Kia „stromert“ sich in die Zukunft

Kia Motors gehört zu den schnellstwachsendsten Marken und nimmt derzeit zusammen mit der Konzernmutter Hyundai den Rang des fünftgrößten Automobilherstellers der Welt ein. Den fünften Platz sichert sich die Marke Kia auch bei den Hybridzulassungen und wenn sich der Hersteller laut eigener Aussage noch in einer „Übergangsphase“ befindet, so sind sie schon jetzt breit aufgestellt. Und die Koreaner haben ein klares Ziel vor Augen und möchten bis 2020 ihre Umweltstrategie „Green Car Roadmap“ vollständig umsetzen und sich als einer der weltweit führenden Anbieter emissionsarmer Fahrzeuge positionieren. Der Plan umfasst fünf Hybride, vier Plug-in-Hybride, vier Elektroautos und ein Brennstoffzellen-Fahrzeug. Folgende Fahrzeuge durfte ich bereits erfahren:

Kia Soul EV

Bereits Ende 2014 habe ich den ersten vollelektrischen Kia Soul EV testen dürfen und war wirklich begeistert, wie ein Klick auf meinen Testbericht aufzeigt.

Doch die Verantwortlichen ruhen sich nicht auf vergangenen Erfolgen aus, wird der Soul EV seit Juni 2017 mit einer leistungsstärkeren Batterie angeboten, die statt 27 kWh nun 30 kWh leistet und somit die Reichweite auf bis zu 250 Kilometer steigert, dies entspricht einem Plus von 18 Prozent.

Zugleich konnten die Koreaner den Stromverbrauch von 14,7 auf 14,3 kWh pro 100 km leicht senken. Zu den weiteren Neuerungen gehören außerdem rollwiderstandsoptimierte Michelin-Reifen und eine erweiterte Farbpalette, die sowohl einfarbige als auch Zweifarb-Lackierungen mit farblich abgesetztem Dach umfasst.

Unverändert ist der Kia Soul EV europaweit das einzige Elektroauto mit einer so umfassenden Herstellergarantie, dem 7-Jahre-Kia-Qualitätsversprechens inkl. Batterie, das darüber hinaus die 7-Jahre-Kia-Mobilitätsgarantie und das 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update beinhaltet.

Den aufgefrischten Kia Soul EV mit der größeren Batterie kannst Du jetzt sogar ab 25.490,- Euro erwerben, unterstützt Kia Motors Deutschland die staatliche Kaufprämie für Elektrofahrzeuge und senkt somit den regulären Einstiegspreis von 29.490 Euro um stolze 4.000 Euro.

Das Hybrid-Crossover Kia Niro und die Plug-in-Hybrid-Version der Kia Optima Limousine setzten den Plan im vergangenen Jahr weiter fort. Nun wird das Angebot um den Optima Sportswagon Plug-in Hybrid und in wenigen Tagen um den Niro Plug-in Hybrid ergänzt.

Kia Niro Plug-in Hybrid

Wer mehr über den Mild-Hybrid erfahren möchte, den bitte ich meinem Kia Niro Fahrbericht zu folgen, möchte ich an dieser Stelle einzig auf die neue Antriebsvariante näher eingehen.

Der Erfolg des Niro spricht bereits für sich, doch in meinen Augen wird das Crossover-Modell mit der neuen Plug-in-Lösung erst richtig interessant, kann ich mit diesem gegenüber dem herkömmlichen Hybrid bis zu 58 Kilometer rein elektrisch zurücklegen.

Der Kia Niro mit Steckdosenanschluss bietet mir somit die Möglichkeit, kurze tägliche Fahrten (bis zu 120 Stundenkilometer schnell) rein elektrisch zu absolvieren und somit die Kosten noch weiter zu senken und die Umwelt zu schonen. Kia gibt die Verbrauchswerte mit 1,3 Liter pro 100 Kilometer bzw. 29 g/km CO2 an. Ein Verbrauch, der im realen Betrieb wohl nicht zu erreichen sein dürfte, ist eine eins vor dem Komma doch wirklich sehr ambitioniert.

Die verbaute Lithium-Ionen-Polymer-Batterie hat eine Kapazität von 8,9 Kilowattstunden und kann von Dir an einer entsprechend leistungsfähigen 230-Volt-Steckdose in zwei Stunden aufgeladen werden.

Angetrieben werden beide Niro-Fahrzeuge von einem 1,6-Liter-GDI-Benziner mit 105 PS (77 kW) und einem 32 kW starken Elektromotor, womit der Kia Niro auf eine Gesamtleistung von 141 PS kommt, gekoppelt an ein sehr feines 6-Stufen-DCT.

In punkto Kofferraum musst Du hier allerdings gegenüber dem herkömmlichen Hybriden ein geringeres Gepäckraumvolumen hinnehmen, mit 324 Liter erweist sich aber auch die Plug-in-Version als nicht zu klein und darüber hinaus kann der Niro als Zugmaschine genutzt werden, gibt Kia für das Fahrzeug eine gebremste Anhängelast von bis zu 1.300 Kilogramm an.

