Mit der Mercedes-Benz E-Klasse ein Stück Zukunft gefahren.

Seit vergangenem Jahr ist die Mercedes E-Klasse nun auf dem Markt und wird von den Schwaben zu Recht als die intelligenteste E-Klasse aller Zeiten beworben. Geht doch der Hersteller mit der Business-Limousine einen entscheidenden Schritt in die Zukunft des autonomen Fahrens. Wer dieser bis dato skeptisch gegenüber stand, wird von der E-Klasse eines besseren belehrt, beeindruckt und sicher in die Welt der autonomen Mobilität geführt! Die Mercedes-Benz E-Klasse hat definitiv das Zeug, Dir die Angst vor dem autonomen Fahren zu nehmen, so viel kann ich vorab schon einmal verraten.

Die Mercedes-Benz E-Klasse hat so viel zu bieten, da möchte ich mich gar nicht lange mit der Optik aufhalten. So möchte ich an dieser Stelle die Bilder für sich sprechen lassen und nur am Rande erwähnen, dass die Front je nach gewählter Line mit dem klassischen Mercedes Kühlergrill mit Stern auf der Haube oder aber mit dem Sportkühler mit großem Mercedes Stern in der Mitte versehen ist.

Um das Thema „Intelligenz“ aufzugreifen, muss ich dann aber doch noch etwas bei der Optik, besser gesagt, den MULTIBEAM LED-Scheinwerfern der zweiten Generation bleiben.

Diese arbeiten in der E-Klasse nun mit je 84!! einzeln angesteuerten Hochleistungs-LED pro Scheinwerfer und garantieren somit eine außergewöhnlich helle und sehr zielgenaue Ausleuchtung. Eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer bleibt dennoch aus.

Auch der adaptive Fernlicht-Assistent PLUS präsentiert sich hier optimiert und die Mehrpegelfunktionalität der LED in der Heckleuchte bringt weitere Sicherheitsvorteile mit sich und ist nach wie vor ein Mercedes-Benz Alleinstellungsmerkmal.

Aber nun geht es endlich hinein in die absolute Wohlfühl-Oase. Feinste Materialien und eine sehr hochwertige Verarbeitung müssen auch hier nur eine Erwähnung am Rande finden, hat die Mercedes-Benz E-Klasse einfach so viel mehr zu kredenzen.

Allein dem Thema „Sitze“ könnte ich einen eigenen Artikel widmen, da das Gestühl je nach gewählter Ausstattungslinie unterschiedlich ausgeführt ist. Ohne Umschweife möchte ich aber gleich zu der in meinem Testwagen verbauten Sitzanlage kommen.

Zwar alles andere als ein Schnäppchen, ist das aktive Multikontursitzpaket eine absolute Wohltat für jeden Rücken. Es umfasst neben einer Multikonturlehne, einen fahrdynamischen Sitz der Dir durch Aufblasen der kurvenäußeren Lehnenseitenwangen zusätzlichen Seitenhalt bei der Kurvenfahrt bietet, als Neuheit das Aktivkissen, die unglaublich schnelle Sitzheizung Plus und last but not least mein absolutes Highlight, die Funktionen Energizing-Massage.
Richtig gelesen, hier gibt es nicht nur lediglich eine Funktion die Dich verwöhnt, hier wird Dir gleich das Angebot eines Wellness-Tempels zur Verfügung gestellt.

Angefangen bei der Active Workout Lehne und dem Active Workout Kissen, die Dich in Form von Gegendrücken zum Mitarbeiten auffordern und sogleich entsprechende Muskelpartien stärken.

Weiter geht es mit Activating Massage und Mobilizing Massage, diese beiden Programme aktivieren beziehungsweise wecken ermüdete Bereiche des Rückens. Die klassische Wellenmassage fehlt ebenso nicht und steht Dir in verschiedenen Intensitäten und Geschwindigkeiten für Rücken und Gesäß zur Verfügung.

Mein persönlicher Favorit war aber unbestritten die Hot Relaxing Massage, verwöhnte mich dieses Programm mit einer intensiven Massage und zusätzlicher Wärme. Apropos, optional können sogar die Armauflagen und die Mittelkonsole beheizt werden.

