MINI Cooper S 5-Türer

Die klassische MINI Baureihe steht seit jeher für einzigartige Performance unter der Klein- und Kompaktwagen. Die aktuelle Modellgeneration steht dem markentypischen Fahrspaß in nichts nach. Veränderungen sind in den Bereichen Konnektivität, Getriebe und Motoren auszumachen. Hat der Hersteller mit dem MINI Cooper SE den ersten vollelektrischen MINI in petto, dient die Leistungsreduzierung der Benziner der Sauberkeit, die Dieselvarianten entfallen. Das derzeitige Modelljahr stattete MINI zuletzt mit weiteren serienmäßigen Komfortfeatures, einer erweiterten Farbpalette und den neuen Eyecatchern an Front und Heck aus. Stechen die Scheinwerfer und Heckleuchten im Modelljahr 2020 besonders hervor.

Mit dem MINI Cooper SE bist Du ab 31.680,67 Euro (inklusive 16 % MwSt.) in einem MINI erstmals vollelektrisch unterwegs. Die E-Variante ist derzeit ausschließlich an die dreitürige Karosserie gebunden. Für den MINI 5-Türer hat der Hersteller vier Benzinmotoren im Angebot. Der 231 PS starke John Cooper Works bleibt ebenfalls der dreitürigen Karosserievariante vorbehalten. Neben den erhältlichen Dreizylinder-Motoren durfte ich in meinem Test den Vierzylinder erfahren und im MINI Cooper S 5-Türer mit 192 PS Platz nehmen.

Allerdings staune ich nicht schlecht, als ich die neueste Preisliste virtuell aufschlage, sehe ich, nun sind es nur noch 178 PS! MINI nimmt deutliche Modifizierungen an den Motoren vor und so bringt es der MINI Cooper S künftig auf 131 kW statt wie bis dato 141 kW.

Der noch von mir gefahrene Cooper S konnte 280 Newtonmeter ab 1.250 Umdrehungen verbuchen, kurzzeitig holte er mittels Overboost 300 Nm aus dem Zweiliter-Vierzylinder. Veränderungen bzw. technische Daten konnte ich diesbezüglich leider keine finden. Wie es scheint, schafft es der schwächere MINI Cooper S trotz der Leistungsreduzierung in den Automatikausführungen sogar 0,1 Sekunden schneller von Null auf Tempo 100 und genehmigt sich 6,8 Sekunden. Im Sportmodus legt der MINI hoffentlich auch in Zukunft noch einen satteren Motorensound drauf.

In wie weit die Leistungsänderung auf die Topspeed Auswirkung hat, konnte ich mangels vorhandener Daten leider nicht ausmachen. Der Cooper S mit 192 PS hat es auf stolze 232 km/h gebracht und krallte sich auch aus diesem hohen Tempo heraus, bei einem beherzten Tritt auf die Bremse, souverän in den Asphalt. Ein unsicheres Gefühl kam zu keiner Zeit auf.

Wer die sportliche Performance fordert, muss einen Verbrauch von zehn Liter und mehr hinnehmen. Bei ziviler Gangart kam ich zumindest mit sieben Liter aus. MINI ist das aber nicht.

Alternativ zum knackig kurzen und präzise geführten 6-Gang Handschalter gibt es für den Cooper S nun optional eine Steptronic Automatik für 1.754,63 Euro und für 1.949,58 Euro das Sport-Automatic Getriebe mit Doppelkupplung.

Für die leistungsreduzierte Variante gibt MINI bei den Automatikvarianten einen Durchschnittsverbrauch von 5,2 Liter auf hundert Kilometer nach NEFZ an. Die CO2-Emissionen gibt MINI entsprechend mit 119 Gramm pro Kilometer an. Der Handschalter hat in Sachen Verbrauch ein deutliches Nachsehen und genehmigt sich laut MINI ein Liter mehr auf hundert Kilometer. WLTP-Werte liegen derzeit ebenfalls noch keine vor.

Ein MINI steht für puren Fahrspaß, da macht der praktische Fünftürer keine Ausnahme. Sportlich ambitionierte Fahrer finden am bewährten Fahrwerkskonzept inklusive einer Mehrlenker-Hinterachse großen Gefallen.

Trotz der dynamisch straffen Abstimmung stößt mein MINI Testwagen aber keineswegs unangenehm hart auf. Wenn der Fünftürer bei der Kurvenhatz im direkten Vergleich mit dem dreitürigen MINI auch etwas das Nachsehen haben mag, so sorgt der längere Radstand auf langen Autobahnpassagen für entspannte Reisen. Entsprechend wechsle ich in diesem Fall vom Sport-Modus in den Modi „Green“, das Normal-Programm „Mid“ war während des Tests nahezu nie aktiv.

