Les athlètes – Peugeot 308 SW GT

Der Peugeot 308 SW konnte sich im vergangenen Jahr den Titel „Firmenauto des Jahres 2016“ sichern, Grund genug für mich mir den französischen Kombi noch einmal näher anzusehen, insbesondere den rassigen GT der das umfangreiche Ausstattungsangebot nach oben hin abrundet. Im sportlichen Segment der Mittelklasse zuhause, erfreuen sich Familiensportler stets größter Beliebtheit und so muss sich Peugeot gegen Mitbewerber aus dem Hause VW, Ford & Co. behaupten. Ob ihm das gelingt? Erfahre mehr…

Der Peugeot 308 GT ist sowohl als klassischer Fünftürer wie auch in der praktischen Kombivariante, kurz SW erhältlich. Doch unabhängig von der gewählten Karosserie, stehen beide Franzosen für sportliches Understatement.

Während auf dem Kühlergrill der Marken-Löwe prangt, setzt die sportliche Variante an der Front lediglich auf zusätzliche Lufteinlässe anstelle von Nebelscheinwerfern, schwarz lackierte Außenspiegelgehäuse, serienmäßige LED-Scheinwerfer mit 62 LEDs und ein LED-Blinklicht mit dynamisierter Anzeige. Ist der Blinker gesetzt, leuchten die Lichtelemente hier nacheinander von innen nach außen auf, womit die Abbiegerichtung noch deutlicher zu erkennen ist.

Änderungen die jedoch nicht unbedingt einen GT erahnen lassen. Serienmäßige Pneus des Typs Michelin Pilot Sport 3 aufgezogen auf glanzgedrehten 18-Zoll Felgen und der schwarz lackierte Diffusor am Heck sprechen schon eher dafür. Für meinen Geschmack stehen die Endrohre hier nur etwas zu nah beieinander.

Getönte Scheiben, Schwellerzierleisten und vereinzelte aber ebenso dezente GT-Logos dürfen bei einem Sportmodell natürlich nicht fehlen.

Mit der sehr schicken Lackierung Magnetic Blau möchte man dem 308 GT auch farblich Eigenständigkeit verleihen und zudem an die Rennhistorie der Marke erinnern.

Für das sportliche Ambiente im Innenraum sorgen der in Schwarz gehaltene Dachhimmel, rote Ziernähte und der Materialmix aus Soft-Touch-Materialien, Kunstleder und feinstem Alcantara. Aluminium-Pedale und Türeinstiegsleisten aus Edelstahl zählen bei den sportlichsten Modellen ebenso zum guten Ton.

Mit dem von Peugeot eingeführten i-Cockpit (bereits in den Modellreihen 208, 308 und 2008 zu sehen) heben sich die Franzosen zweifelsohne am deutlichsten von anderen Herstellern ab und wenn man sich an die unkonventionelle Cockpitgestaltung mit der hochgelegten Instrumenteneinheit und dem kleinen Lenkradkranz auch zunächst gewöhnen muss, so habe ich im Nu großen Gefallen daran gefunden.

Besonders an dem knackig handlichen Lenkrad. Ungewohnt klein ausgeführt, gerade für solch ein großes Fahrzeug, vermittelt es aber gerade in den GT-Modellen noch mehr sportlichen Flair und hebt sich durch ein entsprechendes Logo und schickem gelochten Leder zusätzlich ab.

Nicht mehr missen möchte ich aber auch die super geformten Sportsitze, die Features des serienmäßigen Driver Sport Pack sind dagegen ein nettes aber bei weitem kein notwendiges Gimmick. Enthält dieses ein Kombiinstrument mit roten Akzenten, Rennflagenmuster und zusätzlichen Anzeigen für Leistungs- und Drehmomentabgabe, Ladedruck sowie Quer- und Längsbeschleunigung. Auf sportliches Rot setzen die Verantwortlichen auch beim sogenannten Designmotiv „Redline“ im 9,7 Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole.

Bei all der Sportlichkeit kommen im Peugeot 308 SW GT aber auch die Kombi-Qualitäten nicht zu kurz, sei es das großzügige Platzangebot oder das Stauvolumen, das mit 610 bis 1.660 Litern mit den anderen Ausstattungsvarianten gleich auf liegt.

Doch jetzt endlich die Start-Taste gedrückt und den 308 GT zum Leben erweckt. Entweder mit einem 205 PS starken 1.6 Liter Turbobenziner oder einem 2.0 Liter BlueHDi-Dieselmotor mit 180 PS unter der Haube, garantieren beide Motorvarianten tollen Fahrspaß.

Der Diesel verspricht diesen auch an der Zapfsäule nicht zu trüben, so fiel meine Entscheidung auf den Peugeot 308 GT BlueHDi 180.

Natürlich sollte klar sein, dass der vom Hersteller angegebene Durchschnittsverbrauch von gerade mal 4,1 Litern auf hundert Kilometer nur unter zurückhaltenden Laborbedingungen realisierbar ist. Doch selbst wer seinen Gasfuß einfach nicht zügeln kann, ist mit sieben bis neun Litern immer noch sehr gut dabei. Im alltäglichen pendelte ich mich um die 5 ½ Liter ein.