Ebenso beeindruckend und wahrlich ein Kapitel für sich, ist auch die Instrumenten-Ausführung. Zwar setzt die Business-Limousine serienmäßig auf klassische Rundinstrumente, doch im Falle meines Testwagens, mussten diese gleich zwei 12,3-Zoll großen Monitoren weichen – dies entspricht einer Bilddiagonale von stolzen 31,2 Zentimetern. Das Kombiinstrument mit den virtuellen Instrumenten direkt hinter dem Lenkrad scheint mit dem Zentraldisplay über der Mittelkonsole durch die durch die sogenannte Widescreen-Optik und ein gemeinsames Deckglas zu einer Einheit zu verschmelzen.

Doch wie schon beim Gestühl, ist auch hier der zusätzliche Aufpreis inkl. Comand-Online-Navigation alles andere als günstig.

Mit der neuesten Infotainment-Generation COMAND Online ausgerüstet, ist Dir nicht nur die spielerische Integration Deines Smartphones möglich, Du kannst dieses (soweit Dein Handy im Stande dazu ist oder nachgerüstet werden kann) auch kabellos laden. Über diese sogenannte Near Field Communication wird Dein Smartphone auch zugleich zum digitalen Fahrzeugschlüssel, mit dem Du Deine E-Klasse ver- und entriegeln sowie starten kannst.

Die Nutzung von Apple CarPlay sowie Googles Android Auto (aber auch hier weiterhin per USB Kabel) scheint hier so selbstverständlich wie die Option, den Ausstattungsumfang auch um ein Head-up-Display zu erweitern.

Ein wirklich ganz tolles Feature und in jedem Fall erwähnens- und auch empfehlenswert, ist das Burmester High-End 3D-Surround-Soundsystem. Bietet dieses nicht nur einzigartigen Hörgenuss, allein die Lautsprecher sind schon optisch ein absoluter Augenschmauss. Gerade die vorderen Hochtöner, die sich beim Einschalten der Soundanlage sogar aus dem Spiegeldreieck herausdrehen und sich mit der Ambientebeleuchtung zusätzlich in Szene setzen lassen.

Die technische Ausstattung umfasst außerdem 23 High-End-Lautsprecher mit Membranen aus Glasfasergewebe, vier Dachlautsprecher, eine 25 Liter Bassbox mit eigenem 400-Watt-Verstärker im Kofferraum, zwei Tief-Mitteltonlautsprecher in den vorderen Türen, sowie sieben Mitteltonlautsprecher und Ringradiator-Hochtöner aus Aluminium für präzise Auflösung des Klangs.

Kostenpunkt hierfür – leider – weitere 5.831,- Euro.

Noch ein paar Worte zur Bedienung:
Die neue Mercedes-Benz E-Klasse verfügt zum einen über den bekannten Drehregler in der Mittelkonsole, der darüber hinaus eine Eingabe per Touchpad ermöglicht – hier kann ich diverse Funktionen mittels Ein- und Mehrfingergesten steuern, sogar die Eingabe von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen mittels Handschrift sind möglich.

Doch auch im Multifunktionslenkrad finde ich erstmals weitere kleine Touch Control-Flächen vor, die hervorragend auf horizontale und vertikale Wischbewegungen meines Fingers reagiert haben. Und während diese Vorgehensweise zunächst ungewohnt war, hatte ich mich nach den zwei Test-Wochen so sehr daran gewöhnt, dass ich diese in allen anderen Fahrzeugen schmerzlich vermisse.

Außerdem hat die Mercedes-Benz E-Klasse die Sprachsteuerung LINGUATRONIC an Bord, die sich aktuell in einer weiterentwickelten Version präsentiert und sich so nun erstmals auch die Klimafunktionen per Sprache steuern lassen. Dies gilt auch für die Heckscheibenheizung und diverse Komfort- und Lichtfunktionen. Mit einem ebenfalls neuen Feature kannst Du zudem unterschiedlichste Informationen abfragen, wie beispielsweise den nächsten Servicetermin, die derzeitige Geschwindigkeitsbegrenzung, die Reichweite oder das aktuelle Datum.

Das Innovationen-Feuerwerk zündet Mercedes-Benz zweifelsohne in punkto Sicherheit, unbestritten eröffnet der Automobilbauer aus Schwaben mit all den neuen Assistenz- und Sicherheitssystemen neue Dimensionen im Bereich der autonomen Automobilität.

Ein technischer Fortschritt, der noch vor gar nicht all zu langer Zeit lediglich Teil eines fiktionalen Drehbuchs für entsprechende Science-Fiction Streifen war, wird mit der Mercedes-Benz E-Klasse sozusagen real verfilmt.

