Frühlingsgefühle mit der 124 Spider Familie

Mein Sommer 2017. Ich habe diese Tage noch so gut in Erinnerung, als ob es erst gestern gewesen wäre. . . meine zwei Wochen mit dem Fiat 124 Spider. Tage, in denen die Arbeit zum puren Vergnügen wurde. Traumautos gibt es wahrlich einige, doch meist sind diese auch schwer oder gar unerreichbar, da sie einem ein Vermögen abverlangen. Doch nicht so diese italienische Schönheit. Und so gibt es wohl keinen preiswerteren Traumwagen wie diesen. Heute war es endlich wieder soweit und es kam zusammen was zusammen gehört, mein Spider und ich.

Und im Grunde habe ich in meinem ausführlichen Bericht aus dem vergangenen Jahr alles dazu gesagt, um mich nicht in allem zu wiederholen, möchte ich Dir an dieser Stelle auch meinen Fiat 124 Spider Fahrbericht ans Herz legen. Hier und jetzt möchte ich jedoch über die Neuigkeiten berichten, wäre da der Fiat 124 Spider S-Design, der Fiat 124 Spider Europa oder der neue Abarth 124 GT. Drei Versionen, die die Modellfamilie ab sofort ergänzen.

Das Fünfseenland ist die Gegend um Starnberger See, Ammersee, Wörthsee, Pilsensee und dem Weßlinger See in Bayern. Die wunderschöne hügelige Landschaft mit den eingebetteten Seen stellt sich als hervorragendes Reiseziel für den Fiat 124 Spider heraus und so entdecke ich die Gegend, im Grunde direkt vor meiner Haustür, ganz neu.

Hier ist wirklich der Weg das Ziel, es geht nicht darum von A nach B zu kommen, es geht darum diesen Weg möglichst genussreich zu gestalten und das ist mir mit dem Spider sicher. Ob verträumt auf der Landstraße oder durch die romantischen Ortschaften entlang der Seen. Man muss nicht auf den Spuren von König Ludwig II wandeln, um sich an der beeindruckenden Kulisse der Alpen zu erfreuen. Zwei Stunden von der italienischen Grenze entfernt, stellt sich aber bereits hier ein Gefühl von Dolce Vita ein. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Paradies so nah.

Und da ist es wieder, obwohl ich mitten in meiner Arbeit stecke, stellt sich Urlaubsflair ein und die Ausfahrt mit dem Spider lässt mich den Alltag vergessen.

Es war wirklich allerhöchste Zeit, den langen harten Winter abzuschütteln. Die ersten sonnigen, warmen Tage liegen hinter uns, der Frühling ist endlich angekommen. Während wir wohl allesamt einen Energieschub verspüren, nach all den grauen und kalten Tagen, geraten die Gefühle des ein oder anderen von uns aber noch mehr in Wallung. Man spricht davon, im Frühling spielen unsere Hormone verrückt und in Bezug auf die Spider-Familie scheint das zumindest bei mir einiges zu entschuldigen bzw. zu erklären.

Wer mir jetzt damit kommt, der Fiat 124 Spider wäre nur ein Ableger vom Mazda MX 5… davon will ich nichts hören und davon wirst Du bei mir auch nichts lesen. Denn technische Basis hin oder her, Fiat hat hier ein völlig eigenständiges Auto auf die Räder gestellt und meiner Meinung nach, eindeutig das Bessere.

Meine Frühlingsgefühle untermale ich an diesem Tag mit einer eigens erstellten Italo-Playlist, und so rasch und mühelos ich mein Smartphone mittels Connect-System mit dem Auto verbunden habe, nehmen meine Ohren auch schon die ersten Töne wahr. Los geht es mit Latin Lover von Gianna Nannini.

Die optischen Reize und die knapper werdende Kleidung sollen im Frühling für das hormonelle Erwachen sorgen. Dass diese These auch auf ein Auto übertragbar ist, bestätigt das sinnliche Blechkleid des Fiat 124 Spider.

