Suzuki Swift Sport: Die Spaßmaschine

„Ich will Spaß, ich will Spaß! Ich geb‘ Gas, ich geb‘ Gas!“ Darf man heutzutage solche Äußerungen überhaupt noch ruhigen Gewissens tätigen? Im Suzuki Swift Sport schon, würde ich sagen. Der Suzuki Swift Sport zaubert mir mit seinem enormen Fahrspaß immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Und allein seine optische Präsenz…

… wenn er mir stolz sein Heck mit dem Diffusor in Carbon-Optik und den zwei genialen Auspuffendrohren entgegenstreckt. Da hat er mich einfach. Der Dachkantenspoiler und die abgedunkelten Scheiben machen den Auftritt hier perfekt.

Mit Seitenschwellern, einer Frontspoilerlippe, der speziell modifizierten Frontpartie und den rundum verbauten schwarzen Bauteilen setzt der Swift Sport im Gesamten auf den sportiven und muskulösen Look, ohne aber albern oder aufgemotzt zu wirken.

Die sportlichen Vorzüge perfekt in Szene, setzt die exklusive und ohne Aufpreis erhältliche Lackierung „Champion Yellow“, die an das Suzuki Works Rallyefahrzeug aus der Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft erinnert.

In knallig Gelb, steht mein Testwagen glücklicherweise auch vor mir und trifft bei mir damit genau ins Schwarze. Ich könnte mir getrost die 500 Euro für alle anderen aufpreispflichtigen Farben sparen, darunter auch die neu in die Modellreihe eingeführten Farbtöne „Burning Red Pearl Metallic“ und „Speedy Blue Metallic“.

Der Suzuki Swift Sport bringt es auf ein Leergewicht von gerade mal 970 kg. Gegenüber seinem Vorgänger sind das nochmals stolze 80 Kilo weniger.

Es ist mir eine wahre Freude, den Swift Sport durch die kurvige Straßen zu jagen, die möglichen Geschwindigkeiten sind überraschend hoch, sitze ich doch letztlich in einem Kleinwagen. Die Sicherheit verliert der Swift dabei nie aus den Augen. Selbst wenn ich es übertreibe, das fein abgestimmte ESP hat das Fahrzeug super im Griff, ohne mich jedoch störend zu bevormunden. Der Swift Sport bleibt jederzeit gut beherrschbar und begeistert mich mit seiner direkten Lenkung. Präzises Einlenken in engen Kehren ist ein absolutes Vergnügen. Suzuki schreibt den Fahrspaß in diesem kleinen Rennzwerg wirklich sehr hoch. Eine tolle Spaßmaschine.

Und wer sich für den Swift Sport entscheidet, tut dies doch bewusst und wird sich an der knackig straffen Fahrwerksabstimmung keineswegs stören und die kleinen Komforteinbußen bei wirklich schlecht ausgebauten Straßen ohne Murren hinnehmen.

Erstmals mit Turbolader ausgerüstet, kommt der 1.4 Liter BOOSTERJET-Motor auf 103 kW/140 PS und 230 Nm Drehmoment, die Steigerung von 70 Nm gegenüber dem bisherigen Saugers machen sich natürlich spürbar bemerkbar und so tritt der Suzuki Swift Sport von unten heraus wunderbar spritzig an und bewahrt sich diese Agilität auch in den mittleren Drehzahlbereichen. 1982 sang Markus noch „Mein Maserati fährt 210.“, heute ist es der Suzuki Swift Sport, der diese Topspeed realisiert. Beim Blick auf den Tacho, wirkt die Skalierung bis Tempo 260 allerdings etwas überambitioniert.

Das Sechsgang-Schaltgetriebe erlaubt mir knackig schöne Gangwechsel, die Schaltwege sind angenehm kurz und das Getriebe ist im Gesamten gut geführt. Obendrein lässt sich die Sport-Variante auch wunderbar niedertourig fahren.

Wenn Suzuki jetzt noch einen entsprechenden Motorsound drauf packen würde, denn der wird leider nicht dem großen Fahrspaß gerecht.

„Ich geb‘ Gas, ich geb‘ Gas! Will nicht spar’n, will nicht vernünftig sein. Tank nur das gute Super rein. Ich mach‘ Spaß!“, denn wenn der Japaner mit Blick rein auf einen Kleinwagen mit 6 ½ Liter bis 7 ½ Liter natürlich keine Vorzeigewerte zu bieten hat, so geht doch in Anbetracht der gebotenen Performance und Fahrleistungen der von mir ermittelte Mixverbrauch absolut in Ordnung.

Und auch voll gefordert hält sich der Spritdurst erfreulicherweise sehr zurück. Ich erinnere mich noch an Zeiten, als ein Suzuki Swift Sport noch mit dem teuren Super Plus gefüttert werden wollte, heutzutage begnügt er sich sogar mit Super E10. Suzuki ermittelt für den Swift Sport 6,8 Liter innerorts, 4,8 Liter außerorts und im kombinierten Zyklus 5,6 Liter. Der CO2-Ausstoß beläuft sich auf 125 g/km im kombinierten Testzyklus und erfüllt die Abgasnorm Euro 6.

