Autotest: Hyundai i10

Das Jahr 2020 lief definitiv anders als von uns allen erwartet, stellte die Coronakrise die gesamte Welt auf den Kopf. Hyundai lies sich von der Pandemie nicht aus der Bahn werfen und feierte ein Produktfeuerwerk. Zunächst stand die erfolgreiche Markteinführung des i30 Facelifts an. Der i10 folgte und erstmals wurde die sportliche i10 N Line eingeführt, die sich bereits erfolgreich meinem Test stellte. Kurz darauf betrat der neue Hyundai i20 die Bühne und brachte mich zum Staunen. Auf Seiten der SUV-Modellpalette präsentierte Hyundai das Facelift des Santa Fe und den neuen Hyundai Tucson. An dieser Stelle möchte ich jedoch beim kleinsten Hyundai bleiben. Dem i10, der jüngst den Titel „Importauto des Jahres“ in der Kategorie „Kleinstwagen“ einfahren konnte.

Der kleine i10 nimmt eine der fünf Stützen von Hyundai ein, auf denen der Erfolg der Marke beruht. Während zahlreiche Hersteller ihre Kleinstwagen aus dem Sortiment nehmen (müssen), stärkt Hyundai mit der aktuellen Generation ihre Position im A-Segment und setzt Maßstäbe.

Es gibt wahrlich viel zu erfahren, über den kleinen Hyundai i10.

Der i10 kommt unverändert auf eine Außenlänge von knackig kurzen 3,67 Meter, legt im Vergleich zum Vorgänger in der Breite zu und holt beim Radstand 40 Millimeter mehr Raum raus. Das Raumgefühl im Hyundai i10 ist beeindruckend und so fühle ich mich mit meinen 1.80 Meter selbst auf der Rückbank sehr gut aufgehoben. Diese Beinfreiheit ist im A-Segment selten vorzufinden und nicht zu erwarten. Abhängig von der Sitzausführung – wird der i10 wahlweise als Vier- oder Fünfsitzer angeboten – beherberge ich im Fond zwei bis drei Personen.

Voll besetzt hält der Kofferraum 252 Liter Stauvolumen bereit, die Alltagstauglichkeit war während des Tests stets gewährt. Mit dem höhenverstellbaren Ladeboden bot mir der i10 zusätzliche Variabilität. Durch umlegen der Rücksitzlehnen habe ich das Gepäckabteil rasch auf bis zu 1.050 Liter vergrößert. Allerdings muss die Kofferraumablage per Hand hochgeklappt werden, in Anbetracht der Fahrzeugkategorie sehe ich dies dem Hyundai i10 nach.

Viel mehr würde ich mir ein längsverstellbares Lenkrad wünschen, kann man das lediglich in der Höhe anpassen. Dennoch nehme ich als Großgewachsener gern auf dem Fahrersitz Platz und freue mich über die Armlehne und das luftige Raumgefühl und die gelungene Cockpitanmutung.

Die Optik sowie die Materialanmutung und Verarbeitungsqualität weiß im Hyundai i10 zu überzeugen. Billigcharme kommt trotz verarbeiteter Hartplastikteile nicht auf.

Diese Tatsache ist im A-Segment ebenso wenig zu erwarten, wie der Acht-Zoll-Touchscreen. Hyundai verbaut diesen im aktuellen i10 serienmäßig und bietet vorbildliche Konnektivität.

Digitaler Radioempfang, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss und eine kinderleichte Bedienung per Touch, Tasten oder Sprache stets inklusive.

Es ist mir möglich mein Smartphone mittels Android Auto und Apple CarPlay mit dem Fahrzeug zu vernetzen. Mittels einer im Auto eingebauten SIM-Karte kann ich zudem relevante Informationen meines i10 auch von unterwegs via Smartphone abrufen. Verschiedene Funktionen können darüber hinaus angesteuert werden. Möchte ich den Hyundai i10 aus der Ferne ver- und entriegeln oder eine daheim geplante Route an das Navigationssystem senden.

