Der F-Type ist ein ultimativer Sportwagen und das Coupé mehr als nur eine Version mit Dach. Und so zeigt diese im Detail doch einige Unterschiede zu der bereits im vergangenen Jahr eingeführten Cabriovariante auf. Während zahlreiche Interessenten auf das Coupé gewartet haben, kann ich mich ehrlich gesagt nicht zwischen Cabrio oder Coupé entscheiden! Wenn auch das Topmodell der geschlossenen Variante mit gewaltigen 550 PS aufwartet, so bietet der Roadster einzigartigen Open-Air-Genuss. Lese meinen Bericht und dann entscheide selbst – Cabrio oder Coupé?
Das Erscheinungsbild des Jaguar F-Type ist in jeder Karosserievariante atemberaubend, und auch wenn sich bei der Cabriovariante das Stoffverdeck sehr gelungen einfügt, so kommt nichts an den verführerischen Dachverlauf des Coupés heran. Ohne Unterbrechungen, wie aus einem Guss, entspringt die sinnliche Linienführung der Ästhetik einer Raubkatze und ist wahrhaft anziehend.
Die fast vollständig aus Aluminium gefertigte Außenhaut streckt sich geschmeidig zu einer endlos langen Motorhaube und die weit nach hinten versetzte Fahrgastzelle mündet im knackig kurzen Hinterteil. Hier fährt ab Tempo 100 ein Heckspoiler aus, der bei Unterschreitung von 65 Stundenkilometer automatisch wieder einfährt und dann nicht mehr zu sehen ist. Je nach Motorisierung sorgen die zwei trompetenförmigen Endrohre oder aber die Auspuffanlage mit den vier außenliegenden Töpfen für einen kraftvollen Abschluss.
Jaguar bietet den F-TYPE als klassisches Coupé als auch mit gläsernem Panoramadach an, dieses verleiht dem Fahrzeug nicht nur von Außen etwas Besonderes, sondern lichtdurchflutet den sonst eher dunklen Innenraum.
Die schnittigen Bi-Xenon-Scheinwerfer mit dem markanten LED-Tagfahrlicht wie die auch nicht weniger prägenden LED-Heckleuchten oder die versenkten Türgriffe sind Features, auf die auch die Coupévariante nicht verzichtet.
Die Sechs- und Achtzylindermodelle differenzieren hier ebenso betreffend des Finish an der Heckschürze sowie am Kühlergrill, den Lüftungsöffnungen und am Front-Splitter, wie aber auch bei den Felgen und den Bremssätteln. Das optionale Black Pack setzt in glänzend schwarz oder wahlweise auch in Karbon-Optik sogar noch eins drauf.
Die präzise und bewusst auf den Fahrer geschnittene Cockpitgestaltung unterscheidet sich nicht von der des Cabrios. Die Steuerung diverserer Funktionen konzentriert sich ebenfalls auf den Acht-Zoll-Touch-Screen des Jaguar Infotainment-Systems.
Doch auch hier sind Abstufungen zwischen den einzelnen Motorvarianten auszumachen. So variieren die Versionen betreffend der tadellos verarbeiteten Materialien und der Dekorelemente, die Möglichkeiten reichen von einer hochwertigen Leder/Velours-Kombination über Zierelemente in Carbon bis hin zu bronzefarbenen Kontrastnähten.
Bereits das serienmäßig verbaute Gestühl ist auf Sportlichkeit ausgerichtet und bietet optimalen Halt. Die Performance-Sportsitze des R Coupé machen dank einer noch stärkeren Ausformung und zusätzlich aufblasbaren Seitenwangen den Sitzkomfort perfekt.
Als reinrassiger Zweisitzer ausgelegt, übertrumpft selbstverständlich die Karosserievariante mit Dach in Sachen Kofferraum das Cabrio mit einem Fassungsvermögen von maximal 407 Litern, überrascht aber schließlich doch mit seinem großzügigen Gepäckabteil.
Macht die Raubkatze sich auf die Jagd …
Auf dem Nürburgring konnte ich den F-Type im Grenzbereich bewegen und mich von seinem hervorragenden Handling überzeugen und begeistern lassen.
Natürlich noch verwindungssteifer als die offene Version, ist das Jaguar F-Type Coupé auf Performance ausgelegt. Und wenn auch Komfort nicht unbedingt das ist, was ich hier erwarte, kann man dem F-Type bei einsprechenden Straßen auch durchaus diese Qualitäten attestieren.
Auf der Rennstrecke zählen jedoch ganz andere Dinge, wie beispielsweise die sehr exakte Lenkung, die im F-Type R verbaute elektronische Hinterachsdifferentialsperre (im V6 S kommt ein mechanisches Sperrdifferenzial zum Einsatz) oder die Torque-Vectoring-Funktion, die ein drohendes Untersteuern durch gezielte Bremseingriffe verhindert und so das Fahrzeug sicher auf Kurs hält.
