BMW 3er Touring – Der Evergreen im Test

Wie ungebrochen und groß der Hype um SUVs ungeachtet der Größe auch sein mag, das Mittelklassefahrzeug weiß sich bei dem umfangreichen Angebot im Hause BMW weiter zu behaupten. Die Baureihe zählt unverändert zu einer der wichtigsten Standbeine im Unternehmen. Seit nun über 48 Jahren verkörpert der 3er die Kernwerte der Marke. Mehr als 16 Millionen verkaufte Fahrzeuge sprechen für den eindrucksvollen Erfolg.

Im Segment der Mittelklasse sichert sich die BMW 3er Baureihe wiederholt den Titel „bester Firmenwagen“. Das die 3er Reihe jedoch nicht nur im Gewerbebereich punkten kann, zeigt BMW bereits seit Jahren auf. Bestseller gilt es zu pflegen und stetig weiterzuentwickeln. Diesen Anforderungen ist BMW mit der jüngsten Neuauflage absolut gerecht geworden. Basierend auf der im Jahr 2019 eingeführten siebten Generation basiert das Facelift. Neben neuen Technologien, Konnektivitätsfeatures und Ausstattungsmerkmalen, einer Vielfalt an Motoren mit gesteigerter Effizienz und optischen Modifizierungen außen wie innen weiß der BMW 3er noch mehr zu bieten.

Auf das im Jahr 1975 erstmals eingeführte BMW 3er Stufenheck-Modell – der Inbegriff einer Sport-Limousine – folgt 12 Jahre später basierend auf der zweiten Generation dem BMW E30 der BMW 3er Touring. Gerade hierzulande erfreut sich der BMW 3er Touring großer Beliebtheit. Deutschland das Kombi-Land. Zugegeben, der BMW 3er Touring zählte im Segment nie zu den Kombis mit dem größten Raumangebot, dass dies jedoch zu verschmerzen ist, zeigt das Fahrzeug im Test nur zu gut auf. Die Praxistauglichkeit, der hohe Komfortanspruch, die Anmutung, das Fahrverhalten und so viele weitere Aspekte die positiv hervorzuheben sind und verdeutlichen, warum der BMW 3er Touring unverändert zu den Topsellern zählt.

Insbesondere Pendler und Außendienstmitarbeiter schätzen die Langstreckenqualitäten eines Diesels. Mit vier Leistungsstufen weiß BMW jeder Anforderung gerecht zu werden.

Alternativ bietet das breitgefächerte Motorenprogramm BMW TwinPower Turbo Benziner und Plug-in-Hybride. Bei diesem Angebot nicht fündig zu werden, absolut unmöglich. Mit dem 330d durfte ich ein absolutes Sahnestück erfahren.

Der Reihensechszylinder-Dieselmotor zeigt nur wieder zu gut auf, wie bedauerlich und ungerechtfertigt der aktuelle Stand von Dieselmotoren ist. Umso mehr habe ich bei all dem Elektrowahnsinn genossen, den Diesel mit BMW TwinPower Turbo Technologie erleben zu dürfen. Der übrigens auch nicht völlig auf Elektrifizierung verzichtet, mit der 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie versehen, steigert BMW nochmals die Effizienz.

Das M Performance-Modell BMW M340d xDrive Touring mit 340 PS an dieser Stelle einmal ausgenommen, nimmt der BMW 330d die Rolle des Topmodells ein. Dem 286 PS (210 kW) starken Diesel steht das Einstiegsmodell 318d mit vier Zylindern und 150 PS entgegen. Dazwischen rangiert der Vierzylinder 220d mit 190 PS.

Beim BMW 330d xDrive Touring entfallen 11 PS auf die Mildhybrid-Komponente, gepaart mit einem maximalen Drehmoment von 650 Newtonmeter ab 1.500 Umdrehungen setzt der Kombi druckvoll zum Spurt an. Aus dem Stand heraus erreicht der 3er Touring in 5,2 Sekunden die 100 km/h-Marke. Ein Ende der souveränen Kraftentfaltung ist erst bei erreichen der elektronisch abgeriegelten Topspeed von 250 Stundenkilometer zu verzeichnen. Bis dahin zieht das Fahrzeug aus jeder Situation und Geschwindigkeit heraus beeindruckend von dannen. Spontane Überholmanöver zählen ebenso zu seinen Stärken, wie das Meistern von längeren Strecken mit hohem Tempo.

