Mit dem Range Rover Sport SVR hat Land Rover – korrekt gesagt die neu eingeführte hauseigene „Jaguar Land Rover Special Vehicles Operations“, zu vergleichen mit der AMG-Manufaktur bei Mercedes oder der M-Abteilung von BMW – den leistungsstärksten und zweifelsohne beeindruckendsten Land Rover aller Zeiten auf die Räder gestellt.
In unglaublichen 4,7 Sekunden katapultiert der weiter entwickelte 5,0-Liter-V8- Kompressormotor den über zwei Tonnen schweren Range Rover Sport aus dem Stand heraus bis auf Tempo 100. Würde die Elektronik dem SVR keinen Strich durch die Rechnung machen, würde er die Topspeed von 260 km/h mühelos durchbrechen.
Die Performance des SUV ist dabei einfach atemberaubend und so komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sitze ich hier schließlich nicht in einem Jaguar F-Type dicht über der Straße kauernd. Das hier ist eher „rasen“ auf Lkw-Höhe und wenn auch die brachiale Beschleunigung auf der Geraden fasziniert, so ist es die Leistung und Performance in den Kurven und Kehren, die einen sprachlos machen.
Die Schwer- und Fliehkräfte scheinen von den Verantwortlichen regelrecht ausgehebelt worden zu sein, lässt sich der Koloss dank adaptiver Fahrwerkssteuerung „Adaptive Dynamics“ mit stufenlos verstellbaren Dämpfern auf Sportwagenniveau über den Kurs jagen – wir von der Presse durften dem Wagen auf dem Nürburgring die Sporen geben. Natürlich kann der Range Rover Sport SVR sein Gewicht nicht verheimlichen, doch die Leichtigkeit, die das neue Topmodell betreffend Handling und Auftritt an den Tag legt, erinnert bei weitem nicht an ein SUV dieser Größenordnung.
Geschweige denn, der enorme Fahrspaß. Die Fahrwerksauslegung inklusive aktiver Zweikanal-Neigungssteuerung „Dynamic Response“, dem aktiven Hinterachs-Sperrdifferenzial und dem System zum „Torque Vectoring“ sowie dem permanenten Allradantrieb bringen die 405 kW / 550 PS und das gewaltige Drehmoment von 680 Newtonmetern beeindruckend auf den Asphalt.
Entsprechend der Leistungssteigerung wurde die Achtstufen-Automatik modifiziert, deren Schaltzeiten nun um 50 Prozent schneller sind, aber auch der permanente Allradantrieb und die Bremsen wurden der neugewonnen Kraft angepasst.
Und dann diese Soundgewalt!! Die einen einfach fesselt und animiert, animiert, animiert. Habe ich die Sportauspuffanlage mit nur einem Tastendruck aktiviert, entweicht den Vierfach-Endrohren ein derart brachialer V8-Motorensound … Nach nur wenigen Minuten habe ich mich förmlich in einen Rausch gefahren und begrüße die Entscheidung der Jaguar Verantwortlichen uns dieses Hammer-SUV ausschließlich auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings fahren zu lassen. So bleibt der Führerschein ungefährdet und der Spaßfaktor auf höchstem Level.
Diesen trübt hier auch die Verbrauchsanzeige von über 20 Liter nicht und Käufer des Range Rover Sport SVR wird es letztlich wenig interessieren und so werden diese sich auch nicht daran stören, wenn sie mit dem 5.0 V8 Supercharged SVR A8 an den vom Hersteller angegebenen Werten „vorbeischrammen“ (13,2 im kombinierten Zyklus / 18,3 Liter innerorts / 9,9 Liter außerorts und 298 g/km CO2-Emission).
Ungeachtet seien an dieser Stelle auch die Offroad-Eigenschaften, die den Range Rover Modellkollegen natürlich in nichts nachstehen. Wenn auch die tiefen Schürzen den Böschungs- und Rampenwinkel etwas einschränken.
Gewaltig, aber keineswegs prollig. So haben die Designer zwar, der Aerodynamik und der Kühlung geschuldet, Optimierungen an der Karosserie vorgenommen, doch auf protzige Anbauten wurde erfreulicherweise verzichtet. Fehlt es dem Range Rover Sport doch ohnehin nicht an dem kraft- und zugleich stilvollen Look.
Wenn auch zugegeben, die ausschließlich für den SVR erhältliche Metallic-Lackierung Estoril Blue und die farblich darauf abgestimmten blauen Sechs-Kolben-Bremssättel von Brembo die hinter den ebenso exklusiv erhältlichen 22-Zoll-Leichtmetallräder mit zehn Doppelspeichen, aufgezogen auf Continental SportContact 5-Hochleistungsreifen der Dimension 295/40 R22, hervorblitzen, dem SVR einen noch faszinierenderen Auftritt garantieren.
Beim tollkühnen Ritt über die Curbes lerne ich nicht nur das knackige Fahrwerk des Range Rover Sport SVR schätzen, die exklusiven Integralsitze im SVR-Design halten mich mehr als fest im Sattel. Vier dem SVR vorbehaltene Farbkonzepte sorgen außerdem für zusätzliche Individualität im Cockpit.
Imposant ist aber letztlich nicht nur die Leistung, die Performance und der Sound, leider schlägt der Range Rover Sport SVR mit einem Kaufpreis von 126.400 Euro auch hier gewaltig zu.
Weitere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
Stand: Juni 2015; Test: CARWALK; Fotos: CARWALK / Land Rover
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