Ford Ranger Wildtrak

Ob als VW Freund oder Feind, man muss den Wolfsburgern zugestehen, mit Einführung des Amarok hat VW im Jahr 2012 nicht nur das Pick-up Segment zu neuem Leben erweckt, sondern auch neue Maßstäbe gesetzt. Für den damaligen Moment zumindest, zogen diverse Hersteller nach. Einer der seine Sache richtig gut machte und sich in den vergangenen Jahren hierzulande stets den Titel „Pick-up-Marktführer“ sicherte, war der Ford Ranger Wildtrak. 2015 erzielte er sogar als erster Pick-up beim Euro NCAP-Crashtest die Höchstbewertung von 5 Sternen und sicherte sich damit europaweit ein Alleinstellungsmerkmal in seinem Segment. Das der aktuelle Ford Ranger nicht nur sicher und die Vorzüge eines Nutzfahrzeuges mit vorbildlichem Komfort vereint, zeigt mir gerade der Wildtrak nur zu gut auf. Alles über den Ford Ranger Wildtrak erfährst Du in meinem Fahrbericht.

Der Wildtrak positioniert sich als Top-Modell der Baureihe und signalisiert dies auch optisch, anthrazitfarbene Dekorelemene, darunter der lackierte trapezförmige Kühlergrill oder aber auch die Außenspiegel, Türgriffe, seitliche Kühlluftöffnungen und die Ladeflächenreling zählen ebenso zu den Erkennungsmerkmalen wie die rechteckigen Nebelleuchten und der Sportbügel. Ein kraftvoller Auftritt ist ihm in jedem Fall sicher. Der Wildtrak-Version vorbehalten, ist das sogenannte Outdoor-Orange Metallic, das dem Pick-up wirklich sehr gut zu Gesicht steht.

Apropos Farbe, seit vergangenem Jahr stellt Ford dem Ranger auch das Sondermodell Wildtrak X zur Seite, dieser steht Dir in der Metallic-Lackierung Performance-Blau zur Wahl, während die im Wildtrak anthrazit abgesetzten Elemente hier in schwarz gehalten sind.

Im Innenraum des Wildtrak X sind schwarze Ledersitze mit grauen Ziernähten verbaut, in meinem Wildtrak erwarteten mich dagegen gut ausgeformte Teilleder-Sitze mit orangen Streifen in der Sitzmitte sowie orangefarbenen Ziernähten, passend zur Außenfarbe. Selbst das Armaturenbrett weist orangefarbene Stoffnähte auf.Wem der Einstieg etwas zu hoch ist, dem ist der Tritt auf das entsprechende Trittbrett und ein Griff zum Henkel an der A-Säule geraten und schon schwingst Du Dich sozusagen in den Sattel.

Modern und zugleich zum Wohlfühlen, vermittelt das Ambiente alles andere als den Eindruck in einem Arbeitstier zu sitzen. Von Nutzfahrzeugcharme ist hier nun wirklich keine Spur, bewegt sich der Ford Ranger ganz auf Pkw-Niveau.Im aktuellen Modell bist Du Dank Ford SYNC 3 mit AppLink und 8-Zoll-Touchscreen auch in diesem Ford auf dem modernsten Stand was Kommunikation und Infotainment anbelangt. Die erweiterte Sprachsteuerung und Sprachausgabe paaren die Kölner mit einer detaillierten Visualisierung, einen Michelin-Reiseführer für Europa – erhältst Du hier auf Deinen Touren ausführliche Informationen zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten – und mittels Apple CarPlay und Android Auto bietet Dir der Ranger weitere Konnektivitätslösungen.

Mein Testfahrzeug war mit der Extrakabine bestückt, Dir mir zwar eine weitere Sitzbank bietet, die aber doch eher als Ablage statt als Sitzplatz für Großgewachsene nutzbar ist. Auf der Beifahrerseite befindet sich eine weitere kleine und gegenläufige Tür, die mir den Zugang zur hinteren Sitzreihe gewährt, besser gesagt meinem Ladegut, denn mit 1.80 Meter brauche ich nun wirklich nicht daran denken, dort Platz nehmen zu wollen. Dennoch schätze ich diesen Raum, finden kleinere Einkäufe hier bequem und sicher ihren Platz, würden diese auf der großen Ladepritsche doch nur umher fliegen.

