Mercedes-Benz hat die Neuauflage seines Flaggschiffs konsequent von hinten gedacht. Ob Manager oder Nachwuchs – in einer S-Klasse und speziell in deren Hauptmärkten China und USA sitzen die Chefs oft hinten. Noch schnell die Präsentation auf dem Weg ins Büro überfliegen und kleinere Änderungswünsche mit dem Assistenten kurz per Telefonkonferenz durchgehen? Kein Problem. Die Fondpassagiere erleben dasselbe umfangreiche Infotainment- und Komfort-Angebot wie Fahrer und Beifahrer. Sie verfügen über bis zu drei Touchscreen-Bildschirme und vielfältige intuitive Bedienmöglichkeiten wie den MBUX Interieur-Assistenten oder den Sprachassistenten „Hey Mercedes“.
Bevor ich zu all den unglaublichen Fähigkeiten komme, noch ein Wort zum puristischen und luxuriösen Design. Der Fahrer-Display und Media-Display bieten ein ganzheitliches, ästhetisches Erlebnis. Das Erscheinungsbild der Bildschirme lässt sich mit insgesamt vier Anzeigestilen (Dezent, Sportlich, Exklusiv, Klassisch) und drei Modi (Navigation, Assistenz, Service) individualisieren.
Die Zahl klassischer Bedienelemente wurde stark reduziert: 27 weniger Hardkeys (mechanische Schalter) als beim Vorgänger. Neben der Bedienung durch Touch und Wischen, Sprach- und natürliche Handbewegungen erweitert die Blicksteuerung die Bedienmöglichkeiten.
Kernfunktionen wie Licht oder Scheibenwischer können aber weiterhin direkt bedient werden. Das Klimapanel befindet sich permanent am unteren Rand des Displays.
Das User Interface (UI) folgt der menschlichen Intuition, so reagiert der MBUX Interieur-Assistent auf Gesten und Bewegungen, „Hey Mercedes“ reagiert auf Sprache. In das große Head-up-Display werden relevante Informationen in einem virtuellen Abstand von ca. zehn Metern zum Fahrer in dessen Sichtfeld projiziert. Dort können farbige Augmented-Reality-Inhalte integriert werden, dazu gleich mehr.
Die neue S-Klasse lässt sich mit nahezu allen Sinnen – Sehen, Fühlen und Hören – erfahren und bietet zugleich eine Vielzahl von Innovationen, zum Beispiel in den Bereichen Unterstützung, Schutz und Interaktion.
Vielfältige Interaktion und Personalisierung auf allen Sitzplätzen ist das Motto und so bietet die neue Mercedes-Benz S-Klasse neueste Bildschirmtechnologien und MBUX für alle Insassen. Optisches Highlight ist das Media-Display im Hochformat, auf Wunsch ist es mit OLED-Technologie und haptischem Feedback erhältlich. Das Fahrer-Display ermöglicht optional eine räumliche Szenenwahrnehmung mit echter Tiefenwirkung, ohne dass eine spezielle 3D-Brille getragen werden muss. Bis zu drei Bildschirme im Fond, der Inhalt lässt sich einfach und schnell auf den Bildschirmen mit den anderen Passagieren teilen. Sogar die Auswahl und Modifizierung von Navigationszielen sind von den Rücksitzen aus möglich.
Umfangreiche Personalisierung ermöglicht Mercedes u.a. durch Scannen eines QR-Codes mit der Mercedes me-App, somit wird das Fahrzeug automatisch mit dem Mercedes me Account verbunden. Persönliche Präferenzen wie z.B. der Lieblings-Radiosender und Voreinstellungen lassen sich über das eigene Mercedes me Profil zu allen Sitzplätzen mitnehmen. Bis zu sieben verschiedene Profile sind im Fahrzeug möglich.
