Mitsubishi ASX – Weiter verbessert.

Der aktuelle ASX kommt mit zahlreichen Updates daher, auch optisch wurde er entsprechend dem neuen Familiengesicht aufgewertet. Geblieben sind das gute Platzangebot, der kräftige und doch sparsame Motor mit Start-Stopp-Automatik sowie die umfangreiche Sicherheitsausstattung, was vor allem die 7 Airbags betrifft. Keinen großen Fortschritt hingegen ist in Sachen Fahrerassistenzsystemen zu verzeichnen, Licht- und Regensensor sind da schon die Highlights, Toter-Winkel-Assistent, Spurhalter, Verkehrszeichenerkennung etc. werden auch nicht optional angeboten. Darüber hinaus ist die Ausstattung besonders beim „Top“-Modell aber sehr reichhaltig und den Preis von 29.990,- Euro wert.

Um die Veränderungen am aktuellen Mitsubishi ASX zu bemerken muss man eigentlich gar nicht so genau hinsehen und doch wurde die Optik im Großen und Ganzen beibehalten. Trotzdem ergibt der neue Kühler und vor allem die markante Chromleiste, die sich dynamisch von den Scheinwerfern nach unten zur neuen Schürze schwingt, ein völlig neues Gesicht. Und die jetzt stärker konturierten Radläufe mit den zusätzlichen Kunststoffverkleidungen lassen den ASX bulliger erscheinen.

Die größeren Räder bei meinem aktuellen Testwagen füllen die Radhäuser besser aus, der Rest der Seitenansicht ist praktisch unverändert. Die kleine Stabantenne wurde durch eine moderne in Haifischflossen-Optik ersetzt.

Schärfer gezeichnet wurde die Heckklappe und die Schürze erhielt mehr Schwung, vor allem der angedeutete Diffusor wurde schwerpunktmäßig nach unten verlagert, die Rückstrahler – jetzt rund – wurden deutlich nach unten und außen versetzt, so steht der aktuelle ASX jetzt satter und breiter auf der Straße.

Auch im Innenraum des ASX fallen die Veränderungen sofort ins Auge. Da ist zum einen das Lenkrad zu nennen. Der Pralltopf wurde jetzt deutlich gefälliger gezeichnet und eine Applikation aus schwarzem Klavierlack zieht sich jetzt über die beiden oberen Lenkradspeichen in den Lenkradkranz und verläuft hier nach unten bis zur mittleren Speiche und wird hier von einer v-förmigen Applikation in Alu-Optik unterstützt. Harmonisch und modern sind die Bedienelemente im Lenkrad jetzt schick integriert.

Die zweite große Überarbeitung fand in der Mitte des Armaturenbrettes statt wo ebenfalls eine große Klavierlack-Applikation die mit einer Chromleiste eingefassten Lüftungsdüsen und den neuen Touchscreen verbindet, im Anschluss nach unten die Schalter u.a. für die Warnblinkanlage wurden der neuen Formgebung angepasst. Unverändert übernommen wurden darunter die drei runden Kombi-Drehschalter für Heizung, Lüftung und Klima. Fast schon etwas tief wurden die Schalter für die Sitzheizung noch drunter gepackt und sehen ein wenig antiquiert aus, das gilt auch für die weit unten links vom Lenkrad verbauten Schalter für ESP, Einparkhilfe etc.

Aus dem Fußraum glänzen mir bei meinem Testwagen Pedale in Alu mit Gumminoppen entgegen. Geblieben ist das gute Raumangebot, der bequeme Einstieg, die gut ausgeformte und straff mit Leder bezogenen Sitze sowie der Schalthebel mit dem chromglänzenden Ring um die Ledermanschette. Der Kunststoff innen ist optisch sehr schön gemacht, haptisch zeigt er sich aber bretthart.

Das Lenkrad ist zweifach in Höhe und Weite verstellbar, aber wenn man den Hebel unten an der Lenksäule versehentlich falsch angreift, so ein wenig von der Seite, dann kann man sich ganz schön den Finger damit einklemmen.

Noch immer wird der Tempomat einfach vom Lenkrad aus bedient, hält auch bergab ganz gut die Geschwindigkeit, arbeitet aber noch nicht adaptiv. Einfach lässt sich auch das Navi bedienen, die Routenführung ist okay, nur die Sprachführung klingt beim „rechts abbiegen“ mehr nach einer Frage denn nach einem Hinweis.