Das kompakte Crossover-Plug-in-Hybrid-Modell startet im September und kostet inklusive Elektroprämie – die bei Plug-in-Hybriden 3.000 Euro beträgt – in der Einstiegsversion Edition 7 29.350 Euro. Inklusive umfassender Basisausstattung mit Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Bluetooth, Supervision-Instrumenteneinheit, Lederlenkrad, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht, adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage mit Frontkollisionswarner, autonomer Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und Spurhalteassistent und für Kia natürlich selbstverständlich, der 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie die auch für die Batterie gilt.

Kia Optima / Optima Sportswagon Plug-in Hybrid

Die Optima Plug-in Hybrid Limousine hat Kia bereits im vergangenen Herbst auf die Straße gebracht, nun ein Jahr später folgt die praktische Kombivariante.

Als Hybrid-Modell mit Steckdosenanschluss sichert sich Kia mit einer reinen elektrischen Reichweite von 62 Kilometern sogar einen Best-in-Class-Wert.

Gegenüber der Limousine verzeichnet der Kombi somit ein Plus von acht Kilometern und schlägt auch mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 1,4 Litern auf 100 Kilometer die Limousine. Verbraucht diese 0,2 Liter mehr und stößt mit 37 g/km CO2 vier Gramm mehr aus.

Woher diese Unterschiede rühren? Mit 11,3 kWh ist die Batterie im Sportswagon größer als die der Limo, die sich aktuell mit einer Kapazität von 9,8 kWh begnügen muss.

Im reinen Elektrobetrieb bin ich auch hier bis zu 120 Stundenkilometer schnell, doch für mich viel interessanter ist der per Tastendruck aktivierbare, rein elektrische Fahrmodus.

Das Parallelhybridsystem des Optima Plug-in Hybrid umfasst übrigens einen 156 PS starken 2,0-Liter-Benzindirekteinspritzer, ein Sechsstufen-Automatikgetriebe und einen an das Getriebe gekoppelten und 68 PS starken Elektromotor, womit das Fahrzeug auf eine Gesamtleistung von 205 PS (151 kW) kommt.

Die Verantwortlichen haben auf eine platzsparende Integration der Batterie gesetzt, dennoch muss die Plug-in-Version des Optima Kombi eine Einschränkung von 113 Litern hinnehmen. Mit 440 Liter erweist er sich aber dennoch als wunderbar alltagstauglich und kann durch Umklappen der dreigeteilten Rücksitzlehne im Verhältnis 40:20:40 variabel vergrößert werden. Bei dachhoher Beladung erreicht der Sportswagon bis zu 1.574 Liter.

Mit einer angegebenen Anhängelast von 1.500 kg kann der Optima Sportswagon PHEV auch einiges an den Haken nehmen.

Als Plug-in-Hybrid wird der Optima Kombi in zwei Ausführungen angeboten. Die Einstiegsversion Attract verlangt Dir eigentlich 41.940 Euro ab. Abzüglich der staatlichen Kaufprämie kommst Du somit auf einen Preis von 38.940 Euro.

Möchtest Du allerdings die aktiven Assistenzsysteme wie beispielsweise den Frontkollisionswarner, den autonomen Notbremsassistent, den Fernlichtassistent, das intelligente Parksystem, den Querverkehrswarner, den Spurhalte- und -wechselassistent haben, bist Du gezwungen, die 4.000 Euro teurere Topausstattung zu ordern.

Last but not least, sollte natürlich auch hier die einmalige 7-Jahre-Herstellergarantie (oder 150.000 Kilometer) für Fahrzeug inklusive Batterie erwähnt sein.
Brennstoffzellen-Fahrzeug FCEV

Abschließen wird den Fünfjahresplan 2020 das Brennstoffzellen-Fahrzeug FCEV, mit ihm wird Kia die Brennstoffzellen-Technologie der jüngsten Generation auf den Markt bringen. Ich persönlich sehe auch genau hier die Mobilität der Zukunft, wenn auch noch einige Hürden zu meistern sind.

Doch scheinen diese in meinen Augen weit weniger groß, als allein die Bedenken betreffend der Batterie-Herstellung für Elektrofahrzeuge, denn dass das für die Produktion notwendige Lithiumvorkommen nicht endlos auszuschöpfen ist, steht jetzt bereits fest. Und unendlich viele neue Minen können nicht geöffnet werden, ohne unsere Erde nachhaltig zu schädigen. Ein ebenfalls gern verdrängter Punkt im Bereich Elektro-Mobilität ist das Recycling der Batterien.

Doch jetzt zurück zum Kia Brennstoffzellen-Fahrzeug FCEV. Die Brennstoffzellen-Einheit soll laut Entwicklungsteam nur etwa die Größe eines 2-Liter-Verbrennungsmotors haben, über eine hohe Leistungsdichte verfügen und sich durch eine lange Lebensdauer auszeichnen. Kia rechnet damit, dass das FCEV-Modell mit einer Tankfüllung über 800 Kilometer weit fahren kann und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 170 Kilometern pro Stunde erreicht.

Verbrenner

Kia konzentriert sich aber nicht nur auf die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien, sondern wird auch das Portfolio an Verbrennungsmotoren weiter optimieren, ersetzen und zudem die Zahl der turboaufgeladenen Motoren weiter erhöhen. Stets mit dem Fokus alle Antriebe effizienter und noch umweltfreundlicher zu gestalten.

Stand: August 2017; Test: CARWALK – Der Autoblog; Fotos: CARWALK / Kia

Ein Gedanke zu “Kia „stromert“ sich in die Zukunft

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