Eine kleine Nische ist das Segment der Pick-ups schon längst nicht mehr und so wird die Fahrzeuggattung keineswegs mehr nur wegen ihrer Robustheit und dem Nutzfaktor gekauft, der Lifestyle-Faktor spielt eine immer größer werdende Rolle und somit erschließt sich natürlich ein neuer Markt, den in den vergangenen Jahren immer mehr Autohersteller bedient haben. So sind im beliebten Pick-up-Segment der Ein-Tonnen-Klasse mittlerweile auch Marken wie Renault und Mercedes-Benz oder eben auch Fiat vertreten. Die Italiener mischen mit dem Fiat Fullback seit 2016 mit und setzen dabei auf die Pickup-Kompetenz des japanischen Automobilherstellers Mitsubishi. Steckt unter dem Fiat Fullback die fünfte Generation des Mitsubishi L200. Im November 2017 erhöhte Fiat mit der Variante Cross nochmals den Lifestyle-Faktor. Das Topmodell der Baureihe stellte sich mir im ausführlichen Test.
Der Fiat Fullback Cross setzt bewusst auf schwarze Details, sei es am Gitter des Kühlergrills, den Außenspiegelkappen, den Verkleidungen an den Radläufen, den seitlichen Trittbrettern, den Türgriffen oder sogar den Leichtmetallrädern im 17-Zoll-Format. Diese sind ebenso markant und für die Cross-Variante kennzeichnend, wie der schwarze Sportbügel hinter der Fahrerkabine.
Wem
das noch nicht stylisch genug ist, der
kann
seinen Fiat Fullback Cross mit exklusivem Zubehör von Mopar weiter
personalisieren.
Im Zubehörkatalog findest Du neben optischen Features auch diverse praktische Komfortdetails. Ob verschiedene Hardtop-Ausführungen, diverse Abdeckungen, Ladebettauskleidungen, Träger oder Dachboxen, hier wirst Du mit Sicherheit fündig und holst den maximalen Nutzwert aus dem Fahrzeug heraus.
Aber auch ohne Extras zu ordern, lassen sich Gepäckstücke auf der Ladefläche mittels diverser Ankerpunkte fixieren. Eine Abdeckung kann ich in jedem Fall empfehlen, schützt sie Deine Ladung vor Verschmutzung und Witterungseinflüssen und verhindert durch die Möglichkeit des Abschließens den Zugriff vor Langfingern.
Die Karosserie lässt einen hohen Einstieg erwarten und so schwinge ich mich förmlich in den Sattel des Fiat Fullback Cross. Dieser ist in Leder gehüllt, gut ausgeformt, straff gepolstert und ausreichend groß, als Fahrer kann ich meinen Sitz sogar elektrisch in der Höhe, Neigung und Länge verstellen. Die Mittelarmlehne rundet den angenehmen Sitz ab.
Wer schon mal im Mitsubishi L200 verweilen durfte, dem wird der Fiat Fullback vertraut sein. Setzen die Italiener lediglich beim Fiat-Emblem auf dem Lenkrad auf eine gewisse Eigenständigkeit.
Der Blick auf das Cockpit lässt zwar keinen Gedanken an ein Nutzfahrzeug aufkommen, mit Hartplastik hält der Innenraum aber dennoch nicht hinterm Berg. Die Gestaltung ist allerdings gefällig, wenn auch nicht aufregend, die Applikationen sorgen für Auflockerung und der Touchscreen und die wenigen Schalterelemente für eine einfache Bedienung.
Das Topmodell der Pickup-Baureihe wird ausschließlich in der Karosserieversion Double-Cab ausgeliefert. Wenn nötig, beherbergt die Doppelkabine auch auf den Rücksitzen Großgewachsene mit ordentlich Beinfreiheit und ausreichend Raum im Kopfbereich. Sogar mit ISOFIX an den äußeren Sitzplätzen kann der Italiener aufwarten.
Mit Mitsubishi hat sich Fiat natürlich einen sehr erfahrenen Partner zur Seite geholt, die auch sehr gute Erfahrungen mit diversen Wohnmobil-Aufbauten vorweisen können. So ist der Fiat Fullback auf Wunsch auch der ideale Campingbegleiter.
Die Pritsche stemmt bis zu eine Tonne, die Anhängelast beträgt 3,1 Tonnen. Damit Du auch unter Last unbeschwert unterwegs bist, hat Fiat dem Fullback Cross eine Gespannstabilisierung (Trailer Stability Assist, TSA) spendiert, die auf den Motor und Bremsen einwirkt und so wieder stabile Fahrbedingungen für den Anhänger schafft.
Der permanente Vierradantrieb mit Torsen-Mitteldifferenzial ist ebenfalls serienmäßig und stellt Dir über einen Drehschalter vier unterschiedliche Modi zur Seite. Im Alltäglichen ist man entspannt im Hinterradantrieb 2H unterwegs, bei sich veränderten Straßenverhältnissen wie beispielsweise Nässe kannst Du in den Vierradantrieb 4H wechseln. Das Mitteldifferenzial sperrt sich und die Kraftverteilung 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse steht in der Einstellung 4HLc auf dem Programm. Geht es in richtig raue Gefilde, ist der Fullback mit der elektronischen Differenzialsperre in der Hinterachse entsprechend gewappnet und hält den Modus 4HLLc mit zusätzlicher Getriebeuntersetzung bereit.
