Das solltest Du vor dem Autokauf wissen

Für die meisten von uns ist der Autokauf wahrlich keine alltägliche Angelegenheit. Im Normalfall steht diese Aufgabe nur einige Male im ganzen Leben vor einem – und es geht dabei häufig um erhebliche Summen. Damit aus dem eigentlich positiven Ereignis kein negatives Erlebnis wird, sind hier die wichtigsten Ratschläge gesammelt, die beim Autokauf entscheiden und von Profis befolgt werden. Ein Tipp vorweg: Ein Auto kauft man nicht auf die Schnelle, es sollten unbedingt ein, zwei Wochen Zeit dafür eingeplant werden. 1. Die Suche nach dem passenden Modell

Im ersten Schritt beschäftigst Du Dich damit, welches Modell eigentlich Deinen Bedürfnissen entspricht. Soll es ein Wagen für den Singlehaushalt sein oder ein Familienauto? Wird der Pkw nur privat oder zudem dienstlich benutzt, hauptsächlich in der Stadt und auf der Autobahn bewegt oder muss er geländetauglich sein? Wie viel Laderaum wird benötigt? Gibt es Lieblingsmarken? Große Interportale wie Autoscout24 bieten Online-Tools die einem bequem weiterhelfen, die Suche nach dem passenden Modell einzugrenzen.

2. Budget und Finanzierung

Eng verbunden mit der Suche nach Kandidaten für das zukünftige Auto ist selbstverständlich die Finanzierung. Welches Budget steht zur Verfügung? Kommt auch Leasing oder ein Kredit in Betracht? Unbedingt zu beachten sind zudem die zu erwartenden Kosten für Steuer, Versicherung, Reparaturen und andere laufende Kosten. Die zu erwartenden jährlich gefahrenen Kilometer sind ein guter Anhaltspunkt, um etwa die Spritkosten realistisch einzuschätzen. Wer hier konservativ kalkuliert und eine Reserve einplant, wird später keine bösen Überraschungen erleben.

3. Gebraucht- oder Neuwagen finden

Mit diesen Informationen zu bevorzugten Modellen und Budget entscheidet sich meist schon, ob die Wahl auf einen Neuwagen oder ein gebrauchtes Auto fällt. Bei Neuwagen ist es nun einfach: Beim nächstgelegenen Vertragshändler lässt sich das anvisierte Auto wahrscheinlich auch in echt betrachten. Bei Gebrauchtwagen lohnt sich neben der Suche auf den großen Internetportalen häufig zusätzlich der Besuch von örtlichen Gebrauchtwagenhändlern. Diese haben oft gepflegte Autos im Angebot, die sie beispielsweise im Auftrag älterer Menschen verkaufen und die dementsprechend gut gepflegt sind. Solche Händler gewähren zudem Garantie auf Gebrauchtwagen, die beim Verkauf von Privat nicht gegeben ist.

4. Probefahrt und technische Prüfung

Nun kommt der wohl wichtigste Tag: Es ist eine Probefahrt vereinbart, bei Gebrauchtwagen wird der Kandidat auf vier Rädern zusätzlich aus technischer Sicht unter die Lupe genommen. Der ADAC hat dazu umfangreiche Checklisten vorbereitet.

Zusammengefasst gilt jetzt:

– Für die Probefahrt unterschiedliche Umgebungen wählen, um sich ein realistisches Bild von den Fahreigenschaften zu machen, also während der Tour etwa Autobahn und enge Gassen ausprobieren. Ganz wichtig: Sitzen auch die Beifahrer bequem?
– Bei Gebrauchtwagen sollen nur diejenigen Käufer auf den Besuch bei TÜV oder Dekra verzichten, die selbst Fachwissen haben. Ansonsten sind die etwa 100 Euro, die Experten für eine sorgfältige Überprüfung des technischen Zustands verlangen, gut angelegtes Geld.
– Im Zweifelsfall – wenn etwa der Verkäufer merkwürdig erscheint oder das eigentliche Wunschmodell in der Praxis doch nicht restlos überzeugt – lieber weitersuchen. Immer eine Bedenkzeit erbitten, bevor der Kauf getätigt wird. Ein seriöser Händler oder Verkäufer hat dafür Verständnis.

5. Preisverhandlungen und Kauf

Auch wenn viele Deutsche nicht gerne über Geld reden – es wäre geradezu fahrlässig, beim Autokauf nicht zu verhandeln. Schließlich ist meist der Käufer in der besseren Position. Von Preisnachlass über Zubehör hin zu Kreditbedingungen oder freiwilligen Garantieleistungen reicht das Spektrum, bei dem sich geldwerte Vorteile erzielen lassen. Weitere Ansatzpunkte bei den Preisverhandlungen sind Barzahlungsrabatt oder die Inzahlungnahme des vorherigen Autos. Hartnäckig feilschen zahlt sich aus, gegebenenfalls einen talentierten Freund vorschicken. Ist eine Einigung gefunden, wird diese vertraglich fixiert und ein Übergabetermin vereinbart. Zum guten Ton gehört ein Übergabeprotokoll. Fallen Fehler bei Gebraucht- oder Neuwagen kurz nach Kauf auf, unbedingt sofort reklamieren. Zumindest professionelle Händler werden sich um eine unentgeltliche Behebung der Mängel bemühen, um ihren Ruf nicht zu gefährden und Rechtsstreit zu vermeiden.

Fazit: Augen aufhalten und Verstand einschalten beim Autokauf

Autokauf als spontane Entscheidung zu tätigen – das birgt große Risiken. Mit kühlem Kopf und etwas Geduld werden die besten Deals gemacht. Wenn das Geld nicht reicht, helfen Kreditinstitute mit einem Autokredit weiter und der ADAC und andere unabhängige Internetportale helfen mit Checklisten, beim Autokauf optimal vorzugehen.

Stand: Juli 2018

Ein Gedanke zu “Das solltest Du vor dem Autokauf wissen

  1. Vielen Dank für die ganzen Tipps zum Autokauf. Mein Neffe möchte sich seinen ersten Wagen kaufen und ich werde ihn demnächst begleiten und beraten, wenn er sich beim Autohandel nach einem Wagen umsieht. Guter Hinweis, für die Probefahrt unterschiedliche Umgebungen zu wählen, um sich ein realistisches Bild von den Fahreigenschaften zu machen.

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