Das Glück perfekt, macht dabei der Verbrauch. Denn selbst beim flotten Ritt bewahrt sich der Diesel einen guten Spritverbrauch und schlägt nicht unangenehm aus. Lässt sich der Mittelklasse-Kombi selbst dann mit unter neun Liter über den Asphalt jagen. Ein herrliches Vergnügen, garantiert mir der Diesel auch bei dieser Gangart hohe Reichweiten und an ein Halt an der Tankstelle ist so schnell nicht zu denken.

Das technische Datenblatt notiert einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 6,3 bis 5,6 Liter auf hundert Kilometer. Wer auf den Allradantrieb verzichtet spart 0,3 Liter ein. Die CO2-Emissionen belaufen sich entsprechend auf 165 – 148 g/km beim xDrive oder 157 – 140 g/km in Verbindung mit Heckantrieb. Die Werte ermittelt BMW gemäß WLTP-Messverfahren.

Werte, die ich durchaus im Test realisieren konnte, im Alltag aber nicht umgesetzt werden. In der Praxis attestiere ich dem BMW 3er Touring 6 ½ bis 7 Liter und muss dabei nicht auf die Souveränität des Diesels verzichten.

Mit dem serienmäßigen 8-Gang Steptronic Getriebe versehen, steht der Dreiliter-Maschine die Möglichkeit zur Seite, über die Schaltwippen am Lenkrad manuell ins Geschehen einzugreifen. Bei der vorbildlichen Schaltarbeit, die das Getriebe leistet, an sich nicht notwendig. Bei sportlicher Gangart erhöht der Griff zu den Schaltwippen aber durchaus das Fahrvergnügen. Das Getriebe koppelt BMW an einen neugestalteten Wählhebel.

In den M Performance Modellen Serie und in den anderen Varianten optional verfügbar, das 8-Gang Steptronic Sport Getriebe. Dieses setzt auf eine noch höhere Schaltdynamik und beinhaltet eine Launch Control Funktion. Diese optimiert die Traktion beim Beschleunigen aus dem Stand heraus und verstärkt mit der Sprint-Funktion zudem die Performance bei Zwischensprints.

Power knüpft BMW an den intelligenten Allradantrieb BMW xDrive, der alternativ dem BMW bewährten Hinterradantrieb gegenübersteht. Während beispielsweise der Einstiegsdiesel rein mit Heckantrieb ausgeliefert wird, gibt es den BMW M Diesel ausschließlich mit Vierradantrieb.

Die Touring Modelle BMW 320d und BMW 330d überlassen dem Kunden die Wahl. Im Falle meines Testwagens konnte ich mich auf die vollvariable Kraftübertragung auf alle vier Räder verlassen. Unabhängig der Wettersituation begeisterte mich der Kombi mit einer derart souveränen Straßenlage und Traktion… Während sich BMW heutzutage vom offiziellen Werbeslogan Freude am Fahren verabschiedete, so vermittelt mir der BMW 330d xDrive Touring genau dieses Gefühl.

Ich manövriere das Fahrzeug mit einer Leichtigkeit und hohen Geschwindigkeiten zielgenau durch enge Kurven. Der 3er Kombi findet den perfekten ausgewogenen Kompromiss. Größe, Gewicht und Leistung stehen hier für die optimalen Voraussetzungen für puren Fahrspaß.

Die variable Sportlenkung setzt hierbei meine Lenkbefehle präzise und schnell um. Störende Antriebseinflüsse auch hier Fehlanzeige. Die optimale Rückmeldung macht den Eindruck perfekt. Gehe ich es bewusst sportlich an, wechsel ich in den entsprechenden Fahrmodus. Das in meinem Testwagen verbaute adaptive M Fahrwerk bietet mir ergänzend die Programme Comfort und Eco.

So groß das Fahrvergnügen bei dynamischer Gangart auch ist, der 3er kann darüber hinaus wunderbar entspannt. Ob auf entschleunigten Kurzstrecken oder auf langen Reisen. Fahrwerk und Geräuschkulisse stehen für vorbildlichen Komfort. Einen knatternden Diesel bekommt man hier wahrlich nicht zu hören, im Gegenteil. Der Sechszylinder-Diesel weiß den Ohren zu schmeicheln und lediglich unter Volllast wie ein angenehm schnurrendes Kätzchen zu erscheinen.