Per Remote-Konfiguration z.B. von zuhause kann etwa die Ambientebeleuchtung individuell eingestellt werden. Da die Profile jetzt als Teil von Mercedes me in der Cloud abgespeichert werden, können die Profile auch in anderen Mercedes-Benz Fahrzeugen mit der neuen MBUX Generation genutzt werden.
Neben Eingabe einer persönlichen PIN sorgen neue biometrische, miteinander verknüpfte Authentifizierungsmöglichkeiten für ein hohes Sicherheitsniveau. Diese sind Fingerabdruck, Gesichts- und Spracherkennung.
Das Fahrer-Display besitzt optional zwei integrierte Kameras. Diese werden u.a. zur Gesichtserkennung genutzt. Dies hat eine vereinfachte und intuitive Bedienung zur Folge. Je nach Ausstattung erkennt der MBUX Interieur-Assistent bis zu 20 Bedienwünsche.
Neue Sicherheitsfunktionen sind die Erkennung eines nicht angeschnallten Kindersitzes auf dem Beifahrerplatz und die Totwinkel-Warnung. Sie schließt aus den Bewegungen des Insassen auf ein beabsichtigtes Aussteigen. So kann noch frühzeitiger vor anderen Verkehrsteilnehmern und Hindernissen seitlich des Fahrzeugs gewarnt werden.
Neue Komfortfunktionen sind die Voreinstellung der Position von Fahrersitz und Außenspiegeln anhand der Körpergröße sowie die Bedienung des Heckscheibenrollos per Schulterblick. Zudem kann das Schiebedach durch Handgesten bedient werden.
Der Sprachassistent „Hey Mercedes” hört noch genauer zu und versteht die Insassen noch besser: „Hey Mercedes“ lässt sich auch vom Fond aus bedienen. Das System erkennt mit Hilfe von mehreren Mikrophonen, auf welchem Sitzplatz gesprochen wird. Blinkende Ambientebeleuchtung verdeutlicht den aktuellen Sprecher.
Sagt der Fahrer „Ich bin müde“, wird er zu einer Pause aufgefordert und ENERGIZING Komfort startet das Programm Vitalität. Derselbe Satz erzeugt im Fond ein Well-being-Programm.
„Hey Mercedes“ erklärt Funktionen („Explore me“) und hilft zum Beispiel weiter, wenn man sein Smartphone per Bluetooth verbinden oder wissen möchte, wo sich der Verbandkasten befindet. Das Aktivierungswort „Hey Mercedes“ ist bei bestimmten Anwendungen nicht mehr notwendig. So kann ein Telefonat direkt mit „Gespräch annehmen“ übernommen werden. „Hey Mercedes“ unterstützt nun 27 Sprachen mit Natural Language Understanding (NLU). Somit ist eine natürliche Interaktion zu verschiedensten Themengebieten möglich.
Mit der neuen Chit-Chat- und Wissens-Domäne bekommt man auf viele Fragen die richtige Antwort, selbst Fragen nach Tiergeräuschen oder Allgemeinwissen werden beantwortet. Es lässt sich auch ein Dialog wie mit einer realen Person starten. Haustechnik und Haushaltsgeräte lassen sich dank Smart-Home-Funktion ebenfalls mit dem Fahrzeug vernetzen und per Sprache steuern.
Zwei unterschiedliche Head-up-Displays (HUD) sind auf Wunsch erhältlich. Das größere HUD bietet Augmented-Reality (AR-)Inhalte. Bei der Navigation werden z.B. animierte Abbiegepfeile („Fischgräten“) virtuell und spurgenau auf die Fahrbahn projiziert. Bei den Assistenzfunktionen werden Informationen beispielsweise zum Aktiven Abstands-Assistenten angezeigt.
Nicht nur die ikonischen Schalter in den Türpanelen erlauben Sitzeinstellungen, diese sind ebenso über die Bildschirme zugänglich. Die Bedienung von Komfortfunktionen wie Sitzheizung oder Massage ist auch per Sprachbefehl möglich.
Stand: Juli 2020; Fotos: Mercedes-Benz