Peugeot mischt im Segment der Kompaktklasse-Kombis seit Jahrzehnten erfolgreich mit. Diese Geschichte möchte Peugeot nun mit der neuen Kombivariante des 308 fortsetzen, dessen Bezeichnung von „Break“ zu „SW“ wechselte. Hinter diesem Namenszusatz verbirgt sich neben einem großzügigeren Innen- und Kofferraum auch eine praktisch nutzbare Ladefläche, ein cleverer Umklappmechanismus wie auch durchdachte Befestigungsmöglichkeiten. Nicht verwunderlich, dass laut Hersteller von den Zulassungen über 60 Prozent auf die Kombivariante entfallen werden, zumal diese preislich lediglich 900,- Euro über der klassischen Limousine liegt.
Die im Vergleich zur 308 Limousine auf 4,58 Meter angewachsene Gesamtlänge schafft mit dem 11 Zentimeter längeren Radstand nicht nur mehr Raum im Kofferraum.
Die um 29 Millimeter nach hinten versetzte Rücksitzbank bringt mehr Beinfreiheit und der Zugang gelingt durch die größeren Türausschnitte leichter und bequemer. Unbeeindruckt davon schränkt das 1,69 m² große Panoramaglasdach jedoch die Kopffreiheit für Großgewachsene ein, durchflutet das Interieur andererseits mit reichlich Licht.
Wird die geteilte Sitzbank nicht von Passagieren genutzt, kann sie dank serienmäßiger „Magic-Flat“-Ausführung mit nur zwei Handgriffen vollständig umgelegt werden. Die Bedienhebel in den Seitenwänden sind leicht erreichbar und legen nicht nur die Lehne um, sondern senken automatisch die Sitzfläche mit ab, wodurch eine ebene Ladefläche sowie ein von 610 auf 1.660 Liter angewachsener Stauraum entsteht. Die wunderbar niedrige Ladekante macht ein einfaches Be- und Entladen möglich.
Gummibänder, zwei Aluminium-Bodenschienen sowie vier herausnehmbare Verzurrösen verhindern ein Umherrutschen des Gepäcks. Die Ösen wie auch das Gepäcknetz und die Laderaumabdeckung finden bei Nichtgebrauch in speziellen Ablagen unter dem Ladeboden sauber ihren Platz.
Sehr gelungen präsentiert sich auch das Cockpit, dessen Gestaltung mit dem Peugeot i-Cockpit ebenfalls vom Fünftürer übernommen wurde und sich deutlich von anderen Herstellern abhebt.
Weniger hinter, sondern mehr über dem kompakten Lenkrad fällt die modern gezeichnete Instrumenteinheit ins Auge. Die sehr angreiffreundlichen und weichen Kunststoffe ziehen sich von hier über die gesamte Armaturentafel. In Verbindung mit feinem Leder sowie hochwertigen Dekor- und Chromelementen vermittelt der Innenraum in den höheren Ausstattungen wahres Premiumflair.
Die Bedieneinheit konzentriert sich im Kern auf den in der Mittelkonsole platzierten 9,7-Zoll-Touchscreen mit den darum gruppierten sieben Funktionstasten, was ein Wegfall zahlreichrer Schalter zur Folge hat. So wird selbst die Klimaeinheit hierüber gesteuert, einzig der Audiolautstärke hat man noch einen traditionellen Drehregler spendiert.
Des weiteren gelingt über das Display der Zugriff auf das Multimedia-System, die Navigation, diverse Fahrerassistenzsysteme und Fahrzeugeinstellungen sowie die verfügbaren Peugeot Connect Apps, die praktische Informationen, beispielsweise über freie Parkplätze, Benzinpreise, Verkehrsinformationen oder das Wetter liefern.
Während Mitbewerber in diesem Segment meist ein sportliches Äußeres verfolgen, präsentiert sich der 308 klassisch-elegant und jetzt deutlich erwachsener. Die fließende Linienführung der Limousine überträgt sich gelungen auf die Kombivariante, geprägt von der Frontpartie des 308 gleichen sich beide Modellvarianten bis zur B-Säule.
Spürbar verlängerte Dimensionen verleihen dem Kombi eine dynamisch-ausgewogene Silhouette, deren abfallender Dachverlauf in einem schicken Heckspoiler mündet. Die in Chrom eingefassten Fensterflächen bringen wieder die Eleganz in Spiel.
Die sogenannten krallenförmigen Rückleuchten ziehen sich auch hier bis weit in die Flanken und vermitteln dem satt dastehenden Heck die besondere 308-Eigenständigkeit.
Allein die neue Plattform EMP2 bringt es auf eine Gewichtseinsparung von 70 kg, insgesamt ist der SW nun sogar 140 Kilometer leichter als sein Vorgänger.
