerzen.
Schaut man auf die technischen Daten was den Verbrauch angeht, so könnte man meinen, einen zudem richtig sparsamen Gesellen vor sich zu haben, die im Rahmen meines Tests erreichten Werte sprechen aber eine ganz andere Sprache. Statt den 5,6 Litern der Werksangabe haben wir im Mix bei zurückhaltender Fahrweise schlappe 7,0 Liter verbraucht, sobald wir etwas flotter unterwegs waren, flossen locker 7,5 Liter durch die Spritleitung. Damit ist natürlich auch der CO2-Ausstoß von 128 g/km nicht zu schaffen.
Geht es dann auf die Autobahn, genehmigt sich der 1.2 DIG-T schon bei 120 km/h rund 7,3 Liter, erhöht man auf 130 und leicht darüber, geht der Verbrauch auf 8,8 Liter rauf. Zusammen mit dem doch recht kleinen 46-Liter-Tank sind dann keine großen Reichweiten drin.
Bei 15.550,- Euro startet die Preisliste des Nissan Juke, der 1.2 DIG-T in der frontangetriebenen Version N-Connecta kostet 20.900,- Euro. Die Ausstattung reicht dann vom Nissan Connect mit Navi über Intelligent Key, Licht- und Regensensor, Nebelscheinwerfer, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Start-Stopp-Knopf, 17 Zoll Alus, Tempomat und Speedlimiter, Klimaautomatik, Dynamic Control System und Lederlenkrad bis hin zum Interieur- und Exterieur-Paket.
Das Technology-Paket mit dem 360° Around View kostet 600,- Euro extra, Xenon-Licht 500,- Euro, das schicke Panorama-Glasdach 900,- Euro, die Sonderlackierung Uni Weiß kostet 200,- Euro, Metallic- und Perleffektlackierungen 500,- Euro.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: Mai 2016, Test und Fotos: CARWALK
Pingback: Crossover-Hybrid Toyota C-HR | CARWALK
Pingback: Honda HR-V – Magic Seats! Magic SUV? | CARWALK