Wie alle Dieselmodelle des Herstellers ist auch dieser Motor mit SCR-Katalysatoren ausgestattet. Außerdem erfüllt er die Euro 6 Abgasnorm, stößt 103 g/km CO2 aus und ist von Haus aus mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet.

Und während der Benziner stets an ein manuelles Sechsgang-Getriebe gekoppelt ist, übernimmt beim BlueHDi ein serienmäßiges Sechsgang-Automatikgetriebe EAT6 die Schaltarbeit. Klingt zunächst nach Spaßbremse und wenn das Getriebe auch sehr sanft schaltet, so ist es dank Quickshift-Technologie möglich, auch mehrere Gänge zu überspringen. Dennoch überwiegt letztlich der Komfort und kann auch nicht über den manuellen Gangwechsel wett gemacht werden, die Schaltwippen sind an der Lenksäule und nicht dem Lenkrad montiert.

Aus zwei Liter Hubraum holt Peugeot beim 308 GT BlueHDi 180 PS respektive 133 kW und ein maximales Drehmoment von 400 Nm ab 2.000 Umdrehungen heraus.

Wenn auch der Diesel mit 8,4 Sekunden für den Sprint von null auf Tempo 100 und einer Topspeed von 218 km/h etwas hinter dem Benziner her hinkt, überzeugt das drehmomentfreudige Aggregat in jedem Bereich.

Wer dann noch die Sporttaste aktiviert, bekommt im Inneren des 308 einen animierenden Sound auf die Ohren. Wenn auch künstlich erzeugt und nur über die Lautsprecher zu hören (somit nicht für die Umwelt wahrnehmbar), findet man nicht nur bei der rasanten Kurvenhatz Spaß daran.

Außerdem nimmt das System Einfluss auf die ohnehin direkte Lenkung, diese wird zunehmend straffer, sprechen außerdem das Gaspedal und das EAT6-Getriebe schneller an. Die Fahrwerkseinstellungen lassen sich beim GT jedoch nicht verstellen.

Mit der sehr ausgewogenen Abstimmung aber auch nicht zwingend notwendig. Vorne um sieben Millimeter und hinten zehn Millimeter tiefer gelegt ist das sportliche Modell auch mit strafferen Federn, verstärkten Querstabilisatoren und sich der Fahrsituation anpassenden Stoßdämpfern versehen.

An Kraft und Durchzug mangelt es dem Peugeot 308 GT schon mal nicht und auch die Performance überzeugt, stets gut am Gas hängend jage ich den Kombi aus dem Stand heraus ohne durchdrehende Räder und ohne störendes Zerren an der Lenkung auf ein hohes Tempo. Dieses kann ich auch bei der Kurvenfahrt beibehalten, vermittelt mir der Franzose auch hier ein sicheres und souveränes Gefühl.

Dies gilt auch für Vollbremsungen aus hohem Tempo, verzögert die Bremsanlage mit im GT nochmals vergrößerten Scheibenbremsen das Fahrzeug zu jederzeit zuverlässig und bereits auf leichten Tritt.

Aktuell startet der Peugeot 308 SW GT THP 205 bei 31.350 Euro, womit der Aufschlag zum Fünftürer mittlerweile bei 1.150 Euro liegt. Die von uns erfahrene Dieselalternative BlueHDi 180 EAT6 ist mit einem weiteren Aufpreis von 2.350,- Euro zu verbuchen, womit ich auf einen vorläufigen Gesamtpreis von 33.700 Euro komme.

Denn wenn auch zahlreiche Komfortfeatures bereits im Preis enthalten sind, wie beispielsweise vollelektrische Außenspiegel inkl. Zugangsbeleuchtung, eine Einparkhilfe rundum, eine Geschwindigkeitsregelanlage mit -begrenzer, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, das Navigationssystem Plus inkl. PEUGEOT Connect Box oder das Keyless-System, haben die Franzosen neben wenigen Extras auch Pakete im Angebot.

Im Sicherheits-Paket für 450 Euro wäre beispielsweise der adaptive Geschwindigkeitsregler, die automatische Gefahrenbremsung und der Frontkollisionswarner enthalten, während
das Clever-Paket für glatte 400,- Euro einen Park-Assist und einen Toterwinkelassistent umfasst.

Die Wohlfühlatmosphäre steigert dagegen das für 590,- Euro angepriesene Komfort-Paket Plus inkl. Sitzheizung vorn, elektrischer Lendenwirbelstütze und Massage-Funktion für die vorderen Sitze oder das Leder-Paket, das diese Features um schwarzes „Nappa“ Leder mit roten Ziernähten, einer Memory-Funktion mit zwei Einstellungen für den Fahrersitz und einer Mittelarmlehne hinten in Kunstleder ergänzt.

Stand: Januar 2017; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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