Die mit Kunststoff ausgekleidete Ladefläche kommt auf 1.85 Meter in der Länge und 1.56 Meter in der Breite. Die maximale Zuladung liegt bei 996 Kilogramm. Entscheidest Du Dich für die Doppelkabine, musst Du in der Länge mit 30 Zentimeter weniger auskommen und kannst 944 Kilo laden. Die Einzelkabine gibt es als Wildtrak nicht.

Dafür stehen Dir Optionen wie die Laderaum-Schutzwanne, ein Hardtop, eine Laderaumabdeckung aus Aluminium, ein Querträger inklusive Laderaumrollo oder ein Dachgrundträger sowie einiges mehr zur Wahl.

Über 5,30 Meter lang und 1,86 Meter breit, die Daten lassen bereits erahnen, hier reicht der vorhandene Platz schnell mal nicht aus und die Parkflächen sind hierzulande gerne zu knapp. Doch beim Ford Ranger musst Du die Größe keineswegs fürchten, parken auf engstem Raum ist mit dem Ranger unglaublich einfach, ist das Fahrzeug gut überschaubar und dank der Rundumsicht und der Rückfahrkamera machen Einparkmanöver überhaupt keine Probleme. Auf 2 WD ist der Pick-up so unglaublich handlich, der Wendekreis überraschend klein und die elektrische Servolenkung ist wunderbar präzise und beim Manövrieren angenehm leichtgängig. Mit zunehmendem Tempo wird die Lenkung schwergängiger und passt perfekt zum Fahrzeugcharakter.

Vom Start weg, ist der Ranger im Heckantrieb unterwegs und im Zusammenspiel mit der elektronisch geregelten Traktionskontrolle bin ich damit im alltäglichen Fahrbetrieb sehr gut bedient. Zudem liebe ich die kleinen Spielereien mit dem Heck, wenn es vom Start weg mit Vollgas in eine Biegung geht. Doch wer fährt im normalen Fahrbetrieb schon so 😉

Er ist ein Pick-up und so sei ihm die Seitenneigung in Kurven verziehen, seine Stärken liegen dagegen im Transport und so ist er selbst schwer beladen angenehm zu handeln.

Auch während der Fahrt kannst Du bis zu einem gefahrenen Tempo von 120 km/h vom Heckantrieb in den Allrad-Betrieb wechseln. Einfach den Drehknopf auf der Mittelkonsole bemüht und Du bist im 4×4-Modus unterwegs. Neben dem Heckantrieb „2H“ stehen Dir somit die Antriebsmodi „4 H – high range“ und „4 L – low range“ zur Verfügung.

Ob es regnet oder schneit, in leichtem Gelände angekommen oder auf unbefestigten Wegen unterwegs, ein souveränes Vorankommen ist nun in jedem Fall garantiert. Doch selbst mit gefühlvollem Gasfuß konnte ich mich rein auf 2 WD aus dem schlammigen Untergrund manövrieren, die grobstolligen Reifen spielten hier natürlich ihren Vorteil aus.

Für den harten Offroad-Einsatz empfehle ich Dir den 4L-Modus. Geht es in extreme Gefilde, lernst Du den Böschungswinkel von 28 Grad wie auch die Bodenfreiheit von 23 Zentimeter schätzen. Mit einer Watttiefe von 800 mm musst Du auch vor Wasserdurchfahrten so schnell kein Halt machen.

Gönnst Du Dir das Offroad-Paket fährt Dein Ford Ranger mit Motor- und Tankschutz vor, um Dein Fahrzeug vor Beschädigungen beim Fahren im rauen Gelände zu schützen. Eine elektronische Differenzialsperre an der Hinterachse soll zudem die Traktion verstärken.

Die leistungsstärkste Ranger-Variante rollt Mitte 2019 zu uns, der 213 PS starke Ford Ranger Raptor hebt sich aber auch optisch nochmal deutlich vom zivilen Ranger ab und nimmt mich allein mit seinem Kühlergrill für sich ein, neugierig? Hier erfährst Du mehr über den kommenden Ford Ranger Raptor.

Zurück zu meinem Testwagen, dem Ford Ranger Wildtrak. Er ist mit dem 3,2-Liter-Motor bestückt, dieser kommt auf 147 kW/ 200 PS, Anhänger mit knapp 3,5 Tonnen zu ziehen, ist so überhaupt kein Problem. Einem möglichen Aufschaukeln des Anhängers wirkt im Ranger eine serienmäßige Anhängerstabilisierung entgegen und hält Dich auch bei aufkommenden Schlingerbewegungen auf Kurs.

