Unglaubliche 31 Jahre mussten wir uns gedulden, doch nun ist die Fiat-Ikone endlich zurück. Dass die Neuauflage die wirklich italienischen Wurzeln vermissen lässt und stattdessen die japanischen Gene des Mazda-Pendant in sich trägt – GESCHENKT und nach einer ersten Ausfahrt absolut vergessen. Da auch dieser Fiat 124 Spider nicht auf seine gehörige Portion Italo-Charme verzichtet und dann doch seinen ganz eigenen Weg geht. Dieser Roadster ist ein würdiger Nachfolger und transportiert den einmaligen italienischen Stil des Urmodells perfekt in die Gegenwart. Der neue Roadster weckt unweigerlich Erinnerungen an den legendären Spider, der vor fünfzig Jahren seine Weltpremiere feierte. Bis heute ist das H-Segment ein sehr kleines, aber zweifelsohne eines der leidenschaftlichsten … und auch bei mir hat Amors Pfeil mitten ins Herz getroffen.
Nicht nur namentlich schlägt die Neuauflage die Brücke zum Urahn, auch optisch setzen die Designer bewusst auf Parallelen, ohne aber aufgesetzt Retro zu wirken.
Roadster-Proportionen par excellence zeichnen den neuen Fiat 124 Spider dabei ebenso aus wie ein ausdrucksstarkes und emotional gezeichnetes Blechkleid. Das wahlweise in acht Lackvarianten erhältlich ist, wobei es mir persönlich das Italia Blau sehr angetan hat. Kommen hier nicht nur die scharfen Kanten perfekt zur Geltung, das Fahrzeug strahlt auch unabhängig von den Wetterverhältnissen.
Natürlich, die Sonne könnte scheinen, GESCHENKT! Sommerfeeling kommt beim neuen Fiat Spider ohnehin bei jedem Wetter auf – Regen vielleicht mal ausgenommen 😉 Und so ist es Zeit, die Stoffmütze zu lüften.
Ganz wie beim Klassiker, kann man das Verdeck auch heute noch bequem vom Fahrersitz aus öffnen, verzichten die Italiener ganz zur meiner Freude auf ein elektrisches Softtop oder gar ein Stahlklappverdeck und setzen stattdessen auf eine einfache Bedienung bei minimalem Kraftaufwand. Lediglich drei Handgriffe sind nötig – den Verdeckhebel entriegeln, Dach nach hinten „schubsen“, einrasten und fertig. Pures Roadster-Flair … auf das Aufziehen einer Persenning hat Fiat aber erfreulicherweise verzichtet.
Und auch um das Verdeck wieder zu schließen, musst Du nicht aussteigen. Unterstützt mich hier ein entsprechender Federmechanismus und kommt mir beim Hochziehen des Verdecks entgegen. Zusätzlich sorgen die automatisch um 140 mm abgesenkten Scheiben für Erleichterung.
Zurückhaltend, puristisch, knackig eng und auf den Fahrer zugeschnitten … so soll ein Roadster sein und so ist der Fiat 124 Spider.
Das sportlich geschnittene Gestühl nimmt mich perfekt auf, tief über dem Asphalt sitzend, hab ich das handliche Sportlenkrad wie aber auch den kurzen Schalthebel optimal in der Hand. Hier passt alles und das selbst mit einem Gardemaß von 1,80 Meter oder mehr. Gut, wer sich den zwei Metern nähert, sollte ausschließlich Fahrten bei offenem Verdeck in Erwägung ziehen, ansonsten fühlt man sich aber auch mit dieser Körpergröße noch wohl.
Rassiges Sportwagen-Flair paart Fiat ansonsten mit Wohlfühlatmosphäre – wenn die Italiener auch nicht gänzlich auf Hartplastik verzichten, so schmeicheln dem Cockpit die großzügig verbauten angreiffreundlichen Soft-Touch-Materialien.
Gefallen finde ich auch am optionalen Infotainmentsystem inklusive sieben Zoll Touchscreen-Display. Kann ich hier meinen 124 Spider mit dem Internet vernetzen, auf soziale Netzwerke zugreifen und die unendliche Anzahl von digitalen Radiosender oder aber Hörbücher, Nachrichten oder das aktuelle Wetter ins Auto holen.
Dank Spracherkennung geht nicht nur die Menüsteuerung bequem und einfach vonstatten, auch Sprachnachrichten können so während der Fahrt verschickt werden.
Eine weitere Überlegung wert ist das Bose Premium-Soundsystem mit Subwoofer und neun Lautsprechern – darunter zwei Hochtöner und vier in die Kopfstützen integrierte Boxen, zu haben für 700,- Euro.
Ablagefächer gibt es dagegen auch nicht gegen Aufpreis, aber wenigstens können Kleinigkeiten im Fach hinter den Sitzen verstaut werden. Ansonsten muss man auf den Kofferraum ausweichen, der unabhängig von der Dachposition 140 Liter Stauraum bietet, immerhin genug Platz für einen Kurztrip.
Allerdings muss das Gepäck weit von unten herausgehoben werden, was nur wenig rückenfreundlich ist. Aber GESCHENKT! Schließlich will ein Roadster kein Packesel sein, sondern vielmehr ein Spaßmobil. Und das ist der neue Fiat 124 Spider.