Hier darf man von italienischer Designkunst sprechen, zweifelsohne liegt Nostalgie in der Luft und dennoch hat es Fiat auf eindrucksvolle Art und Weise geschafft, diese Wurzeln neu und modern zu interpretieren und das unglaublich stimmig.

Während die dicke Winterkleidung in den Schrank verbannt werden kann, ist es an der Zeit endlich die Stoffmütze des 124 Spider zu lüften.

Wie genial der Verdeckmechanismus ist, darüber habe ich mich ebenfalls mehrfach ausgelassen, reicht doch hier nun mal ein Handgriff aus, noch ein kleiner Schupps und schon faltet sich das Verdeck des Fiat 124 Spider zusammen und verschwindet hinter den Sitzen. Und genauso schnell kommt das Verdeck auch wieder heraus. Aussteigen muss ich hierzu nicht. Kommt mir ein cleverer Federmechanismus beim Hochziehen des Verdecks entgegen und so reicht auch hier eine Handbewegung aus. Eine elektrische Verdeckbetätigung vermisse ich hier nun wirklich nicht. Im Gegenteil.

Mein Glückshormon Serotonin steigt und steigt… und der nächste Song spielt an – Senza una donna von Zucchero feat. Paul Young.

Widme ich mich den Neuheiten.

Fiat 124 Spider Europa

Die Limited Edition Fiat 124 Spider Europa hat Fiat als Hommage an das von Pininfarina ab 1981 vertriebene Modell aufgelegt. Das grundsätzlich in Passione Rot lackierte Sondermodell wird es bei uns 140 mal geben.

Die serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallräder sind optional auch im Design des historischen Vorbilds erhältlich. Die in Silber lackierten Abdeckkappen der Außenspiegel, ein Logo „124“ am Kühlergrill sowie eine Plakette mit der fortlaufenden Nummer innerhalb der Limited Edition kennzeichnen das Fahrzeug zusätzlich.

Der Kofferraum des Spider ist für einen Roadster ohnehin sehr groß, doch mit dem Europa Limited Edition entstehen wirklich keine Platzprobleme mehr, denn in der ab 32.390 Euro erhältlichen Version bekommst Du nicht nur reichlich Ausstattung, auch ein maßgeschneidertes Gepäckset mit zwei Reisetaschen, zwei Kosmetikkoffern und einer Kleidertasche sowie ein zusätzlicher großer, klappbarer Koffer sind im Preis enthalten. Letzteren schnallst Du bei Bedarf auf den Gepäckträger für die Kofferraumhaube.

Fiat 124 Spider S-Design

In Genf feierte der neue Fiat 124 Spider S-Design seine Publikums-Premiere, nun durfte ich in der Sonderserie des zweisitzigen Roadsters wunderschöne Frühlingsstunden genießen.

Erhältlich ist das S-Design Modell in Ghiacco Weiß und Vesuvio Schwarz. Die Abdeckkappen der Außenspiegel sowie der Rahmen der Frontscheibe und die Überrollbügel sind dabei in dunklem Forgiato Grau gehalten. Passend hierzu wurden auch die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen dunkel lackiert.

Ein kleines aber durchaus wirkungsvolles Gimmick ist bei den S-Design-Modellen außerdem die kleine italienische Flagge an der Kofferraumkante – die ich übrigens auch gerne an den anderen Spider-Ausführungen sehen würde, wenn schon kein italienisches Nummernschild 😉 Markantestes Merkmal ist aber zweifelsohne der seitliche rote Zierstreifen mit integriertem Logo „124 Spider“.

So flach über dem Asphalt kauernd, lasse ich mich förmlich in den Roadster fallen. Basierend auf der Ausstattungsvariante Lusso finde ich im 124 Spider S-Design zusätzlich eine serienmäßige Rückfahrkamera, ein Navigationssystem oder LED Scheinwerfer vor. Das ebenfalls verbaute Bose Soundsystem bietet mir darüber hinaus puren Hörgenuss. Und da schmettert es auch schon den nächsten Knaller von Gianna Nannini, I maschi.