Zwar ist derzeit noch vom teilautonomen Fahren zu sprechen – allein der Gesetzesgebung wegen – doch es ist ganz deutlich zu erkennen und beim Fahren bereits zu spüren, viel fehlt hier nicht mehr.

Doch wo soll ich nur anfangen? Bevor ich zum Kernpaket komme, beginne ich mit dem serienmäßigen Aktiven Brems-Assistent und gehe gleich weiter zur ebenfalls enthaltenen Kreuzungsfunktion die auch Querverkehr sowie Fußgänger erkennt, die sich im Gefahrenbereich vor dem Fahrzeug befinden.

Der ATTENTION ASSIST ist ebenfalls serienmäßig und warnt Dich rechtzeitig vor Unaufmerksamkeit und Müdigkeit. Der Seitenwind-Assistent wirkt dagegen starken Seitenwindböen entgegen.

Kernstück und jeden Cent Aufpreis wert, ist aber zweifeslohne das DRIVE PILOT-Paket.

Mit diesem Fahrassistenzpaket realisieren die Stuttgarter teilautomatisiertes Fahren auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, ob ich nun längere Strecken auf der Autobahn zurück gelegt habe, im Stop-and-Go-Stau stand, Landstraßenpassagen meistern musste oder aber in der Stadt unterwegs war.

Der enthaltene Abstands-Pilot DISTRONIC hielt nicht nur den korrekten Abstand zu meinem Vordermann, mit der Teilfunktion Lenk-Pilot wurde die E-Klasse auch bis zu Geschwindigkeiten von 210 km/h automatisch in der Spur gehalten. Und das für beeindruckend lange Zeit und selbst wenn mich das System aufforderte einzugreifen, reichte ein kurzer Fingertipp am Lenkrad aus und autonom ging es weiter. Was gerade bei Langstrecken eine wirkliche Entlastung für mich darstellte. Sogar Kurven meisterte die E-Klasse bei diesem Tempo sehr souverän.

Dank der erweiterten Wiederanfahrfunktion im Stop&Go-Verkehr konnte mir aber auch ein zehn Kilometer Stau nichts anhaben – die Massage-Programme nicht zu vergessen 😉

Als es wieder rollte, artete die Fahrt aber keineswegs in Arbeit aus, hielt mich der Aktive Spurhalte-Assistent wunderbar mittig in der Spur, ohne zwischen den Seitenlinien hin und her zu taumeln. Die Limousine beschleunigte stets flott auf die erlaubte Geschwindigkeit – da die Verkehrszeichenerkennung Geschwindigkeitsbeschränkungen, Schilderbrücken und Baustellenbeschilderungen oder über Navigation bekannte Limits erkannte und berücksichtigte.

Natürlich auch in der Stadt. Meine wirklichen Highlights den Verkehrszeichen-Assistenten betreffend, waren hier ganz klar die Warnung vor Personen im Bereich von Zebrastreifen (kam das Fahrzeug auch hier selbstständig zum Stillstand), wie auch die erweiterte Falschfahr-Warnfunktion, die jetzt auch vor falscher Einfahrt in Einbahnstraßen und Kreisverkehre warnt. Außerdem wurde die Erkennung von Stop-Schildern mit der ECO Start-Stopp-Funktion gekoppelt und wird von dieser entsprechend berücksichtigt. Und hier soll ich noch von teilautonom sprechen?!

Jetzt wäre mir beinahe der Ausweich-Lenk-Assistent durchgerutscht. Dieser unterstützte mich bei Gefahrensituationen mit Fußfängern und dem notwendigen Ausweichmanöver.

Wieder zurück auf der Autobahn, musste ich bei einem Überholmanöver lediglich den Blinker für zwei Sekunden setzen und der Aktive Spurwechsel-Assistent verrichtete seine Arbeit. Zuvor versicherte sich das Fahrzeug dank Aktivem Totwinkel-Assistent, ob die Nachbarspur auch frei ist. Dieser Vorgang funktionierte beim wieder Einscheren ebenso tadellos.