Steht der Wechsel zurück in den Sport-Modus an, animiert mich bereits die Anzeige im Zentraldisplay, erscheinen dort die Worte „maximales Gokart-Feeling”. Mein MINI Cooper S 5-Türer wirkt dank System Performance Control bei hohen Kurvengeschwindigkeiten dem Untersteuern entgegen. Selbst bei Nässe bewahrt sich das Fahrzeug ein souveränes Fahrverhalten. Unabhängig von den Witterungsverhältnissen folgt der MINI präzise meinen Lenkbefehlen, die Servotronic ist wunderbar direkt ausgelegt.

Wie schlecht es auch um die Rundumsicht bestellt ist, so wunderbar wendig ist das Fahrzeug. Der Wendekreis liegt bei 11 Metern.

Auf markante Designveränderungen verzichtete man im aktuellen MINI Modelljahr und setzt lediglich auf das neue MINI Logo und auf charakterisierende Veränderungen an den Lichtelementen. Die markentypischen Rundscheinwerfer werden in der serienmäßigen Halogen-Ausführung mit einer schwarzen Blende hinterlegt und sind in der LED-Variante an einer neuen Lichtgestaltung zu erkennen.

Um Dir eine optimale Sicht zu garantieren, bieten die überarbeiteten Adaptiven LED-Scheinwerfer über eine Matrix-Funktion, d.h. das Fernlicht verfügt über eine selektive Abblendfunktion die sich automatisch an die Verkehrssituation anpasst. Durch Zuschaltung des abgedimmten Abbiegelichts und die gezielte Erhöhung der Ausleuchtung, wird sowohl die Fahrspur wie auch der seitliche Fahrbahnbereich optimal ausgeleuchtet, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

Mein persönliches Highlight ist am Heck zu finden. Ausgenommen die Versionen mit Halogen-Scheinwerfern, weisen die LED-Heckleuchten als Hinweis auf die britische Herkunft der Marke das Union-Jack-Design auf. Das Flaggen-Motiv steht dem MINI ungemein gut. Während das klassische Licht horizontal ausgerichtet ist, verlaufen die Bremsleuchten vertikal. Das Schlusslicht wird über die diagonal verlaufenden Linien der britischen Flagge dargestellt.

Die Karosseriefarben Emerald Grey metallic, Starlight Blue metallic und Solaris Orange metallic erweiterten zuletzt das Angebot an Metallic-Lackierungen. Die Auswahl an Leichtmetallrädern wurde ebenfalls erweitert und unter den Sonderausstattungen ist das sogenannte neue Piano Black Exterieur Paket zu finden. Der MINI-Look wird in diesem Fall mit schwarzen Einfassungen an den Scheinwerfer und Rückleuchten sowie einem hochglänzend schwarzen Kühlergrill in Szene gesetzt.

Die MINI Logo Projektion ist im „Excitement Paket“ enthalten. Sowohl beim Öffnen als auch Schließen des MINIs wird das Marken-Logo über die Außenspiegel auf den Boden projiziert.

Der MINI ist in den Karosserievarianten Dreitürer, Fünftürer und als Cabrio erhältlich. Die zwei zusätzlichen Türen meines Testwagens bringen gegenüber der klassischen Dreitürervariante gestreckte Proportionen mit sich und erleichtern selbstverständlich den Zustieg in den Fondbereich. Womit ich auch schon mittendrin bin, im MINI.

Der Fünftürer bietet mit seinem Längenzuwachs eine höhere Alltagstauglichkeit und ist mit zwei zusätzlichen Türen deutlich praktischer als der Dreitürer. Der Zustieg auf die hinteren Sitzplätze ist dennoch nach unten hin schmal geschnitten.

Auf der Rückbank angekommen, erwarten mich zwei vollwertige Sitzmöglichkeiten, der Mittelplatz empfiehlt sich nur für kurze Einsätze. Mit über 1.80 Meter und langen Beinen schöpfe ich die Beinfreiheit langsam aus, Beklemmungen kommen allerdings keine auf. Im Bereich der Kopffreiheit hat der MINI Fünftürer noch einiges an Luft zu bieten.

Im Kofferraum hat mir der 5-Türer mit 278 Litern ein gut nutzbaren Stauraum zu bieten. Wer die 1.85 Meter überragt, muss bei geöffneter Heckklappe Vorsicht walten lassen. Die seitlichen Ecken bergen mit ihrer spitzen Form Verletzungsgefahr. Das Gepäckraumvolumen habe ich im Nu auf bis zu 941 Liter erweitert, hierzu klappe ich die Rücksitzlehnen im Verhältnis 60 : 40 geteilt um.

In meinem Testwagen integriert und gegen Aufpreis erhältlich, das Ablagenpaket. Besonders der doppelte Ladeboden, die Verzurrösen un das Ladenetz erwiesen sich im Test als sehr hilfreich. Befindet sich der variable Ladeboden in der obersten Position entfällt die Stufe beim be- und entladen. Außerdem umfasst das Paket weitere Verstaumöglichkeiten und eine 12 V-Ladebuchse.

