Ford S-MAX und Galaxy Hybrid im Fahrbericht

Das Angebot an Vans schmilzt bedingt durch die deutlich abnehmende Nachfrage erschreckend dahin. Der ungebrochene Hype um die SUVs verdrängt diese so treuen Weggefährten immer mehr von unseren Straßen. Sehr schade, wie Ford mir jüngst wieder aufzeigen konnte. Hat der Hersteller mit dem S-MAX einen sehr dynamischen Van im Angebot und ergänzt das Portfolio attraktiv um das Großraum-Fahrzeug Galaxy. Mit bis zu sieben Sitzplätzen können beide Modelle aufwarten. Eine weitere Gemeinsamkeit entfällt auf den neuen elektrifizierten Antrieb. Ford vernachlässigt ihre beiden Vans erfreulicherweise nicht und bezieht die Autos in ihre elektrifizierte Strategie mit ein. Stellt der Hersteller den Fahrzeugen erstmals Vollhybrid-Versionen zur Seite.

Bestellbar ist der Ford S-MAX sowie der Galaxy mit einem 2,5 Liter Duratec-Benzinmotor, gekoppelt an einen Elektromotor. Die Baureihen teilen sich das Hybird-Antriebskonzept, die Systemleistung beträgt 140 kW / 190 PS.

Mit einer flüssigkeitsgekühlten 1,1 kWh-Lithium-Ionen-Batterie kannst Du die Großraumlimousinen bei geringer Geschwindigkeit und auf kurzen Etappen rein elektrisch fahren. Lokal emissionsfrei, spare ich beim sogenannten „Segeln“ Kraftstoff ein. Im Test konnte ich mich von der harmonischen Vorgehensweise überzeugen.

Der Ford S-MAX Hybrid verzeichnet einen Verbrauch von 6,4 Liter nach WLTP, die CO2-Emissionen belaufen sich in diesem kombinierten Zyklus auf 147 g/km. Der Ford Galaxy Hybrid gönnt sich minimal mehr und pendelt sich im Schnitt bei einem Kraftstoffverbrauch von 6,5 Liter auf hundert Kilometer ein. Die CO2-Emissionen liegen bei 148 g/km.

Im Gegensatz zu einem Plug-in-Hybrid, den ich extern aufladen kann, muss ein Voll-Hybrid ohne diese Möglichkeit auskommen. Die Technologie des S-MAX FHEV und Galaxy FHEV ermöglicht auch nur im kleinen Rahmen elektrische Fahrten. Käufer, die allerdings keinen Zugang zu einer Stromquelle, sei es in Form einer Haushaltssteckdose, Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation haben, ist dieser Hybrid genau der richtige Schritt in Richtung Elektrifizierung.

Die beiden Voll-Hybrid-Versionen laden ihre Batterien regenerativ durch Bremsen und beim Ausrollen während der Fahrt. Beim antriebsfreien Rollen ohne bremsendes Schleppmoment des Motors spricht man vom „Segeln“. In diesen Situationen wird der Akku automatisch nachgeladen.

Benötige ich nun wieder Schub und bemühe das Gaspedal, setzt der Benziner sanft und akustisch zurückhaltend ein. Das Zusammenspiel zwischen Elektro- und Ottomotor ist gut abgestimmt. Der Wechsel geht vollautomatisch vonstatten. Das von Ford als „EV Coach“ bezeichnete Gimmick zeigt mir während dem Test an, ob ich die Modelle gerade rein elektrisch oder im Hybrid-Modus bewege.

Sowohl den S-MAX als auch den Galaxy Hybrid stattet Ford mit einem eigens entwickelten CVT aus. Ford simuliert bei ihrem CVT-Getriebe die Schaltvorgänge und wirkt so dem ansonsten nervigen Gummiband-Effekt entgegen. Das stufenlose Automatikgetriebe überträgt die Kraft an die Vorderräder.

Der sportliche Ford S-MAX Hybrid beschleunigt in 9,8 Sekunden von null auf Tempo 100. Für diese Wegstrecke genehmigt sich der Galaxy glatte zehn Sekunden. Die kultivierte Geräuschkulisse bewahren sich der Ford S-MAX und Galaxy Vollhybrid bis ins hohe Tempo. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 182 km/h erreicht.

Alternativ stehen Dir die Dieselmotoren zur Wahl. Mit 200 Newtonmeter Drehmoment bei 4.500 U/min können die Vollhybride im direkten Vergleich zwar nicht mit der Agilität der Diesel mithalten, doch beim Verbrauch liegen die Aggregate laut technischer Daten gleich auf. Beim CO2-Ausstoß unterbietet der Vollhybrid den gleich starken 2.0 Liter EcoBlue mit 21 bis 23 Gramm. Der Diesel ist wahlweise mit Allradantrieb und in einer schwächeren Ausführung mit 150 PS erhältlich. Die EcoBlue Motoren koppelt Ford an eine Achtgang-Automatik, der Einstiegsdiesel ist zudem mit Schaltgetriebe verfügbar.

Die Lithium-Ionen-Batterie platziert Ford crashsicher und platzsparend unter dem Fahrzeugboden. Der tiefe Fahrzeugschwerpunkt kommt den Modellen zudem fahrerisch zu gute. Die speziell entwickelte Zweifach-Auspuffanlage führt Ford um den Akku herum und gewährleistet somit den Nutzwert der Vans.

Das die Vollhybrid-Technologie die Praktikabilität der beiden Vans nicht einschränkt, zeigt ein Blick ins Innere auf. Das Gestühl in der zweiten und dritten Sitzreihe lässt sich ohne großen Kraftaufwand einzeln umlegen. Die Variabilität ist entsprechend hoch. Abhängig von der Konfiguration der Sitze fasst der Ford S-MAX 285 bis 2.020 Liter. Der Ford Galaxy verzeichnet bei Nutzung aller sieben Sitzplätze ein Kofferraumvolumen von 300 Liter. Maximal stellt der Familienvan 2.339 Liter für Gepäck und Ladegut bereit.

42.100 Euro veranschlagt der Hersteller für den Ford S-MAX Hybrid in der Basisvariante Trend. Darauf bauen die Ausstattungsversionen Titanium, Vignale und die von mir favorisierte ST-Line auf. Der Verkaufspreis liegt bei diesem Modell bei 48.100 Euro.

Für die Ausführungen mit dem Diesel 190 PS EcoBlue, in Verbindung mit Frontantrieb und 8-Gang-Automatik veranschlagt Ford die gleichen Preise. Dies gilt zudem für die Galaxy Baureihe, unterscheidet Ford beim Preis nicht zwischen Vollhybrid und Diesel.

Der Ford Galaxy ist als Vollhybrid in der Variante Trend mit 44.100 Euro gelistet. Gefolgt vom Titanium und Vignale für 47.500 Euro bzw. 54.800 Euro für das luxuriöse Topmodell.

Stand: Juli 2021; Test: Lexi Lind; Fotos: Ford

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