Ein weiteres großes Feature hat Mercedes-Benz mit dem Aktiven Nothalt-Assistent im Gepäck. Erkennt das System, dass Du bzw. der Fahrer nicht mehr dauerhaft in das Geschehen eingreift – sei es beispielsweise aus dem Sekundenschlaf heraus oder wegen einer plötzlichen Herzattacke – bremst das Fahrzeug sicher und kontrolliert bis zum Stillstand ab und warnt dabei den nachfolgenden Verkehr mittels Warnblinker.

PRE-SAFE hat mit dem neuen System-Zusatz „Sound“ eine weitere Neuheit in petto. Nutzt Mercedes-Benz einen natürlichen Reflex, um das Gehör bei Kollisionsgefahr auf das zu erwartende Unfallgeräusch zu konditionieren. Ja, richtig gehört, ich meine gelesen … was es nicht alles gibt!

Und dann wäre da ja noch die Car-to-X-Technologie, diese kann Informationen an andere Fahrzeuge in größerer Entfernung weitergeben, um sie beispielsweise frühzeitig vor gefährlichen Situationen zu warnen. Als erster Hersteller bietet Mercedes-Benz eine in Serienfahrzeuge integrierte Car-to-X-Kommunikation und kann nicht nur Gefahrenmeldungen empfangen, sondern auch an andere Verkehrsteilnehmer senden.

Die E-Klasse bietet gleich mehrere Varianten von Park-Assistenten, einfach nur ein Assistent der das Lenken übernimmt, ist ja hier wirklich ein alter Hut. Bei der E-Klasse werden natürlich auch Gas und Bremse übernommen, ob in Längs- und Querparklücken, in letztere sogar vorwärts wie auch rückwärts und weil das noch nicht zu reichen scheint, konnte ich das Fahrzeug auch bequem via Remote Park-Pilot und entsprechender Smartphone-App von außen ferngesteuert Parken.

Der ein oder andere wird jetzt mit Sicherheit skeptisch aufraunen, dieser ganzen Technik soll ich mich anvertrauen? Doch nach dieser beeindruckenden Vorstellung und einer anspruchsvollen Testphase von über zwei Wochen, kann ich Dir sagen, Du kannst Dich der E-Klasse vertrauensvoll in die Hände begeben. Ich habe es getan und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Ob bei Starkregen, dichtem Nebel oder in engen Baustellen, einen Ausfall konnte ich zu keiner Zeit verzeichnen. Denn im Gegensatz zu anderen Autoherstellern, verlässt sich Mercedes-Benz nicht nur auf vereinzelte Sensoren.

Die einzelnen Funktionen greifen dagegen auf eine weiterentwickelte Stereo-Multi-Purpose-Kamera hinter der Windschutzscheibe, rund um das Fahrzeug platzierte mehrstufige Radarsensoren wie aber auch auf bewährte Sensoren wie Ultraschall sowie die 360°-Kamera zurück. Um auch bei winterlichen Verhältnissen eine optimale Unterstützung bieten zu können, haben die Verantwortlichen dem Frontradar zusätzlich eine sogenannte Radomheizung spendiert, die effektiv die Verschmutzung des Sensors mit Schnee vermeidet.

Wer jetzt den Punkt „Bevormundung“ ins Spiel bringen möchte, den muss ich auch gleich ausbremsen, Du kannst die Systeme ganz einfach auch ausschalten.

Wie faszinierend diese Testzeit auch war, so brutal war der Weg zurück in die „gegenwärtige“ Autowelt. Wenn auch Assistenten immer mehr Einzug halten, so faszinierend und umfassend habe ich das Thema „teilautonomes Fahren“ in einem Serienfahrzeug noch nicht erfahren dürfen.

Mercedes-Benz hat mit der E-Klasse wirklich ein beeindruckendes Auto auf die Räder gestellt, dass hat allerdings auch seinen Preis. Wenn mich auch der erste Blick auf den Grundpreis meines E 220 d von 47.338,20 Euro nicht unruhig werden lässt, so haut mich die Aufpreisliste meines Testwagens wirklich um. Kann ich mit all den im Artikel erwähnten Komfort-Features und Assistenzsystemen den Preis ohne Probleme VERDOPPELN. Und eins ist klar, die Limousine wird erst mit all diesen Features an Bord zur intelligentesten E-Klasse aller Zeiten.

Bist Du das aber bereit zu zahlen, bleibt mir schlussendlich nur noch die Frage zu stellen, wer braucht bei dieser grandiosen Mercedes-Benz E-Klasse noch eine S-Klasse?

Stand: Juli 2017; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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