Das Unternehmen der SEAT S.A. verkündet für 2023 ein Rekordjahr. Mit den Marken SEAT und CUPRA fahren die Spanier den höchsten Betriebs-Gewinn der Geschichte ein. Die laufende Transformationsstrategie zeigt große Erfolge. Die Investitionen in die Marke SEAT und die größte Produktoffensive bei CUPRA stärken den spanischen Automobilbauer eindrucksvoll. Die SEAT S.A. fährt in ihrer 73-jährigen Geschichte das beste Finanzergebnis ein und verkündet die Strategien für die Zukunft. Wird das Unternehmen unter anderem neue Produkte der Marken CUPRA und SEAT auf den Markt bringen. Mit Blick auf SEAT, rollt in den kommenden Monaten eine optimierte Version des SEAT Leon vom Band. Die Baureihen Arona, Ateca und Ibiza erhalten im Jahr 2025 eine Aktualisierung.
Das meistverkaufte Modell in der Geschichte von SEAT
Der Kleinwagen Ibiza zählt nun seit vier Jahrzehnten zu den Verkaufsschlagern im Hause SEAT. Die Baureihe blickt auf fünf Generationen und mehr als sechs Millionen verkaufte Fahrzeuge. Der Erfolg ist beachtlich und das Modell regelrecht eine Legende. Im Kleinwagensegment zuhause, stellt der Ibiza eine unerschütterliche Säule der Marke dar. Während zahlreiche Hersteller ihre kleinen Modelle aus dem Portfolio streichen mussten, zählt der SEAT Ibiza unbestritten zu den wichtigsten Modellen der Marke.
Anlässlich seines großen 40-jährigen Jubiläums, stellt sich das am längsten produzierte Modell von SEAT in der rassigen „Black Edition“ meinem ausführlichen Test. Den Jahrestag zelebrieren die Spanier darüber hinaus mit dem SEAT Ibiza FR in der „Anniversary Edition“.
Die Black Edition
Die sehr beliebte FR-Ausstattung führt SEAT erstmals mit der dritten Generation ein. Sowohl die kürzlich eingeführte „Anniversary Edition“ sowie meine „Black Edition“ basieren auf der FR-Version.
Diese bietet SEAT seit Einführung des Facelifts vor zwei Jahren an. Die optischen Änderungen fielen zuletzt sehr dezent aus, serienmäßige Eco-LED-Scheinwerfer kennzeichnen die Front und der Modellschriftzug am Heck sticht seither in Handschrift-Optik hervor. Neue Leichtmetallräder und das neue SEAT Logo in zweifarbigem Chrom ergänzen die eingeführten Änderungen.
Serienmäßig mit Eco-LED-Scheinwerfern ausgestattet, stehen optional Voll-LED-Leuchten zur Wahl. Im Angebot finden sich insgesamt neun Farben, darunter die jüngst eingeführten Matallic-Lakcierungen Saphire Blau und Asphalt Blau. Wie gut letztere den SEAT Ibiza kleiden, zeigt mein Testwagen auf.
Den ohnehin dynamischen Look des Ibiza möchte SEAT mit der „Black Edition“ nochmals schärfen. 18 Zoll Leichtmetallfelgen auf Niederquerschnittreifen im 215er Format kennzeichnen das Sondermodell. Die schwarz lackierten Felgen im Fünf-Doppelspeichen-Design stellen in Verbindung mit den rot lackierten Bremssätteln vorn wahrlich einen Eyecatcher dar.
Schwarz lackiert präsentieren sich bei der “Black Edition” zudem die Seitenschweller, Außenspiegel und die Zierleiste an der Heckklappe. Den Stoßfänger im “FR”-Design hält SEAT wiederum in Wagenfarbe. Der Dachspoiler hingegen kleidet ausschließlich die „Black Edition“ serienmäßig und ist darüber hinaus in schwarz lackiert. Die Voll-LED-Scheinwerfer packt SEAT in diesem Modell ebenfalls obendrauf.
Das Interieur
Zu den weiteren Ausstattungselementen zählen bei der FR Pro Black Edition das Virtual Cockpit, das 9,2 Zoll Infotainmentsystem, Full Link und die Navigation.
Das Multifunktionslenkrad erhält in diesem Sondermodell eine Ummantelung in Nappaleder und rote Ziernähte. Letztere finden sich auch an den Sitzen, dem klassischen Handbremshebel der an frühere Zeiten erinnert sowie der Schaltkulisse. Farblich darauf abgestimmt zieren die Lüftungsdüsen rote Dekorelemente. Ergänzend sorgt im Testwagen SEAT Ibiza FR Pro Black Edition die serienmäßige LED-Beleuchtung an den Lüftungsschlitzen wahlweise in Rot oder Weiß für die entsprechenden Akzente.