Die Designer nahmen sich die siebte Generation der 3er Reihe zur Brust und entwickelten die bewährte Optik behutsam weiter. Der G20 (Limousine) beziehungsweise G21 (Touring) erhält Modifizierungen an Heck und Front. Der mittlerweile zunehmend für die Marke charakterisierende XXL-Kühlergrill hält jedoch noch keinen Einzug in die 3er Baureihe. Die Doppelniere präsentiert sich hier in gewohnter Dimension. Wagte der 4er BMW bereits 2021 den Sprung und polarisiert seither mit seiner riesigen BMW-Niere. Dennoch weist die Niere beim 3er ein neues Design auf.

Beim BMW 3er zeichnen die Verantwortlichen zudem die neuen Front- und Heckschürzen markanter. Dieser geschärfte Look zieht sich bis hin zu den Doppelrundscheinwerfern. Die Neugestaltung der serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer drückt sich in einer flacheren Zeichnung, geschärften Konturen und einem markanten Tagfahrlicht in der Form eines umgedrehten L aus.

Gegen Aufpreis finden sich am Fahrzeug die Adaptiven LED-Scheinwerfer. Wie an meinem Fahrzeug zu sehen, lassen sich diese an den blauen Spangen am Tagfahrlicht und der blauen Dekorleiste am oberen Rand der Deckgläser erkennen. Bei Nacht tritt eine blaue Lichtinszenierung im unteren Bereich hervor.

Die Adaptiven LED-Scheinwerfer enthalten verschiedene Funktionen. Vom Abbiegelicht über das blendfreie Matrix-Fernlicht, die dynamische Leuchtweitenregulierung bis hin zur variablen Lichtverteilung. Hierzu zählt das sogenannte Stadtlicht, welches auf eine besonders breite Ausleuchtung Wert legt. Das Autobahnlicht wiederum rückt den Fokus auf eine erhöhte Abblendlichtreichweite. Das Schlechtwetterlicht passt die Ausleuchtung der Situation an. Auch am Heck sind flachere Leuchten mit Strahlkraft zu erkennen. Größere Blenden für die Endrohre zählen zu den weiteren Änderungen.

Die Farben Skyscraper Grau metallic und M Brooklyn Grau metallic (in Verbindung mit dem M Sportpaket) ergänzen die Auswahl an Lackierungen. Sowie die nun verfügbaren BMW Individual Sonderlackierungen Frozen Pure Grey metallic und Frozen Tanzanite Blue metallic. Laut Hersteller hast Du im Rahmen der BMW Individual Sonderlackierungen insgesamt 150 Farben zur Auswahl.

Die M Hochglanz Shadow Line ziert das Modell von Haus aus. Optional steht die Exterieur Line Aluminium satiniert zur Verfügung. Wer sich für die praktischere Karosserievariante Kombi entscheidet, erhält den BMW 3er Touring stets mit der M Dachreling in der Hochglanz Shadow Line. Alternativ kann man die Dachreling in der Ausführung Aluminium satiniert auswählen.

Das dynamische Auftreten des Mittelklasse-Kombi lässt sich mit dem M Sportpaket beziehungsweise dem M Sportpaket Pro weiter intensivieren. Wie gut BMW dies gelingt, zeigt mein Testwagen in der Bildergalerie auf.

Für das M Sportpaket und insbesondere das M Sportpaket Pro mit den spezifischen Designmerkmalen spreche ich eine absolute Empfehlung aus. Das Basispaket enthält Chromakzente, die die Doppelstäbe der BMW Niere betonen. Der große zentrale Lufteinlass weist hexagonale Umrisse sowie ein Wabengittermuster auf. Air Curtains unterstreichen den kraftvollen Auftritt. Dies gilt zudem für die M spezifische Heckschürze und die vertikal ausgerichteten Reflektoren und das Diffusorelement. Das M Sportpaket zählt nicht nur optische Features zum Umfang, ein M Sportfahrwerk einschließlich Variabler Sportlenkung runden das Angebot ab.

