In den letzten fünf Jahren haben etwa so viele Innovationen Einzug in unsere Autos gehalten wie in den 50 Jahren davor. Und das wird sich in Zukunft noch beschleunigen. Magna entwickelt und produziert nicht nur Fahrzeugsysteme, sondern gestaltet aktiv das Mobilitätskonzept der Zukunft mit. Dank eines breiten Portfolios sowie großer Erfahrung mit integrierter Elektronik und kompletter Fahrzeugentwicklung und -fertigung ist Magna wie kaum ein anderer Automobilzulieferer weltweit für den rasanten Wandel der Branche gerüstet.
Eine Auswahl seiner jüngsten technologischen Neuerungen stellte Magna in den Mittelpunkt der Media Innovation Days, bei denen ich auch Gelegenheit hatte, einige davon zu erfahren. „Wir steigern kontinuierlich unsere Investitionen in Innovation, um unsere Vorreiterrolle auf dem Markt zu behaupten“, erklärte Gerd Brusius, Vice President Sales & Marketing für Magna in Europa. „Mit innovativen Ideen und erstklassiger Produktion konnte sich Magna als einer der führenden Automobilzulieferer in der Branche etablieren. Diesen Weg werden wir weiter beschreiten, um unseren Kunden auch in Zukunft den größtmöglichen Mehrwert zu bieten.“
„Das Automobil ist längst mehr als ein bloßes Transportmittel. Unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird in den nächsten 25 Jahren entscheidend von den globalen Megatrends mitbestimmt. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass wir Fahrzeuge ganzheitlich betrachten und Lösungen entwickeln, die smarter, sauberer, sicherer und leichter sind sowie für unsere Kunden erschwinglich bleiben“, so Swamy Kotagiri, Magna Chief Technology Officer.
Smarter
Smartere Technologien verhelfen Konsumenten hinsichtlich Komfort und Connectivity zu einem besseren Fahrerlebnis und unterstützen gleichzeitig Hersteller dabei, mechanische durch elektronische Komponenten zu ersetzen. Die von Magna entwickelten Systeme tragen beiden Seiten Rechnung. Dazu zählt auch SmartLatchTM. Dieses Musterbeispiel einer Seitentürverriegelung arbeitet zu 100 Prozent elektronisch und kommt dabei vollständig ohne Kabel, Leisten und bewegliche Handgriffe aus. Das System kam erstmals im BMW i8 zum Einsatz und wurde in diesem Jahr mit dem Automotive News PACE Award als führende Innovation eines Zulieferers ausgezeichnet.
Dieses System bringt nicht nur erhebliche Gewichtseinsparungen im Vergleich zu mechanischen Türverriegelungen, weniger Bauteilen, flexible Einsatzmöglichkeiten in allen Arten von Lkw und Pkw sowie von verbesserter Sicherheit, Klangqualität und Fahrzeugoptik. Verbrauchern bietet das nahtlose Zugangssystem optimalen Komfort, die Tür kann sprichwörtlich mit dem kleinen Finger geöffnet werden. Eine kleine Lippe in der B-Säule soll die oft störenden Windverwirbelungen bei geöffnetem hinteren Seitenfenster auf den Rücksitzen eliminieren. Auch so ein Feature, das neben der automatisch öffnenden Heckklappe ohne der Notwendigkeit eines Fußwisches möglich ist, hier gezeigt wurde, oder wie sich Magna den Außenspiegel der Zukunft vorstellt, als kleine Kamera, die ihr Bild auf einen Monitor legt, der gerne auch innen angebracht sein kann. Allein diese Technik schafft den Designern völlig neuen Möglichkeiten.
Zu den Zielen von Magna gehört es, die Umwelteinflüsse aller Verfahren, Prozesse und Produkte so gering wie möglich zu halten. So erhöht beispielsweise das erste Disconnect AWD-System Flex4 von Magna die Kraftstoffeffizienz von Allradfahrzeugen. Durch die automatische Entkoppelung des AWD-Systems vom Antrieb optimiert Flex4 zugleich die Fahrzeugsicherheit, Traktion und Dynamik. Die optional angetriebenen Räder werden bei Bedarf innerhalb von Millisekunden aktiviert. Wie gut das System funktioniert, konnten wir selbst auf dem ADAC-Fahrsicherheitsgelände ausprobieren. Faszinierend wie hier für den Fahrer eigentlich völlig unbemerkt der Allrad-Antrieb greift und ebenso schnell wieder deaktiviert wird. So lässt sich einiges an Kraftstoff einsparen, ohne zu irgend einem Zeitpunkt auf die optimale Traktion verzichten zu müssen. Noch in diesem Jahr soll das System in Serie gehen.