Bestens bekannt sind die Sitze, die in Reihe eins gut ausgeformt sind und vor allem im Beinbereich einen sehr guten Seitenhalt bieten. Die Verstellung erfolgt für den Fahrer elektrisch, für den Beifahrer manuell, und da stört es dann auch wenig, dass die Lehne nur grobrastrig per Hebel zu verstellen ist. Unverändert zeigt sich auch das gute Platzangebot auf den Rücksitzen und auch als 1,80 m Mitfahrer ist der Kopfraum noch gut ausreichend – besonders die Fondpassagiere haben viel vom großen Glasdach, das reichlich Licht in den Innenraum lässt.

Ein Knopfdruck und die Rücksitzlehne fällt 1/3 zu 2/3 geteilt nach vorne. Das Material an der Lehnenrückseite ist nach wie vor etwas lapprig, auch die Lasche, die den Schlitz zwischen Sitz und Kofferraumboden überdeckt. Wenn man da grobere Ladungsstücke drüber wuchtet …

Die Ladefläche ist nahezu eben, steigt nach vorne hin ganz leicht an, die Gurte stecken in einer Führung und werden beim Zurück nicht eingeklemmt. Die Ladekante ist bauartbedingt recht hoch aber gut geschützt, nicht so die Stoßstange. Aber auch das ist eigentlich nichts Neues, wie dass es dahinter fünf Zentimeter nach unten geht und unter dem soliden Boden steckt statt eines Reserverades ein Reifenreparaturset und weiterer Stauraum.

Auch das kenne ich schon: während auf der linken Seite hinter dem Radkasten ein weiteres Fach eingearbeitet wurde, steckt auf der gegenüberliegenden Seite der riesige Subwoofer.

Der ASX bringt seine Kraft über die Vorderräder gut auf die Straße, ESP mit Traktionskontrolle ist serienmäßig an Bord. In schnell angefahrenen Kurven schiebt er zwar deutlich über die Vorderräder nach außen, bleibt aber gutmütig und leicht beherrschbar.

Der Fahrkomfort ist gut, nur grobe Schlaglöcher oder Querrillen sowie Bodenwellen in Kombination bringen das Fahrwerk an seine Grenzen, da versetzt das ganze Fahrzeug sogar ein wenig und die Karosserie schlingert leicht hin und her. Kopfsteinpflaster quittiert er auch schon mal mit Vibrationen oder Dröhnen, ansonsten werden einzelne Unebenheiten gut weg gefedert, schwere Brocken schlagen schon mal an der Hinterachse durch. Im Slalomtest folgt er willig der Lenkung, diese ist angenehm straff, direkt und gibt eine gute Rückmeldung, der Aufbau legt sich aber mächtig hin und her, das Fahrzeug bleibt aber gutmütig, im Extremfall greift das ESP ein.

Der Autobahnkomfort ist prima, ab 140 fangen dann erste Windgeräusche an – der Wagen selbst liegt aber auch bei 180 noch ruhig und sicher auf der Straße, der Motor geht ab 130 in ein deutliches Brummen über, ist aber noch nicht wirklich laut, das passiert erst bei 180, dann sind auch die Wind- und Abrollgeräusche gut zu hören.

Wie alle ASX war auch mein Testwagen mit ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent ausgestattet, die auf Scheibenbremsen vorne (innenbelüftet) und hinten wirken. Ansprechverhalten und Dosierbarkeit waren tadellos, bei einer Vollbremsung taucht er vorne tief ein und kommt mit leichtem Reifenquietschen und ABS-Rubbeln sicher und spurtreu zum Stehen, auf richtig schlechten Straßen kommt noch ein Fahrzeugruckeln hinzu. Aus Tempo 100 heraus steht er so nach durchschnittlich 37 Metern, ein Nachlassen der Bremswirkung war auch nach der 10. Vollbremsung nicht festzustellen.

Das Fahrlicht hört relativ abrupt auf mit einer recht scharfen Kante auf, dürfte gerne etwas weiter reichen. Das Fernlicht strahlt weit und auch ausreichend in die Breite.