Mit Bluelink stellt Hyundai Dir zahlreiche nützliche Services zur Seite. Die Telematikdienste die zusammen mit dem Navigationssystem verfügbar sind, garantieren mir den stetigen Kontakt zum Fahrzeug. Sollte man als Besitzer partout nicht mehr wissen, wo man seinen Hyundai i10 abgestellt hat, kann man das Auto per GPS orten. Bluelink zeigt Dir umgehend den kürzesten Weg zu Deinem i10 an.

Während der Fahrt profitiere ich zudem von der Verkehrszeichenerkennung und den Life-Services. Seien es Verkehrsinformationen in Echtzeit oder die Anzeige von Tankstellen und freien Parkplätzen in der Nähe.

Der 1.0-Liter-Turbomotor mit 74 kW / 100 PS bleibt exklusiv dem Hyundai i10 N Line vorbehalten. Du kannst beim regulären Hyundai i10 zwischen dem Dreizylinder und einem Vierzylinder wählen. Das 1,0-Liter-Aggregat mit drei Zylindern sowie den 1,2 Liter Benziner hat Hyundai vom Vorgänger übernommen, in beiden Fällen aber einer Optimierung unterzogen. Insbesondere die Effizienz galt es zu steigern. Ist die gut funktionierende Start-/Stopp-Automatik nun in allen i10 Fahrzeugen serienmäßig verbaut.

Mit einem CO2-Ausstoß ab 97 Gramm pro Kilometer unterschreitet der aktuelle Hyundai i10 1.0 die 100 g/km-Grenze. Je nach Motor-Getriebe-Kombination reichen die Kohlendioxid-Werte bis 113 g/km. Die Einstufung nach der Abgasnorm Euro 6-TEMP-EVAP-ISC ist gegeben.

Dem angegebenen Kraftstoffverbrauch von 4,8-4,4 im kombinierten Fahrzyklus nach NEFZ für den 1.0 konnte ich mich während meinen Ausfahrten bei gemächlicher Fahrweise mit 5,2 bis 5,5 Liter nähern. Bei flotter Fahrweise genehmigte sich der Dreizylinder gut und gerne sieben Liter. Aber diese Fahrweise strebe ich dann doch lieber im Hyundai i10 N Line an, bringt es der 1.0 mit seinen 67 PS gar nicht erst auf die entsprechende Leistung.

Bei einem Kleinstwagen erwartet man ein knatterndes Motörchen, der Dreizylinder präsentiert sich aber dennoch kultiviert und zu keiner Zeit dröhnend.

In der City vermittelt er mir einen wunderbar spritzigen Fahreindruck. Auf der Landstraße fühle ich mich ebenfalls wohl. Der muntere Vorwärtsdrang verliert sich erst auf der Autobahn. Der Dreizylinder wird ohnehin nur 156 km/h schnell und der Hyundai i10 1.2 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 171 km/h.

Bei Geschwindigkeiten jenseits der Tempo 100 würde ich mir einen sechsten Gang wünschen, vertraut Hyundai auf einen Fünfgang-Handschalter. Alternativ bietet Dir der Hersteller für beide Motorisierungen ein automatisiertes Schaltgetriebe mit ebenfalls fünf Gängen, der Aufpreis beträgt 700 Euro. Dieses ersetzt die zuvor erhältliche Vierstufenautomatik.

Mit der zweiten Generation i10 legte Hyundai im Jahr 2013 die Messlatte sehr hoch und lies mich staunen. Solch eine gelungene Fahrwerksauslegung hatte ich bis dato in einem Kleinstwagen nicht vorgefunden. Diesen Vorsprung bewahrt sich Hyundai bis heute und begeistert in punkto Komfort und legt zugleich eine agile Fahrwerksabstimmung an den Tag. Harmonisch darauf abgestimmt, präsentiert sich die Lenkung.

Als Kleinstwagen im Portfolio aufgeführt, nimmt der i10 die Rolle des Einstiegsmodells in die Hyundai-Welt ein. Wie klein er auch sein mag, den Sicherheitsaspekt schreiben die Koreaner auch in diesem Modell groß.