Unter der Haube kommt unverändert der 1,4-Liter-Turbo-Vierzylinder zum Einsatz, alternativ auch mit dem Automatikgetriebe erhältlich. Der Preis beträgt entsprechend Deiner Getriebewahl 32.260 Euro beziehungsweise 35.190 Euro inklusive Automatik.

Einige Zucchero-Songs später wechsele ich in den Spider mit Automatikgetriebe, das ich in diesem Zuge auch gleich erfahren konnte.

Und wenn ich auch nicht wirklich was an der Automatik auszusetzen habe, fällt meine persönliche Wahl letztlich doch auf den Handschalter. Zwar hält das Automatikgetriebe auch dem sportlichen Anspruch stand und schaltet wunderbar sanft und auch ausreichend zackig, doch ich ertappe mich immer wieder dabei, wie meine Hand zum Schaltknauf wandert… ist das Schaltgetriebe einfach zu gut, liegt der knackig kurze Schalthebel wunderbar in der Hand und der Spaß beim Schalten ist einfach zu groß.

In der Automatik-Variante bin ich einfach von Haus aus entspannter unterwegs, wobei sich das Automatikgetriebe letztlich in punkto Performance nur geringfügig dem Schaltgetriebe geschlagen geben muss. Während die Getriebealternative in der Topspeed mit 214 Stundenkilometer nur ein km/h langsamer ist als der Handschalter, hinkt er auch beim Sprint von 0 auf 100 km/h mit 7,6 Sekunden nur ein Wimpernschlag hinterher.

Das Ausreizen der Topspeed ist es ohnehin nicht, sondern das gemütliche Cruisen oder eben die Kurvenhatz die mich immer wieder reizt, aber… Da spielt es auch schon den nächsten Song an. Themawechsel.

Abarth 124 GT

Wer an Sportwagen aus Italien denkt, dem kommen unweigerlich die Namen Ferrari, Lamborghini oder Maserati in den Sinn. Allesamt sehr kostspielige Gefährten. Zum Glück gibt es da noch die Marken Alfa Romeo – ich sage nur Giulia Quadrifoglio und Stelvio Quadrifoglio – oder aber die Marke Abarth, der legendäre Autohersteller mit dem Skorpion im Emblem.

Doch auch in diesem Punkt würde ich jetzt nur anfangen, mich zu wiederholen. Durfte ich bereits im Jahr 2016 in der Scorpion-Version Platz nehmen, wie Du in diesem ausführlichen Fahrbericht vom Abarth 124 Spider nachlesen kannst.

Heute live erlebt habe ich dagegen den neuen Abarth 124 GT. Eine Sonderedition die Gene eines sinnlichen Coupés in sich trägt, sich aber dennoch den Genuss eines rassigen Roadsters bewahrt. Hier haben die Italiener auf eine ganz besondere Lösung gesetzt und dem Spider nicht einfach nur ein gewöhnliches Hardtop verpasst.

Das abnehmbare Dach besteht aus leichter Kohlefaser und scheint zudem mit dem Roadster förmlich eins zu werden. Wie oft verschandelt ein Hardtop das Fahrzeug, wirkt wie draufgesetzt und nicht wirklich passgenau.

Bei der ersten Hardtop-Variante von Fiat ist das definitiv nicht der Fall und so ist der Abarth 124 GT ein absoluter Hingucker geworden. Weiterer Pluspunkt, das Carbon-Dach lässt sich ohne große Umstände abnehmen. Gerade einmal vier Schrauben müssen hierzu gelöst werden, dann noch die Verdeckentriegelung am Hardtop betätigen (teilt es sich mit dem Softtop) und dem Open-Air-Genuss steht eigentlich nichts mehr im Wege. Mit dem Gewicht von lediglich 16 Kilogramm stellt der Vorgang zudem keinen Kraftakt dar.