Dieselskandal hin oder her, ein SUV ist mit einem Diesel immer gut bedient, und selbst das „kleinere“ 1,6 Liter große Common-Rail-Diesel-Triebwerk mit 84 kW / 114 PS und einem Drehmoment von 270 Nm, kombiniert mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und Frontantrieb sorgt im ASX für ausreichende Fahrleistungen, so geht es in 11,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit wird mit 182 km/h angegeben. Wichtig ist vor allem, dass er im Alltag mit einem guten Durchzug in praktisch jedem Bereich glänzt und auch schön gleichmäßig hoch zieht.

Laut Tacho sprintet der ASX 1.6 DI-D auf 200 Sachen und macht auch dann noch eine gute Figur, das Fahrzeug liegt ruhig, der Motor ist durch ein deutliches Brummen zu vernehmen, das kann auf Dauer dann vielleicht etwas stören, zumindest muss man sich doch recht laut unterhalten. Bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit 130 hat er im Schnitt 6,1 Liter konsumiert, auf meiner normalen Hin- und Herstrecke waren es 5,3 Liter Diesel bei normaler Fahrweise.

Damit bin ich etwas über einen halben Liter über der Werksangabe geblieben, die einen CO2-Ausstoß von 119 g/km angibt. Der ASX ist mit einem Start-Stopp-System ausgestattet und erreicht die Abgasnorm Euro 6.

Ein Rußpartikelfilter dient zur Reduzierung der im Abgas von Dieselaggregaten vorhandenen Partikel. Wer in die Situation kommen sollte, den Dieselpartikelfilter in seinem Fahrzeug ersetzen zu müssen oder auf der Suche nach anderen Kfz-Teilen ist, ob neu oder gebraucht, der wird mit Sicherheit bei PartsBit fündig.

Die Kombination mit der Sechsgangschaltung ist prima, die Schaltwege sind angenehm kurz, die Führung ist exakt, wenn auch ein wenig hölzern. Die Abstimmung passt gut zum Selbstzünder, die Anschlüsse passen.

Schon immer war der Mitsubishi ASX in Sachen Sicherheit gut aufgestellt, hatte schon beim Vorgänger sieben Airbags, also auch einen Knieairbag für den Fahrer zu bieten und auch bei Einparkhilfe und Rückfahrkamera steht das aktuelle Modell nicht hinten an, eine Berganfahrhilfe gehören heute ebenso zum Serienumfang wie Licht- und Regensensoren.

Was die aktuellen Fahrerassistenzsysteme angeht, kann aber auch der aktuelle ASX nicht groß auftrumpfen, denn so Dinge wie Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warner, Querverkehrswarner beim rückwärts Ausparken, Verkehrsschildererkennung etc. gibt es auch nicht gegen Aufpreis.

Der Mitsubishi ASX mit dem kleineren 1,6 Liter DI-D Turbodiesel ist eigentlich eine gute Wahl, und wenn die Hysterie der Politik sich wieder beruhigt hat, werden die Zulassungszahlen für diese Antriebsart sicher auch wieder steigen. Ein sauberer Diesel ist immer noch sauberer als ein E-Auto, dessen Strom aus einem Braunkohlekraftwerk stammt, und würden plötzlich alle ein E-Auto wollen, woher sollte das ganze Lithium kommen und wohin mit den vielen Ladestationen. Sei es …

Mit seinem Einstiegspreis von 25.990,- Euro ist der 1.6 DI-D 2WD mit seinen 114 PS in der Ausstattung PLUS ein sehr günstiges Angebot, und der TOP für 29.990,- Euro bringt in Sachen Ausstattung – ausgenommen die Fahrerassistenzsysteme – fast alles mit, was man sich so wünschen kann. Sogar 18 Zoll-Alus, automatisch abblendender Innenspiegel, Xenon-Licht, Panorama-Glasdach, Multifunktionslenkrad, el. Fensterheber und Außenspiegel, Smart-Key mit Start-Stopp-Knopf, Mitsubishi Kommunication System mit Navi, Radio, CD, MP3, USB und 7″ Touchscreen sowie das Rockford Fosgate Soundsystem mit dem 25 cm Subwoofer im Kofferraum.

Der Allrad-Antrieb schlägt wenn gewünscht noch mal mit 1.800,- Euro Aufpreis zu Buche, ansonsten gibt die Preisliste nur noch den Metallic-Lack für 550,- Euro her.

Stand: Dezember 2017, Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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