Mit einer maximalen Wattiefe von 600 Millimetern und einem Böschungswinkel von 30° vorn und 22° hinten kann der Fiat Fullback Cross durchaus den Weg in unbequemes Gelände wagen.
Letzten Endes dürfte der Fiat Fullback dann aber doch mehr im Großstadtdschungel als im Offroad-Gelände unterwegs sein und dort wirst Du nicht nur die serienmäßige Rückfahrkamera schätzen lernen, auch der Wendekreis von gerade einmal 11,80 Meter sprechen dem Fiat Fullback Cross Pkw-Qualitäten ab, die begeistern.
Lässt sich die zweifelsohne mächtige Karosserie mit einer Gesamtlänge von 5,3 Meter und einer Breite von fast 1,82 Meter im 2WD-Modus spielerisch auch auf engstem Raum einparken. Dann kommt mir auch die leichtgängige Lenkung gelegen, die ansonsten aber gerne straffer sein könnte und einfach etwas mehr Rückmeldung vermitteln könnte. Der Fahrkomfort stellt für einen Pick-up zufrieden und gibt keinen großen Anlass zur Klage.
Beim Motor nimmt Dir das Topmodell die Zügel aus der Hand, wird der Fiat Fullback Cross lediglich mit dem 181 PS starken Turbodieselmotor ausgeliefert. Aus 2,4 Liter Hubraum holt der Pick-up ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmeter raus.
Ordentlich Vortrieb scheint garantiert. Allerdings ist diese Fullback-Variante ausschließlich an eine Fünfgang-Automatik gekoppelt, die einfach träge wirkt und dem Fahrzeug spürbar den Elan nimmt und irgendwie nicht so recht harmonieren möchte, zumindest wenn er eine sportliche Performance abliefern soll. Im alltäglichen Fahrbetrieb geht die Motor-/Getriebe-Kombination in Ordnung, doch im Vergleich zum Angebot mancher Mitbewerber hat der Fiat in diesem Punkt doch das Nachsehen. Wenn mir die Automatik auch immerhin den manuellen Gangwechsel mittels Schaltwippen am Lenkrad ermöglicht.
Mit der Abgasnorm Euro 6, 196 g/km CO2-Ausstoß und 7,5 Liter wird der Fullback Cross von Fiat bei den technischen Daten aufgeführt, die Broschüre wurde allerdings zuletzt am 20. Juli 2018 aktualisiert, so handelt es sich noch um NEFZ-Werte und entspricht keinen Angaben nach dem WLTP-Zyklus gemessen.
In meinem Test habe ich mit Heckantrieb und normaler Fahrweise 8,9 Liter Diesel im Mix verbraucht, mit Allrad ging der Verbrauch auf 9,3 Liter hoch.
Fahrer- und Beifahrerairbag, Kopfairbags vorn und hinten, Seitenairbags vorn sowie ein Knieairbag für den Fahrer zählen im Fiat Fullback Cross ebenso zum serienmäßigen Umfang, wie der Licht- und Regensensor, die Geschwindigkeitsregelanlage (Cruise Control) die Dir hilft, das vorgewählte Tempo nicht zu überschreiten oder aber die Berganfahrhilfe, die das Fahrzeug beim Anfahren an einer Steigung für ein paar Sekunden automatisch hält, so dass Du nicht sofort zurückrollst und mühelos anfahren kannst.
Ebenfalls im Preis des Fiat Fullback Cross enthalten, der Spurverlassenswarner, kurz LDW. Ab 65 km/h aktiv, warnt Dich das System durch akustische und visuelle Warnsignale, wenn der Pick-up die Fahrbahnmarkierungen überquert.
Der Einstiegspreis von 37.300 Euro netto beziehungsweise 44.387 Euro brutto ist im Falle des Fiat Fullback Cross Plus im Grunde auch der Endpreis, die Metallic-Lackierung mal ausgenommen, rollt das Topmodell vollausgestattet vor.
Bi-Xenon-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrleuchten, Heckscheibenheizung, elektrische Fensterheber rundum, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Multifunktionslederlenkrad, Elektrisch einstellbare Außenspiegel, Navigationssystem, Infotainmentsystem mit 7″-Touchscreen und DAB, automatische 2 Zonen-Klimaanlage, eine Rückfahrkamera, lederbezogene Sitze inklusive Sitzheizung,
Beim Kauf des Fiat Fullback Cross ist Dir eine Garantie von vier Jahren gewiss, darüber hinaus umfasst das Angebot der FCA Bank maßgeschneiderte Finanzierungen und Leasinglösungen, ob Du nun eine Privatperson oder Selbstständig bist, oder für ein Unternehmen den Kauf tätigst.
Stand: März 2019; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog; Innenraumfoto: Fiat