Mit seiner ausgewogenen Front-Heck-Gewichtsverteilung und dem niedrigen Fahrzeugschwerpunkt jage ich den Spider mit einem breiten Grinsen leichtfüßig durch die Kurven. Die quietschenden Reifen und das sich gerne mal zeigende Heck, GESCHENKT. Kommt hier doch pures Roadsterfeeling auf, nicht verwässert und dafür gerne mal giftiger, aber zu jederzeit sehr handlich, setzt die elektrische Servolenkung Lenkbefehle direkt und exakt um.
Aber im Fiat 124 Spider kann man auch gerne ganz gechillt unterwegs sein, hat der Italiener auch auf Seiten des Komforts das Nötige zu bieten. Das gilt auch für den Komfortanspruch des Stoffverdecks und dessen Geräuschisolierung.
Und selbst bei geöffnetem Verdeck … wenn auch Fiat kein Windschott im Angebot hat, GESCHENKT. Der stets serienmäßig und dezent verbaute Schutz aus Kunststoff hält Windverwirbelungen erfolgreich vom Hals fern und so braucht es hier auch keine Nackenheizung.
Wer allerdings nicht mit zersaustem Haar aussteigen möchte, dem sei eine Kopfbedeckung geraten. Wer also unverfälschtes Open Air Feeling möchte, bekommt dies beim neuen Italo-Spider, auf eine Sitzheizung verzichtet aber auch Fiat nicht.
Motorenseitig setzt Fiat auf den im Konzern bewährten 1,4 MultiAir Turbomotor. 140 PS (103 kW) klingen auf dem Papier vielleicht nicht viel, doch GESCHENKT. Beim Fiat 124 Spider braucht es nicht mehr an Leistung für puren Fahrspaß.
Das maximale Drehmoment von 240 Newtonmeter liegt nach einem klitzekleinen Turboloch ab zweitausend Touren voll an und sorgt für willigen Vortrieb. Der Schalthebel des Sechsgang-Handschalters – wunderbar knackig und kurz geführt – lässt sich dabei butterweich und schnell durch die Schaltgasse jagen.
Während auf der Stoppuhr 7,5 Sekunden für den Spurt von 0-100 km/h stehen und die Geschwindigkeitsanzeige eine Topspeed von 217 Stundenkilometer anzeigt, steht die Fahrspaßskala auf 100%.
Und so gibt es an der von Fiat getroffenen Motorenwahl nichts zu beanstanden. Nur beim Sound hätte ich gerne ein satteres Feedback gehabt, zwar präsent und teils gut getroffen, verliert sich das Motorengeräusch manchmal und wirkt etwas blechern.
Verständlicherweise hatte ich während meiner ersten kurzen Ausfahrt alles andere als den bestmöglichen Verbrauch im Sinn und so glaube ich an dieser Stelle einfach mal den vom Hersteller angegebenen Wert von 6,4 Litern und gebe mich bei flotter Gangart mit dem Mehrverbrauch von zwei Litern zufrieden.
Auf Airbags, eine elektronische Fahrstabilitätskontrolle – kurz ESC, Dreipunkt-Sicherheitsgurte inklusive Gurtkraftbegrenzern, eine aktive Motorhaube, eine ISOFIX Kindersitzhalterung auf dem Beifahrersitz, eine Notbrems-Warnblinkautomatik oder ein Reifendruck-Kontrollsystem verzichtet Fiat in keiner Variante, doch mit Assistenzsystemen kann der 124 Spider nicht aufwarten. GESCHENKT!
Nur leider gibt es den „124“ nicht geschenkt. Aber GESCHENKT! Dafür präsentiert sich die Preisliste einfach und übersichtlich gestaltet und vor allen Dingen preislich sehr attraktiv. Zumal man hier nicht nur einfach einen Roadster kauft, mit dem Fiat 124 Spider kauft der Kunde auch ein Stück Historie.
Bereits für 23.990 Euro ist die gut bestückte Basisversion zu haben, nahezu vollausgestattet gibt es alternativ die Variante Lusso für 26.490 Euro, für die sich laut Fiat unglaubliche 95 Prozent entscheiden werden.
Und zugegeben, auch meine Entscheidung würde auf die Topvariante fallen, zu mal diese anstelle der Klimaanlage sogar eine Klimaautomatik, Ledersitze, eine Sitzheizung, 17“-Leichtmetallfelgen, die schicke Duplex-Auspuffanlage mit den verchromten Endrohren und noch so einiges mehr in petto hat.
Ein ganz individuelles Zubehör stellt darüber hinaus Mopar zur Auswahl, wobei Komponenten wie der Gepäckträger für den Kofferraumdeckel, die silbernen Abdeckkappen für die Außenspiegel und Felgen eine Hommage an den Klassiker darstellen.
Wer allerdings auf Sonderwünsche setzt, muss aktuell eine Wartezeit von bis zu einem halben Jahr hinnehmen. Der Run auf den offenen Italiener ist berechtigterweise groß, doch wer auf diverse Extras verzichtet, kann diesen Sommer noch mit seinem eigenen neuen Fiat 124 Spider ausklingen lassen.
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