Mit SmartSense bietet der Hyundai i10 Sicherheitsmerkmale die mir von den höheren Fahrzeugsegmenten bekannt sind und in dieser Fahrzeugklasse ihresgleichen suchen. Hättest Du im Hyundai i10 einen serienmäßigen Aufmerksamkeits- und Fernlichtassistenten, einen Anfahralarm oder den autonomen Notbremsassistenten erwartet? Diese Features sind in allen Ausstattungen Serie, wie der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, das automatische Notrufsystem eCall und der aktive Spurhalte-Assistent.

Dieser umfasst verschiedene Funktionen und fungiert zum einen als Spurhaltewarner und als Spurhalteassistent. Als aktiver Spurhalteassistent hält Dich das System selbsttätig in der Fahrspur und warnt nicht nur mit einer korrigierenden Lenkbewegung.

Der Hyundai i10 kombiniert die viertürige Karosserie mit einer ausdrucksstarken Optik. Die dynamisch gezeichnete Front integriert den markentypischen Kaskadengrill. Die zwei über die Motorhaube verlaufenden Sicken verleihen dem Kleinstwagen einen markanten Charakter. Knuffig, klein und rund, damit begnügt sich der Hyundai i10 nicht. Er setzt im Vergleich zum Vorgänger bewusst auf dynamische, statt niedliche Züge.

Eyecatcher gibt es einige, selbst in der Seitenansicht sticht die gegenläufig positionierte C-Säule hervor, bildet diese ein X und trägt stolz das i10-Logo. Die runden Tagfahrlichter sind für den i10 charakterisierend, und je nach Modell mit LED-Technik versehen.

Die auf Wunsch erhältlichen 16-Zoll-Leichtmetallfelgen sind in der aktuellen Generation Hyundai i10 ebenso neu, wie die optionale Zweifarbenlackierung. Abhängig von der Ausstattung hebt sich das Dach in den Farben Phantom Black oder Tomato Red ab.

Der Hyundai i10 paart die von mir aufgeführten Qualitäten mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis und einer Neuwagengarantie von fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung.

Diesen Garantieumfang ergänzt Hyundai um eine Lackgarantie und eine Mobilitätsgarantie. Letztere verlängert sich nach jeder Wartung in einer Vertragswerkstatt ohne Begrenzung des Fahrzeugalters und das bis zu einer Fahrleistung von stolzen 200.000 Kilometern je nach Fahrsituation um ein weiteres Jahr oder 30.000 Kilometer.

Abhängig von Deinen Anforderungen und Erwartungen, hält die Preisliste sieben Ausstattungsvarianten bereit. Der Hyundai i10 startet als Pure zu Preisen ab 10.990 Euro. Die Einstiegsvariante wie die Variante Select und die Edition 30 bzw. 30+ sind ausschließlich an das 1.0 Aggregat mit 67 PS und Handschalter gekoppelt.

Zwischen den Motoren wählen, kannst Du in den Ausstattungslinien Trend und Prime. Diese Varianten verlangen Dir zwischen 15.040 und 18.290 Euro ab.

Wer sich für den Hyundai i10 N Line interessiert, den möchte ich abschließend auf meinen ausführlichen Fahrbericht des i10 N Line verlinken.

Stand: Januar 2021; Test und Fotos: Lexi Lind / Interieurfoto: Hyundai

3 Gedanken zu “Autotest: Hyundai i10

  1. Pingback: Importauto des Jahres: Hyundai i10 » presse24.com

  2. Hallo. Super Blog Beitrag.
    Ich bin schon länger auf der suche nach einen klein Fahrzeug. Ihr habt ihn sehr gut beschrieben und analysiert .
    Der Hyundai i10 gefällt mir super gut und ihr habt mich inspiriert das ich den Hyundai i10 mall probe fahre und möglicherweise auch danach kaufe.
    Danke
    Liebe Grusse !

    • Vielen lieben Dank für das tolle Feedback. Freut mich sehr. Viel Freude bei der Probefahrt und wenn Du die Möglichkeit hast, den i10 N Line erfahren zu können, lass Dir die Möglichkeit nicht entgehen. Den ausführlichen Fahrbericht findest Du ebenfalls bei CARWALK, falls Du Dich vorab informieren möchtest.

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