Mit einer Länge von 3,89 Meter ein Kleinwagen durch und durch, kommt der Suzuki Swift auf einen Radstand von 2,45 Meter, ein Raumwunder zu erwarten, wäre vermessen. Und doch ist das Raumgefühl aufgrund der üppigen Kopffreiheit angenehm luftig. Mit meinen 1.80 Meter komme ich zwar auch auf der Rückbank unter, doch meinen Lieblingsplatz finde ich ganz klar hinter dem unten abgeflachten Lenkrad, das sowohl in der Höhe wie auch in der Weite verstellbar ist.

Die eng geschnittenen Sportsitze mit integrierten Kopfstützen nehmen mich richtig gut auf, im Gegensatz zum Beifahrersitz kann ich als Fahrer den Sitz auch in der Höhe verstellen.

Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet und in der Bedienung sehr intuitiv und verständlich. Die Verarbeitung entspricht Kleinwagen-Niveau – legt hier manch Mitbewerber die Messlatte deutlich höher – die Materialauswahl ist aber zu verschmerzen und stößt mir jetzt nicht negativ auf.

Die roten Nähte und Dekoreinlagen sollen das sportliche Ambiente hervorheben, gefallen mir persönlich in Verbindung mit dem knalligen Gelb des Blechkleides jedoch weniger.

Der rot eingefärbte Drehzahlmesser steht der Instrumenteneinheit allerdings sehr gut und vermittelt gerade in Kombination mit den zusätzlichen Anzeigen für Ladedruck und Öltemperatur ein tollen sportlichen Auftritt.

Der Suzuki Swift Sport ist serienmäßig mit einem bluetooth-fähigen Infotainment-System inklusive 3D-Navigationssystem ausgestattet und in der Lage, Dein Smartphone mittels Apple CarPlay, Android Auto und MirrorLink perfekt mit dem Fahrzeug zu vernetzen, Deine Apps werden auf den 7-Zoll-Touchscreen gespiegelt.

250 Liter Fassungsvermögen gehen für einen Kleinwagen absolut in Ordnung, der Suzuki Swift Sport ist durch entfernen der Kofferraumabdeckung im ersten Schritt auf 330 Liter erweiterbar und lässt sich durch umklappen der Rückbank (asymmetrisch geteilt) im Handumdrehen auf 585 bzw. 955 Liter bei dachhoher Beladung vergrößern. Die Kopfstützen müssen hierzu nicht abgenommen werden, doch eine Stufe bleibt.

Die Ladekante könnte gerne niedriger sein, ist mit 73 Zentimeter für einen Kleinwagen doch recht hoch. Zudem mangelt es dem Suzuki an einem doppelten Ladeboden und so muss ich das Ladegut nicht nur weit anheben, ich muss es auch wieder über eine ordentliche Stufe heraus wuchten.

Der Suzuki Swift Sport kann mit der Abstandserkennung, der Dual-Sensor gestützten aktiven Bremsunterstützung (DSBS), dem Adaptiven Tempomat (ACC), dem Fernlichtassistent sowie
dem Spurhaltewarnsystem und der Müdigkeitserkennung aufwarten und das stets serienmäßig. Nicht schlecht.

Das Spurhaltewarnsystem greift zudem mittels Lenkeingriff ein. Im Geschwindigkeitsbereich von 60 bis 160 km/h aktiv, vibriert nicht nur das Lenkrad, bei einem drohenden Verlassen der Fahrspur hilft Dir das System durch unterstützende Eingriffe, das
Fahrzeug in der Spur zu halten.

Ebenfalls ab 60 km/h im Einsatz, die Müdigkeitserkennung, die Dich bei Unachtsamkeit oder Müdigkeit optisch wie auch akustisch warnt.

Für die Metallic-Lackierungen – ausgenommen das serienmäßige Gelb – müsstest Du 500 Euro Aufpreis einberechnen, andere Extras sind in der Preisliste nicht aufgeführt. Denn ob nun das Navigationssystem, die Klimaautomatik, der Adaptive Tempomat, LED-Scheinwerfer und Fernlichtassistent, Sportsitze inklusive Sitzheizung und die Sicherheitsfeatures, alles bereits drin im Preis. Der mit 21.400 Euro absolut fair ist.

Mit einer Anzahlung von 3.500,- Euro und einer Monatsrate von 199,- Euro kannst Du Dich bereits zum Kurvenräubern aufmachen. Die Versicherung für Fahrer ab 18 Jahre ist dann ebenso mit dabei, wie die Suzuki 3-Jahres-Garantie und der Mobilitätsservice.

Stand: Juli 2019; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: CARWALK / Suzuki

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