Mit dem M Sportpaket Pro M Hochglanz Shadow Line wechselt BMW den Nierenrahmen durch eine schwarze Fassung aus. Und auch die Endrohrblenden in Schwarzchrom setzen Akzente. Die roten Bremssättel der M Sportbremsanlage stechen farbenfroh hervor.

17 Zoll große Leichtmetallräder zieht BMW serienmäßig auf. In Verbindung mit dem M Sportpaket kann man sich über 18 Zoll Ausführungen freuen. Nicht groß genug? Die Leichtmetallräder aus dem Programm der BMW M Performance Parts sind sogar in der ab Werk nicht verfügbaren Größe 20 Zoll zu haben. Die Angebote der BMW M Performance Parts beinhalten ein attraktives Felgenangebot. Von 18″ M Performance Leichtmetallrädern, der M Doppelspeiche in Jet Black matt über die 19″ M Performance Leichtmetallräder Doppelspeiche in Night Gold glanzgedreht oder die V-Speiche in Frozen Gunmetal Grey. Das 20″ M Performance Schmiederad Y-Speiche erhältst Du in Jet Black glanzgedreht und in Ferricgrey matt glanzgefräst sowie in Jet Black matt.

Mit den M Performance Parts gibt es ein M Performance Frontziergitter sowie einen Frontaufsatz in Carbon sowie M Performance Einstiegsleisten und Außenspiegelkappen in Carbon und einen Seitenschwelleraufsatz in Schwarz hochglänzend. Der M Performance Heckdiffusor Carbon und der M Performance Dachkantenspoiler in Kombination mit den neuen Heckfinnen stellen optisch einen Hingucker dar und wirken sich positiv auf die Luftströmung aus.

Die BMW Performance Modelle BMW M340i xDrive Touring und BMW M340d xDrive Touring setzen mit eigenständigen Designelementen nochmal einen drauf. Die BMW Niere im Mesh-Design, exklusive M Leichtmetallräder in 18 oder 19 Zoll, trapezförmige Endrohrblenden der Abgasanlage sowie M Außenspiegelkappen in hochglänzendem Schwarz kennzeichnen die Topmodelle.

Das M Sportpaket meines Testwagens nimmt zudem Einfluss auf die Gestaltung des Interieurs. Der anthrazitfarbene Dachhimmel transportiert ein sportlicheres Gefühl. Welches das Paket mit einem M Lederlenkrad, den M spezifischen Sitzoberflächen und Interieurleisten perfekt in Szene setzt. Letztere führt BMW in Aluminium Rhombicle anthrazit aus. Die Gestaltung des Cockpits sorgt mit ihren hochwertigen und sehr gut verarbeiteten Materialien für eine Atmosphäre die dem angestrebten Premiumanspruch gerecht wird.

Ungeachtet der Ausstattung zählt das große BMW Curved Display zu den Neuerungen und Highlights im Facelift-Modell. Volldigital und mit intuitiver Touchbedienung ist das BMW Curved Display serienmäßig an Bord. Rahmenlos fügt das BMW Curved Display einen 12,3 Zoll großen Display und ein Control Display mit 14,9 Zoll unter einer zum Fahrer geneigten Glasoberfläche zusammen. Die Anzeigen sind hochauflösend und konfigurierbar.

Die Digitalisierung hält in allen Baureihen unweigerlich Einzug. Und auch im Evergreen-Modell ist eine deutliche Reduzierung von Tasten und Drehreglern zu verzeichnen. Dennoch geht BMW erfreulicherweise behutsam vor und streicht haptische Bedienelemente nicht gänzlich. Stattdessen ergänzt der Premiumhersteller diese um die Möglichkeiten der umfangreichen Steuerung per Touch- und Sprachbedienung. Selbst die 3-Zonen-Klimaautomatik reguliere ich wahlweise per Sprache oder per Fingertipp auf dem Control Display. Und auch die Fenster und das erhältliche Panoramaglasdach steuere ich bequem per Sprache an. Im Test öffnen und schließen diese einwandfrei.

Das Bedienfeld auf der Mittelkonsole bindet mehr als nur einen neuen Wählhebel mit ein. Finden sich nun auch dort Touchoberflächen. Ergänzt um den Motor-Start-/Stopp-Knopf, den iDrive Controller, den Fahrerlebnisschalter oder die Parkbremse.