Wer jedoch auf das Spiel mit dem Heck aus ist, der sollte im R Coupé Platz nehmen und den Dynamik-Modus des adaptiven und stufenlos regelnden Dämpfersystems Adaptive Dynamics aktivieren. Nicht nur, dass der Dynamik-Modus auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden kann, das ESP lässt einem eben mehr Raum und macht herrliche Drifts möglich und die Auslegung des Fahrwerks sowie der Lenkung ist nun noch straffer, Gasbefehle werden direkter umgesetzt, die Gänge werden rascher gewechselt und ein automatisches Hochschalten im manuellen Modus unterdrückt.
Fahrten am Limit verlangen natürlich auch hervorragende Bremsleistungen und hier kommen die für den F-Type S und R erhältlichen Karbon-Keramik-Bremsen ins Spiel. Mit um die zehntausend Euro Aufpreis verlangt die Bremsanlage mit gelb lackierten Monoblock-Bremssättel in Verbindung mit den speziellen 20 Zoll Felgen aber auch einiges an Kleingeld.
Doch auch die serienmäßig verbaute Hochleistungsbremsanlage muss sich keineswegs verstecken und überzeugt mit direktem Ansprechverhalten, einer guten Dosierbarkeit und standfesten Verzögerungswerten.
Das Motorenangebot der beiden Karosserievarianten unterscheidet sich einzig in der Topmotorisierung, so schöpft die Basis 340 PS aus dem Sechszylinder-Aggregat und legt in der S-Variante weitere 40 PS drauf.
Wenn auch das Cabrio als V8 S mit 495 PS ordentlich Power bereit hält, so schlägt das F-Type R Coupé dieses um satte 55 PS und holt aus der Fünf-Liter-Maschine 550 PS (405 kW). Das Drehmoment-Maximum von 680 Nm liegt zwischen 2.500 und 5.500 Touren an und beschert dem Sportler den Sprintwert von 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Das Ansprechverhalten ist stets unglaublich und so zieht der „R“ aus jeder Situation heraus gewaltig los, ob bei Zwischensprints (in 2,4 Sekunden von 80-120 km/h) oder selbst jenseits der Tempo 200. Das Jaguar F-Type Coupé prescht stets beeindruckend nach vorne, bis er schließlich bei 300 km/h elektronisch eingebremst wird.
Die Achtgang-Quickschift-Automatik wechselt hierbei unglaublich rasch, aber dennoch sehr sanft die Gänge. Dabei hat das Getriebe stets den richtigen Gang zur Hand und stellt sich nicht nur auf die jeweilige Fahrsituation ein, sondern gibt automatisch Zwischengas oder schaltet wenn nötig sogar mehrere Gänge auf einmal herunter. Und so ist es zwar überhaupt nicht nötig, unterstreicht aber dennoch das sportliche Flair, hin und wieder per Schaltwippen am Lenkrad oder dem „SportShift“-Wählhebel selbst die Gangwahl zu übernehmen.
Dem aktiven Auspuffsystem sollte man in jedem Fall die Arbeit überlassen. Nur ein Druck auf die Soundtaste ist nötig und die Klappen der Sport-Abgasanlage öffnen sich und die Katze faucht los. Regelrecht betörend ist das Brüllen, das mir um die Ohren saust, jeder Gasstoß wird mit einem derart fulminanten Sound untermalt, dass ich mich im Nu förmlich berauscht fühle und selbst beim Gas wegnehmen setzt sich der F-Type dann mit einem Knallen in Szene.
Ohne jeglichen Kommentar meinerseits möchte ich an dieser Stelle rein der Vollständigkeit halber die Verbrauchsmessdaten des Herstellers aufführen.
In Verbindung mit dem serienmäßigen Intelligent Stop/Start-System konnte Jaguar den Verbrauch sowie die Emissionen um bis zu fünf Prozent senken, die sich laut Datenblatt beim stärksten F-Type auf 11,1 Liter und 259 g/km CO2 belaufen.
Während der geschlossene F-Type hier eine Steigerung verbuchen kann, schlägt er die Roadster-Variante beim Einstiegspreis um sieben tausend Euro und ist bereits für 65.000,- Euro zu haben.
Die 40 PS stärkere V6 S Version schlägt dann schon mit 77.000,- Euro zu und das Top-Modell, der F-Type R, durchbricht mit 6.800,- Euro sogar die 100.000,- Euro Schallgrenze. Die Allradvarianten verlangen jeweils einen weiteren Aufpreis von 6.000,- Euro.
Dennoch ist das Jaguar F-Type Coupé in der Riege der Sportwagen eine der preislich attraktivsten Angebote.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: Dezember 2014; Test und Fotos: CARWALK
tolles Auto ,würde gern eine Probefahrt machen oder mal übers Wochenende fahren. Fahre zur Zeit einen Audi TTS
Eine Probefahrt kann ich absolut empfehlen, einfach mal beim Jaguar-Händler vor Ort nachfragen. Der freut sich bestimmt, wenn er einen Audi-Fahrer „bekehren“ kann 😉
Pingback: Range Rover Sport SVR » presse24.com
Pingback: Range Rover Sport SVR - Wenn die Unvernunft siegt! - CARWALK
Pingback: Arden AJ23 Race Cat - CARWALK