Eine ganze Fahrzeugflotte hatte Magna auf dem Gelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Gründau aufgestellt, an denen bereits einige in die Praxis umgesetzte Ideen erfahren werden konnten. Dabei ging es auch so richtig sportlich zu. Manuelle, automatische und die neuesten Varianten des Doppelkupplungsgetriebes konnten in PS-strotzenden Boliden vom Ford Focus RS, Renault Mégane GT bis hin zum BMW M3 über die ADAC-Teststrecke gejagt werden. Dabei bieten die über ein Display umschaltbaren Modi neben Sport auch energie-sparende wie den ECO-Modus.
Besonders Eco weil ausgesprochen Öko war auch ein modulares Null-Emission-Fahrzeug in Form eines Elektro-Kleinbusses mit Brennstoffzelle und zuschaltbarem Wasserstoff-Tank zur Reichweitenerhöhung zu bestaunen, seine Achsen werden elektrisch angetrieben (Frontachse: 75 kW/280 Nm; Hinterachse: 50 kW/ 200 Nm). Einige Hersteller entsprechender Fahrzeuge sollen schon ihr Interesse an dieser Entwicklung bekundet haben.
Sicherer
Die Industrie vollzieht den Wandel von passiver zu aktiverer Sicherheit. Das Ziel lautet: Keine Kollisionen, keine Unfälle, keine Verletzungen. Magna nimmt hierbei dank seiner führenden Position im Bereich Kameratechnik eine Schlüsselstellung ein und entwickelt flexible Systeme, die in Sensorfusionsanwendungen zum Einsatz kommen. Das Lichtassistenzsystem EYERIS von Magna nutzt beispielsweise eine hochauflösende Frontkamera mit exzellentem Sichtfeld, die gemeinsam mit dem Fahrzeugradar neben der Spurhaltung und der automatischen und vor allem intelligenten Fernlichtschaltung, die adaptive Geschwindigkeit und die Verkehrsschildererkennung regelt. Aber auch die automatische Notbremsung. Auch hierzu gab es auf dem ADAC-Gelände reichlich Gelegenheit, die Theorie in der Praxis hautnah zu erleben, u.a. im aktuellen Opel Astra, wo bis Tempo 60 eine Kollision automatisch verhindert werden kann.
Ob fortschrittliche und ultrahochfeste Stähle, schlanke Sitze oder Multi-Material-Strukturen: Der Leichtbauansatz von Magna leistet einen wichtigen Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und Emissionsausstoßes. Nachfolgend einige Beispiele:
· Druckguss-Bauteile für Fahrwerk und Karosserie
· Motorhauben aus Kohlefaser
· Optimierte Antriebsstränge
· Aktive aerodynamische Systeme für geringeren Fahrwiderstand
Zwischen 2016 und 2018 wird Magna weltweit an der Markteinführung von insgesamt 285 Fahrzeugtypen beteiligt sein. Das entspricht in der Summe 66 Prozent aller Branchenneuheiten in diesem Zeitraum, scheint also so, dass Magna weitere Hersteller als Kunden gewinnen kann.
Und es gab auch einen interessanten Rundgang durch das Crashtest-Zentrum von Magna.
Hier werden zahlreiche Test auch für Kunden durchgeführt, ob einzelne Teile wie Sitze oder ganze Fahrzeuge, vom Front- über den Seiten-Crash bis hin zum Rollover, also dem Überschlag. Nachdem ich im realen Betrieb hier unterwegs und die Testkandidaten hochgeheime Prototypen waren, war nicht nur das Fotografieren verboten, alles was den neugierigen Journalisten brennend interessiert hätte, war verhüllt.
Magna ist ein führender globaler Automobilzulieferer mit 306 Produktionsstätten und 92 Zentren für Produktentwicklung, Engineering und Vertrieb in 29 Ländern. Mehr als 147.000 Mitarbeiter tragen dank innovativer Produkte, Prozesse und World Class Manufacturing zu höherer Wertschöpfung für unsere Kunden bei. Zu den Kompetenzfeldern zählen Karosserien, Chassis, Innenausstattungen, Außenausstattungen, Sitzsysteme, Antriebssysteme, Elektronik, Spiegelsysteme, Schließsysteme, Dachsysteme und -module sowie die Gesamtfahrzeugentwicklung und Auftragsfertigung.
Zu den namhaften Kunden zählen derzeit u.a. Fiat/Chrysler, Daimler, BMW, General Motors, Ford und VW. Magna ist an der Börse von Toronto (MG) und an der New Yorker Börse (MGA) gelistet. Weitere Informationen über Magna finden Sie auf unserer Website unter www.magna.com.
Stand: Juli 2016, Fotos: CARWALK