Den Umfang an serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen erweitert BMW um zahlreiche Features. Hierzu zählen ein abblendenbarer Innenspiegel, das Ablagenpaket und die Park Distance Control. Ebenfalls an Bord, das BMW Live Cockpit Plus inklusive dem Navigationssystem BMW Maps. Und dennoch sind die Möglichkeiten an Optionen so reizvoll. Möchte ich ungern auf das BMW Head-Up Display verzichten. Projiziert dieses fahrrelevante Informationen in das direkte Sichtfeld auf die Windschutzscheibe. Hochauflösend, großflächig und vielfältig.

BMW iDrive der jüngsten Generation koppelt der Autobauer aus Bayern an das Betriebssystem BMW Operating System 8. Die leistungsstärkste Ausführung im Hause BMW setzt auf die optimale Vernetzung, eine rasche Datenverarbeitung und die intuitive Interaktion zwischen Fahrer und Auto. Die Zukunft ist digital und im Falle des BMW Operating Systems 8 zudem intuitiv und vielfältig. Der BMW Intelligent Personal Assistant bietet den Austausch mittels natürlicher Sprache und Bedienung per Fingerwisch und -tipp. Auf Wunsch lassen sich die Möglichkeiten um die Gestensteuerung erweitern.

BMW Live Cockpit Plus inklusive dem Navigationssystem BMW Maps steht einem zuverlässig zur Seite. Die Routenberechnung war tadellos, schnell und stets unter Berücksichtigung der Verkehrssituation in Echtzeit. Mit Connected Parking unterstützt das Fahrzeug zudem bei der Suche nach einem freien Parkplatz in der Nähe des Zielorts.

Mit 5G und Personal eSIM an Bord, möchte BMW beste Konnektivität garantieren. Anforderungen die heutzutage immer mehr in den Fokus rücken. Als mobiler Hotspot genutzt, können bis zu 10 Endgeräte im BMW 3er Touring mit dem Internet vernetzt werden. Praktischerweise koppelt BMW die Personal eSIM an die BMW ID und nicht das Auto. Somit lässt sich die Personal eSIM mit all den Funktionen und Informationen auf andere BMW Fahrzeuge übertragen.

Der Zugriff aus der Ferne auf das eigene Modell ist dank der My BMW App jederzeit möglich. Es lassen sich Informationen abrufen, Türen ver- und entriegeln oder das Fahrzeug orten. Über Remote 3D View nehme ich im Test Aufnahmen der Fahrzeugumgebung auf. Dies steigert das sichere Gefühl.

Die stets kabellose Verbindung zwischen dem Smartphone und dem Kombi ermöglicht BMW über Apple CarPlay und Android Auto. Inhalte des Handys werden in das Bediensystem des Fahrzeugs integriert. Nun lassen sich Apps über das Control Display und Head-Up Display ansehen und ansteuern. „Over-the-air“-Aktualisierungen realisiert der Premiumhersteller im Rahmen der BMW ConnectedDrive Upgrades.

Der BMW 3er Touring weiß nicht nur optisch eine wohlige Umgebung zu schaffen. Die Sportsitze umschmeicheln mich in perfekter Manier. Die zahlreichen Verstellmöglichkeiten, bis hin zur ausziehbaren Sitzfläche und den justierbaren Seitenwangen, lässt mich umgehend die optimale Sitzposition finden. Mit meinen 1.80 Meter fühle ich mich für das Fahrzeug perfekt proportioniert. Ich fühle mich nicht im Fahrzeug verloren und erfreue mich aber dennoch an einem luftigen Raumgefühl. Für mich bietet die BMW 3er Baureihe die perfekte Balance.

Mit einem Außenmaß von 4,70 Meter im Segment der Mittelklasse-Kombis angesiedelt, erreicht der 3er Touring einen Radstand von 2,85 Metern. Dies garantiert Großgewachsenen sowohl auf den Vordersitzen als auch auf der Rücksitzbank ein angenehm luftiges Raumgefühl.