Dank der fahrwerksoptimierenden Maßnahmen ist der Kombi auch spürbar wendiger geworden, sein Wendekreis beträgt nur noch 11,2 Meter. Die elektrische Servolenkung mit variabler Lenkkraftunterstützung untermalt diese Wendigkeit zusätzlich.
Französisch weiches Fahrgefühl gehört bei Peugeot schon längst der Vergangenheit an, doch nun überzeugen die Modelle mit sportlicher Agilität, so auch der neue 308 SW. Mit einem präzisen Lenkverhalten und einer angenehmen Rückmeldung kann die Lenkung auch hier punkten.
Eine mangelnde Auswahl an Motoren kann man den Franzosen wahrlich nicht vorwerfen und während die Limousine bei Einführung vergangenen Jahres noch nicht mit dem vollen Umfang auffahren konnte, so umfasst das Angebot des 308 SW nun drei Benzinmotoren, die den Leistungsbereich von 96 bis 114 kW (130 bis 155 PS) abdecken sowie Selbstzünder, vier an der Zahl, die sogar zwischen 73 und 110 kW leisten.
Während auf Seiten der Dieselaggregate der neue 1,6 Liter BlueHDi mit 88 kW/120 PS und einem Normverbrauch von 3,2 Liter pro 100 Kilometer sowie einem CO2-Ausstoß von gerade mal 85 Gramm pro Kilometer hervorsticht, präsentiert sich die Neuentwicklung „PureTech“ bei den Benzinern als absolutes Glanzstück.
Denn die 96 kW / 130 PS des Dreizylinders e-THP sorgen in Verbindung mit dem maximalen Drehmoment von 230 Nm ab 1.750 Umdrehungen für begeisternden Vortrieb. Ein Druck auf die Sporttaste verstärkt diesen Eindruck nochmals, denn das Sport-Paket (erhältlich für 450,- Euro, ausschließlich in der Topausstattung und dem 110 e-THP, 130 e-THP oder BlueHDi 150) nimmt nicht nur Einfluss auf Lenkung, die Kennlinie des Gaspedals sowie das optional erhältliche, neue Automatikgetriebe, sondern beinhaltet auch einen digitalen Soundgenerator. Dieser sorgt – wenn auch nur im Inneren per Lautsprecher! – für einen animierenden sportlichen Motorensound.
Neben der akustischen Untermalung, tut sich auch optisch etwas. Die Instrumentenbeleuchtung wechselt von neutralem Weiß auf sportliches Rot, eine spezielle Parameter-Anzeige im Kombiinstrument informiert außerdem über Leistung, Ladedruck, Längs- und Querbeschleunigung.
Doch sehen wir uns die Zahlen und Fakten an: Der Standardsprint gelingt in glatten zehn Sekunden, das Sechsganggetriebe lässt sich hierbei ausreichend präzise und angenehm straff führen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 199 km/h erreicht, nicht zu vergessen, wir werden von einem Dreizylinder angetrieben. Wenn auch oben rum der Elan verloren geht, so zieht das Aggregat bis Tempo 130 souverän durch.
Der Normverbrauch von fünf Litern ist bei flotter Fahrweise nicht mehr zu halten, aber dennoch bewegen wir uns auch dann effizient und umweltfreundlich. Der CO2-Ausstoß beläuft sich bestenfalls auf gerade mal 109 g/km.
Die Limousine konnte bereits beim Euro NCAP-Crashtest mit der Bestnote glänzen, so ist es natürlich nicht verwunderlich, dass auch der Peugeot 308 SW an dieses Fünf-Sterne-Ergebnis anknüpft.
Das solide Grundgerüst, bestehend aus sechs Airbags, Dreipunktsicherheitsgurten auf allen Plätzen und einem Notbremsassistenten, kann in der höchsten Ausstattungsvariante um einen Frontkollisionswarner, eine automatische Gefahrenbremsung, den Park Assist, eine Rückfahrkamera sowie einen Totwinkel-Assistent ergänzt werden. In Paketen zusammengefasst, verlangen diese Fahrerassistenzsysteme dem Kunden allerdings knapp über tausend Euro ab.
Womit wir auch schon zu den Preisen kommen.
Zwar nicht mit den genannten Sicherheitsassistenten erhältlich, aber dafür bereits mit einer Audioanlage inklusive WIP Bluetooth und USB-Anschluss, elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorn, einem Tempomat, einer manuellen Klimaanlage und LED-Tagfahrlicht versehen, startet die Basisausstattung bei 19.450,- Euro in der 96 kW-Benzinervariante.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: November 2014; Test und Fotos: Redaktionsbüro Lind
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