Der Dieselmotor ist zu Beginn zweifelsohne ein rauer Geselle und faucht regelrecht los, wenn ich das Gaspedal durchtrete – mir gefällt das ja! – außerdem läuft der Motor dann zunehmend leiser und verrichtet seine Arbeit angenehm ruhig, da wäre wieder der Pkw-Komfort und so ist der Geselle doch sehr komfortabel zu bewegen.

Schon von unten raus sorgt das maximale Drehmoment von 470 Nm für eine gute Kraftentwicklung. Wenn ich die Leistung voll fordere, spurtet der Ford Ranger Wildtrak sogar in stolzen 10,6 Sekunden aus dem Stand heraus bis auf Tempo 100. Die Topspeed von 175 km/h reicht in dieser Fahrzeugklasse absolut aus.

Von Haus aus ist das Aggregat an ein 6-Gang-Schaltgetriebe und ein Start-Stopp-System gekoppelt. Die in meinem Fahrzeug verbaute Automatik mit ihren sechs Schaltstufen ist im Wildtrak X übrigens immer an Bord und verlangt hier einen Aufpreis von Euro 1.487,50 Euro. Allein dem Komfortfaktor geschuldet, würde meine Wahl auf das Automatikgetriebe entfallen. In dieser Kombination bringt der Fünfzylinder-Diesel seine Kraft souverän auf die Straße, selbst im Modus Frontantrieb, wird der Ranger im alltäglichen Betrieb rein über die Hinterachse angetrieben, allein dem Verbrauch geschuldet.

Verbrauchswerte um und sogar unter zehn Liter sind keine Illusion, angegeben ist mein Ford Ranger Wildtrak mit der Extrakabine und dem 3,2-l-TDCi 4×4 Automatik übrigens mit 8,7 Liter auf hundert Kilometer. Die 10,5 Liter konnte ich trotz flotterer Fahrweise mühelos halten und selbst bei ungezügeltem Gasfuß konnten mir die 12,5 Liter nicht die Laune verderben.

Die Bestnote im NCAP-Crashtest kommt im Ford Ranger natürlich nicht von ungefähr, da machen die Kölner auch keinen Unterschied zwischen den Ausstattungsversionen.

Front- und Seitenairbags sind im Ranger ebenso immer Serie, wie Knie- und Kopfairbags, das elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm inkl. Traktionskontrolle, Überroll- und Seitenaufprallschutz, der Berganfahrassistent, die Bergabfahrkontrolle und adaptive Lastkontrolle oder die Anhängerstabilisierung.

Das Reifendruckkontrollsystem, Regensensor und der Scheinwerfer-Assistent sind ab der nächst höheren Ausstattung mit an Bord.

Optional kann der Limited und mein Wildtrak um ein Fahrspurhalte-Assistent, das Verkehrsschild-Erkennungssystem und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage erweitert werden. Im Paket inklusive elektrisch klappbarer Außenspiegel steigt der Preis entsprechend um 975,80 Euro. Die technischen Helferlein haben während meiner Testfahrt einwandfrei funktioniert und bringen noch mehr Pkw-Flair in das Fahrzeug, den man in diesem Umfang ebenfalls nicht in einem Pick-up erwartet.

Vier Ausstattungs-Versionen, drei Kabinen-Varianten und drei Motoren stellt Ford dem Ranger-Interessenten zur Wahl.

Bei der Topausstattung Wildtrak schmälert sich die Auswahl etwas, entfällt die Einzelkabine mit zwei Türen und zwei Sitzen sowie die 130 PS Einstiegsmotorisierung. Der Ford Ranger Wildtrak startet mit Extrakabine und Doppelflügeltüren als 2+2 Sitzer mit dem 2,2 l TDCi ab 43.435 Euro, die Version Doppelkabine mit vier Türen und fünf Sitzen verlangt einen Aufpreis von 535,50Euro. Die Topmotorisierungen gehen bei 44.744,- bzw. 45.279,50 Euro los.

Unabhängig von Deiner Wahl, sind alle Ford Ranger hierzulande als Lkw homologiert.

Stand: Januar 2019; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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