Innen fein mit Stoff verkleidet und mit einer beheizbaren Heckscheibe ausgerüstet liegt der Komfort-Vorteil auf der Hand. Außerdem erhöht das Kohlefaser-Dach die Karosseriesteifigkeit.

Der in den Lackierungen Alpi Orientali Grau, Costa Brava Rot und Turini Weiß erhältliche 124 GT belässt es aber nicht allein beim schicken Carbon-Dach und setzt auf den ohnehin ausdrucksstarken Abarth-Look noch weitere graue Akzente drauf.

Die mattschwarze Motorhaube ist übrigens auch hier auf Anfrage erhältlich. Der von Haus aus in Grau lackierte Frontspoiler und die Außenspiegelkappen sind wenn gewünscht in Kohlefaser oder rot lackiert verfügbar.

Last but not least rollt der GT auf OZ-Leichtmetallfelgen daher, die mit ihren 17-Zoll nochmals drei Kilogramm leichter sind als die Standardfelgen.

Der neue Abarth 124 GT ist für 40.900 Euro Dein, allerdings ist das Fahrzeug bei uns auf 124 Einheiten limitiert. Das heißt schnell sein, wenn es Ende des Monats heißt, es darf bestellt werden.

Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber auch hier ist eine Sechsstufenautomatik erhältlich, der Preis steigt dann um weitere zweitausend Euro.

Bei diesem schönen Wetter kann ich nun wirklich nicht länger geschlossen fahren, also nochmal schnell in den normalen und offenen Abarth 124 Spider gewechselt.

Cosas de la Vida von Eros Ramazotti läuft im Duett mit Tina Turner und wenn Tinas Stimmgewalt auch auf absolutem Abarth-Niveau liegt und ich ein absoluter Fan von ihr bin, so muss ich den Drehregler bemühen und die Musik für einen Moment leiser drehen und einfach den Sound des Vierzylinder-MultiAir-Turbomotor genießen. Denn was Abarth aus diesem Aggregat rausholt, lässt mich einfach nur Staunen.

Denn sind es am Ende nicht die 30 PS mehr gegenüber dem zivilen Spider, die den Abarth zu einem Abarth machen. Es ist einfach dieser geile Sound.

Rotzt und knallt es nur so durch den Klappenauspuff, dass es mir einfach ein derart breites Grinsen ins Gesicht und eine Haut von Gans auf die Arme treibt, ach herrlich.

Da ich meinen Führerschein aber nicht weiter gefährden möchte, drehe ich die Musik wieder lauter und starte mit Vivo per lei von Giorgia & Andrea Bocelli – eine so ruhige Ballade, dass ich gar nicht mehr daran denke den 170 Pferdchen die Sporen zu geben. Geschweige denn die möglichen 6,8 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 km/h oder die Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h erreichen zu wollen. In punkto Motor unterscheidet sich der GT übrigens nicht von der „normalen“ Scorpion-Version des Spider.

Der Tag neigt sich leider dem Ende und der letzte Song steht mir bevor „Con Te Partirò“, den meisten wohl besser als „Time to say Goodbye“ bekannt.

Bevor Andrea Bocelli jedoch mit Sarah Brightman zum krönenden Duett antritt, möchte ich die Fiat 124 Spider Familie noch einmal kurz Revue passieren lassen.

Fest steht, der Spider ist in allen Ausführungen, ob nun als klassischer Roadster, im sportlichen S-Design, als rassiger Abarth oder nun sogar als GT mit Carbon-Hardtop ein absoluter Fahrspaßgarant, der auf pure Emotionen setzt und im Gegensatz zu anderen Traumwagen unglaublich erschwinglich ist.

Und dennoch muss ich mich für heute von ihm verabschieden – ist er einfach (noch) nicht meiner. Aber wir werden uns Wiedersehen.

Stand: April 2018; Test und Fotos: CARWALK – Der Autoblog

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