Wie Eingangs erwähnt, zählt der 3er Touring nicht zu den Kombis mit dem größten Ladevolumen, verstecken muss er sich mit seinen 500 Litern aber dennoch nicht. Zudem sich sich das Fassungsvermögen im Handumdrehen um über tausend Liter vergrößern lässt. Mich erwartet im Test ein wunderbar glattflächiger Ladeboden, der sich dank niedriger Ladekante bequem be- und entladen lässt. Die 1.510 Liter erziele ich variabel über die im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rücksitzlehnen. Lassen sich diese je nach Bedarf einzeln oder gemeinsam umlegen. Die Entriegelung der Lehnen nehme ich alternativ mittels Tastendruck vom Kofferraum aus vor.

Wer die Vorteile dieses Kombis in vollem Umfang nutzen möchte, dem empfehle ich die Option „Gepäckraumpaket“ zu ordern. Flexibel einsetzbare Trennnetze und die im Ladeboden integrierten Schienen sorgen für Halt, Sicherheit und Ordnung. Die mit Gummi bezogenen Stege fahren automatisch aus und sorgen für den Antirutscheffekt. Staufächer unter dem Laderaumboden bieten Platz für Kleinigkeiten oder nehmen bei Nichtgebrauch das Gepäckraumrollo und das Trennnetz auf. Ein 12-Volt-Anschluss und Taschenhaken runden das Paket ab.

Die große Heckklappe schwingt elektrisch weit auf und gibt einen guten Zugang zum Inneren frei. Der Clou des 3er Tourings, die Heckscheibe lässt sich separat öffnen und erlaubt einen schnellen und einfachen Zugang zum Gepäckabteil. Insbesondere bei voller Beladung oder in engen Parksituationen erweist sich dieses Feature als absoluter Vorteil. Steht man voll bepackt hinter der verschlossenen Kofferraumklappe, öffnet und schließt diese auch per Fußwisch. Die automatische Heckklappenbetätigung finden Kunden beim BMW 3er Touring serienmäßig vor. Der optional verfügbare Komfortzugang beinhaltet ergänzend das berührungslose Öffnen und Schließen. Über das iDrive Menü lässt sich festlegen, wie weit die Heckklappe nach oben schwingt. Unter den Extras finden sich darüber hinaus weitere praktische Ausstattungsmerkmale. Nutzer von Hängern dürfte die elektrisch aus- und einschwenkbare Anhängevorrichtung interessieren.

Das Angebot an serienmäßigen Fahrerassistenzsystemen lässt sich optional nochmals erweitern. Im Testfahrzeug durfte ich mir einen Überblick über die gesamte Bandbreite verschaffen. Die Systeme realisieren teilautomatisiertes Fahren und unterstützen mich während der Fahrt. Sie senken das Unfallrisiko oder können einen Aufprall bestenfalls verhindern. Darüber hinaus widmet sich BMW dem Thema Parken.

Ich übernehme das Parkmanöver gerne selbst. Lässt sich der Kombi bereits mit der serienmäßigen Park Distance Control an Front und am Heck angenehm und mühelos in enge Parklücken manövrieren. Doch wer dies gerne aus der Hand gibt, nutzt die Funktionen „Automatisiertes Parken und Rangieren“, die der BMW 3er Touring gegen Aufpreis zu bieten weiß.

Das System hilft bei der Suche nach geeigneten Abstellmöglichkeiten, ob es sich um Parklücken parallel oder quer zur Fahrbahn handelt. Ist der passende Stellplatz gefunden, übernimmt der Kombi die Lenkung, Gas und Bremse sowie die Gangwahl des Steptronic Getriebes. Der Rückfahrassistent hält den BMW 330d xDrive Touring beim Zurücksetzen obendrein auf einer Strecke von bis zu 50 Metern auf dem zuvor vorwärts befahrenen Kurs.

Die Rückfahrkamera, die seitliche Einparkhilfe und die Funktion Active PDC ergänzen den automatisierten Parking Assistant. Ausstattungsmerkmale die im Test ihren positiven Einsatz fanden und an die man sich nur zu gerne gewöhnt.

In Verbindung mit dem optionalen Parking Assistant Plus packt BMW die Funktionen Park View, Panorama View und 3D View obendrauf. Via Remote 3D View erhalte ich ein dreidimensionales Live-Bild des Fahrzeugs und dessen Umgebung. Welches sich sogar auf das Display des Smartphones übertragen lässt.