Wie Eingangs erwähnt, zählt der Ibiza zu den meistverkauften Seat-Modellen. Fünf Generationen präsentieren die Spanier in vier Jahrzehnten und zeigen stets auf, mit der Zeit zu gehen. Bevor ich jedoch auf die technologischen Aspekte eingehe, nehme ich erst einmal auf den tollen Sportsitzen Platz. Die SEAT ab dem Niveau FR serienmäßig verbaut.
Gehüllt in Leder und Alcantara lassen sie so gar keinen Kleinwagen-Charme aufkommen. Das Gestühl bietet den perfekten Kompromiss. Wunderbar sportlich geschnitten, mit gutem Seitenhalt versehen und angenehm straff gepolstert, wissen sie aber auch seitens des Komfort zu punkten. Auch auf langen Strecken reise ich im Test entspannt.
Mit dem Generationswechsel gelingt es SEAT mehr Raum im Ibiza zu schaffen. Mit meinen 1.80 Meter nehme ich im Testfahrzeug auch auf der Rückbank bequem Platz. Das Raumgefühl ist sowohl im Bereich der Beine als auch beim Kopf angenehm luftig. Im Kleinwagensegment weiß der SEAT Ibiza mit diesem Platzangebot zu überzeugen.
Und dies gilt sowohl für die Insassen wie auch das Gepäck.
Der Kofferraum des SEAT Ibiza fasst 355 Liter und lässt sich maximal auf 1.165 Liter vergrößern.
Mit dem erhältlichen Einlegeboden steigert der Hersteller zudem die Variabilität. Die Ladeschwelle wird dadurch egalisiert. Die Heckklappe schwingt angenehm weit auf und gibt eine gut zugängliche Öffnung frei.
Im Nu vernetzt
Mit der Technologie Full Link bietet SEAT eine intuitive Möglichkeit der Konnektivität und zwar Wireless. Lässt sich das Smartphone spielerisch mit dem Fahrzeug kabellos vernetzen. Zwei USB-C-Ports finden sich in der Mittelkonsole um externe Geräte während der Fahrt zu laden. Und über die SEAT CONNECT App bleibt man auch von unterwegs aus mit dem Auto verbunden. Ob via Apple CarPlay oder Android Auto. Inhalte und Apps meines Smartphones steuere ich über das Infotainmentsystem und den Touchscreen im Auto. Dieser ist abhängig der Ausstattung in 8,25 Zoll oder 9,2 Zoll ausgeführt.
Unabhängig der Größe, steuere ich mit den Worten „Hola, hola“ die natürliche Sprachsteuerung an. Die alternative Bedienmöglichkeit erweitert der Hersteller um SEAT CONNECT inklusive eingebauter eSIM. Hiermit vernetzt sich das Fahrzeug über den eCall-Service mit Rettungsdiensten oder dem SEAT Kundenservice. SEAT CONNECT erhalten Kunden ein Jahr kostenlos.
Die Marke SEAT setzt weiterhin auf das BeatsAudio Soundsystem, welches mit einem digitalen Signalprozessor, sieben Premium-Lautsprechern und einem 300-Watt-Verstärker mit acht Kanälen Klanggenuss verspricht.
Drive Profile
Das Fahrwerkskonzept des SEAT Ibiza setzt sich aus MacPherson-Federbeinen an der Vorderachse und einer Verbundlenkehinterachse zusammen. Basierend auf der MQB-A0-Plattform spielt der Ibiza im Segment der Kleinwagen mit. Weiß dafür aber einen sehr ausgewogenen Fahrwerkskompromiss zu bieten. Möchte ich im Test sportlich um die Kurven jagen, glänzt der Ibiza mit einem dynamischen Auftritt.
Die Ausstattung FR steht bei SEAT für den sportlichen Anspruch und rückt diesen entsprechend in den Vordergrund. Um 15 Millimeter tiefergelegt und mit einer strafferen Federung versehen, bieten die SEAT Ibiza FR Versionen die Drive Profile. Diese umfassen die Fahrprogramme Eco, Normal, Sport und Individual.
Ich beeinflusse mit den entsprechenden Modi das Fahrwerk und die Lenkung. Modelle mit DSG erweitern den Einfluss auf das Getriebe. Die Fahrprofile greifen zudem in die Funktionsweise der Klimaanlage ein.
Und trotz der gebotenen Dynamik vernachlässigt der Spanier den Komfort nicht. Auf der anderen Seite kann sich im Alltag der gebotene Komfort sehen lassen. Dem guten Federungskomfort schließt sich die angenehme Geräuschkulisse an.
Das Portfolio an Motoren
Von den ursprünglich sechs angebotenen Antrieben, die SEAT mit Einführung des Facelifts anbietet, führt die Preisliste nun drei Motoren auf. Unter anderem ist die Erdgas-Variante (CNG) aus dem Angebot verschwunden.
Der 1.0 TSI Motor ist mit 95 PS und 5-Gang-Schaltgetriebe sowie 115 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe verfügbar. Wobei die stärkere Leistungsstufe alternativ mit einem DSG-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich ist.