Vorn nehme ich auf großartigen Sportsitzen Platz, knackig eng geschnitten bieten sie mir persönlich den perfekten Halt. Das Dreispeichen-Lenkrad habe ich dabei bestens im Griff. Dieses präsentiert sich im neuen Look und umfasst bereits im Basismodell Multifunktionstasten.

An Individualität mangelte es dem MINI nie, doch mit dem Programm MINI Yours Customised setzt der Hersteller nochmals eins drauf. Du kannst die Gestaltung übernehmen, zwischen verschiedenen Farben, Mustern, Oberflächen-Strukturen und Icons wählen und MINI fertigt die Nachrüstelemente anschließend exakt nach diesen Vorgaben. Das Angebot umfasst die sogenannten Side Scuttles (Seitenblinkereinleger), Dekorleisten, LED-Einstiegsleisten und LED-Türprojektoren. Selbstentworfene Texte und Deine eigene Unterschrift personalisieren den MINI auf einzigartige Art und Weise.

Die Option MINI Yours Interior Style Piano Black sorgte in meinem Testwagen für ein illuminierten Eyecatcher. Neben den in Piano Black lackierten Oberflächen an den Türen und der Mittelkonsole, findet sich auf der Beifahrerseite eine hinterleuchtete Dekorleiste an der Armaturentafel. Taucht hier erneut das Union-Jack-Motiv auf. Bei der Farbe der Hintergrundbeleuchtung konnte ich zwischen verschiedenen Farben auswählen. Gekoppelt an die Ambientebeleuchtung des MINI Excitement Pakets.

Das aktuelle Modelljahr hat noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten in petto, von neuen Lederausstattungen, Materialien, Dekorelemente und Colour Lines. Das neue Markenlogo findet sich nicht nur außen auf der Motorhaube und der Heckklappe. Auf dem Lenkrad, im Display des Zentralinstruments und auf der Funkfernbedienung ist es ebenfalls in einem zweidimensionalen „Flat Design“ zu sehen.

Neue Optionen und Innovationen hat der MINI im Bereich Konnektivität vorzuweisen. Die Möglichkeit das Smartphone via Apple CarPlay oder Android zu koppeln ist möglich, allerdings nur gegen Aufpreis. Wer noch mehr investieren möchte, kann das Fahrzeug um die Wireless Charging Funktion erweitern. Ist Dein Smartphone in der Lage dazu, kannst Du dieses in der Ablage in der Mittelarmlehne kabellos aufladen.

Ebenfalls optional erhältlich: Das Head-Up-Display inkl. ausfahrbarem Display und MINI Connected. Real Time Traffic Informationen, das automatische Navigationskarten-Update über die Mobilfunkverbindung, der persönliche Concierge Service oder das Fahrzeug-Internetportal MINI Online mit Nachrichten, Wetterinfos und einer Kraftstoffpreisübersicht sind nur einige der erhältlichen Services.

Mit einer fest im Fahrzeug verbauten SIM-Karte stehen Dir darüber hinaus der Intelligente Notruf mit automatischer Ortung und Unfallschwere-Erkennung sowie die MINI TeleServices zur Seite.

Mit MINI Find Mate verhindert der Hersteller mittels drahtloser Ortungsfunktion, dass Deine persönlichen Gegenstände verloren gehen oder vergessen werden. Die Position Deiner Reiseutensilien kannst Du auf dem Bordmonitor oder auf dem Smartphone in der MINI Connected App ermitteln.

Gegen Aufpreis erhältst Du den 8,8 Zoll großen Bordmonitor im Zentralinstrument und der MINI Controller verfügt über eine berührungssensitive Oberfläche.

Mein Testfahrzeug war mit dem Driving Assistant ausgestattet und so konnte ich über die Aktive Geschwindigkeitsregelung, den Fernlichtassistent, eine Verkehrszeichenerkennung und Personen- und Auffahrwarnung mit City-Anbremsfunktion verfügen. Diese Features verlangen allerdings in allen Ausführungen einen Aufpreis. Dies gilt auch für die Park Distance Control vorne wie hinten oder aber die Rückfahrkamera.

So könnte der Kauf letztlich am nötigen Kleingeld scheitern. Weiß der MINI mit zahlreichen Argumenten von sich zu überzeugen, ist der MINI aber alles andere als ein Schnäppchen. Zwar ist der Einstiegspreis ab 17.887,40 Euro inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer auf den ersten Blick durchaus erschwinglich, sind es am Ende die zahlreichen Extras die den Preis enorm in die Höhe treiben und einen etwas schlucken lassen.

Der von mir gefahrene MINI Cooper S startet von vorne herein beim derzeit vergünstigten Steuersatz ab 26.270,59 Euro. Zehntausend Euro und mehr Aufpreis sind bei meinem Testwagen rasch erreicht. Doch sieh selbst, wie schnell das gehen kann. Für die zwei zusätzliche Türen berechnet MINI übrigens faire 633,62 Euro.

Stand: Dezember 2020; Test und Fotos: Lexi Lind

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