Last but not least nimmt der 3er Kombi in Kombination mit dem erhältlichen Parking Assistant Plus Viedeobilder rund um das Fahrzeug auf. Die Aufnahmen des BMW Drive Recorders lassen sich bei stehendem Fahrzeug über den Display im Auto abspielen oder via USB exportieren.

BMW setzt bei ihren Sicherheitsmerkmalen auf die Bilder der Kameras und Daten der Ultraschall- und Radarsensoren. Serienmäßig rüstet BMW den 3er Touring mit der Frontkollisionswarnung aus. Diese greift mittels Bremseingriff wenn nötig ins Geschehen ein und erkennt neben anderen Fahrzeugen auch Fußgänger und Radfahrer. Die Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion sowie die Speed Limit Info mit Überholverbotsanzeige macht mir den Alltag ebenso leichter und schützt mein Punktekonto in Flensburg, wie der manuelle Speed Limit Assist. Die Spurverlassenswarnung mit Fahrbahnrückführung verbaut BMW ebenfalls serienmäßig.

Gegen Aufpreis weitet der Driving Assistant die Systeme um die Spurwechselwarnung aus. Ab 20 Stundenkilometer aktiv, führt der Assistent das Fahrzeug über einen aktiven Lenkimpuls bis erreichen der Höchstgeschwindigkeit zurück in die Fahrspur.

Ebenfalls im Paket enthalten, die Heckkollisionswarnung und die Querverkehrswarnung hinten. Features die ich nicht mehr missen möchte. Unterstützen sie insbesondere in schwer einsehbaren Situationen und minimieren die Kollisionsgefahr bei Rückwärtsfahrten.

Automatisiertes Fahren auf Level 2 dank dem Driving Assistant Professional. Dieser beinhaltet die Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion. Das Ausstattungsmerkmal agiert vorausschauend und passt die Geschwindigkeit der Fahrstrecke an. Nähere ich mich im Test zum Beispiel einem Kreisverkehr senkt die Geschwindigkeitsregelung das Tempo. Ebenso bei Kurven. Das System erkennt zudem Ampeln.

Unterwegs auf der Autobahn, unterstützt das System bei aktiver Routenführung. Steht bei der kalkulierten Navigation ein Spurwechsel Richtung Autobahnausfahrt an, bereitet der Assistent diesen vor. Der Spurhalteassistent mit aktivem Seitenkollisionsschutz und Ausweichhilfe, die Kreuzungs- und die Falschfahrwarnung ergänzen den Ausstattungsumfang. Abgerundet durch die Querverkehrswarnung vorn, den Nothalte- und Rettungsgassenassistenten.

Das Angebot der BMW 3er Baureihe ist wahrhaft vielfältig. Ob Limousine oder Touring, die Auswahl an Motoren bietet in beiden Ausführungen die Qual der Wahl. Mit Benzinern, Plug-in-Hybriden oder Dieselvarianten, decken die Münchner ein breites Leistungsspektrum ab.

Mit Blick auf die Selbstzünder, finden sich in dem von uns getesteten Kombi vier Dieselaggregate. Eröffnet der BMW 318d Touring ab 50.800 Euro das Angebot, folgt der BMW 320d Touring mit einem Startpreis von 54.900 Euro. Wahlweise ist dieses Modell für einen Aufpreis von 2.500 Euro als xDrive mit Allradantrieb erhältlich.

Diesen Aufpreis veranschlagt BMW ebenso für den im Test erfahrenen BMW 330d xDrive Touring, der ab 61.400 Euro mit Heckantrieb startet. Das Topmodell unter den Dieselmotoren markiert der BMW M340d xDrive Touring ab 74.900 Euro. Während dieser ausschließlich an das Sport-Automatic Getriebe Steptronic gekoppelt ist, sind die anderen Versionen bereits serienmäßig mit der 8-Gang Steptronic ausgerüstet.

Auf unterschiedliche Ausstattungslevel verzichtet BMW, optional kann man den Kombi um das M Sportpaket ergänzen, welches meinen Testwagen kennzeichnet. Darüber hinaus gibt es weitere Pakete und Sonderausstattungen. Die Auswahl an Lackierungen, Interieurfarben, Polsterungen und Dekors ermöglichen vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten. Abschließend empfehle ich einen Klick zum Konfigurator von BMW.

Stand: Januar 2024; Test und Fotos: Lexi Lind

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