Die Verbrauchswerte variieren abhängig der Getriebewahl nur geringfügig. Das technische Datenblatt notiert für meinen Testwagen mit 6-Gang-Schaltung einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 4,9 Liter auf 100 km. Dabei beziffert SEAT 112 g/km CO2-Emissionen kombiniert. Im Test attestiere ich dem Modell im alltäglichen Mix einen Kraftstoffverbrauch von 5 ½ bis 6 Liter auf hundert Kilometer. Mit dem 7-Gang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe senken die Spanier den Kraftstoffverbrauch um 0,1 l/100 km und 2 g/km CO2-Emissionen.
Der getestete Benziner 1.0 TSI schöpft aus drei Zylindern 115 PS. Während dem 1.0 TSI zwei Getriebealternativen zur Wahl stehen, koppelt SEAT den 1.5 TSI mit vier Zylinder und 110 kW/150 PS ausschließlich an das Doppelkupplungsgetriebe.
Und genau dieses sollte ursprünglich auch im getesteten Ibiza verbaut sein. Letztlich musste ich jedoch selbst die Schaltarbeit übernehmen, fand ich im Testwagen das Schaltgetriebe mit sechs Gängen vor. Anlass zur Klage bot mir dies zu keiner Zeit. Die Gänge lassen sich geschmeidig auf angenehmen Wegen wechseln. Und so animiert gerade in den unteren Geschwindigkeiten nicht nur der kernige Dreizylinder Motorsound. In 9,7 Sekunden sprintet der Kleinwagen aus dem Stand heraus auf Tempo 100.
Die knackigen Wechsel der Gänge eins bis drei stehen dem lang übersetzten sechsten Gang gegenüber. Bei entschleunigter Fahrweise tritt der Dreizylinder akustisch in den Hintergrund. Maximal erreicht der 1.0 TSI eine Topspeed von 198 Stundenkilometer.
Gesteigerte Sicherheit
Mit dem Update erhält der Seat Ibiza weitere Assistenzsysteme aus höheren Fahrzeugklassen. Zu diesen zählen unter anderem der Travel Assist, der teilautonomes Fahren realisiert. Seat deckt diese Möglichkeit über den gesamten Geschwindigkeitsbereich ab. Im Test erlebe ich eine tadellose Funktionsweise des Fahrassistenten. Der Fernlichtassistent findet sich seither ergänzend im Angebot.
Mit dem Spurhalteassistenten (Lane Assist), der automatischen Distanzregelung (ACC) und dem Spurwechselassistenten (Side Assist) unterstützt der Seat Ibiza den Fahrer tatkräftig. Seit dem Upgrade überwacht der Spurwechselassistent den toten Winkel bis 70 Meter mittels der nach vorne und hinten gerichteten Radarsensoren. Während die Verkehrszeichenerkennung hilft, unschöne Blitzerfotos zu reduzieren.
Das Umfeldbeobachtungssystem (Front Assist) und die Müdigkeitserkennung sollen nicht unerwähnt bleiben. Die City-Notbremsfunktion, die Fußgängererkennung und den Stauassistenten führt Seat in allen Ibiza serienmäßig auf.
Die Multikollisionsbremse hilft bestenfalls Unfälle zu verhindern. Ist dies nicht möglich, leitet die Multikollisionsbremse nach dem Aufprall automatisch eine Bremsung ein. Dies verhindert weitere Zusammenstöße, bringt das Auto unter Kontrolle und reduziert die Schwere der Kollision.
Die Preisliste
Die Highlights des Sondermodells, gepaart mit den Raffinessen des FR schlagen sich in einem Startpreis von 26.640 Euro nieder und beinhaltet stets einen Preisvorteil von 1.700 Euro.
Gegenüber dem 1.0 TSI 70 kW (95 PS) mit 5-Gang-Schaltgetriebe notiert mein Testwagen mit dem 1.0 TSI 85 kW (115 PS) und dem 6-Gang-Schaltgetriebe einen Grundpreis von 27.540 Euro. Das DSG-Getriebe verlangt einen Aufpreis von 1.975 Euro. Das Topmodell markiert der 1.5 TSI 110 kW (150 PS) 7-Gang-DSG für 31.055 Euro.
Erhältlich ist das Modell SEAT Ibiza insgesamt in den Ausstattungslinien Reference, Style, Xcellence und FR. Die beiden Sondermodelle basieren auf dem FR und bieten zusätzlich und abweichend weitere Ausstattungsmerkmale. Im Falle meiner Black Edition notiere ich folgende Merkmale:
Das 9,2″-Media-System mit Navigationssystem und Full Link, das 10,25″ Virtual Cockpit, die 18″-Leichtmetallräder „Performance Black“ mit Reifen in der Dimension 215/40 R18. Ebenfalls im Preis inbegriffen: Der Dachspoiler und Seitenschweller in Schwarz, die Seitenscheiben hinten dunkel getönt, die Voll-LED-Scheinwerfer und der Wireless Charger.
Stand: Juni 2024; Text und Fotos: Lexi Lind